Psychologie Studium mit Therapie Schwerpunkt

Ein Studium in Psychologie vermittelt Kompetenzen im Umgang mit der menschlichen Psyche bzw. für die Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Die Psychologie erforscht das Erleben und Verhalten des Menschen als Individuum und in der Gruppe. Sie befasst sich mit der Entwicklung des Menschen über die Lebensspanne und betrachtet dabei innere und äussere Bedingungen einer normalen oder pathologischen Entwicklung. Psychologinnen und Psychologen entwickeln Theorien und Modelle, die sie mit empirischen Methoden überprüfen. Die Psychologie ist daher eine empirische Wissenschaft.

Was einst bei den alten Griechen schon ein grosses Rätsel war, fasziniert die Forschung und Wissenschaft auch heute noch gleichermassen: Die menschliche Psychologie. Obwohl wir heute zweifellos um einiges mehr über die Gründe für unser Fühlen, Denken und Handeln wissen, als zu Zeiten Platons, bleibt so mancher Vorgang im menschlichen Gehirn weiterhin ein Rätsel. Um diesen komplexen Vorgängen gerecht zu werden vereint ein Psychologiestudium Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften miteinander. Studierende lernen, wie diese Faktoren Einfluss auf unser Denken und Handeln nehmen können und eignen sich wissenschaftliche Methoden an, um diese mathematisch, statistisch und klinisch zu analysieren. Im Studium stehen somit Fächer aus Biologie, Medizin, Sozialwissenschaften und Mathematik im Vordergrund (unterschiedliche Gewichtung je Studienabschnitt).

Das Psychologiestudium an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich gliedert sich in zwei Abschnitte: Das Bachelorstudium ist vorbereitend für das daran anschliessende Masterstudium. Erst der Abschluss des Masterstudiums «Master of Science in Psychologie» ist berufsqualifizierend und berechtigt dazu, die Berufsbezeichnung «Psychologin» bzw. «Psychologe» zu tragen.

Im Bachelor Major-Studienprogramm Psychologie wird den Studierenden Grundlagenwissen über die Psychologie und die Fähigkeit zum methodisch-wissenschaftlichen Denken vermittelt.

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Das Bachelorstudium an der UZH dauert nach Mustercurriculum sechs Semester (siehe Vollzeitstudium) und umfasst 180 ECTS Credits. Psychologie kann nur als Bachelor Major-Studienprogramm (120 ECTS Credits) mit einem Minor-Studienprogramm im Umfang von 60 ECTS Credits studiert werden.

Aktuell gibt es für das Studium im Bachelor Major-Studienprogramm Psychologie keine Studienzeitbegrenzung. Das Bachelor Major-Studienprogramm Psychologie gliedert sich gemäss Regelcurriculum in das erste Studienjahr (1.+2. Semester), in dem das Propädeutikum absolviert wird, und in den Studienabschnitt drittes bis sechstes Semester.

Das Bachelorstudium Psychologie kann nur im Herbstsemester begonnen werden.

Das erste Jahr des Bachelorstudiums führt in die allgemeinen Grundlagen der Psychologie, ihre verschiedenen Teilgebiete sowie in Statistik und Forschungsmethoden ein. Im zweiten und dritten Studienjahr kommen Wahlfächer hinzu.

Das Masterstudium in Psychologie baut auf dem Bachelorstudium auf. Die Studierenden vertiefen ihre Fachkompetenz in Psychologie und erwerben Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie zur Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit als Psychologin bzw. Psychologe befähigen.

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Das Master Mono-Studienprogramm Psychologie ist ein Monofach. Es umfasst 120 ECTS Credits und dauert nach Mustercurriculum 4 Semester (siehe Vollzeitstudium). Aktuell gibt es für das Studium im Master Mono-Studienprogramm Psychologie keine Studienzeitbegrenzung. Es kann im Herbst- oder im Frühjahrssemester begonnen werden.

Voraussetzung für das Masterstudium in Psychologie ist ein Bachelorabschluss in Psychologie.

Das Masterstudium schliesst mit dem Titel «Master of Science UZH in Psychologie» ab. Dieser berechtigt die Abgänger dazu, sich «Psychologin» bzw. «Psychologe» zu nennen.

Der Bachelorabschluss reicht nicht als Qualifikation für eine Berufsausübung als Psychologin oder Psychologe. Die Berufsbezeichnung «Psychologin» oder «Psychologe» ist geschützt. Gemäss Bundesgesetz über die Psychologieberufe (PsyG) darf sich nur als «Psychologin/Psychologe» bezeichnen, wer ein Psychologiestudium auf Masterstufe an einer schweizerischen Hochschule (Universität oder Fachhochschule) absolviert hat oder über einen vom Bund als gleichwertig anerkannten ausländischen Psychologieabschluss verfügt.

Während das Bachelorstudium Psychologie einen Überblick über wissenschaftliche Theorien, Methoden und Modelle gibt, steht im Masterstudium die Spezialisierung auf einen der Teilbereiche innerhalb der Fachrichtung Psychologie im Vordergrund. Je nach Hochschule oder Fachhochschule bzw. Fakultät können Studierende zwar bereits im Bachelorstudium ab dem zweiten Studienabschnitt gewisse Spezialisierungen treffen, allenfalls jedoch im Masterstudium aus spezifischeren Studiengängen wählen.

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Je nachdem, welches Studium du genau belegen willst, hast du in der Schweiz die Wahl zwischen mehreren Hochschulen, Fachhochschulen und Fakultäten. Die Anforderungen für Bewerberinnen und Bewerber zu einem Studium aus der Fachrichtung Psychologie (Bachelor- oder Masterstudium) können je nach Fakultät bzw. Hochschule / Fachhochschule variieren. Generell zählt die Berufsmaturität oder Fachmaturität zu den Anforderungen. Zusätzlich können praktische Erfahrung, das Durchlaufen einer Eignungsabklärung (Test) oder der Numerus Clausus relevant sein.

Für eine Tätigkeit im Bereich der Psychotherapie ist ein Masterstudium erforderlich.

Die Studierenden eignen sich wissenschaftliche, praktische, soziale Kompetenzen und Selbstkompetenzen sowie ein reflektiertes Durchsetzungsvermögen an.

Psychologinnen und Psychologen sind Fachpersonen für das menschliche Erleben und Verhalten. Ihre Tätigkeit umfasst häufig die Evaluation, Modifikation und Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens. Beispielsweise sollen die Zufriedenheit, die Leistungsfähigkeit, psychische Gesundheit oder das Entwicklungspotential von Individuen, Gruppen oder Organisationen ermittelt und darauf basierend Fördermassnahmen abgeleitet werden.

Die Tätigkeiten von Psychologinnen und Psychologen sind breit gefächert, mit entsprechend vielfältigen Aufgaben.

Klinische Psychologie, Wirtschaftspsychologie, Psychotherapie und mehr - ein Abschluss eines Studiums im Bereich der Psychologie bietet dir ein breites Spektrum an beruflichen Spezialisierungsmöglichkeiten. Je nach genauer Ausbildung arbeiten Absolventinnen und Absolventen zumeist als Psychologin oder Psychologe bzw. im Bereich der Psychotherapie in Krankenhäusern und Schulen oder auch in der Selbstständigkeit.

Im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie bist du in verschiedensten Unternehmen gefragt und auch beratende Tätigkeiten in Marketing (Stichwort Werbepsychologie) oder Politik und Wirtschaft stehen dir offen.

Rund zwei Fünftel der Psychologinnen und Psychologen finden mit einer Spezialisierung in Klinischer Psychologie sowie Psychotherapie, Notfall- oder Neuropsychologie Arbeit im Gesundheitswesen. Hier sind die Fachleute klinisch in der Psychiatrie, in Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken tätig. Eine grössere Gruppe dieser Absolventinnen und Absolventen arbeitet zudem im Rahmen öffentlicher Dienste: Dazu gehören Erziehungs-, Sucht- oder Opferberatungsstellen und schulpsychologische Dienste, aber auch die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung.

Die an Fachhochschulen ausgebildeten Fachleute der Arbeits- und Organisationspsychologie arbeiten grösstenteils in der Privatwirtschaft. Sie übernehmen Aufgaben in der Organisationsberatung, in der Personalgewinnung und -entwicklung oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Etwa ein Zehntel der Psychologinnen und Psychologen forscht und lehrt an den Hochschulen weiter: Sie absolvieren ein Doktorat, betreuen Studierende und halten Veranstaltungen. Fachleute mit einer Spezialisierung in Rechtspsychologie arbeiten bei der Polizei, im Rahmen der Ausbildung, für die Kriminologie, im Rechtswesen oder im Massnahmenvollzug. Mit einer pädagogischen Zusatzausbildung kann das Fach Psychologie zudem im Rahmen der (höheren) Berufsbildung oder in der Erwachsenenbildung unterrichtet werden.

Der Berufseinstieg mit einem universitären Masterabschluss ist aufgrund der grossen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt herausfordernd. Eine gezielte nachuniversitäre Spezialisierung ist deshalb unumgänglich.

Hinweis: Mit dem Abschluss «Master of Science in Psychologie» ist das Berufsziel oft noch nicht erreicht: Viele Psychologie-Berufe erfordern einen Fachtitel, der nach dem Studium berufsbegleitend über eine postgraduale Ausbildung erworben werden kann, z.B. als Psychotherapeut.

Möglichkeiten der Spezialisierung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich im Bereich der Psychologie zu spezialisieren. Eine Möglichkeit ist der "Master of Advanced Studies in Psychotherapie mit prozessfokussiertem Schwerpunkt" (MAS). Dieser MAS ist eine moderne, schulenübergreifende und prozessfokussierte Weiterbildung in Psychotherapie.

Folgende zentrale Fragen bilden die Grundlage der integrativen Ausbildung:

  • Wie können wir Menschen mit psychischen Schwierigkeiten wirksam unterstützen und begleiten?
  • Was sind die relevanten therapeutischen Prozesse, damit Menschen sich weiterentwickeln und verändern?
  • Wie können wir unsere eigene therapeutische Persönlichkeit weiterentwickeln?
  • Wie gehen wir konstruktiv mit herausfordernden therapeutischen Situationen um?

Der MAS Integrative Psychotherapie mit prozessfokussiertem Schwerpunkt führt Sie als Teilnehmende tief in das Verständnis des menschlichen Erlebens und Verhaltens ein. Einen zentralen Fokus bilden die grundlegenden evidenzbasierten Wirkprozesse in der Psychotherapie.

Einen besonderen Schwerpunkt der Weiterbildung liegt in der Auseinandersetzung mit den Konzepten von Mindfulness (Achtsamkeit) und Compassion (Mitgefühl) und der kompetenten Anwendung der beiden im beruflichen Alltag. Diese beiden Konzepte haben in den letzten Jahren in den verschiedensten Bereichen der Neurobiologie und Psychotherapie wichtige Impulse geliefert.

Uns ist wichtig, dass die in der Weiterbildung vermittelten therapeutischen Wissensinhalte und Handlungskompetenzen dem aktuellsten Stand der Wissenschaft entsprechen (das heisst zeitgemäss, aktuell und fundiert) und diese Kompetenzen kritisch reflektiert und eingeordnet werden,in konkrete Handlungen und in den therapeutischen Alltag transferiert werden,und die aus dem Transfer resultierenden Feedbacks für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung genutzt werden.

Hauptfokus der Kurse vor Ort ist die Reflexion und das praktische Üben. Aus diesem Grund bereiten wir wichtige Wissensinhalte so auf, dass die Teilnehmenden sie im Vorfeld der Kurstage selbstständig erarbeiten können. Dadurch bleibt während der Kurse genügend Raum und Zeit für die Anwendungsfragen und die praktische Umsetzung.

In speziell entwickelten Fallseminaren und auch in den regelmässigen Supervisionen wird der Berufsalltag der Teilnehmenden einbezogen und als Ausgangspunkt für praxisnahe Lerngelegenheiten genutzt.

In regelmässigen Abständen haben Sie die Gelegenheit von den Supervisor:innen, den Studienleitenden und auch von Mitstudierenden zu Ihren Fortschritten und Kompetenzen Feedbacks einzuholen und diese Feedbacks zu reflektieren, um sie schliesslich für Ihre Weiterentwicklung zu nutzen.

Eine andere Möglichkeit der Spezialisierung bietet das Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) und der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern. Ziel des MASPTVT ist die zusätzliche wissenschaftliche und berufliche Qualifikation für eine Tätigkeit im Rahmen der Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation von psychischen und körperlichen Leiden, Störungen, Behinderungen und Krankheiten.

An den Standorten der beteiligten staatlich anerkannten DGVT-Ausbildungszentren und deren kooperierenden Praxiseinrichtungen in Deutschland sowie an der Universität Bern (dreitägige Sommerakademie als integraler Teil des MAS).

Der Masterstudiengang soll die teilnehmenden Kandidatinnen bzw. Kandidaten zusätzlich wissenschaftlich und beruflich qualifizieren.

Als mündliche Prüfung des MASPTVT wird die nach deutschem Gesetz erforderliche staatliche mündliche Prüfung anerkannt, wenn die Leistungen genügend sind.

Die Masterarbeit besteht aus zwei grossen Falldokumentationen, von denen der eine in Deutschland eingereichte und dort von zwei Prüferinnen oder Prüfern begutachtete Fall unbenotet als „angenommen“ bewertet, der andere in Bern eingereichte und von einem Mitglied der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern bewertete Fall mit mindestens „genügend“ benotet sein muss.

Psychologiestudierende sollten Interesse für das menschliche Erleben und Verhalten sowie Lust am wissenschaftlichen Arbeiten und am wissenschaftlichen Disput mitbringen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich mit Statistik und methodischen Grundlagen zu beschäftigen. Wichtig sind auch Offenheit, Intuition und die Bereitschaft, sich selbst und andere Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen sowie sich selbst und das eigene Handeln stetig zu reflektieren.

An den Universitäten wird das Einführungsjahr (Propädeutikum) mit mehreren Prüfungen abgeschlossen. Die Studienstruktur an den Fachhochschulen erlaubt es, rascher eigene Schwerpunkte zu setzen.

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