Prinz William und das öffentliche Engagement für psychische Gesundheit

Der britische Thronfolger Prinz William hat sich in der Vergangenheit immer wieder öffentlich für die psychische Gesundheit eingesetzt. Dabei scheut er sich nicht, auch persönliche Erfahrungen einzubringen.

Prinz William fordert mehr Sicherheit für Kinder im Internet

Prinz William ist die Sicherheit der Kinder wichtig - auch im Internet. Er fordert deshalb, dass Online-Sicherheit eine Grundvoraussetzung ist.

Prinz William fordert mehr Sicherheit für Kinder im Internet. Kinder sind im Internet Inhalten zu Suizid, Depression und ähnlichen Themen ausgesetzt. Prinz William fordert diesbezüglich deshalb mehr Sicherheit.

Er nahm dabei Bezug auf den Fall eines vor einigen Jahren gestorbenen 14-jährigen Mädchens, der in Grossbritannien Schlagzeilen gemacht hatte. Sie wurde tot in ihrem Zimmer gefunden, nachdem sie Inhalte zu Suizid, Depression und ähnlichen Themen in sozialen Medien angeschaut hatte.

William schrieb, es dürfe keine Eltern geben, die ein solches Schicksal verkraften müssten. Online safety for our children and young people needs to be a prerequisite, not an afterthought. They have been so incredibly brave.

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Prominente brechen das Tabu: Offener Umgang mit psychischen Problemen

Immer mehr Prominente sprechen öffentlich über ihre psychischen Probleme. Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und für viele eine Vorbildfunktion haben, können es sich am ehesten leisten, über ihre eigenen psychischen Probleme zu sprechen.

Viele, die dies schon getan haben, merken, dass es ihnen nicht geschadet hat. Das macht anderen Mut.

Die gesellschaftliche Relevanz ist sehr hoch. Einerseits hilft es der Aufklärung über psychische Probleme, andererseits entstigmatisiert es die Thematik. Und kann viele dazu animieren, offen über ihre psychische Erkrankung zu sprechen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Auch Influencerin Sylwina (29) sah nur noch schwarz. Sie schildert ihren zwischenzeitlichen Gemütszustand wie folgt: «Ich spürte diese tiefe Trauer, meine Gedanken wurden immer dunkler und negativer. Der Druck auf mein Herz, diese Hoffnungslosigkeit, ich hatte keine Lebensfreude mehr.»

Da liess sie sich in eine psychiatrische Klinik einweisen. Diagnose: Akute depressive Episode. Zehn Tage lang blieb sie dort.

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Gegen Depressionen kämpft ebenfalls der Lausanner Rapper Stress (41), auch er geht damit an die Öffentlichkeit. Auf einem Video, das er auf seiner Instagramseite veröffentlicht hat, sagt er: «Manchmal gelingt es nicht, die Zukunft als Chance zu sehen, wenn du ein Problem mit deiner Vergangenheit hast.»

Schmerz hat viele Gesichter. Bei Gastro-Unternehmer Michel Péclard (50) waren es ein Todesfall und die gescheiterte Ehe. «Meine Therapie hat mir ein zweites Leben geschenkt.

Nationalrats-Kandidatin Tamy Glauser (34) erlebte durch ihre Ex-Freundin häusliche Gewalt, gegen die sie sich nicht wehren konnte. Erst durch ihre Flucht von New York zurück in die Schweiz konnte sie sich auch aus der Ohnmacht, sich nicht zu wehren, befreien.

«Nach meiner Hirntumoroperation 2002 nahm ich eine Psychotherapie in Anspruch. Um alles verarbeiten zu können und um das Vertrauen in meinen Körper wieder zu erlangen», sagt die Ex-Miss-Schweiz und heutige Hypnose-Therapeutin Tanja Gutmann (42).

Rennfahrerin Christina Surer (45) nahm Hilfe in Anspruch nach einem Flugzeugunfall im Jahr 2008, den sie, körperlich mit Schnittwunden und einer gebrochenen Nase, psychisch komplett überfordert, überstand.

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Die Stiftung «Heads Together»

Einen wichtigen Beitrag, offen und öffentlich über die eigenen Abgründe zu sprechen, machten vor zwei Jahren Prinz William (37), Gattin Kate (37) und sein Bruder Harry (34). Sie gründeten die Stiftung «Heads Together», die sich für Menschen mit psychischen Problemen einsetzt.

Dabei nimm sich William selbst nicht aus. Ein Vorfall, den er als Rettungspilot der Royal Air Force erlebt hat, sei ihm sehr nahe gegangen. «Ich habe mit vielen Kollegen darüber gesprochen und bin froh, dass ich dies gemacht habe. Sonst würde ich mit psychischen Problemen auf einem ganz anderen Level kämpfen.»

So fordert Prinz William: «Eine psychische Krankheit wird leider immer noch negativ bewertet. Das müssen wir ändern, um weiterzukommen.»

Hilfsangebote

Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

  • Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
  • Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
  • Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben:

  • Refugium - Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
  • Nebelmeer - Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net

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