Schwierige Situationen oder Krisen: Jeder hat sie mal im Leben, doch niemand muss sie alleine meistern. Sich bei Problemen oder Krisen Hilfe zu holen, ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Nur einen Anruf weit entfernt ist jemand, der zuhört und berät - kostenlos und auf Wunsch anonym. Welche Beratungen es für welche Lebenslagen gibt. Ein Überblick.
Bei Anzeichen einer psychischen Krise ist es ratsam, Hilfe zu suchen. Das gilt für Betroffene und Angehörige gleichermaßen. Diese speziell eingerichteten Anlaufstellen bieten die nötige Unterstützung und Beratung.
In "JENKE. Experiment Psyche: Wie depressiv ist Deutschland?" geht Jenke von Wilmsdorff an die psychische Belastungsgrenze. Der Journalist will herausfinden, wie sich soziale Isolation und schlechte Nachrichten auf die Psyche auswirken. Dafür führt Jenke ein Selbstexperiment durch, spricht mit führenden Expert:innen und unterzieht sich medizinischen Untersuchungen.
Ein wichtiger Aspekt der Sendung: psychische Erkrankungen enttabuisieren und über mögliche Warnzeichen informieren. So können sich Betroffene frühzeitig Hilfe suchen und einen Ausweg aus der Krise finden.
Professionelle Hilfe bei Depressivität
Info-Telefon der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat ein Info-Telefon zum Thema Depression eingerichtet, das zu diesen Zeiten erreichbar ist:
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- Montag, Dienstag und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr
 - Mittwoch und Freitag von 8:30 bis 12:30 Uhr
 
Unter der folgenden Nummer erhalten Anrufer:innen krankheits- und behandlungsbezogene Informationen sowie Hinweise zu Anlaufstellen: 0800 / 33 44 533.
Das Info-Telefon Depression ist kostenfrei.
Weitere Angebote der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Auf der offiziellen Webseite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe stehen zudem zahlreiche Informationen und weiterführende Angebote rund um das Thema Depressionen bereit. So finden sich u.a.
Telefonseelsorge
Rufen Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge an!
Bei diesen kostenlosen Hotlines erhalten Sie rund um die Uhr anonym Hilfe:
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- 0800 / 111 0 111
 - 0800 / 111 0 222
 
Das Angebot ist online unter www.telefonseelsorge.de erreichbar.
Die Berater:innen der Telefonseelsorge können Auswege aus schwierigen Lebenssituationen aufzeigen.
Die Nummer gegen Kummer: Das Kinder- und Jugendtelefon
Die Hotline des Vereins Nummer gegen Kummer richtet sich speziell an Kinder, Jugendliche und Eltern.
Telefonische Beratung erhalten Anrufer:innen bundesweit von montags bis samstags, 14 bis 20 Uhr, anonym und kostenlos unter der Nummer 116 111.
Ob kleine Sorgen oder große Probleme, bei den Telefongesprächen steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund.
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Weitere Angebote des Vereins sind "Jugendliche beraten Jugendliche", ein Elterntelefon sowie eine Online-Beratung unter www.nummergegenkummer.de.
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Kostenlos und diskret helfen Haus- und Fachärzte im ärztlichen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr unter der deutschlandweiten Telefonnummer 116 117.
Die Ansprechpartner:innen vom Patientenservice bieten medizinische Hilfe in verschiedensten Bereichen.
Weitere Anlaufstellen und Angebote
Die Dargebotene Hand: Unter Telefon 143 rund um die Uhr da für Menschen, die ein helfendes und unterstützendes Gespräch benötigen. Tel 143 bietet allen Anrufenden völlige Anonymität.
Pro Juventute Telefonberatung: Kostenlos rund um die Uhr für dich da. Du musst deinen Namen nicht nennen. Du darfst alles was dich bedrückt erzählen. Niemand wird von deinem Anruf bei 147 erfahren. Er erscheint nicht auf der Telefonrechnung. Pro Juventute bietet auf der Webseite auch Chatberatung an.
Rettungsnummer: In Notfällen, etwa bei Suizidgefahr oder anderer Gefahr von Selbst- oder Fremdgefährdung, kann die Rettungsnummer 144 angerufen werden.
LGBTIQ-Helpline: Die erste Anlaufstelle für alle Anliegen zum Leben als lesbische, schwule, bisexuelle, trans, nicht-binäre, intergeschlechtliche oder queere Person. Sie ist eine Peer-to-Peer Beratungsstelle und die Meldestelle für LGBTIQ-feindliche Gewalt.
Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": Beratung für Kinder und Jugendliche "Kein Problem ist zu klein - jede Frage oder Sorge ist einen Anruf wert".
"Ich erlebe am Telefon häufig, dass es Ratsuchenden unangenehm ist, sich Unterstützung zu suchen", schildert eine Beraterin des Elterntelefons der "Nummer gegen Kummer". "Dann versuche ich immer deutlich zu machen, wie mutig und richtig es ist, diesen Schritt zu gehen. Wir nehmen alle Fragen, Sorgen und Ängste ernst und dabei ist kein Problem zu klein. Auch für Kinder sei es ein gutes Vorbild, wenn Eltern sich in schwierigen Situationen beraten lassen. "Es signalisiert: Wir alle leben in einem Netzwerk. Man muss nicht alles alleine schaffen!"
Anlaufstellen für spezifische Probleme
Cybermobbing
Kinder bekommen Hilfe beim Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": 116111. Auch Juuuport bietet entsprechende Beratung.
In einem ersten Schritt können sich Opfer immer auch an Hilfsorganisationen wie den "Weissen Ring" oder eine Hilfseinrichtung in der eigenen Stadt wenden.
Schulden
Auf der Seite schuldnerberatungsatlas.destatis.de findet sich im Auftrag des deutschen Familienministeriums eine Auflistung von Schuldnerberatungsstellen.
Sucht-Probleme
Sollten Sie oder ein Angehöriger von Sucht- und Drogenproblemen betroffen sein, finden Sie hier Rat und Hilfe: "Sucht & Drogen Hotline" 01806/313031. (Rund um die Uhr, 20 Cent Euro pro Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkt maximal 60 Cent. Das Angebot ist ein Zusammenschluss von Drogennotrufen verschiedener Bundesländer, initiiert vom Drogenbeauftragten der Bundesregierung.) Die Caritas-Suchthilfe bietet zudem einen kostenlosen Beratungschat an.
Medien-Sucht
Wer das Gefühl hat, die Smartphone-Nutzung nicht mehr im Griff zu haben, kann sich im ersten Schritt an eine Suchtberatungsstelle (Linkliste des Fachverbands für Medianabhängigkeit) wenden, die häufig auch mit Rat bei Mediensucht zur Seite stehen. Eine Auflistung von Beratungshotlines bei Glücksspielsucht bietet die Initiative "Verspiel nicht dein Leben", eine Online-Beratung ist etwa über "PlayChange" möglich. Unter check-dein-spiel.de informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Betroffene und Angehörige. Wer nicht sicher ist, ob bereits eine Glücksspielsucht besteht, kann dort auch einen Selbsttest machen.
Wichtiger Hinweis: Bei Suizidgefahr oder anderen akuten Krisen wählen Sie bitte umgehend den Notruf 112.
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