Hörsturz und Burnout: Anzeichen und Symptome

Sowohl ein Hörsturz als auch ein Burnout-Syndrom können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Es ist wichtig, die Anzeichen und Symptome beider Zustände zu erkennen, um frühzeitig Massnahmen ergreifen zu können.

Hörsturz

Der Hörsturz ist eine akute, plötzlich auftretende Hörverschlechterung. Meist ist nur ein Ohr davon betroffen. Der Hörsturz kann zum vollständigen Hörverlust auf dem betroffenen Ohr führen.

Kennzeichnend für den Hörsturz ist, dass keine Ursache für die akute Hörverschlechterung gefunden werden kann. Die genaue Ursache für die Hörstörung kann bei einem Hörsturz nicht gefunden werden. Bekannt ist lediglich, dass es sich um eine Schallempfindungsstörung handelt. Das Problem liegt also im Innenohr.

Ein Hörsturz kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten. Rund drei Viertel der Betroffenen sind jedoch über 40 Jahre alt.

Symptome eines Hörsturzes

  • Ein Hörsturz kündigt sich oft mit einem Ohrgeräusch (Tinnitus) an.
  • Anschliessend kommt es zu einem Hörverlust oder zu einer Hörverminderung.
  • Betroffene klagen häufig auch über Druck auf dem Ohr, Schwindel und Lärmempfindlichkeit.

Ursachen eines Hörsturzes

Verschiedene Faktoren werden als Auslöser eines Hörsturzes vermutet. Als wahrscheinlichste Ursache eines Hörsturzes gilt eine Durchblutungsstörung des Innenohrs.

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Diagnose und Behandlung eines Hörsturzes

Die Diagnose eines Hörsturzes wird aufgrund der charakteristischen Beschwerden und nach Ausschluss von anderen Ursachen für die Hörstörung gestellt. Dazu werden verschiedene Abklärungen wie Hörtests, Blutuntersuchungen und Ohruntersuchungen durchgeführt.

Die erste Massnahme der Behandlung besteht daher in einer Verbesserung der Durchblutung. Diese erfolgt meist mittels einer Infusion von durchblutungsfördernden Medikamenten. Je früher eine solche Behandlung beginnt, desto besser sind die Erfolgschancen. Daneben kommen auch entzündungshemmende Mittel wie Kortison zum Einsatz.

In vielen Fällen bessert sich ein Hörsturz innerhalb von Stunden oder Tagen spontan wieder. Trotzdem sollte man bei jedem Hörsturz sofort einen Arzt aufsuchen.

Burnout-Syndrom

Als Burnout oder Burnout-Syndrom wird ein Zustand von körperlicher und psychischer Erschöpfung bezeichnet. Wie das englische Wort besagt, fühlen sich Menschen mit einem Burnout ausgebrannt, leer und energielos.

Oft sind es Menschen zwischen 40 und 50 Jahren, die von einem Burnout betroffen sind. In diesem Lebensabschnitt vermischen sich häufig hohe berufliche und private Anforderungen mit einem beginnenden, altersbedingten Energieverlust.

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Menschen, die den hohen Erwartungen immer gerecht werden wollen, keine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Erholung finden und Warnsignale nicht beachten, sind besonders gefährdet, ein Burnout zu entwickeln. Hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck, monotone Tätigkeiten oder wenig Selbstbestimmung in der Arbeit sind äussere Faktoren, welche die Entstehung eines Burnouts begünstigen können.

Symptome eines Burnouts

  • Meist beginnt ein Burnout schleichend mit Schlafproblemen, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit und zunehmender Energielosigkeit.
  • Oft kommen auch körperliche Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen hinzu.
  • Betroffene beachten diese Warnsignale in der Regel zu wenig und versuchen weiterhin, allen Anforderungen zu genügen, bis eines Tages die Batterien komplett leer sind.
  • Nicht selten kommt es dann zu einem totalen Zusammenbruch.

Diagnose und Behandlung eines Burnouts

Diagnostiziert wird ein Burnout aufgrund der Krankheitsgeschichte und den charakteristischen Beschwerden.

Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen des Burnouts. Im Zentrum steht die Wiederherstellung der Energiebalance. Abstand gewinnen, Ausruhen, Entspannen und Stress abbauen stehen dabei im Vordergrund. Spezielle Rehabilitationsprogramme oder Kurzaufenthalte in Rehabilitationszentren können diesen Prozess unterstützen.

Stress als Risikofaktor

Stress kennt eigentlich jeder Mensch im Alltag oder Beruf. Es dürfte kaum einen Menschen geben - ob jung oder alt - der noch niemals im Leben Stress hatte. Er gehört einfach zum Leben dazu.

  • Positiver Stress (Eustress): Grosse Freude, Aufregung und die Erwartung positiver Ereignisse können Menschen beflügeln, antreiben und ihnen Energie verleihen.
  • Negativer Stress (Distress): Sorgen, Nöte und Ängste, etwa aufgrund einer Erkrankung, aber auch die digitale Dauererreichbarkeit oder zu hohe Belastungen in Beruf und Familie können negativen Stress verursachen.

So einfach ist diese Unterscheidung zwischen positivem und negativem Stress allerdings oft nicht. Denn Eustress kann sich nach einiger Zeit auch in Distress umwandeln.

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Ob etwas stressig ist oder nicht - dabei spielen auch die individuelle Wahrnehmung, Haltungen und Einstellungen sowie die Fähigkeit eines Menschen, mit Stress umzugehen, eine Rolle. Denn längst nicht alle Menschen leiden in den gleichen Situationen und im selben Ausmass unter Stress.

Während der eine schnell unter Druck gerät, bleibt der andere auch in schwierigen und herausfordernden Situationen noch entspannt und gelassen. Es gibt aber Situationen, die für die meisten Menschen Distress auslösen wie z.B.

Bekannt ist, dass negativer Stress erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Körper und Psyche haben kann. Auch die kognitiven Leistungen lassen oft nach, wenn ein Mensch akut unter Strom steht.

Ärztinnen und Ärzte bringen Stress heute mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung, zum Beispiel mit Magen-Darm-Krankheiten wie dem Reizdarmsyndrom (RDS) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt. Aber auch das Umgekehrte gilt: Eine bestehende Erkrankung kann Stress hervorrufen.

Gut bekannt ist dies zum Beispiel von Krebspatienten, die sich oft plötzlich wie aus dem Nichts heraus mit einer schweren Krankheit, einschneidenden und monatelangen Behandlungen und eventuell mit der Endlichkeit ihres Lebens konfrontiert sehen. Zudem erleben viele Menschen mit chronischen Schmerzen negativen Stress.

Stressbewältigung

Bei Stress hilft oft ein Gespräch mit einem Arzt, einer Psychologin oder Psychotherapeutin. Dabei berichten Sie von Ihrer persönlichen Lebenssituation, Ihrem Beruf und Ihren Freizeitaktivitäten. Auch bestehende Erkrankungen (z. B. Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, chronische Schmerzen) sowie Behandlungen, die Sie durchlaufen haben oder noch absolvieren müssen, spielen eine Rolle im Gespräch.

Oft nimmt der Druck schon dadurch ab, dass Sie alles offen und ehrlich aussprechen, was Ihnen Sorgen oder Ängste bereitet. Gemeinsam können Sie auch mögliche Stressauslöser identifizieren und überlegen, ob und wie sich diese abstellen lassen. Vertrauen Sie sich also einem Experten oder einer Expertin an. Stress müssen Sie nicht einfach so hinnehmen. Sie können selbst etwas dazu beitragen, dass der Druck nachlässt und Sie den Stress dauerhaft lindern.

Auch zur Vorbeugung (Prävention) von Stress eignen sich solche Strategien zur Stressbewältigung.

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder der Ärztin, welche Anti-Stress-Technik am besten zu Ihnen passt. Vielleicht müssen Sie auch mehrere ausprobieren, um eine geeignete Methode nach Ihren Vorlieben und Möglichkeiten zu finden.

Entspannungstechniken

  • Autogenes Training: Das Autogene Training ist eine Art Selbsthypnose, durch die Sie körperliche Funktionen wie die Durchblutung, den Puls und die Atmung in einen ruhigeren Zustand versetzen. Über die gedankliche Konzentration - nicht durch Muskelkraft - gelangen Sie zur Ruhe und Entspannung.
  • Progressive Muskelentspannung: Diese Entspannungstechnik basiert darauf, verschiedene Muskelgruppen nacheinander anzuspannen und wieder zu entspannen. Wenn Sie alle Muskelgruppen „durcharbeiten“, entspannt sich schliesslich der gesamte Körper.
  • Achtsamkeitstraining: Beim Achtsamkeitstraining geht es darum, Ihre Aufmerksamkeit auf den Moment und ins Hier und Jetzt zu lenken. Sie blicken dabei weder zurück in die Vergangenheit noch in die Zukunft. Es geht nur um Ihre Wahrnehmung (z. B. Empfindungen, Atmung, Bedürfnisse), Akzeptanz und den angenehmen Kontakt zu sich selbst und der Umgebung.
  • Imagination: Bei der Imagination nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Ziel ist es, positive Empfindungen und Gefühle auszulösen. Sie können sich beispielsweise vorstellen, über eine Blumenwiese zu laufen, auf einem Berg zu sein oder einen Spaziergang im Wald oder am Strand zu unternehmen.
  • Yoga: Yoga besitzt viele positive Wirkungen auf Körper und Psyche. Bei vielen Krankheiten ist dies gut belegt, etwa bei einer Krebserkrankung. Hinter dem Yoga steckt eine umfassende Philosophie mit Meditation, körperlichen Übungen und Atemtechniken.
  • Tai Chi und Qigong: Tai Chi und Qigong stammen auch der Chinesischen Medizin und zählen zu den sanften Bewegungsformen, die den Körper und Psyche zur Ruhe bringen. Beim Tai Chi führen Sie langsame und fliessende Bewegungen aus. Qigong basiert auf Körper-, Meditations- und Atemübungen, die den Energiefluss im Körper verbessern sollen.
  • Kognitive Stressbewältigung: Bei der kognitiven Stressbewältigung spielen Ihre Gedanken, Einstellungen, Überzeugungen, Sicht- und Handlungsweisen eine Rolle. Sie erlernen dabei, stressauslösende Denkweisen und Verhaltensmuster aufzuspüren.

Das 12-Stufen-Modell des Burnouts

Tatsächlich entwickelt sich ein Burnout langsam und kaum spürbar. Noch nicht. Bis es ab einem bestimmten Punkt zu viel wird. Auf dem Weg dorthin sucht sich der Körper allerdings verschiedene Ventile.

Die beiden Psychologen Herbert Freudenberger und Gail North entwickelten daher schon im Jahr 1992 das sogenannte 12-Stufen-Modell. Es fängt vielversprechend an. Mit Leidenschaft, Eifer und Ehrgeiz für den Beruf. Wir brennen sprichwörtlich für den Job und eine große Karriere. Begeisterungsfähigkeit führt allerdings oft auch zu überhöhten Erwartungen an uns selbst. Eigene Limits werden ignoriert, eigene Bedürfnisse zurückgestellt.

Nur wer ständig hinzulernt, neue Aufgaben und Herausforderungen sucht, kommt weiter. Harte Arbeit ist dazu unerlässlich - und zahlt sich aus. So die Hoffnung. sie aber nicht. Vor allem wenn sie zu freiwilliger Selbstausbeutung, zu Wochenendarbeit und fehlendem Ausgleich führt.

Aufgaben abzugeben. Entweder, weil sie fürchten, die Kontrolle darüber zu verlieren. Oder, weil sie glauben, das Ergebnis wäre nur halb so gut. Wer sich derart reinhängt, vergisst meist die eigenen Bedrüfnisse. Unser Körper hält viel aus. Die Seele kann Durststrecken überwinden. mit steigendem Kaffeekonsum, mit Zigarretten zur Entspannung oder Aufputschmitteln gegen fehlenden Schlaf betäuben. Gelegentlich treten zwar Schlafstörungen auf.

Das hohe Pensum und die Arbeitsverdichtung fordert ihren Tribut. Sie vergessen Termine, halten Zusagen nicht ein, brechen Versprechen und Abmachungen. Genauigkeit leidet, machen öfter Fehler und fühlen sich zunehmend kraft- und energielos. Ein Gefühl der Ohnmacht breitet sich aus. Orientierungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Aggressionen wachsen. nach. Sie arbeiten ungenau, treffen schlechte Entscheidungen - oder sind unfähig, überhaupt noch welche zu treffen.

auf den Plan: Essen, Trinken (Alkohol), Drogen, Sex… Der Körper reagiert jetzt deutlich: Das Gewicht steigt, der Blutdruck ebenfalls. Das Herz tut manchmal weh. Die Einstellung zur Arbeit wird immer negativer. Der Spaß ist längst vorbei. anerkannt. Das hat eine Art Desillusionierung zur Folge. Der innere Widerstand, täglich zur Arbeit zu gehen, wächst.

Das soziale Umfeld bröckelt. Sie auf die negative Entwicklung hinweisen und dafür kritisieren. Auch zuhause werden Probleme sichtbar, in der Partnerschaft kommt es zum Beziehungs-Burnout. Die Verhaltensänderungen werden nun auch für andere deutlich sichtbar. in der Spüle. Der Partner moniert längst überfällige Reparaturen. All das sind Anzeichen, dass sich die Prioritäten ungleich verschoben haben. auf gute Ratschläge. Sie funktionieren wie ein Automat. Im Büro machen Sie nur noch Dienst nach Vorschrift, privat ziehen Sie sich immer mehr zurück.

Anteilnahme mehr, wenngleich sich die Bindung zu Einzelnen ins Exzessive steigern kann. Psychosomatische Reaktionen nehmen stetig zu. Sie fühlen sich nur noch leer. Gleichzeitig erleben Sie ein stetiges Gefühlschaos: Sie haben Phobien und Panikattacken. (negativen) Extrem ins andere. Ihre Einstellung zum Leben wird immer negativer. Dagegen ankämpfen?

Sie sind maximal erschöpft, wollen einfach nur noch schlafen - am liebsten den ganzen Tag lang. Suizidgedanken. Die totale Erschöpfung ist erreicht - geistig, körperlich, emotional. Im schlimmsten Fall ist dieser Zustand lebensgefährlich. die bis hin zur Berufsunfähigkeit führen können.

Tinnitus

Unter Tinnitus wird jede Art von Ohr- oder Kopfgeräusch verstanden. Meistens sind Hörschäden die Ursache. Negativer Stress kann eine Ursache für Tinnitus sein, Nackenverspannungen ebenso.

Hören Sie schlechter? Eine Hörprüfung wird dies abklären. Belastet Sie etwas im Beruf, privat? Gibt es Bewegungseinschränkungen im Kopfgelenk, der Halswirbelsäule, der Kiefergelenke?

Wenn Sie Ohr- oder Kopfgeräusche jeglicher Art hören, bezeichnet man das als Tinnitus. Meistens sind Hörstörungen die Ursache, Funktionsstörungen der Halswirbelsäule oder der Kiefergelenke, Bluthochdruck, arterio-venöse Fisteln im Gehirn, in ganz seltenen Fällen Hirntumoren (Akutikusneurinom, Kleinhirnbrückenwinkeltumor), Multiple Sklerose.

Auch psychische Ursachen können Tinnitus auslösen wie Burnout, Depression, Angststörung, posttraumatische Belastungsstörung, Anpassungstörung u. a.

Es kann ein sog. somatoformer Tinnitus sein. Ursächlich können Blockaden im Kopfgelenk, der Halswirbelsäule oder muskuläre Ursachen sein. Das sollte abgeklärt werden. Dazu gehört dann natürlich auch die Untersuchung der gesamten Wirbelsäule und der Kreuz-Darmbeingelenke.

Die Therapie besteht in manueller Medizin bzw. chiropraktischer Behandlung, ferner Physiotherapie und medizinische Trainingstherapie.

In aller Regel ist ein Tinnitus nicht gefährlich. Tinnitus kann allerdings ein Symptom bzw. ein erstes Anzeichen eines Hirntumors sein wie z. B. eines Akustikusneurinoms. Dies ist allerdings eine sehr seltene Ursache. Die Abklärung erfolgt durch eine Magnetresonanztomographie.

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