Psychiater: So finden Sie schnell einen Termin

Wenn Sie das Gefühl haben, professionelle Hilfe zu benötigen, weil Sie im Alltag wegen seelischen Problemen nicht wie gewohnt funktionieren können, dann melden Sie sich unkompliziert bei uns.

Wer ist zuständig bei psychischen Problemen?

Psychische Belastungen sind weit verbreitet - doch nicht immer ist sofort eine fachärztliche Behandlung notwendig. Häufig stellt die Hausärztin oder der Hausarzt die erste Anlaufstelle dar. Sie kennen die individuelle Lebenssituation, können körperliche Ursachen ausschliessen und - falls nötig - an spezialisierte Fachpersonen überweisen.

Psychologin, Psychiater oder Psychotherapeutin - wer macht was?

Je nach Art und Ausprägung der Beschwerden kann eine Weiterleitung an eine Psychologin, einen Psychiater oder eine Psychotherapeutin sinnvoll sein. Psychologinnen und Psychologen haben ein Studium der Psychologie absolviert, führen Abklärungen und Gespräche durch, verschreiben jedoch keine Medikamente. Psychiaterinnen und Psychiater sind Fachärztinnen bzw. Fachärzte für psychische Erkrankungen, verfügen über ein Medizinstudium und dürfen Medikamente wie Psychopharmaka verschreiben. Sowohl Psychologinnen als auch Psychiater können zusätzlich eine Weiterbildung in Psychotherapie absolvieren und Betroffene mit therapeutischen Gesprächen unterstützen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Psychiater und einem Psychologen?

Ein Psychiater hat sechs Jahre Medizin studiert und sich danach während sechs Jahren zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie weitergebildet. Er hat daher neben psychotherapeutischen auch medizinische Kenntnisse und kann demzufolge körperliche, apparative oder Labor-Untersuchungen veranlassen. Eine Psychologin hat fünf Jahre Psychologie studiert und sich dabei intensiv mit dem menschlichen Erleben und Verhalten sowie der psychologischen Diagnostik auseinandergesetzt. Das heisst noch nicht, dass sie in der Psychotherapie tätig ist. Dafür benötigt sie zusätzlich eine mehrjährige Weiterbildung in Psychotherapie.

Wann ist der Gang zum Psychiater angebracht?

Bei schweren psychischen Erkrankungen wie Psychosen oder Schizophrenie, die häufig eine differenzierte medikamentöse Therapie erfordern, ist eine fachärztliche psychiatrische Betreuung angezeigt.

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Wie finde ich schnell einen Termin?

Anmeldung

Eine telefonische Anmeldung kann direkt bei einem der Fachärzte oder Fachpsychologen der Praxis erfolgen. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an den ärztlichen Leiter, Dr. med. Thomas Cotar. In der Regel meldet er sich innerhalb von 24 Stunden bei Ihnen (an Werktagen).

Was geschieht nach der Anmeldung?

In einem Erstgespräch, das rund 60-80 Minuten dauert, wird Ihr Anliegen besprochen und eine erste Klärung Ihres Leidens vorgenommen. Danach finden je nach Bedarf noch ein bis zwei weitere Abklärungsgespräche statt, in denen sich die Ärztin / der Fachpsychologe ein vertieftes Verständnis erarbeitet.

Muss eine Überweisung durch den Hausarzt oder einen anderen Facharzt erfolgen?

In der Regel können Sie sich ohne Überweisung direkt bei einem Psychiater anmelden. Eine Ausnahme bilden Versicherungsmodelle wie Managed Care oder Hausarztmodelle, bei denen eine spezielle Einwilligung bzw. Zuweisung des Hausarztes oder Ärztenetzwerks nötig ist. Eine "Anordnung" zur Psychotherapie ist für Psychiater nicht nötig.

Anordnungsmodell - was bedeutet das für Sie?

Seit Juli 2022 gilt in der Schweiz das sogenannte Anordnungsmodell. Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten können damit auf ärztliche Anordnung hin direkt über die Grundversicherung abrechnen. Das heisst: Bei passender Diagnose und entsprechender Verordnung übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Je nach Situation kann auch eine parallele Betreuung durch Psychiaterin und Psychotherapeut hilfreich sein.

Behandlung und Therapie

Wie lange dauert eine Therapie?

Das ist individuell sehr verschieden und hängt von der Problematik und Ihren Anliegen ab. Die Therapiedauer wird zu Beginn der Behandlung gemeinsam festgelegt. Das Spektrum reicht von wenigen Beratungsstunden bzw. einer Kurzzeittherapie bis zur Langzeittherapie über mehrere Jahre.

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Braucht es Medikamente?

Manchmal ist es sinnvoll, Medikamente - sog. Psychopharmaka - einzusetzen. Sie sollen die Genesung unterstützen und die Patienten von leidvollen Symptomen entlasten. Welche Medikamente in Frage kommen, welche Wirkungen und evtl. Nebenwirkungen zu erwarten sind und mit welcher Einnahmedauer gerechnet werden muss, wird in der Sprechstunde ausführlich erörtert. Letztlich entscheiden die Patienten, ob sie Medikamente einnehmen wollen.

Kosten und Krankenkasse

Wie viele Therapiestunden werden von der Krankenkasse vergütet?

Die Dauer der Therapie richtet sich nach dem Leiden der Patientin, des Patienten. Die ersten 40 Therapiestunden werden von den Krankenkassen ohne vorherige Prüfung vergütet, sofern eine medizinische Indikation (Grund) zur Behandlung besteht. Ist danach aus psychiatrischer Sicht eine Fortführung der Therapie notwendig, stellt der Arzt einen Antrag an den Vertrauensarzt der jeweiligen Krankenkasse. Die Krankenkasse entscheidet aufgrund der Einschätzung ihres Vertrauensarztes, ob die Therapie fortgesetzt werden kann; in begründeten Fällen ist dies gewöhnlich problemlos möglich.

Werden alle Therapien der Praxis durch die Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt?

Ja. Da es sich um fachärztliche Behandlungen von definierbaren psychischen Störungen handelt, werden sie von der Grundversicherung übernommen.

Weitere Hilfsangebote

Es gibt zahlreiche Organisationen und Beratungsstellen, die Unterstützung anbieten:

  • Die Dargebotene Hand: Telefon 143 (rund um die Uhr)
  • Pro Juventute Telefonberatung: Kostenlos, rund um die Uhr
  • Rettungsnummer: 144 (in Notfällen)
  • LGBTIQ-Helpline: Erste Anlaufstelle für Anliegen zum Leben als lesbische, schwule, bisexuelle, trans, nicht-binäre, intergeschlechtliche oder queere Person.

Viele Fachpersonen wie Ärzt:innen, Psycholog:innen und Psychiater:innen haben eine Schweigepflicht. Sie sind nicht einverstanden? Dann darf die Fachperson die Behandlung nicht machen, und Sie müssen die Medikamente nicht nehmen. Sie bestimmen, welche Behandlung und welche Medikamente sie bekommen.

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