Psychiater Mainz: Eine umfassende Übersicht

Die psychiatrische Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Über Depressionen zu sprechen ist noch immer ein Tabu, da viele Angst haben, als nicht leistungsfähig abgestempelt zu werden.

Psychoanalyse: Ein tiefgreifender Ansatz

Psychoanalyse ist eine besondere Form der Psychotherapie, die besonders zeitintensiv und tiefgreifend ist. In der Psychoanalyse geht es um das Verstehen von bewussten und unbewussten seelischen Vorgängen und ihrer Zusammenwirkung.

In der Psychoanalyse werden - über die bewussten psychischen Aspekten hinaus - auch die unbewussten Konflikte, Ängste, Fantasien, Wünsche etc. in Verhalten, Gefühlen und Gedanken aufgespürt und aufgedeckt. Dabei geht es sowohl um die Gegenwart, als auch um die Vergangenheit, die im Hier und Jetzt wirksam ist. Die Psychoanalyse ist eine wissenschaftliche Behandlungsmethode, die durch eine «gemeinsame offene forschende Haltung» gekennzeichnet ist.

Analytiker*innen und Analysand*innen erforschen gemeinsamen die Gründe dafür, dass bestimmte Verhaltens-, Gefühls- und Gedankenmuster sich wiederholen. Das Verstehen der Gründen, warum der Mensch immer wieder in ähnlichen Situationen gerät oder Ähnliches widerfährt, steht im Mittelpunkt der Behandlung. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen eine Psychoanalyse aufsuchen. Häufig wenden sich Menschen einer Psychoanalyse zu, nachdem sie viele andere Ansätze ausprobiert haben und nicht zum erhofften Ergebnis gelangt sind, welches nachhaltig wirksam bleibt.

Manchmal suchen auch Menschen eine Psychoanalyse auf, die die nötige Neugierde verspüren, um „es wissen zu wollen“. Die Psychoanalyse lässt sich kaum in all ihren Facetten beschreiben, da sie kein starres Behandlungskonzept und nichts Statisches ist, sondern ein dynamischer und höchst individueller Prozess. Er kann nur durch persönliche Erfahrung erlebt werden.

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Eine Psychoanalyse bietet ein Kontrast zur Schnelllebigkeit der heutigen Zeit an. Sie unterscheidet sich von einer Psychotherapie (mit ein oder zwei Sitzungen pro Woche), indem sie den Patient*innen die erforderliche Zeit und Raum für eine tiefgehende Bearbeitung psychischer Themen schafft und gibt. Das Aufspüren der unbewussten Zusammenhänge des seelischen Leidens einer Person erfordert Zeit. Ebenso erfordert es Zeit, sich aus wiederholten, sowohl unbewussten als auch bewusst verfestigten Mustern zu lösen. Dennoch ist es allemal lohnenswert, sich diese Zeit zu gönnen.

Ein Patient, der viermal pro Woche zur Psychoanalyse kam, formulierte es einmal so: „Es ist ein Privileg, in einer vierstündigen Analyse zu sein. Das Wertvollste daran ist, sich vier Stunden in der Woche nur mit sich selbst zu beschäftigen. Psychoanalyse ist ein Prozess, ein sehr individueller Prozess. Wie ein gutes Musikstück, das die Seele in Schwingung setzt, besteht der psychoanalytische Prozess auch aus Höhen und Tiefen, rhythmischen Wiederholungen und Erneuerungen und notwendigen Phasen, die nicht übersprungen werden können. Diese schöpferischen Destruktions- und Konstruktionsprozesse brauchen ihre Zeit. Psychoanalyse entfaltet ihre volle Wirkung am besten, wenn sie eine Zeit lang konsequent und intensiv durchgeführt wird.

Eine Psychoanalyse unterscheidet sich in ihrer Intensität von einer Psychotherapie, die ein oder zwei Sitzungen in der Woche stattfindet. Eine Psychoanalyse kann wie ein aufregender aber auch beängstigender steiniger Weg sein, auf dem Leid, Freude, Ärger, Frustration, Überraschung und all die anderen Gefühle zu spüren sein können. Eine Psychoanalyse ist nicht einfach und auch nicht leicht gemacht. Sie kann aber in den Tiefen der Seele prägend und bereichernd sein. Wenn das bewusste und unbewusste Leiden stark genug ist, ist man oft eher bereit, sich auf diesen steilen Bergpfad zu begeben. An der Bergspitze angelangt, wird man mit freier Sicht auf die weite Welt belohnt.

Im Gegensatz zu den meisten medizinischen Verfahren, bei denen Sie passiv eine Behandlung empfangen, erfordert die Psychoanalyse Ihre aktive Teilnahme. Sie bringen Gedanken, Gefühle, Einfälle und Assoziationen ein, die gerade in dem Moment spontan vor Ihren inneren Sinnen aufsteigen. Mit meinem Fachwissen, meiner professionellen Haltung und meinen anderen psychoanalytischen Kompetenzen helfe ich Ihnen dabei, Zusammenhänge zu erkennen, blinde Flecken zu entdecken und Lösungen zu finden.

Es gibt Bemühungen, die Psychoanalyse mithilfe von kurzen Videos und Illustrationen zu beschreiben.

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Neben psychodynamischer Psychotherapie bzw. tiefenpsychologischer Psychotherapie biete ich in meiner Praxis auch Psychoanalyse bzw. psychoanalytische Psychotherapie an. Für die Entscheidungsfindung hinsichtlich einer Psychotherapie oder einer Psychoanalyse bei mir biete ich drei Erstgespräche an.

Neue Professuren im Bereich Medizin

Am Kantonsspital Baselland (KSBL) werden ab dem 1. Januar 2025 Prof. Dr. Michael Hirschmann und Prof. Dr. Dr. Andrej Nowakowski in einer «Shared Professorship» die Klinische Professur für Orthopädie und Biomechanik der Medizinischen Fakultät übernehmen. Prof. Dr. Michael T. Hirschmann ist seit 2021 Chefarzt der Klinik und leitet seit 2023 das Zentrum für den Bewegungsapparat am KSBL. Seine akademische Laufbahn umfasst eine Habilitation und die Titularprofessur für Orthopädie und Traumatologie an der Universität Basel.

Prof. Dr. Dr. Dipl.-Ing. Andrej M. Nowakowski ist seit 2023 Zentrumsleiter des Zentrums Bewegungsapparat am Kantonsspital Baselland (KSBL), wo er zudem seit 2021 als ärztlicher Leiter und Chefarzt für Orthopädie und Traumatologie tätig ist. Er verfügt über internationale Erfahrung und umfangreiche Expertise in der Infekt- und Tumororthopädie sowie in der Revisionsendoprothetik.

Der Universitätsrat wählte Prof. Dr. Dr. Marc Aurel Busche zum Klinischen Professor für Demenzielle Erkrankungen an der Medizinischen Fakultät mit Anstellung an der Universitären Altersmedizin Felix Platter. Er wird seine Position am 1. Der 41-Jährige ist seit 2018 als Psychiater und Neurowissenschaftler am University College London tätig und betreut dort Patientinnen und Patienten in der Memory Clinic am Queen Square National Hospital for Neurology and Neurosurgery.

Sein Medizinstudium absolvierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde im Jahr 2011 in Medizin an der Technischen Universität München promoviert mit einer Arbeit zur Bildgebung von neuronalen Netzwerken im Gehirn; 2013 folgte ein PhD-Titel mit einer experimentellen Arbeit zu den frühesten zellulären Veränderungen im Alzheimer-Gehirn. Nach seiner Habilitation 2017 im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie an der Technischen Universität München wechselte er in die USA und forschte als EMBO-Fellow am Massachusetts Alzheimer’s Disease Research Center der Harvard Medical School.

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Prof. Dr. Dr. Heike Annette Bischoff-Ferrari übernimmt zum 1. Juli 2025 die Klinische Professur für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät mit Departementsleitung Altersmedizin an der Universitären Altersmedizin Felix Platter. Nach ihrer Promotion und Assistenzarztzeit an der Universität Basel in den Fächern Geriatrie, Rheumatologie und Orthopädie arbeitete Prof. Bischoff-Ferrari fünf Jahre am Brigham and Women’s Hospital in Boston.

In Boston war sie von 2000 bis 2005 Fakultätsmitglied der Harvard Medical School. 2008 wurde sie an der Harvard School of Public Health promoviert mit einer Arbeit über Volksgesundheit, Forschungsmethoden und Ernährung. Prof. Bischoff-Ferrari ist Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin mit Schwerpunkt Geriatrie und Fachärztin für Physikalische Medizin und Rehabilitation. In Zürich gründete sie das Forschungszentrum «Alter und Mobilität» und erhielt 2013 den ersten Lehrstuhl für Geriatrie und Altersforschung an der Universität Zürich. Ihre Forschungsaktivität konzentriert sich auf die Ausweitung der gesunden Lebenserwartung und den umfassenden Blick auf die Gesundheit und Funktion älterer Erwachsener.

Prof. Bischoff-Ferrari leitet die von der EU finanzierte grösste Europäische Studie zur gesunden Langlebigkeit: DO-HEALTH. Die Entwicklung der Altersmedizin in der Schweiz und ihre Studien für die gesunde Langlebigkeit wird Prof. Dr.

Per 1. April 2025 wird Prof. Dr. Lara Wolfers an der Fakultät für Psychologie die Assistenzprofessur (mit Tenure Track) für Digital Lives aufnehmen. Die 34-jährige Medienpsychologin und Kommunikationswissenschaftlerin beschäftigt sich mit der Nutzung digitaler Medien und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Lara Wolfers ist seit 2021 Assistant Professor an der Amsterdam School of Communication Research und wurde dort 2022 auf eine unbefristete Stelle berufen. Sie wurde 2021 an der Universität Hohenheim mit einer Arbeit zur Stressbewältigung durch mobile Medien bei Betreuungspersonen promoviert. Wolfers sammelte umfassende Lehr- und Forschungserfahrungen, unter anderem am Leibniz-Institut für Wissensmedien Tübingen und an den Universitäten Amsterdam, Hohenheim und Mannheim. Ihr Forschungsfokus liegt an der Schnittstelle von Kommunikationswissenschaft und Psychologie, insbesondere auf den Auswirkungen digitaler und sozialer Medien auf das menschliche Wohlbefinden.

Der Universitätsrat befördert Prof. Dr. Benjamin Engel per 1. Februar 2025 zum Associate Professor. Ausserdem befördert der Universitätsrat Prof. Dr. Richard Neher per 1. Februar zum Full Professor. Weiter hat der Universitätsrat die von der Regenz beschlossene Ernennung von PD Dr.

Ein persönlicher Bericht über Depressionen

Therapiestunden kennt Remo schon seit Kindesalter. Der heute 29-jährige Baselbieter, der mittlerweile ganz offen in einem Blog dervolpe.ch über seine Depressionen schreibt, muss mit acht Jahren ein erstes Mal therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. «Damals ging es aber nicht um eine Depression, sondern um mein Tourette. Einer meiner Tics war, dass ich meinen Kopf immer wieder in meinen Nacken zurückschnellte.» Verstärkt werden die Tics durch den Suizid seines Grossvaters. Dank Therapiestunden bei einem Psychiater bessern sich die Symptome.

So richtig als Therapie hat Remo damals die Stunden aber nicht verstanden: «Er brachte mir damals Schach bei. Dies hilft Remo zu dieser Zeit. Doch im Jugendalter wird es für ihn immer schwerer, einen Tritt zu finden und morgens aus dem Bett zu kommen. Als fliessenden Übergang ins Negative bezeichnet er diesen Lebensabschnitt, denn die Depression ersetzt das Tourettesyndrom.

Er reiht Fehlstunden aneinander und die Lehrer*innen und Eltern beginnen, sich Sorgen zu machen - denn eigentlich gilt Remo als guter und ambitionierter Gymnasiast. «Es fühlte sich an, als hätte sich eine bleierne Decke über mich ausgebreitet.» Und hier kommen auch wieder die Therapiestunden ins Spiel. Die Diagnose diesmal: Depressionen. Remo war da 16 Jahre alt. Remo will dies zu Beginn nicht annehmen. «Ich bezeichnete mich selbst als faule Ratte. Die Diagnose anzunehmen, zu akzeptieren, verlangte mir extrem viel ab. Doch irgendwann schaffte ich den Turnaround.»

Er bricht das Gymnasium ab, macht eine Lehre mit Berufsmatur und beginnt danach ein Journalismus-Studium. Nebenbei macht der damals 25-Jährige auch noch Karriere im Militär, wird sogar Stabsoffizier. Was darauf folgt, ist wiederum eine grosse Leere in Remos Leben. «Es war mir alles zu viel. Ich war nicht mehr ich selbst, machte die Dinge nur noch für meinen Lebenslauf. Dieses Auf und Ab begleitet Remo auch auf seinem weiteren Weg. Er ergattert sich einen der begehrten Praktikumsplätze beim Fernsehsender ZDF in Mainz.

Seine Vorfreude ist immens. Doch schon auf dem Weg in Richtung Deutschland merkt der Journalist, dass er wieder auf eine Baisse zusteuert. «Ich begann zu realisieren, dass ich in diesem Zustand mein Praktikum nicht absolvieren kann.» Nach einigen Tagen ist der Entscheid gefallen und er ruft schweren Herzens bei seinem zukünftigen Arbeitgeber an und meldet sich ab. Doch auch die Wohnung, für welche er einen Mietvertrag über drei Monate hat, muss gecancellet werden. Er redet mit der Vermieterin und erklärt ihr die Situation. «Es war das erste Mal, dass ich jemand Fremden sagte, dass ich Depressionen habe. Meine Vermieterin war so verständnisvoll, hat mich sogar in den Arm genommen. Es hat so gut getan!» Für Remo ein Schlüsselmoment.

Zuhause angekommen, bricht Remo in Tränen aus. Freudentränen, wie er selbst sagt. Kurz darauf begibt er sich in eine Klinik und hat das erste Mal seit Langem wieder Zeit für sich selbst. Remo kann sich dort im Atelier selbst verwirklichen, es wird für ihn gekocht, gewaschen und kann er wieder ein Buch lesen. Remo kann sich endlich intensiver mit seinem Inneren auseinandersetzen und er kommt zu einer Erkenntnis: «Ich musste mir klarmachen, dass ich mein Leben radikal ändern muss, um wieder gesund zu werden.» Zudem lernt er in der Klinik kleine Tricks, die ihm noch heute in Stresssituationen helfen: Etwas scharfes Essen oder ein ausgedehntes Bad helfen ihm, seine Gedanken zu ordnen.

Heute arbeitet Remo als Journalist bei 20 Minuten und schreibt dort unter anderem über Mental Health. Zudem betreibt er seinen Blog «Der Volpe», wo er über seine persönlichen Erfahrungen mit der Depression schreibt. Er sagt klar, dass er kein Therapeut sei: «Auf meinem Blog teile ich mit, was mir in gewissen Situationen geholfen hat. Dank den positiven Rückmeldungen ist es für ihn heute kein Problem mehr, seine Krankheit in seinem Umfeld oder auch bei seinem Arbeitgeber zu thematisieren.

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