Onkologie und Psychiatrie im Fokus: Entwicklungen in der Klinik Arlesheim

Die Onkologie stellt eines der Kernangebote der Klinik Arlesheim dar. Für die betroffenen Patientinnen und Patienten gibt es ein durchgängiges onkologisches Angebot mit ärztlicher Sprechstunde, Tagesklinik, akutonkologischer Station inkl. Notfallaufnahmen und Palliativversorgung. Schulmedizinische und anthroposophische Therapien werden sinnvoll miteinander verknüpft. Das Mistel- und Wärmekonzept wird interprofessionell umgesetzt.

Anfang 2017 wurde auch die gesamte Onkologie zusammengeführt. Sämtliche onkologischen Angebote befinden sich nun im Haus Wegman: die onkologische Sprechstunde, die Station Onkologie (inkl. Palliative Care) und die Tagesklinik. Seit Frühjahr 2017 sind die stationäre, die ambulante Onkologie und die Tagesklinik (mit 22 Betten sowie 2 Betten für Ganzkörper-Hyperthermie und einem für die lokale Tiefenhyperthermie) im Haus Wegman unter einem Dach vereint. Anfang 2018 bekam die onkologische Station in einer weiteren Rochade ein neues Zuhause im Haus Wegman.

Seit August 2017 hat der Fachbereich Onkologie eine neue Leitung. Frau Dr. med. Marion Debus, Fachärztin für Innere Medizin, Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie, hat diese Stelle übernommen. Sie war viele Jahre in der Onkologie des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe tätig. Sie hat sehr viel Erfahrung in der integrativen Onkologie und ist zugleich als versierte Referentin an vielen Orten der Welt bekannt.

Die im Alltag bereits praktizierte Zusammenarbeit mit dem Claraspital Basel ist durch eine vertraglich geregelte Kooperation systematisiert und fachlich erheblich ausgebaut. Das Claraspital verfügt mit seinem Tumorzentrum über eine hohe Fachkompetenz in der Onkologie. Unsere Klinik zeichnet sich durch ein grosses komplementärmedizinisches Wissen und Können aus.

Nach sorgfältiger Planung und Organisation wurde im März 2017 der gesamte Fachbereich Psychiatrie/Psychosomatik im Haus Lukas zu einem Zentrum für Psychiatrie und Psychosomatik auch räumlich zusammengelegt. Im Projekt „Grosse Rochade“ wurde der Umzug der Stationen aus dem Haus Wegman ins Haus Lukas bewältigt. Gleichzeitig wurde die Bettenzahl der Psychiatrie von 16 auf 22 erhöht, und die Teamgrösse wurde der neuen Patientenzahl angepasst. Die räumliche Nähe optimiert die ambulante und stationäre Zusammenarbeit, was von den Patientinnen und Patienten sehr geschätzt wird.

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Frau Dr. med. Silvia Torriani kehrte an die Klinik zurück und unterstützt den Fachbereich durch ihre grosse Erfahrung in der Anthroposophischen und der Psychosomatischen Medizin. Frau Vita Munda, bisher ärztliche Leiterin der Station Psychosomatik, hat die Klinik verlassen, um ein neues Arbeitsfeld in Angriff zu nehmen. Frau Dr. med. Sophia Bütler setzt ihre psychotherapeutische Erfahrung neu in der ambulanten Psychiatrie ein. Frau Veronika Werner, Fachärztin für Innere Medizin und Psychotherapie, war zunächst neu als Oberärztin für die Stationen Psychiatrie und Psychosomatik tätig. Mit Beginn 2018 übernimmt sie in der Nachfolge von Frau Dr. med. Martina Haeck interimsmässig die ärztliche Leitung des Fachbereiches. Herr Dr. med. Roman Fischer ist der neue leitende Arzt der Station Psychiatrie. Mit Gerlinde Geugelin, Christine Cruz, Karin Luzi und Christa Scheele konnten engagierte neue Mitarbeitende für die Psychosomatik gefunden werden.

Weitere Entwicklungen in der Klinik Arlesheim

Das Jahr 2017 war vor allem geprägt durch das Zusammenlegen der beiden Apotheken. Am 27. Februar 2017 haben wir im Pfeffingerhof die neue „Apotheke der Klinik Arlesheim“ eröffnet, am Tag darauf erfolgte die Inspektion durch den Kantonsapotheker. Mittlerweile haben wir den ersten Geburtstag unserer Apotheke begangen und wir können mit Stolz sagen, dass sich diese Neuerung sehr gelohnt hat. Die Sortimente der Lukas Apotheke und der Wegman Apotheke ergänzen sich bestens. Die Teams der beiden früheren Apotheken ergänzen sich ebenfalls sehr gut.

Alle drei Jahre bekommt jede Apotheke, die mit den Krankenkassen abrechnen will, Besuch von einem sogenannten "mystery patient". Das ist ein Testkunde, der ein Rezept einlöst und dabei überprüft, ob die im Vertrag festgehaltenen Qualitätskriterien eingehalten sind. Am 13. Juli 2017 hat dieser Besuch unserer Apotheke gegolten, gerade mal vier Monate nach der Neueröffnung.

Eine weitere Qualitätsaussage zeigt die Zertifizierung unserer Apotheke mit dem Label AnthroMed® Pharmazie. Was bedeutet das Zertifikat? Ein Apotheker hat die 3-jährige berufsbegleitende Weiterbildung in anthroposophisch erweiterter Pharmazie absolviert und fungiert als Ansprechperson für AnthroMed®. Das Team bildet sich regelmässig fort. Das Sortiment an anthroposophischen Arzneimitteln ist breit und die Beratung gewährleistet. Die Bereitschaft ist gegeben, anthroposophische Heilmittel herstellen zu können oder herstellen zu lassen.

In 2017 wurde weiter intensiv an der Ausrichtung des Heilmittellabors gearbeitet, auch in Bezug auf Sortiments- und Personalfragen. Von Mai bis Oktober 2017 hat eine Pharmazie-Studentin aus Freiburg i. Br. den 2. Teil ihres praktischen Jahres bei uns absolviert.

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Im ambulanten Bereich gab es in 2017 einige personelle Änderungen. Im Frühjahr übernahm Heidelinde Geiger die Leitung der gesamten Unternehmenseinheit ambulante Medizin. Der Fachbereich Hausarztmedizin bekam mit Frau Dr. med. Angelika Daniel ebenfalls eine neue Leitung. Die Tagesklinik wird seit Sommer 2017 neu von einem Tandem geleitet: von der medizinischen Leiterin der Onkologie, Frau Dr. med.

Das Jahr 2017 brachte einige strukturelle Verschiebungen im ambulanten Bereich. So wurden die beiden Apotheken (bis Anfang 2017 eine im Haus Lukas und eine im Haus Wegman) in die grösste und modernste anthroposophische Apotheke der Schweiz zusammengeführt. Ausserdem wurde unter der Leitung des Fachbereichsleiters Philipp Busche die Abteilung Fachambulanzen zusammengeführt und erweitert. Nun gehören vier Angebote zu den Fachambulanzen - dank der erfolgreichen Etablierung der Gastroenterologie. Entsprechend wurde auch die Diagnostik ausgebaut.

Mit der Schaffung eines zentralen Projektmanagements und mit den ebenfalls umorganisierten Abteilungen im FM, welche technisch und logistisch in den Projekten mitwirken, wurde ein strukturiertes und auf gutem Niveau arbeitendes Projektteam geschaffen. Es wurde ein Projekt gestartet für die Zentralisierung der Lager und deren Bewirtschaftung. Dadurch wird verhindert, dass abgelaufenes Material weggeworfen werden muss. Zudem wurden die Keller entleert und durch einen Flohmarkt ca. Start des Projektes eines zentralen Einkaufes für eine einheitliche und nachhaltige Beschaffung der Klinik.

Mit der Anstellung einer versierten Küchenchefin, Sabine Hagg, ist die Speisequalität (Geschmack & Präsentation) merklich angestiegen, was durchwegs positive Reaktionen hervorgerufen hat. Ebenso wurde durch die Umstellung auf Buffetbetrieb mit Selbstschöpfung die drastisch hohe Beschwerderate in der Psychiatrie & Psychosomatik auf nahezu Null gesenkt.

Die Abteilung Beschaffung und Events wurde umstrukturiert. Der Bereich Facility Management wurde umstrukturiert, um eine effizientere und effektivere Dienstleistung an das Kerngeschäft zu erbringen bei ausgeglichener und planbarer Auslastung der Mitarbeitenden. Hierzu gehört auch eine neue Kostenstellenstruktur, welche die nötige Übersicht und Verständlichkeit mit sich bringt, um mit dem nötigen Bewusstsein kosteneffizient zu wirtschaften.

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Im öffentlichen Café-Restaurant der Klinik sind vier festangestellte Mitarbeitende und vier Aushilfen tätig. Im Jahr 2017 haben wir ca. 20‘000 Mittagessen in unserem Café-Restaurant bedient, sowie 15‘000 Gäste ausserhalb des Mittagsservice. Ca. 2‘000 Patientinnen und Patienten haben in 2017 die Möglichkeit genutzt, ihr Mittagessen im Café-Restaurant einzunehmen. Zusätzlich wurden am Mitarbeiterbuffet ca.

Ausbildung und Forschung

Die Klinik Arlesheim ist auch ein Ausbildungsbetrieb. Mit den Ausbildungen der beruflichen Grundbildungen auf Sekundarstufe II und den höheren Berufsbildungen auf Tertiärstufe B beweist sie sich als fortschrittlicher Ausbildungs- und Praktikumsbetrieb. Zusätzlich zu den staatlichen Bildungszielen erlernen die Auszubildenden und die Studenten und Studentinnen die Kompetenzen der verschiedenen Berufe in einer anthroposophischen Klinik.

Ein Beispiel: Die angehende Pflegefachfrau erlernt die geforderten medizintechnischen Verrichtungen, wie zum Beispiel das Verabreichen von Injektionen. Ausserdem erlernt sie in der Klinik auch das Anlegen eines Wickels oder die Rhythmische Fusseinreibung. Solche Äusseren Anwendungen sind ein wichtiger Teil in der Pflege an der Klinik Arlesheim.

Auf der Tertiärstufe hat die Klinik Arlesheim Ausbildungsbewilligungen von drei Schweizer Bildungszentren für Gesundheit. Für individuelle Fremdpraktika des Studiums Pflege HF werden separate Kooperationsverträge mit anderen Ausbildungsanbietern in der Region geschlossen. An der Klinik Arlesheim haben junge Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, einen Teil ihrer Assistenzausbildung zu absolvieren. Die Klinik Arlesheim ist als Weiterbildungsstätte Kategorie B für die zweijährige Facharztausbildung Innere Medizin anerkannt. Es gibt 15 Weiterbildungsstellen in Innerer Medizin sowie zwei für Psychiatrie und eine Ausbildungsstelle Kategorie C für Kardiologie.

Ausserdem hat die Klinik die Weiterbildungsermächtigung für den Fachbereich Psychiatrie, und es gibt an der Klinik Assistentenstellen als Praxisassistenten in der Ausbildung zum Hausarzt/zur Hausärztin. Der Erfolg der in 2016 gestarteten Ärzteausbildung konnte auch in 2017 weitergeführt werden. Vom 18. bis 21. Ausserdem startete der zweite AAA-Lehrgang (Anthroposophische Ärzteausbildung Arlesheim) am 13. Januar 2018 mit 35 teilnehmenden Medizinstudierenden, Assistenzärzten und Assistenzärztinnen, sowie Haus- und Fachärzten und -ärztinnen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Belgien. Im Januar 2019 werden wir mit einem 3.

Die Klinik Arlesheim bietet Praktikumsstellen in der Pflege an für angehende Pflegefachleute, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Mediziner und andere, die für ihre Ausbildung ein Praktikum in der Pflege vorweisen müssen. Es kann auch andere Gründe für ein Praktikum geben: zum Beispiel Quereinsteiger aus anderen Berufen, die generell in einen sozialen oder spezifisch pflegerischen Beruf reinschnuppern möchten. In 2017 waren es insgesamt 24 Praktikantinnen und Praktikanten in der Pflege. Einige davon haben ihr Praktikum bereits im 2016 begonnen, andere beenden es erst im 2018. Auch in verschiedenen Therapien, die in der Klinik angeboten werden, kann die praktische Ausbildung in der Klinik absolviert werden.

Im Jahr 2017 wurde mit erfolgreich bestandenem Aufrechtserhaltungs-Audit das im 2015 lancierte Qualitätsentwicklungsprojekt abgeschlossen. Zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Qualität haben die Patientinnen und Patienten sowie die Klinikmitarbeitenden die Möglichkeit, schriftlich oder auch mündlich ihr Feedback mitzuteilen. In 2017 führten wir eine klinikinterne Befragung zur Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten durch.

Ana Paula Simões-Wüst, Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung der Klinik Arlesheim, untersucht seit vielen Jahren die Wirkungen von Bryophyllum pinnatum und hat darüber im Frühjahr 2017 ihre Antrittsvorlesung an der Universität Zürich gehalten. Zu unserer Freude wiederholte sie ihren Vortrag in einer ausgedehnteren Fassung im Rahmen einer öffentlichen Präsentation im Pfeffingerhof am Freitagabend den 18. Simões-Wüst A-P (2017) Von Goethe bis zur Moderne: Bryophyllum pinnatum in der Geburtshilfe.

Die Forschungsaktivitäten der Klinik Arlesheim sollen personell durch eine Stabsstelle zur Forschungsförderung verstärkt werden. Mit dieser Stelle wird das Ziel verfolgt, die Forschungsarbeiten an unserer Klinik durch exzellente Vernetzung, Positionierung und Finanzierung mittels Fundraising, Spenden, professionelle Drittmittelbeschaffung etc. fokussiert voranzutreiben. Seit Februar 2018 ist die Stelle zur Forschungsförderung mit Dr. Lukas Rist besetzt. Lukas Rist studierte Biologie und baute im Paracelsus-Spital Richterswil die Forschung auf, dessen spätere Leitung seine damalige Kollegin Dr. Ana Paula Simões-Wüst übernahm, nachdem Lukas Rist Spitaldirektor des Paracelsus-Spitals wurde.

In diesen Jahren verband die Forschungsabteilungen des Paracelsus-Spitals und der damaligen Ita Wegman Klinik bereits eine sehr enge Zusammenarbeit, in der Lukas Rist sehr erfolgreich die strategischen und inhaltlichen Ausrichtungen der Forschungsaktivitäten massgeblich mitgestaltete und zahlreiche Finanzierungen erreichte.

In früheren Arbeiten wurde gezeigt, dass die therapeutische Sprachgestaltung (TS) die Herzfrequenzvariabilität (HRV) und die Koordination zwischen Atmung und Herztätigkeit bei gesunden Probanden positiv beeinflusst. In einer nun veröffentlichten prospektiven, explorativen vorher-nacher Studie ging es darum, die Effekte der TS auf die Blutdruckregulation (Baroreflexsensitivität, BRS), die Herzrate (HR), die HRV, den Blutdruck und die Stimmung bei Patienten mit Bluthochdruck (hypertonisch) und ohne Bluthochdruck (normotonisch) zu untersuchen. Alle Patienten erhielten drei TS-Behandlungen abwechselnd mit drei Scheinbehandlungen (Kontrolle). Während der Sitzungen wurde in einer Vor- und einer Nachruhe der kontinuierliche Blutdruck gemessen und über die gesamte Sitzung das EKG aufgezeichnet. BRS und HRV wurden aus diesen Messungen analysiert. Änderungen in der Stimmung wurden durch einen Fragebogen erfasst.

Die Resultate zeigen, dass sowohl die Therapie, als auch die Scheinbehandlung eine kurzfristige, signifikante Verbesserung der Blutdruckregulation in beiden Patienten-Gruppen zur Folge hatte. Eine langfristige signifikante Verbesserung der Blutdruckregulation jedoch nur bei den Bluthochdruckpatienten beobachtet werden konnte. Trotzdem hat sich der mittlere systolische Blutdruck während des Behandlungszeitraumes in dieser Studie nicht signifikant verbessert. Hier waren die Schwankungen zu gross und wir müssen annehmen, dass die verbesserte Regulation noch nicht ausreichend gegriffen hat. Sowohl die Therapie als auch die Scheinbehandlung führten ebenfalls zu einer Verbesserung des Gemütszustandes, diese waren bei der Therapie jedoch häufiger und stärker ausgeprägt. Die normotensiven Patienten profitierten dabei mehr als die hypertensiven, die ja weiterhin unter Bluthochdruck litten.

Krüerke D, Simões-Wüst AP, Kaufmann C, Frank M, Faldey A, Heusser P, von Bonin D (2017) Can Speech-Guided Breathing Influence Cardiovascular Regulation and Mood Perception in Hypertensive Patients? The Journal of Alternative and Complementary Medicine.

Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, wie sich der Verzehr von Bio-Lebensmitteln während der Schwangerschaft zusammen mit dem Konsumverhalten der Mütter und ihren Ernährungsgewohnheiten auf ihre Makro- und Mikronährstoffaufnahme auswirken. Simões-Wüst AP, Molto-Puigmarti C, van Dongen MC, Dagnelie PC, Thijs C (2017) Organic food consumption during pregnancy is associated w...

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