Tagebuch Schreiben bei Depressionen: Ein Weg zur Selbsthilfe

Schreiben ist ein sehr wirkungsvolles Instrument, um die eigenen Gedanken und Gefühle zu ordnen und zu verarbeiten. Wenn wir etwas in Worte fassen, verändert es die Art, wie wir Erlebtes sortieren. Es hilft uns, von unseren Gedanken ein Stück weit zurückzutreten und sie in einem breiten Zusammenhang zu sehen. Es lohnt sich, das auszuprobieren. Dazu braucht es nicht viel. Man setzt sich 15 Minuten hin und schreibt alles auf, was einen gerade belastet.

Die Methode des Expressiven Schreibens

Der amerikanische Psychologe James Pennebaker hat die Methode des Expressiven Schreibens in den 1980er Jahren entwickelt und viel Forschung betrieben. Er zählt zu den bekanntesten Experten auf diesem Gebiet und hat mit dieser einfachen und kostenlosen Intervention sehr gute Ergebnisse bei Angst, Depression, inneren Spannungszuständen und sogar Traumata erzielt.

In seinem Standardwerk gibt James Pennebaker eine Anleitung zum Expressiven Schreiben:

“Nimm dir 15 Minuten Zeit. Finde einen ruhigen Ort, um dich mit deinen tiefsten Gefühlen und Gedanken auf ein Ereignis in deinem Leben zu fokussieren, das dich belastet oder aufwühlt. Welches Ereignis du auch immer aussuchst, es ist entscheidend, dass du wirklich alle deine Erwartungen loslässt und deinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf lässt. Stelle dir nun einen Wecker auf 15 Minuten und beginne zu schreiben. Ohne Unterbrechung, ohne Rücksicht auf Schrift, Grammatik oder Rechtschreibung. Wenn du zu sehr aufgewühlt wirst, höre auf zu schreiben. Diese Übung sollte täglich am besten eine Woche lang durchgeführt werden.

Das therapeutische Schreiben hat eine sehr entlastende Wirkung und macht, dass die Anspannung in unserer Psyche nachlässt. Buchstabe um Buchstaben seine Gedanken ordnen. Erlebtes und sich selber reflektieren. Perspektiven wechseln, Neues erkennen und persönliches Wachstum schaffen. Einen Punkt setzen - abschliessen - weitergehen.

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Tagebuchschreiben vs. Journaling

Während beim Tagebuchschreiben die Einträge für gewöhnlich täglich gemacht werden und auf die äusseren Erlebnisse und Erfahrungen fokussieren, finden die Aufzeichnungen beim Journaling nicht unbedingt täglich statt. Der Fokus des Schreibens liegt beim Journaling auf dem inneren Erleben, der Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Gefühlen und Gedanken. Durch den Blick nach «Innen» entstehen persönliches Wachstum und ehrliche Reflexion.

Indem wir unsere Gedanken und Gefühle in Worte fassen und niederschreiben, können wir sie abladen und einen klaren Kopf gewinnen. «Wenn du deine Sicht auf die Dinge veränderst, verändern sich die Dinge, die du siehst.»(Dr.

Methoden des Journaling

Die Methoden des Journaling sind vielfältig und du brauchst womöglich etwas Zeit und Geduld, bis du die passende Methode für dich findest. Setze dich dabei nicht unter Druck. Journaling machst du nur für dich selbst. Das Geschriebene wird weder bewertet, noch ist es für die Öffentlichkeit bestimmt. Es dient einzig dir und deiner persönlichen Entwicklung.

Egal für welche Variante du dich entscheidest, schreibe immer von Hand. Dies hat nichts mit der Nostalgie, die Papier und Stift bei vielen hervorrufen, zu tun, sondern mit unserem Gehirn. Handschriftliches Festhalten von Gedanken und Gefühlen fördert das Verständnis. Beim Schreiben von Hand kommt es zu einem Zusammenspiel beider Gehirnhälften und so zu einer Wechselwirkung zwischen motorischen und kognitiven Vorgängen. Durch die Handbewegungen ist die linke analytische Gehirnhälfte aktiviert, der rationale Teil von uns ist mit der Motorik beschäftigt. Dies geschieht, während unsere intuitive, kreative Seite - die rechte Gehirnhälfte - freie Bahn hat. Die Gedanken, Gefühle und Worte fliessen dadurch leichter von der Hand.

Aus der Neurowissenschaft ist zudem bekannt, dass wir beim Schreiben mit der Hand viel mehr darüber nachdenken, was wir aufschreiben und was nicht, also stärker selektieren als etwa beim Tippen auf der Tastatur.

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Journaling klingt nicht nur nach Arbeit, es ist es manchmal auch. Sich mit sich selber auseinanderzusetzen - seinen Gefühlen, seinem Verhalten, seinen Gedanken und sich selbst kritische Fragen zu stellen, kann schon mal ungemütlich werden.

Nach heutigem Stand der Forschung beeinflussen Journaling und intensives Schreiben unsere psychische Gesundheit nachweislich positiv. Die positiven Effekte sind vielfältig. Journaling wirkt sich nachweislich positiv auf die Stimmungs- und Gefühlslage aus und verbessert das allgemeine Wohlbefinden.

Das Journaling ist, wie zu Beginn bereits erwähnt, vielfältig und die Methoden sehr unterschiedlich. Damit du dich in dieser Vielfalt nicht verlierst, solltest du dir vorgängig klar werden, was du mit dem Journaling erreichen möchtest. Möchtest du dich besser kennenlernen, es als Stressbewältigungstechnik nutzen, deiner psychischen Gesundheit Gutes tun oder ein spezifisches Ziel erreichen? Wenn du weisst, wofür du das Journaling nutzen möchtest, wirst du sicher eine passende Methode finden.

Die Methode «Stream of Consciousness»

Die Methode «Stream of Consciousness» (deutsch: Gedanken-, Bewusstseinsfluss) ist vermutlich die freieste Form des Schreibens. Es gibt keinerlei Vorgaben, du schreibst einfach drauflos. Dabei kannst du dir entweder ein Zeitlimit von fünf bis 15 Minuten setzten oder dir vornehmen, drei DIN-A4-Seiten voll zu schreiben. Wie der Name «Stream of Consciousness» schon sagt, geht es darum, dem eigenen Gedankenfluss oder Bewusstseinsstrom Raum zu geben und all das auf Papier zu bringen, was in dem Moment präsent ist. Gedanken, Gefühle und Ideen sollen dabei weder bewertet noch analysiert werden. Auch Ängste, Zweifel, Sorgen und negative Gefühle dürfen dabei an die Oberfläche gelangen.

Kennst du Momente in denen dir alles über den Kopf wächst und du vor lauter Bäume den Wald nicht mehr siehst? Gerade dann ist diese Methode sehr gut geeignet. Denn selbst wenn durch das Schreiben keine Lösungen oder Eingebungen hervorgerufen werden, Dinge auf Papier niederzuschreiben ist unglaublich befreiend.

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Weiter ist wichtig zu wissen, dass, egal was du auf diesen drei DIN-A4-Seiten oder innerhalb der von dir gewählten Zeit produzierst, weder du noch jemand anderes dies jemals lesen muss.

Regelmässiges Schreiben ist eine effektive Methode, die dir hilft, dich selbst besser zu verstehen.

Das «6-Minuten-Tagebuch»

Die Bezeichnung «6-Minuten-Tagebuch» steht stellvertretend für alle Formen des Journaling, bei denen du dir täglich immer dieselben Fragen stellst. Das kann jeden Abend sein, um den Tag dankbar und entspannt zu beenden oder jeden Morgen, um positiv in den Tag zu starten. Im Handel gibt es verschiedene Bücher mit vorgefertigten Fragen, die du dir kaufen kannst. Es lohnt sich aber durchaus, ein eigenes Buch mit persönlichen Fragen anzufertigen. Am Anfang machst du dir am besten eine Erinnerungsnotiz, damit du im Alltag nicht vergisst, dir jeden Tag einige Minuten Zeit zum Schreiben zu nehmen. Starte klein mit wenigen Fragen und überfordere dich nicht.

Journaling mit Prompts

Bist du beim Blick auf die leeren Seiten deines Notizbuches eher gehemmt und schaffst es fast nicht los zuschreiben? Ist die Schreibhemmung präsenter als der eigentlich gewünschte Schreibfluss? Dann ist das freie Schreiben nach der Methode «Stream of Consciousness» wohl eher nichts für dich und du solltest es besser mit dem «Journaling mit Prompts» versuchen. Die sogenannten «Prompts» sind Aufforderungen oder Anregungen die helfen, die Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken und zum Nachdenken anzuregen. Ziel ist es, eine Frage oder einen Satzanfang zu lesen, den Gedanken freien Lauf zu lassen und alles, was einem gerade in den Sinn kommt, auf Papier zu bringen. Auch bei dieser Methode empfiehlt es sich, zu Beginn eine bestimmte Zeitspanne festzulegen. Sie eignet sich in vielen Lebensbereichen und für verschiedenste Themen. Suchst du beispielsweise nach einer neuen beruflichen Perspektive, hast aber noch kein klares Ziel vor Augen? Oder beschäftigen dich Sorgen, Erwartungen oder Ängste, denen du dich stellen möchtest?

Periodische Reflexion

Anders als beim täglichen Journaling hast du bei der periodischen Reflexion einen längeren Zeitraum zu reflektieren und dadurch die Chance, noch mehr Selbsterkenntnis zu gewinnen. Dadurch, dass du bei der Methode der «periodischen Reflexion» die Vergangenheit Revue passieren lässt, hast du die Möglichkeit, wiederkehrende Verhaltensmuster zu erkennen und mehr über dich selber du erfahren. Wichtig bei dieser Methode des Journaling ist die Regelmässigkeit.

Erfolgsjournaling

Das Niederschreiben von Ziel und Handlungsplan unterstützt dich dabei, Dinge anzupacken und durchzuziehen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass man Ziele viel eher erreicht wenn man sie schriftlich festhält, als wenn man nur darüber nachdenkt oder spricht. Dies hat wieder mit unserem Gehirn zu tun. Bei der reinen Vorstellung eines Ziels und dessen Erreichung - dem Prozess des Nachdenkens - wird nur die rechte Gehirnhälfte aktiviert. Durch die Nutzung beider Gehirnhälften wird aus dem blossen Gedankenkonstrukt, der Idee, einmal niedergeschrieben, eine Verpflichtung.

Zentral beim Erfolgsjournaling ist, dass man nicht nur sein grosses Ziel aufs Papier bringt, sondern auch die Schritte, die zu diesem Ziel führen. Dazu gehört, dass man das grosse Ziel in einzelne Etappenziele einteilt und jeden noch so kleinen Erfolg auf dem Weg dorthin notiert. Du hältst täglich oder wöchentlich fest, was du erreicht hast.

Die 5 Phasen der Depression

Um zu verstehen, wie eine Depression verlaufen kann, wurde sie in fünf Phasen eingeteilt. Diese Einteilung hilft dabei, die Kernerfahrungen und Herausforderungen der Krankheit in verschiedenen Ausprägungen zu beschreiben. Wenn Sie das Gefühl haben, aktuell von einer Depression betroffen zu sein, kann Ihnen dieser Artikel helfen, Ihre Situation zu verstehen.

Die 5 Phasen der Depression bauen auf den Beobachtungen von Psychologin Elisabeth Kübler-Ross auf. Diese Phasen geben uns einen Einblick in den Verlauf der Krankheit und die damit verbundenen Herausforderungen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Betroffenen zwangsläufig alle Phasen in der gleichen Reihenfolge durchlaufen müssen. Eine Depression verläuft meist in fünf Phasen.

  1. Phase 1: Negative Gedankenmuster

    In der ersten Phase der Depression treten negative Gedankenmuster auf, die sich verselbstständigen und über einen längeren Zeitraum anhalten. Betroffene beschreiben diesen Zustand oft als chronische Niedergeschlagenheit und Verzweiflung. Im Gegensatz zur depressiven Niedergeschlagenheit werden «normale» negative Gefühle meistens durch konkrete Ereignisse ausgelöst. Bei Depressionen wird die Sichtweise auf sich selbst, andere Menschen und die Zukunft oft von pessimistischen Gedanken geprägt. Ereignisse werden überwiegend negativ interpretiert, und es fällt schwer, positive Aspekte oder Hoffnung zu erkennen, insbesondere mit Blick auf die Zukunft.

    Was kann ich tun?

    • Abstand schaffen: Erinnern Sie sich daran, Sie sind nicht Ihre Gedanken. Nicht alles, was Sie denken, ist absolut und wahr.
    • Gedanken aufschreiben und loslassen: Schreiben Sie Ihre negativen Gedanken auf Papier.
    • Eigene Stopp-Signale einbauen: Wenn Sie bemerken, dass negative Gedanken ausser Kontrolle geraten, können Sie sich selbst Stopp-Signale setzen.
    • Mit dem Umfeld darüber sprechen: Teilen Sie Ihre Gedanken und Gefühle mit Vertrauenspersonen in Ihrem Umfeld. Indem Sie Ihre Gedanken laut aussprechen, verlieren sie oft an Macht und Einfluss.
    • Sprechen Sie mit Psycholog:innen oder einer anderen Fachperson: Suchen Sie professionelle Hilfe, indem Sie sich an eine Fachperson wenden.

    Es gibt meistens keine schnelle Lösung, depressive Gedankenmuster zu durchbrechen und jeder Mensch reagiert unterschiedlich in diesen Situationen. Negative Gefühle aufzuschreiben, kann helfen, sie loszulassen.

  2. Phase 2: Veränderungen im Appetitgefühl

    Während der Phase 2 einer Depression treten Veränderungen im Appetitgefühl auf. Negative Gefühle und Depression können sich auf den Appetit und das Hungergefühl auswirken, da sie Stress für den Körper bedeuten. Auf der einen Seite kann es zu einem Appetitverlust kommen. Der Körper ist so stark mit den negativen Gefühlen beschäftigt, dass er weniger Hunger-Signale sendet. Auf der anderen Seite kann die Depression dazu führen, dass man mehr isst. Essen kann in diesem Fall als Bewältigungsmechanismus dienen, auch bekannt als «Emotionales Essen». Negative Gefühle werden durch Essen reguliert, das als Ablenkung oder Trost dient. Oft greifen Betroffene dabei zu kalorienreichen Lebensmitteln, wie Süssigkeiten, da viele Menschen diese mit Belohnung verknüpfen. Die Folge dieser Veränderungen im Appetitgefühl können Gewichtsveränderungen sein, entweder eine Zunahme oder Abnahme des Körpergewichts.

    Was kann ich tun?

    • Essen schön anrichten: Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Mahlzeiten ansprechend zu gestalten.
    • In guter Gesellschaft essen: Essen Sie in angenehmer Gesellschaft.
    • Kochen Sie Mahlzeiten, die Sie besonders mögen: Bereiten Sie Gerichte zu, die Ihnen Freude bereiten und Ihren Geschmack treffen.
    • Abstand schaffen und überlegen: Stellen Sie sich die Frage, warum Sie gerade jetzt essen möchten. Haben Sie wirklich Hunger oder gibt es emotionale Auslöser?
    • Auf den Körper hören: Versuchen Sie, auf die Bedürfnisse Ihres Körpers zu achten.
    • Regelmässig essen und sich Zeit nehmen: Vermeiden Sie es, lange Pausen zwischen den Mahlzeiten zu haben, da dies zu einem Energietief führen kann, das dazu verleitet, sich anschliessend auf Essen zu stürzen.
    • Meal Prep: Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus.

    Allgemein ist es wichtig, dass Sie sich gegebenenfalls auch Unterstützung bei einem Psychologen oder einer Psychologin suchen. Ein:e professionelle:r Therapeut:in kann Ihnen helfen, Ihre Gedanken und Gefühle im Zusammenhang mit der Depression und dem Appetit zu verstehen und angemessene Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

  3. Phase 3: Schlafstörungen

    Während der Phase 3 einer Depression treten häufig Schlafstörungen auf. Negative Gedanken können Betroffene am Einschlafen hindern oder sie während der Nacht immer wieder aufwecken. Schlafprobleme im Zusammenhang mit Depressionen können vielfältig sein. Viele Betroffene berichten zudem von Veränderungen in der Schlafqualität. Der Schlaf ist unruhig und von häufigem Erwachen in der Nacht geprägt. Betroffene können sich im Bett hin- und herwälzen und haben Schwierigkeiten, eine bequeme Schlafposition zu finden. Die Folge dieser Schlafstörungen sind anhaltende Müdigkeit und Energiemangel. Selbst nach einer Nacht im Bett fühlen sich Betroffene nicht ausgeruht.

    Was kann ich tun?

    • Regelmässigkeit: Versuchen Sie, immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzuwachen.
    • Entwickeln Sie ein Zubettgeh-Ritual und schalten Sie bewusst ab: Legen Sie zum Beispiel eine Stunde vor dem Zubettgehen Ihr Handy beiseite, lesen Sie ein Buch oder schreiben Sie Ihre Gedanken auf.
    • Passen Sie Ihr Schlafzimmer an: Verwenden Sie Ihr Bett nur zum Schlafen und sorgen Sie dafür, dass kein Tageslicht während des Schlafens ins Zimmer gelangt.
    • Machen Sie leichte Bewegung an der frischen Luft: Planen Sie kurze Spaziergänge in Ihren Tag ein.

    Depressionen und Schlafstörungen gehen oftmals Hand in Hand.

  4. Phase 4: Selbstkritik und Schuldgefühle

    In dieser Phase neigen Betroffene zu intensiver Selbstkritik und starken Schuldgefühlen. Sie tragen eine überwältigende Last von Schuldgefühlen, die oft in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Ereignissen oder Handlungen stehen. Die Selbstbeschuldigung wird zu einem ständigen Begleiter im Leben von Betroffenen. Der Glaube, dass sie traurig sind, nicht essen und ständig müde sind, wird mit der Überzeugung verbunden, dass dies ihre Schuld sei. Dadurch empfinden sie sich als minderwertig, wertlos und unliebenswert. Sie glauben nicht, dass sie es verdienen, glücklich zu sein.

    Was kann ich tun?

    • Führen Sie ein Positiv-Tagebuch: Schreiben Sie jeden Tag auf, was gut gelaufen ist und wofür Sie dankbar sind.
    • Richten Sie Ihren Blick in die Zukunft: Lassen Sie Geschehenes hinter sich und konzentrieren Sie sich auf das, worauf Sie sich freuen können.
    • Schenken Sie sich selbst etwas: Gönnen Sie sich hin und wieder etwas Besonderes, um sich selbst Wertschätzung entgegenzubringen.
  5. Phase 5: Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit

    In Phase 5 nehmen das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit bei Betroffenen extrem zu. Sie glauben, dass sich ihre Situation niemals verbessern wird und dass der Tod die einzige Lösung für ihre Qualen darstellt. Die Suizidgedanken sind intensiv und belastend und nur schwer abzustellen. Betroffene können darüber nachdenken, wie es wäre, nicht mehr zu leben, oder sie haben Vorstellungen von Gewalt gegen sich selbst. In einem weiteren Schritt entwickeln Betroffene konkrete Vorstellungen und Pläne, wie sie sich selbst schaden oder ihr eigenes Leben beenden könnten. Sie können darüber nachdenken, welche Methoden sie verwenden würden oder wie sie ihre suizidalen Absichten umsetzen könnten. Die Folgen dieser Phase sind das Aufgeben sozialer Aktivitäten und das Ordnen der eigenen Angelegenheiten.

    Was kann ich tun?

    In dieser Phase sind schnelle und angemessene Massnahmen von entscheidender Bedeutung. Suchen Sie professionelle Hilfe! Reden Sie offen über Ihre Suizidgedanken, um Unterstützung zu erhalten. Wenn Sie im Umfeld einer Person den Verdacht haben, dass sie suizidale Gedanken hat, sprechen Sie das Thema in ruhiger und sachlicher Weise an und ermutigen Sie die betroffene Person, sich professionelle Hilfe zu suchen.

    Es ist von grosser Bedeutung, in dieser Phase sofortige Unterstützung anzubieten. Suizidgedanken sind ein ernstes Anliegen, und professionelle Hilfe kann Leben retten.

Es ist von entscheidender Bedeutung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie sich in einer oder mehreren Phasen der Depression wiedererkennen. Zögern Sie nicht, die Hilfe einer qualifizierten Fachperson in Anspruch zu nehmen. Eine professionelle Therapie kann auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden und Ihnen dabei helfen, die Depression zu bewältigen und den Weg zur Genesung einzuschlagen. Sie können sich an Therapeut:innen, Psychiater:innen oder andere Expert:innen wenden, die Erfahrung in der Behandlung von Depressionen haben. Denken Sie daran, dass Sie nicht alleine sind und dass es Menschen gibt, die Ihnen helfen möchten.

Tagebuchschreiben als Intervention

Darstellung des Themas : Depression ist die in der Schweiz am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. 10% der Schweizer Bevölkerung weisen mittelschwere bis schwere depressive Symptome auf (Bundesamt für Statistik, 2023). Zugängliche Interventionen für die Betroffenen sind notwendig. Eine Untersuchung, ob das Tagebuchschreiben einen Einfluss auf die Linderung depressiver Symptome hat, ist ein Schritt in diese Richtung.

Ziel : Ziel dieser Arbeit ist es, die Wirksamkeit des Tagebuchschreibens auf die Linderung depressiver Symptomatik bei erwachsenen Menschen zu untersuchen. Zudem soll aufgezeigt werden, ob und wie das Tagebuchschreiben als ergotherapeutische Intervention im psychiatrischen Kontext eingesetzt werden kann.

Methode : Sechs Studien wurden anhand einer systematischen Literaturrecherche gefunden und kritisch gewürdigt. Die Studienresultate wurden zusammengefasst und die entstandenen Themen ins PERMA-Modell von Seligman (2011) eingeordnet.

Relevante Ergebnisse : Regelmässiges Tagebuchschreiben mit unterschiedlichen Ansätzen haben einen positiven Einfluss auf die Reduktion von depressiven Symptomen. Diverse Formen (bspw. Dankbarkeitstagebuch, expressives Schreiben etc.) zeigen bei unterschiedlich starken Ausprägungen verschiedene Wirkungen.

Schlussfolgerung : Das Tagebuchschreiben kann als niederschwelliges Therapiemittel zur Linderung depressiver Symptome eingesetzt werden. Ergotherapeut:innen können dabei unterstützen, die richtige Methode zum passenden Zeitpunkt auszuwählen.

Das Depressionstagebuch

Willkommen. Schön, sind Sie da!BeschreibungDu leidest an Depressionen? Dieses Tagebuch hilft Dir, Krankheits- und Verhaltensmuster zu erkennen und zu durchbrechen. Beobachte Dich und Deine Krankheit, indem Du täglich Deine Symptome notierst. Plane und strukturiere Deinen Tag, indem Du Dir Dinge vornimmst, die Dir guttun. Halte fest, wie Du Dich nach Deinen jeweiligen Aktivitäten fühlst. Und halte abends Rückschau auf den zu Ende gehenden Tag, indem Du Deine Erfolge und Misserfolge notierst und aufschreibst, was Du am nächsten Tag anders oder besser machen möchtest.

Mit diesem Buch gehst Du besser mit Deiner Krankheit um. Vor allem aber gehst Du mit ihm wichtige Schritte in Richtung Achtsamkeit und Besserung.

Das Depressionstagebuch bietet dir:

  • Strukturierte Reflexion: Tägliche Fragen und Übungen helfen Dir, Deine Stimmungen, Gedanken und Aktivitäten zu reflektieren.
  • Erkennen von Mustern: Indem Du Deine Einträge in einer Wochenreflexion analysierst, kannst Du Muster erkennen, die Deine Energie beeinflussen.
  • Entwicklung von Strategien: Lerne, Deine Energieräuber zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um ihnen entgegenzuwirken.

Das Depressionstagebuch ist ein wertvolles Hilfsmittel für alle, die:

  • unter Depressionen leiden
  • ihre mentale Gesundheit verbessern möchten
  • mehr Energie und Lebensfreude gewinnen wollen

Beginne noch heute Deine Reise zu einem glücklicheren und erfüllteren Leben!

Die Vorteile auf einen Blick:

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