Die Universität St. Gallen verfügt über ein Team für Diversity, Equality und Inclusion (DE&I), das von Dr. Ella Roininen geleitet wird. Ihr fachlicher Schwerpunkt liegt insbesondere auf Organisationskulturen sowie den Konzepten von Norms, Voice und Awareness. Sie erforscht, wie sich diese Aspekte mit Strategien, Richtlinien, Haltungen und Praktiken verbinden lassen, um Inklusion und ein echtes Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern.
Das DE&I-Team
Das Team besteht aus mehreren Fachexperten:
- Monika Hessemer: Fachspezialistin für Diversity, Equality und Inclusion. Sie ist Psychologin mit einem Master of Science Psychologie mit Schwerpunkt Kognitive und Klinische Psychologie der Universität Mannheim. Für Monika ist das Schaffen einer inklusiven Gesellschaft ein fortlaufender Prozess, bei welchem Vielfalt als eine Bereicherung angesehen wird. Dafür verlagert sie den Blickwinkel weg von einer defizitorientierten Sichtweise hin zu einem stärkenorientierten Fokus.
 - Dr. Anna-Katrin Heydenreich: Insbesondere für das Diversity Monitoring, den Schutz der persönlichen Integrität sowie inklusive Sprache zuständig. Ihr liegt es am Herzen, Bedingungen zu schaffen, die es allen ermöglichen, ihr Potenzial bestmöglich zu entfalten.
 - Dr. Verena Witzig: Fachexpertin im Team Diversity, Equality & Inclusion. Ihre fachlichen Schwerpunkte sind die Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf sowie Bias-Schulungen in Rekrutierungsprozessen. In der beruflichen Praxis möchte Verena zu einer inklusiven Kultur beitragen, die auf Fairness, Konsens und gegenseitigem Verständnis aufgebaut ist.
 - Lia Merk: Studentische Mitarbeiterin im Team. Als Studentin liegt es ihr am Herzen, anderen Studierenden den Umgang mit herausfordernden Situationen im Hochschulalltag zu erleichtern.
 
Forschung und Interdisziplinarität
Rui Mata, Professor für kognitive Entscheidungspsychologie an der Universität Basel, absolvierte sein Psychologiestudium an der Universität Lissabon. «In der Schule mochte ich Philosophie und Biologie, die Psychologie schien mir eine gute Mischung von beidem», sagt Mata - eine Erwartung, die sich seiner Ansicht nach voll erfüllt hat. «Die Psychologie ist wie ein Verkehrsknoten mit vielen anderen Wissenschaften verbunden.
Ein Beispiel für eine solche Schnittstelle ist das vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Sinergia-Projekt «Die Grundlagen von erfolgreichen finanziellen Entscheidungen», eine Kollaboration von psychologischen und wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsgruppen der Universitäten Basel und Zürich. Das Team untersucht, wie Menschen in Bezug auf ihre privaten Finanzen Entscheidungen treffen.
Für das Projekt analysierten die Forschenden unter anderem echte Finanzportfolios und führten mit den Inhabern dieser Geldanlagen eine Reihe von psychologischen Tests durch. Es stellte sich heraus, dass Persönlichkeitsmerkmale eine wichtige Rolle für die Risikobereitschaft spielen. «Solche Erkenntnisse können etwa dazu beitragen, die Kundeninformationen über Finanzprodukte besser zu formulieren. Dies hilft dann dabei, günstigere finanzielle Entscheidungen zu treffen», so Mata.
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Ihn interessiert besonders, ob Risikobereitschaft ein Leben lang konstant bleibt oder sich im Alter verändert. Auch deshalb ist Mata ständig auf der Suche nach neuen Methoden, die sich für die Entscheidungsforschung einsetzen lassen. In einem innovativen Ansatz macht er sich nun Fortschritte in der Informatik zunutze.
«Bislang wurde die Risikobereitschaft hauptsächlich durch Spielchen am Computer gemessen, bei denen die Versuchspersonen beispielsweise entscheiden müssen, wieviel Geld sie setzen.» Jetzt möchte Mata mit seinem Team Daten sammeln und Verhalten in der realen Welt vorhersagen. Zu diesem Zweck setzen sie auf Algorithmen des maschinellen Lernens, um verschiedene Arten von Texten zu durchforsten und bestimmte Merkmale herauszufiltern, um die Risikowahrnehmung und das Risikoverhalten von Personen vorherzusagen, z. B. «Dies könnte für uns Forschende in der Psychologie eine Schatztruhe von neuen Daten zum Risikoverhalten darstellen», sagt Mata.
Die daraus errechneten Modelle will er dann mit Modellen aus anderen methodischen Ansätzen abgleichen. Vielleicht klärt sich dabei auch die Frage, ob Menschen mit zunehmenden Alter und Erfahrung gerne mehr riskieren oder nicht. Geplant ist auch, die in diesem Projekt entwickelten Programme anderen Forschungsgruppen frei zur Verfügung zu stellen.
Seine Aufgeschlossenheit gegenüber interdisziplinären Projekten führt Mata auf seine Zeit als Doktorand an der «International Max Planck Research School on the Life Course» zurück − Studierende arbeiten dort mit Arbeitsgruppen in verschiedenen Institutionen zusammen. Diese Erfahrungen vertiefte Mata in seiner Zeit als Postdoktorand an den Universitäten Lissabon, Michigan oder Stanford.
Tobias Ebert promovierte 2020 an der Universität Mannheim und arbeitete danach als Postdoc an der Universität Mannheim und an der Columbia University in New York (USA). Vor seiner Promotion habe ich einen Master in Psychologie an der University of Cambridge (UK) und einen Master in Wirtschaftsgeographie an der Philipps-Universität Marburg (Deutschland) absolviert.
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Das Institute of Behavioral Science and Technology bringt Forschende mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen und besitzt grosse Expertise in quantitativen Methoden. Das Institut bietet daher ein ideales Umfeld für meine Forschung.
Die Geographische Psychologie ist ein neues Forschungsfeld, das untersucht, wie psychologische Merkmale über verschiedene Gebiete verteilt sind. Anstatt sich auf grobe kulturelle Kontexte zu konzentrieren, erlauben es grosse digitale Datensätze heute, Variationen auf kleineren Ebenen zu untersuchen, z.B. Unterschiede zwischen Städten oder sogar zwischen Nachbarschaften innerhalb einer Stadt.
Austauschmöglichkeiten
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