Schizophrenie ist eine komplexe psychische Erkrankung, die die Art und Weise beeinflusst, wie eine Person denkt, fühlt und sich verhält. Menschen mit Schizophrenie können Schwierigkeiten haben, zwischen der Realität und ihren eigenen Gedanken und Wahrnehmungen zu unterscheiden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Schizophrenie eine behandelbare Erkrankung ist. Mit einer angemessenen Diagnose, medizinischer Behandlung, Psychotherapie, sozialer Unterstützung und Selbstfürsorge können Menschen mit Schizophrenie ihre Symptome bewältigen und ein erfülltes Leben führen. Frühe Intervention und kontinuierliche Betreuung sind entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Erste Anzeichen einer Schizophrenie
Bestimmte Anzeichen für Schizophrenie treten bereits im Vorfeld der Erkrankung selbst auf. Die Symptome einer Schizophrenie sind ausgesprochen vielfältig. Jeder Patient entwickelt ein eigenes Krankheitsbild. Zu den ersten Anzeichen der Schizophrenie gehören Schlafstörungen, starke Reizbarkeit und Anspannung. Häufig reagieren die Betroffenen besonders empfindlich auf Licht und Geräusche. Sie werden oft misstrauisch gegenüber ihren Mitmenschen und ziehen sich zurück. Diese Symptome kennzeichnen eine Schizophrenie im sogenannten Prodromalstadium, dem Beginn der Erkrankung.
Auf Aussenstehende können die Patienten unberechenbar und sehr beängstigend wirken - vor allem, wenn nur wenig über die Störung bekannt ist.
Weitere frühe Anzeichen
- Ich-Störung
 - Starrer Gesichtsausdruck und Emotionslosigkeit
 - Sozialer Rückzug
 - Vernachlässigung
 
Symptome der Schizophrenie
Die Symptome von Schizophrenie können vielfältig sein und können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
- positive Symptome (z. B. Halluzinationen, Wahnvorstellungen)
 - negative Symptome (z. B. emotionale Verflachung, sozialer Rückzug)
 - kognitive Symptome (z. B. Probleme beim Denken und Erinnern)
 - desorganisierte Symptome (z. B. unzusammenhängende Sprache, merkwürdiges Verhalten)
 
Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Schizophrenie. Diese Aufteilung orientiert sich an den unterschiedlichen Beschwerden (Symptomen).
Lesen Sie auch: Definition Essstörung
Symptome der akuten Schizophrenie
Ein schubweiser Verlauf ist ein Kennzeichen der Schizophrenie. Die Beschwerden in der Akutphase unterscheiden sich von den Symptomen in der chronischen Phase. In der Akutphase spricht man von Positiv-Symptomen (positive Schizophreniesymptome, weil etwas „hinzugefügt“ wird): Hier überwiegen Symptome, die gesunde Menschen nicht wahrnehmen. Die Betroffenen hören, sehen oder fühlen „zusätzliche“ Dinge, die nicht real sind.
Symptome der chronischen Schizophrenie
In der chronischen Phase überwiegen die Negativ-Symptome (Minus-Symptomatik der Schizophrenie, weil etwas „fehlt“). Es stehen Emotionalität und Einschränkungen bestimmter psychischer Funktionen im Vordergrund. Die Patienten verfallen in äussere und innere Lethargie: Sie werden antriebslos und wirken erschöpft.
Eine ausgeprägte Negativ-Symptomatik liegt beim sogenannten schizophrenen Residuum vor. Es handelt sich um einen chronischen Zustand, der sich weiter verschlechtern kann: Negativ-Symptome wie Antriebsminderung, Gedächtnisstörungen, flacher Affekt und depressive Stimmung treten häufiger auf oder es kommen neue Negativ-Symptome dazu. Trotz eines Residuums kann sich der Zustand in Teilen auch wieder bessern. Es handelt sich also um eine umkehrbare Krankheitsphase.
Wenn sich der Zustand der Betroffenen stetig, aber schleichend verschlechtert, spricht man von einer Schizophrenia simplex (Simplex-Schizophrenie). Die Patienten sind immer schlechter behandelbar, die Therapeuten und Angehörigen dringen immer weniger zu ihnen durch.
Die Symptome der chronischen Schizophrenie treten in dieser Krankheitsphase immer häufiger auf, während die der akuten Krankheitsphase weiter zurückgehen. Das sogenannte Residuum und die Schizophrenia simplex gehören zur chronischen Schizophrenie.
Lesen Sie auch: ADHS im Kindesalter
Diagnostik der Schizophrenie
Um die Diagnose Schizophrenie sicherzustellen, müssen über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen bestimmte Symptome auftreten. Ferner müssen vor Beginn der Therapie andere mögliche Ursachen für die psychischen Symptome ausgeschlossen werden.
Ein ausführliches Gespräch zwischen dem Psychiater/ Psychologe und dem Patienten ist entscheidend. Es werden Informationen über die Symptome, die Krankengeschichte, die Familiengeschichte und den Verlauf der Erkrankung gesammelt.
Der Psychiater/ Psychologe beobachtet das Verhalten, die Sprache, das Denken und die Wahrnehmung des Patienten, um Anzeichen von Schizophrenie zu erkennen.
Andere medizinische und psychische Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie Schizophrenie haben können, müssen ausgeschlossen werden.
Standardisierte psychologische Tests können durchgeführt werden, um das Ausmaß der Symptome zu bewerten und festzustellen, ob die Kriterien für eine Schizophrenie erfüllt sind.
Lesen Sie auch: Erfahren Sie mehr über die Ursachen von Zwangsstörungen
Informationen von Familienmitgliedern oder nahestehenden Personen können wertvoll sein, um ein vollständiges Bild der Erkrankung zu erhalten.
Behandlung von Schizophrenie
Trotz intensiver Forschung konnte noch keine Heilung für die Schizophrenie gefunden werden. Allerdings können die Symptome behandelt und wesentlich gebessert werden. Die Schizophrenie erfordert eine Langzeitbehandlung, die in der Regel aus einer Kombination aus Medikamenten und psychosozialer Therapie besteht.
Antipsychotische Medikamente werden häufig eingesetzt, um die Symptome der Schizophrenie zu kontrollieren. Sie können Halluzinationen, Wahnvorstellungen und andere positive Symptome reduzieren. Die Auswahl des richtigen Medikaments und die Dosierung sollten in Absprache mit einem Facharzt erfolgen.
Verschiedene Formen der Psychotherapie, können dazu beitragen, die Bewältigungsstrategien zu verbessern, die Selbstwahrnehmung zu stärken und den Umgang mit den Symptomen zu erleichtern.
Betroffene und ihre Angehörigen können von psychoedukativen Programmen profitieren, die Informationen über die Erkrankung, die Behandlungsmöglichkeiten und den Umgang mit den Symptomen bieten.
Familienunterstützung und soziale Integration sind entscheidend. Soziale Dienste und Gemeinschaftsprogramme können dabei helfen, die soziale Integration zu fördern und die Fähigkeiten im täglichen Leben zu verbessern.
Programme zur beruflichen Rehabilitation können dabei helfen, die Arbeitsfähigkeit und berufliche Fertigkeiten zu verbessern und den Patienten bei der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu unterstützen.
Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind oft die Erfolgsaussichten. Frühzeitige Intervention kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Prognose zu verbessern.
Die Behandlung von Schizophrenie erfordert oft eine langfristige Betreuung und Unterstützung. Regelmäßige Arztbesuche, die Einnahme von Medikamenten und die Teilnahme an Therapiesitzungen sind wichtig, um die Stabilität und das Wohlbefinden aufrechtzuerhalten.
Wo kann man Hilfe finden?
Haben Sie das Gefühl, von einer psychischen Erkrankung betroffen zu sein? Zögern Sie nicht und fordern Sie Hilfe bei Ihrem Hausarzt an. Er wird Sie bei Bedarf an Spezialisten überweisen.
tags: #Wie #beginnt #Schizophrenie #Anzeichen