Viele Eltern wünschen sich für ihr Kind die bestmöglichen Chancen und einen reibungslosen Einstieg in die Berufswelt. Wenn das Kind jedoch eine Lernbehinderung oder -störung aufweist, ist die Berufswahl häufig von vielen Fragezeichen geprägt. Hier kann ein ADHS-Coaching Abhilfe schaffen, das Selbsthilfe für Kinder, Jugendliche und vor allem Erwachsene bietet.
Berufswahl bei Lernbehinderung
Bei Jugendlichen mit Lernbehinderung ist es wichtig, bei der Berufswahl die individuellen Stärken und Schwächen zu berücksichtigen. Der Begriff «Lernbehinderung» wird unterschiedlich definiert, ist jedoch meist ein Sammelbegriff für Lernleistungsprobleme. Aktivitäten wie Schreiben, Lesen, Verstehen, Rechnen und das Aneignen von Wissen allgemein ist für Betroffene erschwert. Daher haben Kinder mit Lernbehinderungen oft in vielen Schulfächern Schwierigkeiten, das Lerntempo mitzugehen. Im Gegensatz dazu stehen Lernstörungen wie Dyslexie, früher auch «Legasthenie» genannt.
Jugendliche mit Lernbehinderungen haben grundsätzlich ähnliche Möglichkeiten wie ihre Altersgenossen. Für sie ist es allerdings umso wichtiger, ihre Stärken und Schwächen zu kennen und gut über ihre Behinderung Bescheid zu wissen. Sie müssen sich bewusst sein, welche äusseren Faktoren wie Druck oder Stress ihre Symptome verstärken und wie sie damit umgehen können.
Möglichkeiten der Ausbildung
Eine Ausbildung im Rahmen einer Lehre ist grundsätzlich hervorragend für Jugendliche mit Lernbehinderung geeignet. Sie ermöglicht es ihnen, wertvolle praktische Fähigkeiten und Erfahrungen zu sammeln und ihre Fähigkeiten in einem realen Arbeitsumfeld zu testen und zu verbessern. Bei einer herkömmlichen Lehrstelle muss wie bei Jugendlichen ohne Behinderung abgewogen werden, ob die eigenen Fähigkeiten zum Wunschjob passen oder nicht.
Wird eine IV-Rente bezogen, stehen dem Kind mit Lernbehinderung automatisch spezialisierte IV-Berufsberater:innen bei diesem Prozess zur Seite. Bei Menschen mit einer Behinderung ist die Arbeitsmarktfähigkeit ein wichtiger Aspekt, der beurteilt werden muss. Darunter fallen viele Kriterien wie Gesundheit, soziale, persönliche und fachliche Kompetenz der Jugendlichen sowie die jeweilige Arbeitssituation im Wunschberuf. Trotzdem kann es auch bei idealen Bedingungen viel Geduld und Willenskraft erfordern, bis eine passende Stelle gefunden ist. Hier gilt: Nicht aufgeben! Manchmal braucht es mehr als 50 Bewerbungen, bis ein Lehrvertrag zustande kommt.
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Unterstützung während der Lehre
Ist die erste Hürde genommen und treten Jugendliche mit Lernbehinderung ihre Lehrstelle an, haben sie weiterhin Anspruch auf zusätzliche Unterstützung: durch Berufsbildner:in und Berufsschule. So soll etwa die betriebliche Ausbildung an die spezifischen Fertigkeiten des Lehrlings angepasst werden.
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Berufsfachschule, ob Stützkurse für Lernende mit Lern- und Leistungsschwierigkeiten angeboten werden. Gibt es in der Nähe kein Angebot, wenden Sie sich an das kantonale Berufsbildungsamt. Es muss abgewogen werden, welche Ziele mit dem Stützkurs realistischerweise erreicht werden können.
Vorlehre und 10. Schuljahr
Mit Vorlehre oder 10. Die Vorlehre dauert ein Jahr und besteht pro Woche aus drei Tagen praktischer Arbeit im Betrieb. An den anderen zwei Tagen absolvieren die Jugendlichen Unterricht an einer Berufsfachschule. Dort werden gezielt spezifische Stärken und Schwächen gefördert. So werden die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die Vorbereitung auf eine reguläre Berufsausbildung oder weiterführende Schule verbessert. Jugendliche mit Lernbehinderung brauchen häufig etwas mehr Zeit, um neue Informationen aufzunehmen.
Wenn die Vorlehre für Sie oder Ihr Kind infrage kommt, informieren Sie sich am besten in Ihrem Kanton über Betriebe, die Vorlehren anbieten. Je nach individueller Situation kann übrigens auch ein 10. Schuljahr sinnvoll sein.
Geschützte Lehrstellen und Praktische Ausbildung (PrA)
Anpassungsschwierigkeiten von Jugendlichen, hohe Leistungsanforderungen der Branche oder ein Mangel an geeigneten Lehrstellen: Manchmal klappt es aufgrund unterschiedlichster Gründe mit der Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht. Hier greifen geschützte Lehrstellen: Diese sind in der Regel für alle Jugendlichen und junge Erwachsenen zugänglich, die eine Teil- oder Vollrente von der IV erhalten. Heute gibt es viele Berufe, die in einer geschützten Ausbildung erlernt werden können. Dazu gehören Strassenbauer:in, Gleisbauer:in, Anlagenführer:in, Mechaniker:in, Elektriker:in, Gärtner:in und viele weitere in Bereichen wie Gastronomie, Textilpflege, Kinderbetreuung und Einzelhandel.
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Praktische Ausbildung (PrA) Schweiz ist eine national organisierte Berufsausbildung ohne Eintrittshürden. Sie richtet sich an junge Menschen mit Lernschwierigkeiten, die die Anforderungen für eine EBA- oder EFZ-Lehrstelle nicht erfüllen und keine geschützte Lehre machen möchten. Die praktische Ausbildung dauert zwei Jahre. Die Lernenden werden dabei individuell begleitet. Nach der praktischen Ausbildung können die Absolventen entweder ihren erlernten Beruf auf dem Arbeitsmarkt ausüben oder eine Berufslehre mit EBA oder EFZ beginnen.
Studium mit Lernbehinderung
Ein Studium mit einer Lernbehinderung ist definitiv eine Herausforderung, aber mit dem Zusammenspiel von individuellen Voraussetzungen und der richtigen Vorbereitungen möglich. Ausserdem könnte der hohe Zeitdruck, der oft mit Prüfungen und Abschlussarbeiten einhergeht, vorhandene Symptome verschlimmern. Jugendliche, die mit dem Gedanken spielen zu studieren, sollten sich der Herausforderungen bewusst sein.
Für Menschen mit Lernstörung kann an vielen Universitäten und Hochschulen, zum Beispiel der ETH in Zürich, ein Nachteilsausgleich beantragt werden. Dadurch werden die spezifischen Schwierigkeiten der Studierenden im Unterricht und bei Prüfungen berücksichtigt. Planen Sie auf alle Fälle vor dem Studium genügend Zeit ein, da es bei den Abklärungsstellen zu langen Wartezeiten kommen kann. Beachten Sie auch, dass bei der Abklärung einer Lernbehinderung oder Lernstörung im Erwachsenenalter Kosten entstehen können und nicht in allen Studiengänge in der Schweiz ein Nachteilsausgleich angeboten wird.
Tipps für Eltern
Die Berufswahl steht auf dem Stundenplan der Schweizer Schulen. Planen Sie genug Zeit ein. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind frühzeitig: So in der 7. Klasse kann mit den Zukunftsüberlegungen begonnen werden. Seien Sie offen für alternative Bildungs- und Berufswege. Klären Sie frühzeitig die Möglichkeit nach Stützkursen ab. Grundsätzlich ist es auch möglich, einen Stützkurs bereits während des 10. Schuljahres zu besuchen. Kommunizieren Sie transparent. Tritt Ihr Kind eine Lehre an, ist es sinnvoll, die Berufsfachschule über dessen Behinderung aufzuklären. Nutzen Sie Unterstützungs- und Coachingangebote. Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, die Bewerbungs- und Berufseinstiegshilfe anbieten. Motivieren Sie Ihr Kind, aktiv mitzuwirken und setzen Sie gemeinsam Ziele.
Die Ausbildung zum ADHS-Coach
Kinder, aber auch Erwachsene, die an ADHS, am Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, leiden, haben es nicht immer einfach. Bereits im Säuglingsalter macht sich das Leiden durch Symptome, wie beispielsweise Ess- und Schlafprobleme, bemerkbar und ist für Eltern und Kinder eine Belastung. Im Kindergarten- und Grundschulalter haben es ADHS-Kinder besonders schwer, denn es fehlt ihnen an Ausdauer und Konzentration. So fallen sie meist eher negativ auf, halten sich selten an Regeln und stören häufig den Unterricht.
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Interessieren Sie sich für die Ausbildung in Thema ADHS Coaching? Möchten Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Mitgefühl dafür einsetzen, Menschen mit ADHS auf ihrem Weg zu begleiten und Ihnen helfen, ihre positiven Eigenschaften hervorzuheben? Die Ausbildung zum zertifizierten Psychosozialen ADHS-Coach befähigt zur Begleitung im bisherigen Kontext von ADHS betroffenen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und deren Umfeld.
Als zertifizierter ADHS Coach sind Sie befähigt, Personen mit ADHS mit gezielten und wissenschaftlich erprobten Methoden in ihrem Alltag zu begleiten. Durch ihr ADHS Coaching unterstützen Sie die Betroffenen bei der erfolgreichen Bewältigung ihrer Herausforderungen in der Schule, im Beruf oder zwischenmenschlicher Natur. Dabei rücken Sie die individuellen Stärken der Betroffenen in den Vordergrund und arbeiten an der Förderung des Potentials.
Dieser Lehrgang allein, ohne vorherige oder parallel absolvierte Coaching-Basis-Ausbildung, ist jedoch nicht ausreichend, um als Coach zu arbeiten. können sich in ihrer Rolle als Coach/Berater bewegen, inkl. kennen den Leidensdruck von Betroffenen, Kindern und Erwachsenen. Die Praxis für Lösungs-Impulse AG arbeitet im Bereich Coaching und Beratung nach einem lösungs- und ressourcenorientierten, systemischen Ansatz, im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe.
Inhalte der Ausbildung
- Grundlagen und Entstehung der Psychosynthese - nach Dr.
 - Umgang mit AD(H)S in der Schule, der Erziehung, am Arbeitsplatz, der Beziehung.
 - Lernen Sie die Unterschiede von Autismus, dessen Komorbiditäten sowie den Umgang damit kennen.
 
Ablauf und Dauer der Ausbildung
Die Diplomausbildung dauert ca. 9 Monate und ist in 4 Modulen an je drei Tage aufgeteilt. Die Module finden jeweils im Abstand von ungefähr 3 bis 4 Wochen statt.
Lernaufwand und Kosten
Drei Wochen vor den Präsenztagen erhalten Sie die Studienunterlagen zur Vorbereitung. Rechnen Sie einen halben bis einen ganzen Tag für die Vorbereitung ein. Nach jedem Ausbildungstag ist ein Transferbericht von 1 bis 3 Seiten zu schreiben. Der Diplomlehrgang kostet CHF 4750.00.
Mögliche Abschlüsse
Mit dem Diplomlehrgang erhalten Sie ein Diplom. Sie können Ihre Fähigkeiten mit einem Eidg. Fachausweis oder Eidg. Diplom abschliessen.
Arbeiten mit Klienten während der Ausbildung
Es ist empfehlenswert, spätestens parallel zum Besuch der Ausbildung eigene Coachings und Trainings durchzuführen.
Perspektiven nach der Ausbildung
Die Nachfrage nach Coaching wird heutzutage immer grösser. Menschen brauchen Unterstützung bei Herausforderungen, sind den Anforderungen des Alltags nicht gewachsen oder suchen Unterstützung, um einfache Themen gezielt und konstruktiv angehen zu können. Die Palette der Möglichkeiten ist somit sehr gross. Egal ob Sie die neuen Kompetenzen in bestehende Tätigkeiten einfliessen lassen möchten oder ob Sie ein neues Standbein aufbauen - hier stehen Ihnen alle Wege offen.
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