Burnout: Was ist das?

Die Begriffe «Burnout» und «Burnout-Syndrom» bezeichnen den Zustand der psychischen und körperlichen Erschöpfung, der als Reaktion auf anhaltenden beruflichen Stress auftritt.

Der Begriff «Burnout» wurde in den 1970er-Jahren vom amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger geprägt und lehnt sich an das englische Verb «to burn out» (auf Deutsch: «verbrennen» oder «ausbrennen») an.

Das Bild eines Feuers, das ohne frisches Brennholz langsam erlöscht, bringt es auf den Punkt: Bei anhaltender Überlastung brennen unsere Ressourcen aus.

Wer an Burnout leidet, fühlt sich ausgebrannt und kraftlos.

Fühlen Sie sich seit Längerem ausgebrannt, freudlos und nicht mehr in der Lage, Ihre gewohnte berufliche Leistung zu erbringen?

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Das Burnout-Syndrom ist die Folge eines komplexen Zusammenspiels von individuellen Faktoren sowie beruflichen und sozialen Einflüssen.

Burnout ist ein vielschichtiges Leiden.

Die Symptome des Burnout-Syndroms wirken sich auf das Arbeitsleben, die sozialen Beziehungen und das allgemeine psychische und körperliche Wohlbefinden aus.

Symptome von Burnout

Die psychischen und körperlichen Beschwerden sind dabei sehr individuell (vgl. Veränderungen im Verhalten, z.B.

Ein Burnout und die damit verbundenen Symptome entwickeln sich schrittweise.

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  1. Erste Phase der Erschöpfung: In dieser Phase zeigen sich Müdigkeit und Erschöpfung.
  2. Desillusionierung: In dieser Phase des Burnouts treten vermehrt negative Emotionen und Frustrationen auf. Die Betroffenen verlieren das Interesse an der Arbeit und fühlen sich überlastet. Motivation und Leistungsfähigkeit nehmen ab, während Zynismus und Distanzierung zunehmen.
  3. Chronische Erschöpfung: In dieser Phase erreicht die Erschöpfung einen chronischen Zustand.

Ein drohender oder beginnender Burnout macht sich z.B. bemerkbar durch eine abnehmende Leistungsfähigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Unruhe, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen.

Bei Frauen können psychische Burnout-Symptome wie Reizbarkeit, Überempfindlichkeit sowie Gefühle der Niedergeschlagenheit stärker ausgeprägt sein.

Frauen, die an einem Burnout leiden, haben eher Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Schlafstörungen.

Kinder mit Burnout spüren häufiger körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafstörungen oder Appetitveränderungen.

Psychische Symptome wie Angst, Reizbarkeit, Rückzug oder erhöhte Emotionalität können ebenfalls auftreten.

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Erwachsene mit Burnout zeigen dagegen eher Symptome der Erschöpfung, Zynismus und eine verminderte Leistungsfähigkeit.

Oft manifestieren sich zusätzliche körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, diffuse Schmerzen und anderes mehr.

Ein Burnout kann man an körperlichen, sowie psychischen oder neurologischen Symptomen erkennen.

Burnout-Symptome können psychisch oder körperlich sein, sollten ernst genommen und behandelt werden.

Das verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern senkt auch das Risiko für psychische oder körperliche Folgeerkrankungen wie Depressionen oder Bluthochdruck.

In der Anfangsphase sind viele Betroffene noch sehr engagiert im Beruf.

In der nächsten Phase werden sie zunehmend erschöpft, reizbar und innerlich unruhig.

Es kann auch eine chronische Müdigkeit entstehen.

In der Endphase resignieren Betroffene zunehmend, können sich schlecht konzentrieren und fühlen sich antriebslos.

Wichtig: Die hier genannten Symptome müssen nicht zwingend mit einem Burnout in Verbindung stehen und können auch bei anderen psychischen und körperlichen Erkrankungen auftreten. Kontaktieren Sie deshalb Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die die Gefahr eines Burnouts erhöhen.

Äussere Risikofaktoren und Ursachen sind hohe berufliche Belastung, wenig Selbstbestimmung, monotone Arbeitstätigkeit, unklare Arbeitsrollen, fehlende Wertschätzung, fehlende Arbeitsplatzsicherheit sowie schlechte Information und Kommunikation an der Arbeit.

Am häufigsten entsteht ein Burnout im beruflichen Kontext.

Neben diesen äusseren Faktoren gibt es aber auch persönliche Eigenschaften, die eine Überlastung auslösen.

Auch Haus- und Familienarbeit kann zu einem Burnout-Syndrom führen.

Sicher ist: Das Burnout-Syndrom entsteht als Folge von chronischem Stress.

Haben Eltern ein Kind, das sehr aktiv ist oder besondere Bedürfnisse hat, ist dies zusätzlich belastend und anstrengend.

Wer kein grosses soziales Umfeld hat, zum Beispiel keine Grosseltern oder sonstige Verwandten hat, die unterstützen können, kann sich weniger erholen und kommt verständlicherweise schneller an den Anschlag als Eltern mit viel Unterstützung.

Oft sind es Menschen mit hohen Ansprüchen an sich selbst, die anfällig für ein Burnout sind.

Die Arbeitsbedingungen sind entscheidender als die Branche.

Oft führt auch die Kumulation von beruflichem Stress und privaten Belastungen zu einem Burnout.

Dabei gilt es zu beachten, dass auch grundsätzlich positive Situationen wie ein Hausbau, ein Umzug oder eine wichtige Prüfung der Kinder Menschen belasten können.

Die Energie, die man dafür aufbringen muss und durchaus auch will, kann dann beispielsweise zusammen mit Stress am Arbeitsplatz zu einer Überbelastung werden.

Die eigenen Bedürfnisse, Ziele und die Umgebung jedes Menschen sind unterschiedlich.

Genauso unterschiedlich sind daher auch die Ursachen.

Eltern, die alles besonders gut machen wollen und ihrem Selbstbild als Mutter oder Vater nicht gerecht werden.

Eltern, die sich schwer damit tun, ihren Kindern klare Grenzen zu setzen, weil sie vielleicht besonders gut auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes eingehen wollen.

Das kann zu Druck und Stress sowie Versagens- und Schuldgefühlen führen.

Burnout vs. Depression

Auch wenn sich Burnout und Depression in gewissen Punkten ähneln, handelt es sich um zwei verschiedene Krankheitsbilder.

Ursachen: Burnout entsteht oft als Reaktion auf anhaltenden beruflichen Stress.

Symptome: Das Burnout-Syndrom ist hauptsächlich mit einer totalen Erschöpfung verbunden.

Behandlung: Die Behandlung von Burnout stellt Massnahmen zur Erholung und Stressbewältigung sowie berufliche Anpassungen und eine ausgewogene Work-Life-Balance in den Vordergrund.

Bei Depression besteht die Behandlung häufig aus einer Kombination aus Psychotherapie, Medikamenten und weiteren spezifischen Therapien.

Burnout und Depression können sich gegenseitig beeinflussen.

Viele Menschen sind eher bereit, über ihr Burnout, als über ihre Depression zu sprechen.

Psychische Erkrankungen sind leider auch heute noch teilweise ein Tabu.

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