Psychologe Heidelberg: Depression Behandlung

Fühlen Sie sich längere Zeit niedergeschlagen und antriebslos, denken Sie vielleicht: «Bin ich einfach schlecht gelaunt oder ist das schon eine Depression?» Diese Frage ist durchaus berechtigt, verläuft der Übergang von einer depressiven Verstimmung zu einer handfesten Depression doch schleichend.

Depressive Verstimmung vs. Klinische Depression

Wie unterscheidet sich eine depressive Verstimmung von einer klinischen Depression? Und was kann man tun, um möglichst schnell aus der Krise zu kommen? Depression ist mehr als nur gewöhnliche Traurigkeit.

Der grösste Unterschied zwischen einer depressiven Verstimmung und einer Depression bezieht sich vor allem auf die Dauer und Schwere der Symptome: halten Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit und Trauer über mehr als zwei Wochen an und kommen weitere Beschwerden hinzu, sprechen Fachpersonen in der Regel von einer Depression. Fühlen Sie sich jedoch nur einige Tage lang schlecht, handelt es sich vermutlich um eine depressive Verstimmung.

Diese hat, ebenso wie eine Depression, mehrere Ursachen. Unterschieden wird dabei zwischen körperlichen, psychischen und psychosozialen Auslösern, die oft gemeinsam auftreten und einander verstärken. Auch Stress, der Winteranfang oder schwere Traumata schlagen aufs Gemüt. Karl C. Mayer, Neurologe und Psychotherapeut aus Heidelberg, fand 2004 zudem heraus, dass körperliche Behinderungen und psychische Probleme oft Hand in Hand gehen. Gemäss seiner Analyse der schweizerischen Gesundheitsbefragung glaubt ein Mensch, der eine Erkrankung, Verletzung, einen Verlust oder eine Behinderung erleidet, an Wert zu verlieren.

Was tun bei depressiven Verstimmungen?

Zu aller erst: Sie müssen sich nicht schämen. Ob Sie nun an einer Depression oder einer depressiven Verstimmung leiden, ist nicht auf Ihr persönliches Versagen zurückzuführen. Unser Wohlbefinden hängt von vielen Faktoren ab, auf die wir nur bedingt Einfluss haben. Anstatt sich selbst zu verurteilen, sollten Sie Dinge tun, die depressive Verstimmungen können. Alles darf gefühlt und gedacht werden. Nehmen Sie Ihre Gefühle an, aber lassen Sie sich nicht von ihnen beherrschen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie die Sonne sind, vor der negative Gedanken und Gefühle wie Wolken erscheinen.

Lesen Sie auch: Mehr über Wolfgang Schneiders psychologische Beiträge

Essen Sie viel Obst, Gemüse und Nüsse. Nehmen Sie leichte und bekömmliche Nahrung zu sich und bewegen Sie sich an der frischen Luft. Zur Unterstützung können Sie Präparate mit Johanniskraut einnehmen. Gehen Sie Aktivitäten nach, die Ihnen Freude bereiten. Denken Sie nach: Wofür kann ich mich begeistern? Wo kann ich mich sinnvoll engagieren? Versuchen Sie, die gegenwärtige Lebenssituation zu akzeptieren, so wie sie ist. Vielleicht müssen Sie Ihre Lebenshaltung und Ziele verändern. Besinnen Sie sich auf das, was Sie noch immer können.

Leichter gesagt, als getan, schon klar. Aber auch wenn Sie auf manche Dinge keinen Einfluss haben, etwas können Sie immer tun: Ihre Reaktion auf Ihre Umwelt verändern und für ein Leben nach Ihren Vorstellungen kämpfen. Überlegen Sie, was Ihnen Ihre depressive Verstimmung sagen möchte. Vielleicht hatten Sie in der letzten Zeit zu viel Stress, zu wenig Schlaf oder es ist an der Zeit, wieder mehr auf Ihre Bedürfnisse zu achten? Auch das klingt einfacher, als es wirklich ist, aber versuchen Sie, gut zu sich selbst zu sein.

Zwar kann Alkohol, Tabak und Koffein zunächst eine aufputschende Wirkung haben. Diese klingt jedoch irgendwann ab oder schlägt in die gegenteilige Richtung um. Das heisst: Legen Sie sich hin, aber ohne den festen Vorsatz, einschlafen zu müssen. Denn dieser würde Sie nur blockieren. Räumen Sie alles aus Ihrem Zimmer, was nicht in den Bereich Schlafen fällt: zum Beispiel technische Geräte, Computer und Fernseher. Entspannungsmusik oder ein gutes Buch können beim Einschlafen helfen, ebenso wie Orangenblütentee, Präparate mit Baldrian oder Lavendelduft. Gewöhnen Sie sich eine Routine vor dem Zubettgehen an.

Wer anderen einen Gefallen tut, erntet viele positive Gefühle. Seien Sie ruhig verschwenderisch mit Freundlichkeit. Es müssen nicht immer die grossen Gesten sein, ein ernst gemeintes Kompliment über die neue Bluse der Kollegin reicht völlig.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Es ist schwer, zuzugeben, dass man Unterstützung benötigt. Aber wenn sich keine Besserung ankündigt, sollten Sie eine:n Psychiater:in oder eine:n Psycholog:in aufsuchen.

Lesen Sie auch: Psychologische Beratung Weil am Rhein

  • Psycholog:innen haben Psychologie studiert. Sie therapieren, verschreiben jedoch keine Medikamente.
  • Psychotherapeut:innen haben sich nach dem Studium weiterbilden lassen. Auch sie behandeln nicht selbstständig medikamentös.
  • Psychiater:innen haben Medizin studiert und dürfen deshalb Medikamente wie Antidepressiva verschreiben. Sie bieten meist weitere Therapieformen wie Gesprächstherapie an.

Die ganze Berufsgattung unterliegt dem 2013 in Kraft getretenen Bundesgesetz zu den Psychologieberufen «PsyG».

Versuchen Sie, Ihre momentane Stimmung anzunehmen. Kämpfen Sie nicht dagegen an. Verurteilen Sie sich nicht für etwas, was nicht in Ihrer Verantwortung liegt. Menschen, die beispielsweise unter Diabetes leiden, fühlen sich deswegen ja auch nicht schuldig. Warum also sollten Sie das tun? Akzeptanz ist ein Prozess, der möglicherweise bisher verdrängte Gefühle wie Wut oder Angst in Ihnen weckt. Das ist ganz normal, vor allem, wenn uns beigebracht wurde, dass wir nicht wütend oder traurig sein dürfen. Vielleicht war es «nicht gestattet», mal richtig «scheisse zu sein» oder sich so zu fühlen. Diese tief verankerten Glaubenssätze anzupassen, ist gar nicht so einfach.

Werden Sie sich bewusst, dass auch negative Gefühle ihre Berechtigung haben. Seien Sie stolz auf sich, dass Sie Gefühle zeigen können! Werden Sie sich Ihrer Liebenswürdigkeit bewusst. Vielleicht können Sie sich während einer depressiven Verstimmung nicht ausstehen, aber Sie sind immer noch derselbe Mensch wie vorher. Ein Wesen mit Träumen, Gefühlen und einem Bewusstsein. Jemand, der von seinem Umfeld geschätzt und geliebt wird.

Der bekannte Psychotherapeut Victor Frank, welcher eine jahrelange KZ-Inhaftierung überlebte, nannte dies «Das unzerstörbar Heile im Menschen». Er sah eine depressive Verstimmung als Chance, sich seinem eigenen Ich wieder stärker bewusst zu werden. Der Psychologe C. G. Jung bezeichneten diesen Prozess als «Selbstwerdung», die der «Ichwerdung» folgt.

Aller Anfang ist schwer, aber jeder noch so kleine Schritt lohnt sich und führt Sie hin zu einer positiveren Grundstimmung. Wenn sich Ihre Beschwerden verschlechtern, sollten Sie sich an eine Fachperson wenden. Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Psychotherapeut:innen für die Behandlung bieten entweder Ihr Hausarzt, die Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen, der Schweizerischer Berufsverband für angewandte Psychologie oder die Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.

Lesen Sie auch: Die Werke von Julius Lang

Therapieansätze in Heidelberg

Es gibt verschiedene Therapieansätze, die in Heidelberg zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden. Hier sind einige Beispiele:

  • Verhaltenstherapie: Ein Merkmal der Verhaltenstherapie ist es schwerpunktmässig gegenwartsorientiert, ressourcen- und zielorientiert zu arbeiten. In den ersten Therapiestunden werden gemeinsam die belastenden Problembereiche eingegrenzt und eines oder mehrere Veränderungsziele vereinbart. Im Verlauf der Therapie geht es um die Klärung der Entstehungsgeschichte der Symptomatik, der Zusammenhang zur aktuellen Lebenssituation und zu biographisch bedeutsamen Ereignissen.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Einzelpsychotherapie: In einer vertrauensvollen Umgebung unterstütze ich Sie über einen längeren Zeitraum hinweg bei der Bewältigung von seelischen Krisen, psychosomatischen Problemstellungen und konfliktreichen Lebenssituationen. Auf Wunsch arbeite ich dabei auch gern unter Einbeziehung von Angehörigen und Partnern.
  • Paartherapie: Meine Praxis bietet Ihnen einen therapeutischen Rahmen, um bei partnerschaftlichen Konflikten den jeweiligen Ängsten und Bedürfnissen beider Beteiligter Raum zu geben und Krisen dauerhaft zu überwinden.
  • Körpertherapien: Körpertherapien setzen auf dem Verständnis eines lebendigen und beseelten Leibes an. Häufig wird "Körpertherapie" synonym mit dem Begriff "Körperpsychotherapie" verwendet. (rhythmische Massage nach Wegman/Hauschka, Cranio-Sacral-Therapie und Osteopathie) gehen weit über die klassische Physiotherapie und Chiropraktik hinaus. Lebenskräfte, der Seele und des Geistes berücksichtigt.

Zusätzliche Angebote

  • Ganzheitliche medikamentöse Beratung - sowohl klassisch schulmedizinisch als auch alternativ (homöopathische und naturheilkundliche Präparate).
  • Verkehrsmedizinische Gutachten zur Beurteilung der Fähigkeiten eines Führens von Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr.

tags: #psychologe #heidelberg #depression #behandlung