Posttraumatische Verkalkung der Hüfte: Ursachen und Therapie

Die posttraumatische Verkalkung der Hüfte ist ein komplexes Thema, das verschiedene Ursachen und Behandlungsansätze umfasst. Dieser Artikel soll einen Überblick über die verschiedenen Aspekte dieser Erkrankung geben.

Ursachen der posttraumatischen Verkalkung der Hüfte

Eine Arthrose kann primär durch zunehmenden «Gelenkverschleiss» oder sekundär nach einer Verletzung (Unfall) entstehen. Die Ursachen für das Entstehen einer Coxarthrose sind vielfältig, wobei das Alter den grössten Risikofaktor darstellt.

Auch die Sehnenverkalkung kann durch Über- und Fehlbelastungen, Durchblutungsstörungen aufgrund von Alterungs- und Abnutzungsprozessen bis hin zu Verletzungen durch Unfälle oder Stürze entstehen. Bei einer Sehnenverkalkung baut sich das Sehnengewebe um und es lagern sich Kalziumkristalle an der Sehne oder am Sehnenansatz an. Fachleute vermuten, dass eine verminderte Durchblutung und Stoffwechselstörungen im Gewebe die Sehnenverkalkung begünstigen.

Beim Femoroacetabulären Impingement (FAI) handelt es sich um einen Konflikt innerhalb des Hüftgelenkes zwischen Pfanne und Oberschenkelkopf, der auf dem Boden einer Formstörung der Gelenkpartner entsteht. Die Ursachen des Hüftimpingements konnten bis heute nicht vollständig geklärt werden. Eine genetische Disposition mit familiärer Häufung von Formstörungen ist bekannt. Neben den beschriebenen Formstörungen der Gelenkpartner selbst begünstigen auch eine übermässige körperliche Belastung des Gelenkes mit häufig wiederholenden schnellen Bewegungen die Entstehung eines symptomatischen Impingements. Sowohl die Formstörung als auch das Aktivitätsprofil sind wichtige Bausteine bei der Entstehung eines symptomatischen Impingements.

Die Femurkopfnekrose ist eine Erkrankung, die durch eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes ausgelöst wird. Die Ursachen für das Entstehen einer Hüftkopfnekrose sind vielfältig und bleibt oftmals unerklärt (idiopatische Hüftkopfnekrose). Man unterscheidet die posttraumatische von der atraumatischen Femurkopfnekrose. Bei der posttraumatischen Form tritt die Durchblutungsstörung als Folge eines stattgehabten Traumas wie einem gelenknahen Knochenbruch auf.

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Die Coxa saltans, auch bekannt als «schnappende Hüfte», bezeichnet ein Beschwerdebild, bei dem beim Bewegen der Hüfte ein hör- oder fühlbares Schnappen auftritt. Es handelt sich hierbei um ein funktionelles Problem, das durch das Gleiten oder „Schnappen“ von Sehnen oder Bändern über knöcherne Strukturen des Hüftgelenks entsteht.

Die häufigste Ursache für eine Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk ist eine mechanische Überlastung der lokal beteiligten Sehnen und Muskeln. Repititive gleichförmige Bewegungsmuster können zu einer lokalen Reizung im Bereich des Schleimbeutels führen.

Diagnose der posttraumatischen Verkalkung der Hüfte

Die Diagnose einer Coxarthrose erfolgt durch eine Kombination aus der Bestimmung der auslösenden Faktoren (Anamnese), körperlicher Untersuchung und der Anfertigung von bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen.

Erste Hinweise auf die Diagnose „Sehnenverkalkung“ liefert das Gespräch zu Ihrer Krankengeschichte, die Anamnese. Dann folgt eine körperliche Untersuchung. Dann kommen meist bildgebende Verfahren zum Einsatz, um Schäden, entzündliche Prozesse und Verkalkungen an der Sehne sichtbar zu machen. Magnetresonanztomografie (MRT = Kernspintomografie): Eine Methode, die mit starken Magnetfeldern arbeitet und den Körper scheibchenweise aufnimmt.

Die Diagnose eines Hüftimpingements kann durch eine Kombination aus der Bestimmung der auslösenden Faktoren (Anamnese), körperlicher Untersuchung mit typischen Schmerzprovokationstests und der Anfertigung von bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen erfolgen. Da Schmerzen in der Leistengegend auch auf eine muskuläre Ursache oder einen Leistenbruch zurückgeführt werden können sind meist weitere diagnostische Schritte wie ein Magnetresonanztomogramm (MRI) oder eine diagnostisch-therapeutische Infiltration (Gelenksinjektion) sinnvoll.

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Die Diagnose einer Hüftkopfnekrose kann durch eine Kombination aus der Bestimmung der auslösenden Faktoren (Anamnese), körperlicher Untersuchung und der Anfertigung von bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen erfolgen. Da sich in einer Röntgenaufnahme eine Femurkopfnekrose im Frühstadium nicht optimal erkennen lässt, ist beim Verdacht einer Durchblutungsstörung im Bereich des Hüftkopfes meist ein Magnetresonanztomogramm (MRI) sinnvoll.

Die Diagnose einer Coxa saltans kann durch eine Kombination aus der Bestimmung der auslösenden Faktoren (Anamnese), körperlicher Untersuchung mit Identifizierung schmerzhafter Strukturen und Provokationstests und der Anfertigung von bildgebenden Verfahren erfolgen.

Die Diagnose einer Bursitis kann durch eine Kombination aus der Bestimmung der auslösenden Faktoren (Anamnese) und der körperlicher Untersuchung sowie der Anfertigung von bildgebenden Verfahren erfolgen.

Therapieansätze bei posttraumatischen Verkalkungen der Hüfte

Die Therapie der Coxarthrose richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und Ihren individuellen Bedürfnissen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören konservative Massnahmen wie Physiotherapie, Einnahme von Schmerzmedikamenten und Injektionen in das betroffene Gelenk, die das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und die Beschwerden lindern können.

Wir behandeln die Sehnenverkalkung mit Hilfe verschiedener Therapien, beispielweise Physiotherapie, Schmerzmitteln, Injektionen oder der hochenergetischen, fokussierten extrakorporalen Stosswellentherapie (ESWT). Der Körper ist prinzipiell in der Lage, die Kalkansammlungen abzubauen und selbst zu beseitigen. Wir können den Körper mit geeigneten Therapien unterstützen. Manche Behandlungen dauern allerdings einige Zeit.

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Die Therapie des FAI richtet sich nach den Beschwerden, dem Stadium der Erkrankung, ihren individuellen Bedürfnissen und dem Alter des Patienten. Bei jungen Patienten sollte eine gelenkerhaltende Therapie ermöglicht und ein weiteres Fortschreiten einer Gelenksdegeneration verhindert werden. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören konservative Massnahmen wie dem Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR), dem Erlernen von physiotherapeutsich angeleiteter Übungen, und einer Injektion von Medikamenten (Infiltration) in das betroffene Gelenk. Zu den operativen rekonstruktiven Massnahmen gehört die Naht einer Verletzung der Gelenklippe und das Beheben der knöchernen Formstörung. Diese Eingriffe können meist minimalinvasiv (arthroskopisch) durchgeführt werden.

Die Therapie der Hüftkopfnekrose richtet sich nach dem Fortschritt des Krankheitsbildes und dem damit verbundenen Stadium.

Bei der Therapie der Coxa saltans zeigt sich in den meisten Fällen unter einer konservativen Therapie ein Rückgang der Beschwerden. Neben physiotherapeuticher Anleitung zur Durchführung von gezielten Dehnungsübungen der verkürzten Sehnen werden auch gezielte Übungen für einen Muskelaufbau der hüftgelenksstabilisierenden Muskulatur durchgeführt. In der Akutphase können auch entzündungshemmende Schmerzmedikamente (NSAR) eingesetzt werden. Eine zusätzliche Linderung der Beschwerden lässt dich oft durch das Vermeiden von auslösenden Bewegungen und sportlicher Überbelastung erreichen. Mit einer gezielten konservativen Therapie ist die Prognose in den meisten Fällen gut. In seltenen Fällen ist eine operative Sehnenverlängerung oder das Entfernen von freien Gelenkkörpern notwendig.

Im Vordergrund steht zu Beginn eine konservative Therapie mit dem Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR), physiklischer Therapie wie Kälteanwendungen oder eine hochenergetisch fokussierte Stosswellentherapie. Zudem können durch entzündungshemmende Injektionen des Schleimbeutels (Infiltration) die Beschwerden gelindert werden.

Zusammenfassung der Therapieansätze

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Therapieansätze bei posttraumatischen Verkalkungen der Hüfte:

Erkrankung Konservative Therapie Operative Therapie
Coxarthrose Physiotherapie, Schmerzmittel, Injektionen Hüftprothese
Sehnenverkalkung Physiotherapie, Schmerzmittel, Injektionen, Stosswellentherapie -
Hüftimpingement Entzündungshemmende Medikamente (NSAR), physiotherapeutische Übungen, Injektionen Naht der Gelenklippe, Behebung der knöchernen Formstörung (arthroskopisch)
Hüftkopfnekrose - -
Coxa saltans Physiotherapie, Dehnungsübungen, Muskelaufbau, NSAR Sehnenverlängerung, Entfernung von freien Gelenkkörpern
Schleimbeutelentzündung Entzündungshemmende Medikamente (NSAR), physikalische Therapie, Stosswellentherapie, Injektionen -

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