Verhalten beim Warten auf das Corona-Testergebnis

Das Warten auf ein Corona-Testergebnis kann eine Zeit der Ungewissheit und Besorgnis sein. Es ist wichtig, sich richtig zu verhalten, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern und die eigene Gesundheit zu schützen.

Die Bedeutung des Testens

Testen, testen, testen - das galt einmal als Credo, wie sich die Pandemie in den Griff kriegen lässt. Eine saubere Vorgehensweise bei Tests und deren Auswertung sei dennoch unerlässlich. Was passiert, wenn diese Tests nicht fachgerecht durchgeführt werden, kann man diese Tage beobachten.

Ablauf und mögliche Probleme bei Corona-Tests

Mehrere Tage vergehen, bis das Ergebnis eintrifft und dann folgen erst noch widersprüchliche Resultate mit falschen Datumsangaben: In einem Covid-19-Testzentrum herrscht offenbar das pure Chaos. Der Kanton hat genug gesehen und interveniert jetzt.

Ein Paar, das Covid-Symptome verspürte, fuhr am Dienstag vergangene Woche in ein privat betriebenes Testzentrum, um einen PCR-Test zu machen. Geschlagene drei Tage vergingen, bis das Resultat seiner Partnerin per SMS eintraf. Die Freude währte allerdings nur kurz: Am Freitag traf vom selben Labor eine neue SMS ein. Diesmal jedoch war das Resultat desselben Tests positiv.

Nicht nur das, auch die Datums- und Zeitangaben waren irritierend: Dort erhielt er den Hinweis, dass sich seine Partnerin ein zweites Mal testen lassen solle, obwohl dann wieder einige Tage verstreichen dürften, bis das Resultat vorliegt. Im Schreiben wies er auf die Unterschiede hin und fragte nach, wie er und seine Partnerin sich nun verhalten sollten.

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Besonders über die Abläufe der Tests fühle er sich völlig vor den Kopf gestossen: «Was hier passiert, ist hochgradig fahrlässig. Es kann sein, dass jetzt jemand herumläuft und positiv ist, ohne es zu wissen, und die Viren anderen Personen überträgt.» Sein Fazit: «Diese Tests haben nur Verunsicherung gestiftet. Auf diese Art und Weise werden wir das Virus nie wieder los.»

Der geschilderte Fall ist zudem kein Einzelfall, bestätigt uns ein Sprecher des Kantons. Es sei «unglücklich, wenn das Testergebnis überdurchschnittlich lange auf sich warten lässt. Auch für testwillige Personen ohne Symptome.» Zwar sei bekannt, dass an den meisten Orten Laborkapazitäten ausgereizt sind, «dennoch sollten die PCR-Testresultate im Normalfall spätestens 48h später eintreffen.»

Wie oft dies passiert ist und ob falsche Testergebnisse verschickt wurden, kann der Kanton jedoch noch nicht sagen.

Verhaltensrichtlinien während des Wartens

Isolation

Wer positiv getestet wird, begibt sich zu allererst in Isolation. In Isolation bleiben und auf den Kontakt der Contact Tracer warten: Sollten sich diese nicht melden, darf man die Isolation frühestens nach zehn Tagen verlassen. Dabei müssen aber die letzten beiden Tage symptomfrei sein.

Contact Tracing und Information enger Kontaktpersonen

Das Contact-Tracing wird erst aktiv, wenn im nationalen Erfassungssystem eine Meldung über ein positives Resultat auftaucht. «Das Gesundheitsamt muss davon ausgehen, dass diese Meldungen ihre Richtigkeit haben.

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Gemeinsam werden dann die engen Kontakte eruiert, welche anschliessend informiert werden und sich in Quarantäne begeben. Aufgrund der sehr hohen Fallzahlen sind die Contact Tracer vielerorts jedoch nicht mehr im Stande, ein lückenloses Tracing durchzuführen.

Der oberste Kantonsarzt der Schweiz, Rudolf Hauri, hat am Freitag die Bevölkerung um Hilfe gebeten. Enge Kontakte: Dazu zählen nebst Familienangehörigen auch enge Freunde, allenfalls Nachbarn, mit denen man engen Kontakt hatte. Sie sollen durch die positiv getestete Person selbst informiert werden und sich in Quarantäne begeben. Diese Information sollte so schnell als möglich erfolgen.

Wer positiv getestet wird, erhält eine Bestätigung zuhanden des Arbeitgebers. Arbeitskollegen zählen je nach Situation bei der Arbeit nicht per se zu den engen Kontakten. Unter Umständen ist eine Information der Kolleginnen und Kollegen aber sinnvoll, falls diese Symptome entwickeln.

Ist ein Elternteil positiv auf das Coronavirus getestet worden, sollte die ganze Familie zu Hause bleiben. Also auch die Kinder bleiben in Quarantäne. Die Schule wird entsprechend informiert. Enge Freunde können allenfalls informiert werden. Wer sich aber in Quarantäne begeben muss, entscheidet der kantonsärztliche Dienst.

Hier ist keine Information nötig, das ist die Aufgabe des kantonsärztlichen Dienstes. Ausserdem gelten dort Schutzkonzepte, die eine Ansteckung zusätzlich verhindern sollen.

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Swisscovid App

Den Covid-Code eingeben und so allfällige unbekannte Kontaktpersonen über mögliche Ansteckung informieren.

Eigenverantwortung und Risikoeinschätzung

Es sei auch für ihn als Arzt schwierig zu entscheiden, ob ein Corona-Test angezeigt sei, sagt Markus Battaglia. Es gehe immer auch um eine Risikoabschätzung. Wer sich entscheidet, bis zu einem Test noch einen Tag abzuwarten, kann sich entsprechend verhalten. Dann geht die betroffene Person auch in ihrem Umfeld auf Distanz und verwendet eine Maske.

Deshalb ist es wichtig, dass die Leute gut informiert werden und mitdenken. Jede und jeder Einzelne kann dann überlegen, welches Verhalten riskant sein könnte.

Es ist sinnvoll, die Hygieneregeln für sich anzupassen. So braucht man auf dem Velo oder alleine bei einem Waldspaziergang keine Maske zu tragen. Schwierig ist es auch, wenn jemand auf das Testergebnis warten muss. Die Person, die sich testen liess, soll vorsichtig sein. Aber es gibt für sie keinen Grund, alle anderen in Panik zu versetzen.

Gerade in solchen Situationen geht es darum, Risiken abzuwägen. Gute Hilfestellungen bieten hier die Informationen des Bundesamts für Gesundheit. Aber ist es in dieser Phase für Angehörige noch erlaubt, sich frei zu bewegen? Ja, aber natürlich mit der gebotenen Vorsicht. Dann schaltet sich der Kanton ein und verfügt Selbstisolation und Quarantänen.

Psychologischer Aspekt

«Wegen des Corona-Tests hatte ich noch den Rest des Tages Kopfweh», erzählt die Reporterin. Zuhause begibt sich De Cesaris in Selbstisolation in ihrem Zimmer. «Ich bekam einen Zettel vom Bundesamt für Gesundheit mit Anweisungen, wie ich mich zu verhalten habe», sagt sie.

Mit Fieber und hustend in ihrem Bett wartet die Reporterin auf das Ergebnis: «Die Ungewissheit war für mich schrecklich.» De Cesaris dazu: «Ich war natürlich sehr froh, aber die Erfahrung mit dem Test möchte ich nicht mehr haben.»

Symptome und Testentscheidung

Immer wieder Hustenreiz und ein bisschen Temperatur? Was nun? Testen oder nicht testen? Das sind auch für uns Hausärzte sehr schwierige Fragen. Und noch schwieriger ist es, am Telefon eine Beurteilung vorzunehmen. Oft rufen Leute an, die befürchten, sich angesteckt zu haben.

Wir fragen, ob die Person zum Beispiel in einem Club durchgefeiert hat oder Begegnungen hatte, bei denen eine Ansteckung möglich gewesen wäre. Wir wissen meist auch, ob unsere Patientinnen und Patienten eher ängstlich oder gelassen sind. Das ist bei einer solchen Beurteilung nützlich. Dann empfehlen wir abzuwarten. Nicht selten klingen die Symptome bis am nächsten Tag ab.

Welches ist für Sie das wichtigste Symptom, das für einen Corona-Test spricht? Fieber, also eine Temperatur von über 37,5 Grad. Das ist ein ziemlich zuverlässiges Infektzeichen.

Schutzmassnahmen und Hygieneregeln

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können: Hygienemassnahmen Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen. Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen. Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben. Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln. 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen. Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.

Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend - unbedingt zuerst telefonisch - eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren. Informiert bleiben An die Regeln und Ansagen der Behörden halten.

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