Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Phänomen. In der Regel handelt es sich dabei um Einschlafstörungen oder Durchschlafstörungen. Betroffene leiden unter zu wenig Schlaf oder nicht erholsamem Schlaf. Die Folgen sind Müdigkeit am Morgen oder während des Tages, verminderte Leistungsfähigkeit und Konzentrationsstörungen. Zudem erhöhen Schlafstörungen das Risiko für verschiedene Erkrankungen, so zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Schlafstörungen können körperliche, psychische oder seelische Ursachen haben. Zu den häufigsten körperlichen Ursachen gehören das Schlafapnoe-Syndrom und das Restless Legs Syndrom. Aber auch Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen oder hormonelle Störungen können den Schlaf beeinträchtigen.
Psychische Ursachen von Schlafapnoe
Sehr oft spielen jedoch psychische oder seelische Faktoren eine entscheidende Rolle bei Schlafstörungen. Stress, chronische Belastungssituationen, Ängste oder ungelöste Konflikte rauben besonders häufig den Schlaf. 12. Stress, Ängste, kreisende Gedanken, Alkohol, zu später Stunde zu schwer gegessen - und schon ist man in der Nacht wach.
Psychische Erkrankungen und Schlafstörungen sind oft eng miteinander verbunden und können sich gegenseitig negativ beeinflussen. Daher ist es wichtig, bei Schlafproblemen die zugrunde liegenden psychischen Probleme zu erkennen und zu behandeln. Die Therapie psychischer Erkrankungen verbessert auch die Schlafqualität. Gleichzeitig kann eine gezielte Behandlung der Schlafstörung die psychischen Symptome lindern.
Während psychische Erkrankungen häufig Schlafprobleme auslösen, können chronische Schlafstörungen wiederum das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen oder deren Behandlung erschweren. Auf der anderen Seite stellen chronische Schlafprobleme selbst einen Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Erkrankungen dar. Anhaltender schlechter oder unzureichender Schlaf kann die Stimmung negativ beeinflussen und Depressionen begünstigen, Angstzustände verstärken, kognitive Funktionen wie Konzentration und Gedächtnis beeinträchtigen und Reizbarkeit und emotionale Instabilität fördern.
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Häufige Zusammenhänge
- Depressionen: Menschen mit Depressionen leiden oft unter Ein- und Durchschlafproblemen oder frühmorgendlichem Erwachen. Der negative Gedankenkreislauf und die gedrückte Stimmung erschweren es Betroffenen, abends zur Ruhe zu kommen.
 - Angststörungen: Bei Angststörungen führen Sorgen und innere Unruhe dazu, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, einzuschlafen oder nach nächtlichem Aufwachen wieder in den Schlaf zu finden. Der Schlaf ist oft unruhig und wenig erholsam.
 - In Kombination mit psychischen Erkrankungen sind eine zu tiefe Schlafdauer und Leistungsabnahme für Betroffene sehr belastend. Dies kann bis zu Arbeitsunfähigkeit und existenziellen Ängsten führen.
 
Symptome der Schlafapnoe
Schlafapnoe erkennen Sie an verschiedenen Symptomen. Wichtig zu wissen: Die Anzeichen sind bei Frauen und Männern unterschiedlich. Weibliche Betroffene zeigen oft Beschwerden, die nicht eindeutig sind. Das erschwert die Diagnose.
- Lautes und unregelmässiges Schnarchen ist ein typisches Symptom bei Männern, oft begleitet von Atemaussetzern.
 - Schlafapnoe-Symptome äussern sich tagsüber in Müdigkeit und Konzentrationsschwäche durch Schlafmangel. Es kann auch zu Sekundenschlaf kommen.
 - Vermehrtes nächtliches Schwitzen oder erhöhter Blutdruck gehören ebenfalls zu den Symptomen der Schlafapnoe.
 
Symptome bei Frauen
Frauen sind seltener von Schlafapnoe betroffen. Leidet eine Frau dennoch an dieser Krankheit, sind die Anzeichen oft nicht eindeutig. Weibliche Betroffene zeigen häufiger atypische Symptome. Dazu gehören Verdauungsstörungen, Stimmungsschwankungen und Depressionen. Auch morgendliche Kopfschmerzen durch Schlafapnoe sind möglich.
Symptome bei Kindern
Schlafapnoe bei Kindern verursacht verschiedene Symptome: Nachts schlafen die Kinder unruhig, schwitzen stark und schnarchen. Ausserdem ist die Atmung angestrengt und es kommt zu gelegentlichen Atempausen. Diese werden durch lautes Einatmen beendet. Anders als bei Erwachsenen führt Schlafapnoe bei Kindern nur selten zu Tagesmüdigkeit. Stattdessen haben betroffene Kinder häufig Lern- und Verhaltensprobleme. Ausserdem haben sie morgens oft Kopfschmerzen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von Schlafstörungen ist komplex und erfordert verschiedene Abklärungen. Mit sogenannten Schlaftagebüchern kann die Art der Schlafstörung erfasst werden. Ein vertieftes Gespräch dient dazu, psychische, seelische oder soziale Faktoren für die Schlafstörung zu erkennen. Gelegentlich ist eine Untersuchung im Schlaflabor hilfreich, um die Art und die Ursache der Schlafstörung zu ermitteln.
Wer sich am KSA auf Schlafstörungen untersuchen lässt, wird meist durch die Hausärztin oder den Hausarzt zugewiesen. So erhalten die Fachleute wichtige Informationen zum bisherigen Verlauf. Die gute Nachricht: Die meisten Schlafstörungen, die mit der Atmung zu tun haben, lassen sich mit einer respiratorischen Polygraphie (rPG) abklären - bequem zu Hause im eigenen Bett.
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Um Patientinnen und Patienten ganzheitlich abzuklären, benötigt ein zertifiziertes Schlaflabor immer ein Zusammenwirken verschiedener Fachdisziplinen: Pneumologie, Neurologie und Psychiatrie. Im Schlaflabor am KSA führen die Fachleute vertiefte Abklärungen durch. Bei der Polysomnographie (PSG) bleiben Patientinnen und Patienten eine Nacht im KSA. «Im Schlaflabor erfassen wir zusätzlich das Atemmuster, ein EKG, Augenbewegungen und die Muskelaktivität», erklärt Issame Majdoub, Schlaflabortechniker. Vor allem aber können mittels der Messung der Hirnstromkurven exakt die Schlafdauer und die Tiefe des Schlafs ermittelt werden.
Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen und der Art der Schlafstörung. Oft führen schon einfache Massnahmen wie regelmässige körperliche Aktivität, Entspannungsübungen, bewusste Handynutzung, gute Belüftung des Schlafzimmers und Verzicht auf Genussmittel oder üppiges Essen am Abend zu einer Verbesserung der Schlafstörungen. Sind körperliche Ursachen für die Schlafstörung verantwortlich, steht primär deren Behandlung im Vordergrund. Medikamente, besonders Schlafmittel, sollten sparsam und so kurz wie möglich eingesetzt werden.
Behandlungsansätze
- Therapie der Grunderkrankung: Eine ganzheitliche Behandlung umfasst die Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung, die wiederum häufig den Schlaf verbessert.
 - Gezielte Massnahmen gegen die Schlafstörung: Dazu gehören Entspannungstechniken, eine Optimierung der Schlafhygiene sowie bei Bedarf medikamentöse Ansätze.
 - Multidisziplinäre Betreuung: Die Betreuung erfolgt oft multidisziplinär und eignet sich daher auch für komplexe Beschwerden.
 
Durch eine individuell abgestimmte Therapie lassen sich sowohl die psychischen Symptome als auch die Qualität des Schlafs langfristig verbessern.Im Zentrum für Schmerz, Schlaf und Psyche in Zürich, in der Rehaklinik Braunwald als auch in den Kliniken für Schlafmedizin in Bad Zurzach und Luzern werden diese Faktoren berücksichtigt.
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