Eine bipolare Störung zeichnet sich durch manische und depressive Phasen aus. Besonders in einer Partnerschaft kann das zu Schwierigkeiten führen. Eine bipolare Störung wird zu den schweren psychiatrischen Erkrankungen gezählt.
In einer idealen Welt sind alle Beziehungen gesund und bereichernd. Doch die Realität sieht oft anders aus, insbesondere wenn ein Partner an einer bipolaren Störung leidet. Diese Erkrankung kann extreme Stimmungsschwankungen mit sich bringen, die sowohl den Alltag als auch romantische Beziehungen beeinträchtigen können.
Wenn Liebe zur Last wird
Trotz der Herausforderungen bedeutet eine Diagnose von Bipolarität nicht das Ende einer funktionierenden Partnerschaft. Es gibt viele Menschen mit dieser Erkrankung, die erfolgreiche und stabile Beziehungen führen. Aber was passiert, wenn trotz aller Bemühungen rote Flaggen auftauchen? Wenn sich herausstellt, dass die Beziehung ungesund ist?
Eine bipolare Störung muss bei der Partnersuche keine rote Flagge sein. Menschen mit dieser Erkrankung zeichnen sich auch durch hohe Kreativität aus - eine anziehende Eigenschaft.
Mit geeigneter Behandlung können Symptome effektiv verwaltet und Stabilität erreicht werden. Dies kann es erleichtern, Beziehungen aufrechtzuerhalten, und es kann die Möglichkeit langfristiger Partnerschaften fördern.
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Bipolarität - Segen oder Fluch?
Aber bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen: Eine bipolare Störung hat auch ihre positiven Seiten. Viele Menschen mit dieser Diagnose zeichnen sich durch hohe Kreativität und Energie aus. Eigenschaften, die sie originell und einfallsreich machen.
Viele Bipolare erleben die manische Phase lustvoll. Ihr Hirn läuft auf Hochtouren, verknüpft und kombiniert Bilder. Keine Grenzen sind ihnen mehr gesetzt, allen Niederungen des Lebens sind sie enthoben, alles hat einen tieferen Sinn. Das Rauschhafte des oft wochenlangen Zustands scheint vielen so wiederholenswert, dass sechzig Prozent nach dem ersten Anfall die Medikamente absetzen.
Für die Angehörigen dagegen gibt es keine Auszeit. In den Internetforen kann man nachlesen, was es heisst, 52 Wochen jährlich und 24 Stunden täglich im Dienst zu sein. Niemals dürfen sie die Kontrolle verlieren, mit nie nachlassender Sorge beobachten sie die Tochter, den Vater, den Ehemann.
Auch Meret merkt auf, sobald Claudio rascher redet, mit Ideen um sich wirft, öfter telefoniert, nicht wegkommt von einem Thema, nächtelang aufbleibt. Gerät er wieder über die Grenzen der Euphorie hinaus? Kippt es wirklich, dann wird sie «sehr nervös, sobald er die Wohnung verlässt». Rast er bei Rot über die Kreuzung? Glauben die Leute, er sei betrunken oder bekifft, wenn er Unbekannte anspricht? Kommt er abends nach Hause?
Wenigstens ein gutes Wort könnte er für sie und ihr unablässiges Bemühen finden, Licht in sein Leben zu bringen. «Mühsam», sagt Meret. «Unerträglich.»
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Am Anfang fand es Meret leichter. Jetzt wird es von Mal zu Mal schwieriger. Nach der siebten Wiederholung fühlte sie beim ersten Anzeichen eines neuen Schubs erstmals: «Ich mag nicht mehr.» Wieder die Angst während der Depression: «O Gott, hoffentlich tut er sich nichts an.» Wieder sein Selbstbewusstsein aufbauen, wenn die manische Selbstüberschätzung abklingt und er sich seiner Taten und Worte zu schämen beginnt. Wieder sich bei Freunden und Fremden erklären. Wieder zurückfinden aus den Rollen: er der Patient, sie die Aufsichtsperson.
Statt eines unzurechnungsfähigen Kindes hat sie einen erwachsenen Intellektuellen an ihrer Seite, der auch als solcher behandelt werden will. «Das alles möchte ich nicht mehr erleben», sagt Meret.
Wenn die Liebe erlischt: Wie man eine Trennung angeht
Es ist jedoch auch möglich, dass eine Beziehung ungesund wird, selbst wenn die Symptome der Bipolarität gut unter Kontrolle sind. In solchen Fällen könnte es an der Zeit sein, über eine Trennung nachzudenken.
Überlegen Sie sich gut wann ein geeigneter Zeitpunkt zur Beendigung einer Beziehung mit einem bipolaren Partner gekommen ist. Es wird jedoch davon abgeraten, während einer manischen Phase Schluss zu machen. Stattdessen empfiehlt es sich, einen «Cooling-off»-Zeitraum einzulegen. Und wichtige Entscheidungen erst dann zu treffen, wenn sich beide Partner in einem stabilen Zustand befinden.
Nach der Trennung: Selbstpflege
Eine Trennung kann emotional belastend sein - besonders, wenn man lange Zeit mit seinem Partner zusammen war.
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Mit einem bipolaren Partner eine Beziehung führen: geht das?
Eine Beziehung mit einem Partner, der an einer bipolaren Störung leidet, kann intensive emotionale Phasen mit sich bringen - doch es geht.
Menschen mit bipolarer Störung sind in der Lage, erfüllte und liebevolle Beziehungen zu führen, wenn beide Partner bereit sind, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. In eine Person verliebt zu sein, die an einer bipolaren Störung leidet, kann eine tief emotionale, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Diese psychische Erkrankung ist durch starke Stimmungsschwankungen gekennzeichnet - von manischen Hochphasen voller Energie und Kreativität bis hin zu depressiven Tiefen, die schwer zu überwinden sind.
In einer Beziehung bedeutet dies oft, dass Momente intensiver Nähe und Begeisterung von Phasen der Distanz und Verzweiflung abgelöst werden. Doch das bedeutet nicht, dass eine erfüllte Partnerschaft unmöglich ist. Im Gegenteil: Mit den richtigen Werkzeugen, Kommunikation und einem tiefen Verständnis der Erkrankung können beide Partner lernen, miteinander umzugehen und eine starke Bindung aufzubauen.
Es ist jedoch wichtig, dass beide Seiten bereit sind, gemeinsam die Herausforderungen zu meistern und aufeinander Rücksicht zu nehmen.
Die bipolare Störung verstehen
Bipolare Störungen sind mehr als blosse Launenhaftigkeit - sie sind komplexe psychische Vorgänge, gekennzeichnet durch signifikante Schwankungen der Gefühlslage. Hierzu gehören emotionale Hochphasen (Manie oder Hypomanie) sowie Tiefphasen (Depression).
In Beziehungen kann eine bipolare Störung dazu führen, dass Emotionen intensiv und unberechenbar werden. Diese emotionale Turbulenz kann eigentlich gängige Meilensteine einer Beziehung, wie das Aussprechen des Satzes «Ich liebe dich» komplizierter machen.
Mit Vorurteilen aufräumen
Um eine Beziehung mit einem bipolaren Mann zu führen, ist es wichtig, einige hartnäckige Mythen als solche zu erkennen.
Bipolare Störung bedeutet nicht Unberechenbarkeit in allen Lebensbereichen. Obwohl Stimmungsschwankungen Teil der Erkrankung sind, heisst das nicht, dass jemand mit bipolarer Störung keine stabilen Beziehungen führen kann.
Die Bipolare Störung ist eine klinisch diagnostizierte Krankheit. Sie als blosse Launenhaftigkeit abzutun wäre so ungenau wie ein Sturmtief als «ein bisschen windig» zu bezeichnen.
Herausforderungen in der Beziehung erkennen
Aus manischen oder depressiven Episoden gelangt man nicht heraus, indem man sich einfach «mehr anstrengt». Die Behandlung von bipolarer Störung erfordert normalerweise eine Kombination aus Medikamenten und Therapie sowie ein solides Unterstützungsnetzwerk.
Bipolare Störungen äussern sich nicht bei allen Menschen auf die gleiche Art, ihre Anzeichen variieren. Es gibt verschiedene Formen von bipolarer Störung, jede mit ihren eigenen Symptomen und Herausforderungen.
Entgegen weitverbreiteter Meinung beinhaltet die bipolare Erkrankung auch Phasen der Manie, welche hohe Energielevel und Kreativität mit sich bringen können. Dabei gilt jedoch: Was hochgeht, muss auch wieder herunterkommen.
Die Bipolare Störung: Kein Ausschlusskriterium für die Liebe
Falls Sie sich fragen, ob Sie einen bipolaren Mann daten sollten, machen Sie sich klar: Eine bipolare Störung ist kein automatisches Ausschlusskriterium für eine Beziehung.
Viele Menschen mit bipolarer Störung führen erfüllte und liebevolle Beziehungen. Allerdings sind hierfür von beiden Seiten viel Verständnis und Geduld nötig, sowie die Bereitschaft, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Symptome der Bipolaren Störung
Charakteristisch für eine bipolare Störung sind Stimmungsschwankungen von niedergedrückt (depressive Phasen) zu hochgestimmt (manische Phasen). Solche Phasen dauern von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten und variieren in ihrer Länge. Eher selten schwanken Betroffene zwischen Depression und Manie hin und her. Mehrheitlich überwiegt eine Phase in einer gewissen Weise.
Depressive Phase
Die depressive Phase einer bipolaren Störung ähnelt einer allein auftretenden Depression. Die betroffenen Personen fühlen sich niedergeschlagen und traurig. Ausserdem verlieren sie häufig das Interesse und die Freude an Aktivitäten, die sie vor Krankheitsbeginn gerne gemacht haben. Das Energieniveau ist deutlich tiefer. Patientinnen und Patienten ermüden schneller und fühlen sich oftmals durchgängig erschöpft. Folglich brauchen manche Betroffene mehr Schlaf. Oft bestehen aber auch Ein- und Durchschlafprobleme mit z.T. morgendlichem Früherwachen sowie verkürzter Schlafdauer. Die Bewegungen, wie z.B. das Gehen, kann verlangsamen. Auch kognitiv ist die depressive Phase bemerkbar. Sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen und die Gedanken zu sammeln fällt schwer. Der Appetit kann sich steigern oder auch vermindern. Demzufolge treten häufig unbeabsichtigte Gewichtsveränderungen auf. Manche Betroffene haben starke Schuldgefühle. Sie fühlen sich, als hätten sie jemanden enttäuscht oder im Stich gelassen. Auch Gefühle der Hoffnungslosigkeit kommen auf. Betroffene schauen pessimistisch und in Erwartung des Schlimmsten in die Zukunft. Es können auch Lebensüberdruss oder Suizidgedanken auftreten.
Manische Phase
Die manische Phase bezeichnet die gegenteilige Stimmungslage. Die Betroffenen fühlen sich hochgestimmt, voller Energie und freudig erregt. Das Aktivitätsniveau unterscheidet sich deutlich von der depressiven Phase: Die Patienten sind zum Teil übermässig aktiv und verfolgen eine Aktivität nach der anderen. Betroffene schlafen weniger und erscheinen deutlich redefreudiger. Die Gedanken rasen beinahe unkontrollierbar. Ausserdem fokussieren sich die Betroffenen meist nur auf angenehme Teilaspekte ihres Lebens, wobei die anderen Aspekte vernachlässigt werden. So kann zum Beispiel die gesamte Energie für einen neuen Partner oder in die Sexualität investiert werden. Gleichzeitig werden jedoch andere wichtige Aspekte (z.B. Beruf, Familie) vernachlässigt. Bei einer besonders stark ausgeprägten manischen Phase kann es zu Wahnvorstellungen und Realitätsverlust kommen.
Hypomanische Phase
Die Phase der Hypomanie ist eine abgeschwächte Form der Manie. Auch hier fühlen sich die Betroffenen hochgestimmt, freudig, brauchen weniger Schlaf und sind körperlich aktiv. Für manche Betroffenen ist die hypomanische Phase sehr produktiv. Sie fühlen sich kreativ und als eine Person mit besonderen Fähigkeiten. Deshalb gehen sie in dieser Phase oft Verpflichtungen ein, die sie nicht einhalten (können), oder starten Projekte, die sie nicht beenden.
Gemischte Phase
In der gemischten Phase treten Depression und (Hypo-)Manie gleichzeitig auf. So können Betroffene inmitten eines Hochgefühls weinerlich werden. Das Suizidrisiko in dieser Phase ist besonders hoch.
Diagnose
Die meisten bipolaren Störungen werden klassifiziert wie folgt:
- Bipolar-I-Störung: Betroffene haben eine oder mehrere ausgeprägte manische und depressive Phasen.
 - Bipolar-II-Störung: Hier haben Betroffene eine oder mehrere schwere depressive zusammen mit einer hypomanischen (nicht manischen) Phase.
 
Besonders die Bipolar-II-Störung ist schwer zu erkennen, da die Symptomatik häufig schwächer ausgeprägt ist. Demnach erfragt die behandelnde Fachkraft detailliert das Erleben, die Stimmungen und Gefühle.
Behandlung
Bei der bipolaren Störung handelt es sich um eine ernsthafte und oft folgenschwere Erkrankung, die Betroffene als Veranlagung oft ein Leben lang begleitet. Eine sorgfältige Diagnosestellung ist die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung. Diese sollte durch einen erfahrenen Psychiater oder eine erfahrene Psychiaterin aufgrund einer sorgfältigen Untersuchung und Datenerhebung vorgenommen werden. Oft ist es sehr hilfreich, Angehörige miteinzubeziehen - sowohl für die Sicherung der Diagnose als auch, um die Behandlung durchführen zu können.
In der Behandlung ist zu unterscheiden zwischen der Behandlung akuter Phasen (Depression oder Manie) und der Vorbeugung und Verhinderung zukünftiger Krankheitsphasen. In jeder Behandlungssituation spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Es gibt internationale Leitlinien, nach denen Psychiaterinnen und Psychiater akute Phasen therapieren sowie zukünftige Phasen vorbeugen. Die medikamentöse Einstellung dieser schwerwiegenden Erkrankung setzt grosse Erfahrung voraus. Neben der medikamentösen Akutbehandlung von Depressionen und Manien ist die Phasenprophylaxe (Vorbeugung) äusserst wichtig. Für die Erhaltung der Therapietreue ist eine sorgfältige Aufklärung von Betroffenen und Angehörigen zentral. Teilweise sind in akuten depressiven und manischen Phasen stationäre Behandlungen unvermeidlich. Aufgrund fehlender Krankheitseinsicht in meist manischen Phasen können Behandlungen ohne Zustimmung (nach Art. 426 ZGB) erforderlich sein. Neben der Medikation sind auch verhaltenstherapeutische Interventionen sinnvoll.
Grundsätzlichen können Medikamente, Psychotherapien und auch andere Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen. Bevor mit einer medikamentösen Behandlung begonnen wird, sollten vorab unbedingt Ihre Laborwerte überprüft werden, um während der Einnahme eine Verlaufsbeobachtung durchführen zu können. Einerseits kommen häufig Stimmungsstabilisatoren zum Einsatz, diese werden auch Phasenprophylaktika genannt. Zum anderen werden auch Antidepressive verschrieben. Diese sollen bei einer Bipolaren Störung jedoch nur in Zusammenhang mit Stimmungsstabilisatoren eingesetzt werden und nicht in einer gemischten Episode zur Anwendung kommen.
Ergänzend zur medikamentösen Behandlung kommt auch oft eine Psychotherapie zum Einsatz. Hier geht es in erster Linie um den Austausch über Gedanken, Gefühle, Beschwerden und Probleme im Alltag. Auch die sogenannte Psychoedukation wird häufig angewandt.
Bei der EKT (früher auch Elektrokrampftherapie genannt) wird ein generalisierter Krampfanfall künstlich durch elektrische Erregung des Gehirns erzeugt.
Umgang mit der Erkrankung
Die Konfrontation mit einer manisch-depressiven Störung stellt sowohl für Betroffene als auch für Angehörige eine Herausforderung dar. Informieren Sie sich über die Erkrankung bzw. Holen Sie sich professionelle Unterstützung bzw.
Was Angehörige tun können
Eine ganz besondere Herausforderung ist sie für eine Partnerschaft. Eine psychische Krankheit kann das Familienklima belasten. Lebt man mit einer Person mit Depressionen, kann das eine sehr grosse Belastung - emotional und körperlich - sein. Die bedrückte oder gar aggressive Stimmung kann auf Dauer auch auf die Partnerin bzw. den Partner überspringen. «Mitfühlen, nicht mitleiden», heisst hier aber die Devise. Dem Betroffenen ist nicht geholfen, wenn man ebenfalls depressiv wird, und sei das nur aus Empathie. Angehörige sowie Partnerin bzw. Partner dürfen und sollen sich sogar immer noch am Leben erfreuen. Auch wenn es schwer fällt, bleiben die meisten Partnerinnen und Partner bei den Betroffenen, Anteilnahme und Hilfsbereitschaft lassen die vorhandenen Schwierigkeiten überwinden. Diese Schwierigkeiten zusammen zu meistern, sehen viele als Beweis für ihre Beziehung an.
Schnell wird man in einer Beziehung mit einer depressiven Person zu einer Art «Laien-Doktor». Man versucht, dem Betroffenen mit Ratschlägen beizustehen, zu motivieren und die Depression «verschwinden zu lassen». Depressionen können eine Partnerschaft belasten. Aber auch festigen. Wichtig ist aber, dass man dabei nicht in die Rolle einer Therapeutin bzw. eines Therapeuten rutscht. Angehörige sind selten dazu ausgebildet und selbst wenn, ist die emotionale Bindung zu der betroffenen Person zu gross. Die Ehegattin bzw. der Ehegatte oder auch Angehörige und Freunde sollten nie versuchen, therapeutisches Fachpersonal zu ersetzen. Spätestens dann, wenn vergebliches Bemühen um Aufhellung der trostlosen Gemütsverfassung Gefühle ärgerlicher Hilflosigkeit auslösen, stossen Angehörige an ihre Grenzen.
Wichtig ist es, dass man seine bessere Hälfte und die Depressionen ernst nimmt. Angehörige können Betroffenen, wenn nötig, auch kleinere Arbeiten abnehmen, wie zum Beispiel Arzttermine organisieren oder im Haushalt mehr Aufgaben erledigen. Die geehelichte Person kann zu gemeinsamen Aktivitäten animiert und dabei unterstützt werden, die Medikamente richtig einzunehmen und Termine einzuhalten.
Partnerin bzw. Partner von depressiven Menschen müssen dabei aber immer bedenken, dass sie auch eigene Bedürfnisse haben. Auch wer seine Partnerin bzw. seinen Partner liebt, darf, ab und zu, sauer oder enttäuscht sein. Für die andere Person da sein, heisst nicht zwingend, dass man alles aufgeben und seine eigenen Bedürfnisse zurückstecken soll. Angehörige können die Belastungen durch die Depression besser ertragen, wenn sie sich selbst auch etwas Gutes tun, für seelischen Ausgleich sorgen und eigene Bedürfnisse nicht vernachlässigen. Sich mit Freunden auszutauschen ist wichtig, aber nicht immer ausreichend.
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