Depression ist die häufigste psychische Erkrankung und eine der häufigsten Krankheiten überhaupt. Wir nehmen Ihre Depression ernst. Depression ist ein quälendes und anhaltendes emotionales Tief mit Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Hoffnungslosigkeit und Lebensüberdruss. Sie kann einen Menschen völlig lähmen.
Was sind Depressionen?
Depression ist die häufigste psychische Erkrankung und eine der häufigsten Krankheiten überhaupt. In der Öffentlichkeit wird sie immer noch zu wenig wahrgenommen, weil viele Betroffene die Krankheit aus Scham verschweigen und verdrängen. Im Unterschied zu einer vorübergehenden Verstimmung oder Lebenskrise, liegt bei der Depression eine ausgeprägte und anhaltende Niedergeschlagenheit vor. Diese führt zu einer deutlichen Beeinträchtigung der sozialen und beruflichen Leistungsfähigkeit.
Ursachen von Depressionen
Wie eine Depression entsteht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt verschiedene Ursachen, wobei meist mehrere zusammenwirken.
- Anhaltende Belastungen und Lebensschwierigkeiten wie Stress, Konflikte, Einsamkeit, Misserfolge, Kränkungen, Vernachlässigung, Armut
- Verlusterlebnisse, Trennungen, Todesfälle
- Körperliche Krankheiten, Gebrechlichkeit, Alter
- Biographische Belastungen, Traumata
- Persönlichkeits- und Charaktereigenschaften
- Erbliche und familiäre Anfälligkeit (Disposition)
Bei Betroffenen ist der Botenstoffwechsel des Gehirns gestört. So lässt sich meistens ein Mangel an Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin feststellen. Das kann sowohl eine mögliche Ursache für eine Depression sein als auch eine Folge der Erkrankung. Das Gleiche gilt für fehlregulierte Stresshormone, wozu neben Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol gehört. Zwillingsstudien ergaben, dass die genetische Disposition eine Rolle bei der Entstehung einer Depression spielt.
Andere Erkrankungen kommen ebenfalls als Auslöser infrage, das gilt sowohl für körperliche, wie zum Beispiel Krebs oder eine Schilddrüsenunterfunktion, als auch für psychische Krankheiten, wie Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen. Ob jemand an einer Depression erkrankt und wie stark diese ausgeprägt ist, hängt auch von der Persönlichkeit ab. Auch die bisherigen Erfahrungen können eine Depression begünstigen.
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Wenn Vererbung und Lebensgeschichte eine emotionale Verletzlichkeit («Vulnerabilität») zur Folge haben, können verstärkte Belastung zur depressiven Störung führen, wenn eine kritische Grenze überschritten wurde. Bei der Entstehung einer Depression spielen aber nicht nur erbliche Veranlagung und lebensgeschichtliche Ereignisse eine Rolle, sondern auch die körperlich-vegetative Widerstandskraft. Nicht selten treten Depressionen auch als Folge oder Begleiterscheinung einer körperlichen Grundkrankheit auf.
Symptome einer Depression
Die Depression hat viele Gesichter, nicht alle Betroffenen leiden unter denselben Symptomen. Meist steht die bedrückte Stimmungslage im Vordergrund, dazu kommen fehlender Antrieb und Kraftlosigkeit. Bei einigen zeigt sich eine innere Unruhe, die oft zusammen mit Schlaflosigkeit, Nervosität, teilweise auch Angst auftritt. Viele Betroffene beklagen Konzentrationsstörungen und körperliche Beschwerden. Auch Suizidgedanken können auftreten und zu Suizidgefährdung führen. Depressionen können zudem wiederkehrend sein.
Nicht nur in ihren Formen ist eine Depression unterschiedlich, sondern auch in ihrer Ausprägung und Symptomatik. So wird zwischen einer leichten, mittleren und schweren Depression unterschieden. Die Einstufung erfolgt anhand der auftretenden Symptome und deren Ausprägung. Bei einer Depression gibt es 3 Hauptsymptome.
- Niedergeschlagenheit: Die Betroffenen leiden unter einer anhaltenden depressiven Stimmung.
- Antriebslosigkeit: Depressive fühlen sich geistig und körperlich erschöpft - selbst alltägliche Aufgaben können sie nur schwer oder gar nicht bewältigen.
- Interessen- oder Freudlosigkeit: Betroffene haben Schwierigkeiten dabei, sich für alltägliche Handlungen wie Haushalt, Beruf und Körperpflege zu motivieren.
Depressive sind aber nicht nur niedergeschlagen, freud- und antriebslos, sondern es gibt weitere Anzeichen, die sich dazu gesellen. Schmerzen (z.B. Es kann auch eine Panikattacke auftauchen.
Eine Depression kann sich in einer ganzen Reihe von Symptomen zeigen. Typische Anzeichen sind Niedergeschlagenheit, traurige Herabgestimmtheit, Zukunftsängste, Verlust von Freude und Interesse, Antriebslosigkeit, Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld. Betroffene verspüren eine innere Leere und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Weitere Anzeichen sind Schlafstörungen, verminderter, manchmal auch gesteigerter Appetit, Konzentrationsstörungen, kraftlose Passivität oder innere Unruhe sowie Hoffnungslosigkeit. Nicht selten sehen sich Betroffene mit Suizidgedanken konfrontiert, die gerade bei schweren Depressionen stark ausgeprägt sein können.
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Viele Menschen mit Depressionen nehmen ihre psychischen Beschwerden lange nicht wahr. Die körperlichen Beschwerden sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Sie können auch als erste Warnzeichen für eine mögliche Depression gesehen werden. Depressionen zeigen sich oft gemeinsam mit anderen psychischen Erkrankungen, unter anderem mit Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Essstörungen und vor allem Angst- und Panikstörungen.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Da eine Depression in verschiedenen Ausprägungen und Erscheinungsformen auftreten kann, erfordert die Diagnosestellung eine sorgfältige Untersuchung durch eine Fachperson, d.h. einen Psychologen, eine Psychologin oder eine Psychiaterin, einen Psychiater. Dabei werden die vorliegenden Symptome, deren Schweregrad und die Dauer des Auftretens erhoben. Zudem ist aber auch eine körperliche Untersuchung und der Ausschluss allfälliger unerkannter körperlicher Krankheiten erforderlich. Erst eine Fachperson kann definitiv entscheiden, ob eine Depression vorliegt, die einer Behandlung bedarf.
Die vielfältigen Symptome und Formen machen es oft nicht leicht eine Depression zu erkennen. Manchmal stehen auch körperliche Probleme im Vordergrund, sodass die psychischen erst erkannt werden, wenn es keine organischen Ursachen für die Beschwerden gibt. Es gibt im Internet einige Tests, die einen Hinweis auf eine Depression liefern können, wie beispielsweise der Goldberg-Test. Allerdings stellen diese Selbsttests keine konkrete Diagnose dar, deshalb sollte bei Beschwerden stets ein Arzt aufgesucht werden.
Für die Diagnose erfolgt zunächst eine Anamnese (Patientengespräch). Auch eine körperliche Untersuchung kann folgen, um Erkrankungen auszuschließen. Um den Schweregrad der Depression zu bestimmen, kann ein psychologisches Testverfahren zum Einsatz kommen. Beim Beck-Depressions-Inventar, kurz BDI, erhält der Patient einen Fragebogen zum Ankreuzen.
Eine optimale medizinisch-therapeutische Versorgung kann aber nur nach einer eindeutigen Diagnose erfolgen. Das zur Diagnose notwendige ausführliche Gespräch erfolgt mit einer Ärztin oder einem Arzt für Psychiatrie oder mit psychologischen Psychotherapierenden.
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Wie werden Depressionen behandelt?
Die Depression ist eine gut behandelbare Krankheit mit günstiger Prognose. Wichtigstes Element der Behandlung ist die Psychotherapie in verschiedenen Formen. Vor allem bei mittelschweren bis schweren Depressionen werden zusätzlich Medikamente empfohlen. Neben den üblichen Therapieformen können Selbsthilfegruppen und die Mitbehandlung körperlicher Krankheiten bedeutend sein.
Bei der Behandlung spielen sowohl die Ausprägung als auch die Symptome und eventuelle andere Erkrankungen eine Rolle. Es gibt verschiedene Methoden, um einer Depression zu begegnen. Zum einen gibt es verschiedene Therapien und zum anderen unterschiedliche Medikamente. In vielen Fällen erfolgt eine Kombination beider Methoden.
Nach der Diagnosestellung werden die verfügbaren Behandlungsoptionen gemeinsam besprochen. Die Therapieentscheidung wird stets auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der Betroffenen abgestimmt. Eine optimale Therapie kombiniert im Idealfall eine Psychotherapie mit einer symptomorientierten medikamentösen Behandlung, falls eine solche erforderlich ist.
Psychotherapie
Mit einer gezielten Psychotherapie kann einer Depression wirkungsvoll und nachhaltig begegnet werden. Die Behandlung in der Privatklinik Aadorf erfolgt nach integrativem, methodenübergreifendem Ansatz. Die Therapie wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt, mit ihm geplant und interdisziplinär bearbeitet. Mögliche Behandlungen im Rahmen einer Psychotherapie sind die klassische Einzelpsychotherapie oder anderen Formen der Gesprächstherapie wie Paar-, Familien- oder Gruppenpsychotherapie. Auch Spezialtherapien wie Ergotherapie, Ausdrucksmediation oder Kreativtherapie können Teil des Therapiekonzeptes bei einer Depression sein.
Gute Ergebnisse verspricht häufig eine Verhaltenstherapie. Die analytische Psychotherapie basiert auf Sigmund Freud. Hierbei geht es darum, nicht bewältigte Konflikte oder traumatische Erlebnisse aus früherer Zeit (beispielsweise der Kindheit) zu verarbeiten. Bei der Gesprächstherapie entsteht ein enges und vertrautes Verhältnis zwischen Therapeut oder Therapeutin und Patient oder Patientin.
Auch die Angehörigen von Depression-Betroffenen können mit in die Therapie eingebunden werden. Als Unterstützung bei der Behandlung von Depressionen können Meditation, Achtsamkeitstraining, Entspannungsübungen, pflanzliche Mittel, Musik und Massagen hilfreich sein. Auch eine gesunde Ernährung und insbesondere Sport können bei der Linderung der Symptome unterstützen.
Medikamentöse Behandlung
Bei Antidepressiva stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die in unterschiedlicher Weise das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn beeinflussen. Bis eine Wirkung eintritt, können mehrere Wochen vergehen und nicht jedes Mittel hilft bei jedem Menschen. Also, was bei dem einen wirkt, muss bei dem anderen noch lange nicht funktionieren. Normalerweise werden die verschreibungspflichtigen Medikamente bei Depressionen nur über einen bestimmten Zeitraum eingenommen.
Bei schweren Depressionen unterstützen häufig Psychopharmaka die Therapie, meist Antidepressiva. Sie wirken nicht sofort, sondern oft erst nach zwei, manchmal auch erst nach drei, vier oder fünf Wochen. Antidepressiva beeinflussen die Neurotransmitter, die Botenstoffe im Gehirn. Das sind vor allem Serotonin und Noradrenalin. Sie dienen dazu, bei der Übermittlung von Gefühlen im Gehirn winzige Spalten zwischen den Nervenzellen zu überbrücken. Bei depressiven Menschen ist diese Gefühlsübermittlung häufig gestört. Antidepressiva sorgen dafür, dass die Botenstoffe wieder besser funktionieren.
Es gibt verschiedene Arten von Antidepressiva:
- Tri- und tetrazyklische Antidepressiva: Sie hemmen den Abbau der Botenstoffe in den Nervenzellen. Dadurch stehen mehr Botenstoffe zur Weiterleitung von Reizen zur Verfügung.
- ssRI/ssNRI: Diese Antidepressiva sorgen ebenfalls dafür, dass Nervenzellen die Botenstoffe langsamer abbauen.
- MAO-Hemmer: Sie unterdrücken die Wirkung des Enzyms Monoaminoxidase (MAO), das die Botenstoffe im Gehirn abbaut.
- Lithium: Nur, wenn andere Medikamente nicht helfen, setzen wir Lithium ein. Es verstärkt oft die Wirkung anderer Antidepressiva.
- Johanniskraut: Bei einer leichten Depression hilft oft Johanniskraut. Vor einer Verordnung klären wir Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ab.
Wenn sich die erkrankte Person deutlich besser fühlt, sollte sie das Antidepressivum noch einige Monate lang weiter nehmen.
Was können Betroffene tun?
Erster Ansprechpartner bzw. erste Ansprechpartnerin ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Er oder Sie wird mit Ihnen besprechen, ob eine Therapie ratsam wäre. Sie können sich bei uns selber anmelden oder Ihre Ärztin oder Ihr Arzt meldet Sie an.
Der Austausch mit Gleichbetroffenen kann bei der Bewältigung einer Krankheit eine grosse Unterstützung sein. Beratung auf der Suche nach einer geeigneten Selbsthilfegruppe erhalten Sie bei Selbsthilfe Zürich. Sich Hilfe und Unterstützung zu suchen, fällt vielen Menschen jedoch schwer.
Wo werden Depressionen behandelt?
Depressionen werden in allen Behandlungssettings also ambulant, tagesklinisch, stationär und auch durch den Aufsuchenden Psychiatrischen Dienst, an allen unseren Standorten behandelt.
| Behandlungsform | Beschreibung |
|---|---|
| Ambulant | Umfassende Diagnostik, Beratungen und Behandlungen. |
| Tagesklinisch | Intensive Behandlung mit Einzel- und Gruppentherapien, Körpertherapie und kreativen Aktivitäten. |
| Stationär | Individueller Behandlungsplan mit einem Team aus ärztlichen, psychologischen und pflegerischen Fachpersonen. |
Wir bieten umfassende Abklärungen, Beratungen und Behandlungen bei Depressionen und Burnout an. Nach einer ausführlichen Untersuchung setzen wir unterschiedliche psychotherapeutische Verfahren ein. Diese werden je nach Bedarf ergänzt durch medikamentöse Therapien, arbeitsmedizinische Unterstützung und weitere Leistungen. Im Zentrum stehen das Wiedererlangen des seelischen Gleichgewichts und Schritt für Schritt die Rückkehr in den Alltag.
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