Das richtige Verhalten beim Überholen eines Busses

Das Überholen von Fahrzeugen, die langsamer unterwegs sind oder fahrzeugbedingt nur eine geringe Geschwindigkeit erreichen, gehört zu den Standardsituationen im Straßenverkehr. Trotzdem ist der Überholvorgang nicht ohne Risiken.

Allgemeine Regeln zum Überholen

Der Gesetzgeber hat natürlich auch einige Bestimmungen für das korrekte Überholen erlassen und in der Vorbereitung auf die Autoprüfung Theorie lernen Fahrschüler, wie man den Überholvorgang so ausführt, dass weder sich selbst noch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Nicht nur die Einhaltung der Verkehrsregeln ist Pflicht, sondern auch gesunder Menschenverstand, vorausschauendes Fahren und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer sind beim Überholen gefragt.

Die Differenz, die für das sichere Überholen nötig ist, sollte 20 - 30 km/h betragen. Das bedeutet, dass Sie mindestens 70 km/h erreichen müssen, wenn Sie ein Fahrzeug überholen wollen, das mit 50 km/h unterwegs ist. Falls die nötige Geschwindigkeit höher ist als das Tempolimit, darf natürlich nicht überholt werden.

Der seitliche Abstand zum Fahrzeug, das man überholen will, sollte mindestens einen Meter betragen, bei Zweiradfahrern sogar 1,5 Meter. Besonders bei Kindern sollte dieser Abstand keinesfalls unterschritten werden. Um den Gegenverkehr nicht zu gefährden, muss der Überholweg richtig eingeschätzt werden.

Zur Berechnung des Überholweges gibt es eine relativ einfache Formel: man nimmt die höhere Geschwindigkeit, also diejenige des überholenden Fahrzeuges und multipliziert diese mit sich selbst und teilt sie durch die Geschwindigkeitsdifferenz. Beispiel: Ein Auto, das 50 km/h schnell unterwegs ist, soll überholt werden. Wenn eine Geschwindigkeitsdifferenz von 20 km/h eingehalten werden soll, muss folglich mit 70 km/h oder mehr gefahren werden.

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Wenn es darum geht, den Gegenverkehr nicht zu gefährden, darf man auch den Zustand der Strasse nicht ausser Acht lassen. Bei regennassen Fahrbahnen, bei Schnee, Fahrbahnunebenheiten z.B. infolge von Bauarbeiten sollten Sie sich gut überlegen, ob ein Überholen nicht zu gefährlich ist. Vermeiden Sie Situationen, bei denen es notwendig werden könnte, voll auf die Bremse zu treten, um einen Unfall zu verhindern.

Nicht überholen dürfen Sie, wenn die Beschilderung das Überholen verbietet. Ausser auf mehrspurigen Autobahnen ist es ausserdem verboten, ein überholendes Fahrzeug zu überholen, es sei denn, beide überholte Fahrzeuge sind nicht breiter als ein Meter. Im Bereich von Strassenmündungen, wo man die einmündenden Strassen nicht überblicken kann darf nur überholen werden, wenn man sich auf einer Strasse mit Vortrittsrecht befindet oder der Verkehr durch Ampeln oder Polizei geregelt ist.

Besonderheiten beim Überholen von Bussen

Eine haltende Strassenbahn darf nur in langsamer Fahrt überholt werden. Ebenfalls nur langsam überholt werden darf ein haltender Schulbus mit eingeschalteten Warnblinklichtern. In diesen Fällen gilt die 20km/h Regel nicht.

Bei öffentlichen Verkehrsmitteln an Haltestellen muss man immer aus- und einsteigende Fahrgäste berücksichtigen, bei Schulbussen und in der Nähe von Schulen oder Kindergärten ist immer mit Kindern zu rechnen, die die Strasse überqueren könnten, ohne dabei auf den Verkehr zu achten. Oft ist es in solchen Situationen besser, auf das Überholen zu verzichten.

Vorbereitung und Durchführung des Überholvorgangs

Sofern es kein Überholverbot gibt und es die Verkehrssituation erlaubt, kann man zum Überholen ansetzen. Dabei achtet man zuerst, dass nicht zu nahe an das vorausfahrende Fahrzeug aufgeschlossen wird. Nur so besteht die nötige Sicht nach vorne. Dann erfolgt vor dem Ausbiegen zum Überholen ein Blick in den Innen- und Seitenspiegel. Auch der Seitenblick darf nicht vergessen werden, um den toten Winkel nicht ausser Acht zu lassen.

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Ist die Gegenfahrbahn frei, blinkt man links, überholt zügig und vergewissert sich vor dem Wiedereinbiegen, dass das überholte Fahrzeug im Innenspiegel sichtbar wird und somit das Wiedereinbiegen nicht gefährdet. Wird man selbst überholt, sollte möglichst rechts gefahren und nicht beschleunigen werden, um dem überholenden Fahrzeug den Überholvorgang zu erleichtern.

Das richtige Verhalten auf der Autobahn

Wer auf der Autobahn unterwegs ist, kennt die Situation: Vor dir fährt ein langsameres Fahrzeug - also überholen? Klingt einfach, ist aber mit Regeln verbunden. Überholen auf der Autobahn ist erlaubt, aber nur unter klaren Bedingungen. Halte dich an die Regeln, beobachte genau und überhole nur, wenn es wirklich sicher ist.

In Ländern, in denen auf der rechten Strassenseite gefahren wird, darf ausschliesslich links überholt werden. Das bewusste Rechtsüberholen ist verboten, ein kontrolliertes Rechtsvorbeifahren unter Umständen schon - wenn das Gedränge auf einer Autobahn beispielsweise extrem zunimmt.

Das Strassenverkehrsgesetz (SVG) definiert in Artikel 35 Absatz 1, dass „links zu überholen ist“. Ein rechts überholen ist damit nicht erlaubt. Zudem ist ein Überholen und Vorbeifahren an Hindernissen nur dann gestattet, wenn der nötige Raum übersichtlich und frei ist und der Gegenverkehr durch das Überholen nicht behindert wird.

Wer überholt, muss zudem auf die übrigen Strassenbenützer, vor allem auf die, die er überholen will, besonders Rücksicht nehmen. Die Rechtslage zum Überholen auf der rechten Spur ist somit eindeutig. Es ist grundsätzlich auf allen Schweizer Strassen verboten. Ein überholen auf der rechten Spur hat immer auch ein Wiedereinscheren zur Folge, welches den Überholvorgang abschliesst.

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Entwickelt sich auf der Autobahn wegen Gedrängels auf den Überholspuren dichter Verkehr, dürfen Lenkerinnen und Lenker nun auf der rechten Spur mit „nötiger Vorsicht“ rechts vorbeifahren. Das bewusste Rechtsüberholen auf der Autobahn definiert sich als ein bewusstes „auf eine Fahrspur weiter rechts ausscheren, überholen und wieder links einordnen“. Dieses Vergehen bleibt also trotz der Gesetzesänderung weiterhin verboten und wird auch weiterhin mit einem Strafmandat geahndet.

Strafen beim Rechtsüberholen

Selbst, wenn es nervt, dass ein langsamer fahrendes Fahrzeug den Verkehrsfluss auf einer linken Spur behindert, ist dies kein Grund, dass rechts überholen in diesem Fall in Ordnung ist. Für ein überholen auf der rechten Spur innerorts gibt es eine Ordnungsbusse von 120 CHF, auf der Autobahn kann dies sogar als grobe Verletzung von Verkehrsregeln und als schwere Widerhandlung laut SVG verstanden werden.

Zusätzliche Hinweise

  • Nie ohne Signal! Viele Fahrprüfungen scheitern, weil Kandidat:innen beim Überholen zögern, nicht genug beobachten oder zu riskant einscheren.
  • Wer auf der linken Spur bleibt, obwohl rechts frei ist, riskiert eine Busse - denn das behindert den Verkehrsfluss.

Der Strassenverkehr ist bekanntlich nicht ungefährlich. Besonders gefährlich wird es oft bei Fussgängerstreifen. Gerade innerorts mit den vielen Signalen und Ablenkungsmöglichkeiten werden vor allem durch grössere Fahrzeuge, welche die Sicht nach vorne verdecken, Gefahren geschaffen.

Fahrzeuge dürfen gemäss Art. 35 Abs. 5 SVG nicht überholt werden, wenn der Führer vor einem Fussgängerstreifen anhält, um Fussgängern das Überqueren der Strasse zu ermöglichen. Dennoch kommt es immer wieder vor allem innerorts vor, dass Automobilisten eine Situation falsch einschätzen oder diese Regel sogar vorsätzlich missachten, mit zum Teil verheerenden Folgen.

Für den Automobilisten bedeutet dies, dass er in der Lage sein muss, jeden Fussgängerstreifen zu erkennen. Der Autolenker muss auch mit eigenen Fehlern rechnen. Besser ist es, wenn man wartet. Für den Fussgänger bedeutet dies, beim Überqueren auch zu schauen, ob das wartende Auto vielleicht überholt wird. Besonders wichtig ist dies bei Strassen mit mehreren Fahrstreifen in gleicher Richtung, vor allem bei Kolonnenverkehr.

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