Was ist eine Bipolare Störung?
Die bipolare Störung ist eine Sonderform der affektiven Störungen und äussert sich im Wechsel von depressiven zu manischen Phasen. Solche extremen Gefühlsschwankungen können zu grossen sozialen und zwischenmenschlichen Problemen für die Betroffenen und ihre Familien führen. Die bipolare Störung ist durch das phasenhafte Auftreten von extrem gegensätzlichen emotionalen Zuständen gekennzeichnet. Diese reichen von schweren Depressionen auf der einen bis zu manischen Phasen mit gesteigertem Antrieb und Euphorie auf der anderen Seite. Dazwischen gibt es auch Phasen von Normalität sowie verschiedene Zwischenstufen wie Hypomanie, subdepressive Zustände oder Mischformen.Aufgrund des unberechenbaren Verlaufs und der extremen Gefühlsschwankungen ist das berufliche und soziale Leben der Betroffenen oft stark beeinträchtigt. Bipolare affektive Erkrankungen verlaufen in Episoden. Es wechseln dabei depressive, hypomanisch oder manische Phasen.Formen der Bipolaren Störung
Es gibt verschiedene Formen der bipolaren Störung:* Bipolar-I-Störung: Diese Form ist durch klare manische und depressive Phasen gekennzeichnet. In der manischen Phase sind Betroffene energiegeladen, euphorisch und impulsiv. Die depressive Phase zeigt das Gegenteil: Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und negative Gedanken. Betroffene haben eine oder mehrere ausgeprägte manische und depressive Phasen.* Bipolar-II-Störung: Anstelle von Manie erleben die Betroffenen Hypomanie, eine mildere Form. Hier haben Betroffene eine oder mehrere schwere depressive zusammen mit einer hypomanischen (nicht manischen) Phase.* Zyklothymia: Bei einer Zyklothymia, auch Zyklothyme Störung genannt, bestehen über Jahre viele Perioden mit leichten hypomanen oder depressiven Symptomen.Rapid Cycling
Rapid Cycling bezeichnet eine Sonderform der bipolaren affektiven Störung. Man versteht darunter eine Verlaufsform mit raschem Phasenwechsel, die sich spontan, oder im Verlauf einer Behandlung entwickeln kann. Man spricht von „rapid cycling“, wenn innerhalb eines Jahres mindestens 4 depressive, manische oder hypomane Phasen oder mindestens 2 bipolare Krankheitszyklen (Manie und Depression) auftreten.Ursachen der Bipolaren Störung
Die Ursachen einer bipolaren Störung sind noch nicht vollumfänglich geklärt. Sie entsteht höchstwahrscheinlich durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren.Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Um diesen multifaktoriellen Entstehungsprozess der bipolaren Störung zu erklären, kann das Vulnerabilitäts-Stress-Modell verwendet werden: Es beschreibt die Wechselwirkung zwischen genetischen oder biologischen Faktoren und Umwelteinflüssen (Stress). Auch organische Faktoren sowie die Einnahme von Drogen oder Medikamenten können eine Rolle spielen.* Vulnerabilität: Unter «Vulnerabilität» versteht man eine (genetische) Anfälligkeit für eine bestimmte Krankheit oder Störung.* Stressoren: Die Stressoren beschreiben wiederum belastende Umwelteinflüsse oder Lebensumstände.Werden nun die Belastungen zu gross, überschreiten sie eine gewisse «Schwelle», und es kommt zum Krankheitsausbruch.Biologische Faktoren
Ein zentraler Faktor in der Entstehung einer bipolaren Störung ist die genetisch bedingte Vulnerabilität. Um die Erblichkeit verschiedener Störungen zu erforschen, verwenden Forschungsgruppen zumeist Zwillingsstudien. Das Konzept dahinter erklärt sich wie folgt: Wenn sich eineiige Zwillinge in Anbetracht eines bestimmten Merkmals stärker ähneln als zweieiige Zwillinge, kann das als ein Hinweis des genetischen Einflusses gedeutet werden. Betrachtet man nun eine Studie von eineiigen Zwillingen, von denen ein Zwilling eine bipolare Störung hat, so liegt das Erkrankungsrisiko für den anderen Zwilling bei 40 bis 70%. Bei Verwandten ersten Grades liegt das Erkrankungsrisiko noch bei 5 bis 10%.Ein weiterer relevanter biologischer Faktor für die Entstehung und das Fortbestehen einer bipolaren Störung ist der Stoffwechsel im Gehirn. Die Neurotransmitter Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA) befinden sich in einem Ungleichgewicht. So fand sich bei Patienten in einer depressiven Phase ein Mangel an den Neurotransmittern Serotonin und Noradrenalin. Auch in manischen Phasen werden Veränderungen der Neurotransmitter angenommen.Psychosoziale Faktoren
Umwelteinflüsse spielen, wie im Vulnerabilitäts-Stress-Modell postuliert, eine entscheidende Rolle in der Entstehung einer bipolaren Störung. So können kritische Lebensereignisse (Traumata), Konflikte im Familien-/Freundeskreis oder eine starke Belastung am Arbeitsplatz dazu führen, dass eine Krankheitsphase ausgelöst wird. Auch Persönlichkeitsmerkmale, wie zum Beispiel ein stark vermindertes Selbstwertgefühl, werden als mögliche Faktoren in der Entstehung einer bipolaren Störung diskutiert.Organische sowie auf Drogen und Medikamente bezogene Faktoren
Auch körperliche Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenfehlfunktionen oder neurologische Erkrankungen, sowie auch die Einnahme von Drogen und Medikamenten wie beispielsweise Cortisol können manisch-depressive Symptome auslösen.Symptome der Bipolaren Störung
Affektive Störungen verlaufen episodisch, in Krankheits-„Phasen“, die vorübergehen. Nach jeder Phase erreicht der Patient typischerweise wieder seine volle Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Manchmal tritt nur eine einzige Phase auf, häufiger jedoch verlaufen affektive Störungen rezidivierend. Das heisst, nach einem gewissen zeitlichen Abstand, in dem der Patient beschwerdefrei ist, kommt es erneut zu Symptomen.Die bipolare Störung ist durch das phasenhafte Auftreten von extrem gegensätzlichen emotionalen Zuständen gekennzeichnet. Diese reichen von schweren Depressionen auf der einen bis zu manischen Phasen mit gesteigertem Antrieb und Euphorie auf der anderen Seite. Dazwischen gibt es auch Phasen von Normalität sowie verschiedene Zwischenstufen wie Hypomanie, subdepressive Zustände oder Mischformen.Es gibt bei Bipolarer Störung vier verschiedene Episodenarten. Neben den "klassischen" depressiven und manischen Episoden zählen dazu auch hypomanische und gemischte Episoden. Manchmal folgt auf eine manische Phase eine depressive Episode - entweder direkt als "Nachschwankung" oder später (nach eine Periode mit "normaler" Stimmungslage) als separate Episode. In anderen Fällen läuft es umgekehrt: Es beginnt mit einer depressiven Phase, gefolgt von einer manischen Phase - wiederum entweder als "Nachschwankung" oder isoliert auftretend. Ganz selten leidet ein Patient nur unter manischen Phasen.Depressive Phase
Die depressive Phase einer bipolaren Störung ähnelt einer allein auftretenden Depression. Die betroffenen Personen fühlen sich niedergeschlagen und traurig. Ausserdem verlieren sie häufig das Interesse und die Freude an Aktivitäten, die sie vor Krankheitsbeginn gerne gemacht haben. Das Energieniveau ist deutlich tiefer. Patientinnen und Patienten ermüden schneller und fühlen sich oftmals durchgängig erschöpft. Folglich brauchen manche Betroffene mehr Schlaf. Oft bestehen aber auch Ein- und Durchschlafprobleme mit z.T. morgendlichem Früherwachen sowie verkürzter Schlafdauer. Die Bewegungen, wie z.B. das Gehen, kann verlangsamen.Auch kognitiv ist die depressive Phase bemerkbar. Sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen und die Gedanken zu sammeln fällt schwer. Der Appetit kann sich steigern oder auch vermindern. Demzufolge treten häufig unbeabsichtigte Gewichtsveränderungen auf. Manche Betroffene haben starke Schuldgefühle. Sie fühlen sich, als hätten sie jemanden enttäuscht oder im Stich gelassen. Auch Gefühle der Hoffnungslosigkeit kommen auf. Betroffene schauen pessimistisch und in Erwartung des Schlimmsten in die Zukunft. Es können auch Lebensüberdruss oder Suizidgedanken auftreten.In den depressiven Phasen gleicht das Krankheitsbild einer Depression. Zu den Hauptsymptomen gehören dann:* Gedrückte Stimmung* Verlust von Interesse und Freude* Antriebslosigkeit* Schlafstörungen, vor allem Durchschlafstörungen in der zweiten Nachthälfte* Konzentrations- und Denkstörungen* Schuldgefühle* Selbstzweifel* SuizidgedankenDie Gesichtsmimik ist während eines depressiven Schubs tendenziell starr und ausdruckslos. Die Betroffenen sprechen meist leise und ihre Antworten kommen verzögert.In der depressiven Phase können auch körperliche Symptome auftreten. Der Appetit nimmt ab, und viele Betroffene verlieren deutlich an Gewicht. Manche empfinden Schmerzen an unterschiedlichen Körperstellen. Häufige Beschwerden sind Atemnot, Herzbeschwerden, Magen- und Darmprobleme sowie Schwindel, Kopfschmerzen und Erektionsstörungen.Manische Phase
Die manische Phase bezeichnet die gegenteilige Stimmungslage. Die Betroffenen fühlen sich hochgestimmt, voller Energie und freudig erregt. Das Aktivitätsniveau unterscheidet sich deutlich von der depressiven Phase: Die Patienten sind zum Teil übermässig aktiv und verfolgen eine Aktivität nach der anderen. Betroffene schlafen weniger und erscheinen deutlich redefreudiger. Die Gedanken rasen beinahe unkontrollierbar. Ausserdem fokussieren sich die Betroffenen meist nur auf angenehme Teilaspekte ihres Lebens, wobei die anderen Aspekte vernachlässigt werden. So kann zum Beispiel die gesamte Energie für einen neuen Partner oder in die Sexualität investiert werden. Gleichzeitig werden jedoch andere wichtige Aspekte (z.B. Beruf, Familie) vernachlässigt. Bei einer besonders stark ausgeprägten manischen Phase kann es zu Wahnvorstellungen und Realitätsverlust kommen.In Phasen der Manie ist alles übersteigert - emotionale Erregung, Denken, Sprechen, Handeln: Der Patient ist voller Energie (bei gleichzeitig geringem Schlafbedürfnis) und entweder auffällig gehobener Stimmung oder aber sehr gereizt. Er hat einen starken Rededrang, ist sprunghaft und unkonzentriert, ausserdem sehr kontaktbedürftig, überaktiv und impulsiv.Typisch sind auch Selbstüberschätzung, vermehrtes Risikoverhalten und Leichtsinnigkeit. Manche Patienten geben etwa gedankenlos Geld aus und beginnen überdimensionale Projekte, die sie in finanzielle und rechtliche Probleme bringen können. Problematisch ist auch, dass die sozialen Hemmungen verloren gehen. Betroffene sprechen dann willkürlich fremde Leute an und neigen zu einem offeneren Flirt- und Sexualverhalten.Während einer manischen Episode sind die Patienten auch sehr kreativ. Man geht heute davon aus, dass unter anderem Vincent van Gogh und Georg Friedrich Händel manisch-depressiv waren.Bei mehr als zwei Drittel aller Patienten mit Manie treten zusätzlich psychotische Symptome auf. Dazu zählen zum Grössenwahn gesteigerte Selbstüberschätzung, Halluzinationen, Verfolgsungswahn und Wahngedanken.Hypomanische Phase
Die Phase der Hypomanie ist eine abgeschwächte Form der Manie. Auch hier fühlen sich die Betroffenen hochgestimmt, freudig, brauchen weniger Schlaf und sind körperlich aktiv. Für manche Betroffenen ist die hypomanische Phase sehr produktiv. Sie fühlen sich kreativ und als eine Person mit besonderen Fähigkeiten. Deshalb gehen sie in dieser Phase oft Verpflichtungen ein, die sie nicht einhalten (können), oder starten Projekte, die sie nicht beenden.In manchen Fällen von Bipolarer Störung sind die manischen Symptome in abgeschwächter Form ausgeprägt. Dann spricht man von Hypomanie. Betroffene leiden beispielsweise eher an Konzentrationsschwierigkeiten als an Ideenflucht und Gedankenrasen. Auch besonders auffällige Manie-Symptome wie Verlust sozialer Hemmungen, starke Selbstüberschätzung und tollkühnes Verhalten sind nicht beziehungsweise kaum vorhanden.Gemischte Phase
In der gemischten Phase treten Depression und (Hypo-)Manie gleichzeitig auf. So können Betroffene inmitten eines Hochgefühls weinerlich werden. Das Suizidrisiko in dieser Phase ist besonders hoch.Abgesehen von rein depressiven oder (hypo-)manischen Episoden treten bei Bipolarer Störung manchmal auch gemischte Phasen auf. Sie zeichnen sich durch eine Mischung oder einen raschen Wechsel (innerhalb weniger Stunden) von depressiven und (hypo-)manischen Symptomen aus. Von einer gemischte Episode spricht man aber erst, wenn depressive und (hypo-)manische Symptome gleichermassen die meiste Zeit über mindestens zwei Wochen auftreten.Diagnose
Eine bipolare Störung zu diagnostizieren ist nicht einfach und dauert oft mehrere Jahre. Oft wird die manisch-depressive Störung mit einer unipolaren Depression oder einer Borderline-Persönlichkeitsstörung verwechselt, da sich die Merkmale von diesen Erkrankungen häufig ähneln. Kennzeichnend für die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist jedoch eine durchgehend emotionale Instabilität und die fehlende Kontrolle über die eigenen Gefühle und Emotionen.Bei der bipolaren Störung handelt es sich um eine ernsthafte und oft folgenschwere Erkrankung, die Betroffene als Veranlagung oft ein Leben lang begleitet. Eine sorgfältige Diagnosestellung ist die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung. Diese sollte durch einen erfahrenen Psychiater oder eine erfahrene Psychiaterin aufgrund einer sorgfältigen Untersuchung und Datenerhebung vorgenommen werden. Oft ist es sehr hilfreich, Angehörige miteinzubeziehen - sowohl für die Sicherung der Diagnose als auch, um die Behandlung durchführen zu können.Demnach erfragt die behandelnde Fachkraft detailliert das Erleben, die Stimmungen und Gefühle.Behandlung
Bipolare Störungen sind nicht heilbar. Trotzdem sind eine frühe Diagnose und Behandlung wichtig.In der Behandlung ist zu unterscheiden zwischen der Behandlung akuter Phasen (Depression oder Manie) und der Vorbeugung und Verhinderung zukünftiger Krankheitsphasen. In jeder Behandlungssituation spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Es gibt internationale Leitlinien, nach denen Psychiaterinnen und Psychiater akute Phasen therapieren sowie zukünftige Phasen vorbeugen. Die medikamentöse Einstellung dieser schwerwiegenden Erkrankung setzt grosse Erfahrung voraus. Neben der medikamentösen Akutbehandlung von Depressionen und Manien ist die Phasenprophylaxe (Vorbeugung) äusserst wichtig. Für die Erhaltung der Therapietreue ist eine sorgfältige Aufklärung von Betroffenen und Angehörigen zentral. Teilweise sind in akuten depressiven und manischen Phasen stationäre Behandlungen unvermeidlich. Aufgrund fehlender Krankheitseinsicht in meist manischen Phasen können Behandlungen ohne Zustimmung (nach Art. 426 ZGB) erforderlich sein. Neben der Medikation sind auch verhaltenstherapeutische Interventionen sinnvoll. Alle TherapienMedikamentöse Behandlung
Phasenprophylaxe: Hierbei handelt es sich um eine vorbeugende Behandlung von (hypo-)manischen und depressiven Episoden. Grundsätzlichen können Medikamente, Psychotherapien und auch andere Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen. Bevor mit einer medikamentösen Behandlung begonnen wird, sollten vorab unbedingt Ihre Laborwerte überprüft werden, um während der Einnahme eine Verlaufsbeobachtung durchführen zu können.Einerseits kommen häufig Stimmungsstabilisatoren zum Einsatz, diese werden auch Phasenprophylaktika genannt. Zum anderen werden auch Antidepressive verschrieben. Diese sollen bei einer Bipolaren Störung jedoch nur in Zusammenhang mit Stimmungsstabilisatoren eingesetzt werden und nicht in einer gemischten Episode zur Anwendung kommen.Psychotherapie
Ergänzend zur medikamentösen Behandlung kommt auch oft eine Psychotherapie zum Einsatz. Hier geht es in erster Linie um den Austausch über Gedanken, Gefühle, Beschwerden und Probleme im Alltag. Auch die sogenannte Psychoedukation wird häufig angewandt.Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
Bei der EKT (früher auch Elektrokrampftherapie genannt) wird ein generalisierter Krampfanfall künstlich durch elektrische Erregung des Gehirns erzeugt.Umgang mit der Erkrankung
Die Konfrontation mit einer manisch-depressiven Störung stellt sowohl für Betroffene als auch für Angehörige eine Herausforderung dar. Informieren Sie sich über die Erkrankung bzw. Holen Sie sich professionelle Unterstützung bzw. Für Aussenstehende ist die Krankheit Depression oft nur schwer zu verstehen. Betroffene verhalten sich anders als gewohnt: Sie können sich nicht mehr „zusammenreissen“, sich nicht mehr entscheiden, kommen morgens oft nicht mehr aus dem Bett, obwohl sie nicht schlafen können etc. Verständnis, Geduld und Wissen sind gefragt. Eine Aufklärung über Depressionen und psychische Krankheiten ist daher dringend notwendig. Sobald die Menschen im Umfeld des Betroffenen akzeptiert haben, dass die Depression eine vielfältige und reale Krankheit ist, öffnet sich der Weg zu Befreiung von Schuld und Scham.Das Akzeptieren ihrer eigenen Krankheit fällt Menschen mit Bipolarer Störung allerdings oft schwer. Besonders in den manischen Phasen ist es nahezu unmöglich, das Problem zu erkennen. Aber auch nach der Diagnose und während der Behandlung bleibt bei vielen Betroffenen die Einsicht aus. Diese abwehrende Haltung kann auch für das Umfeld belastend sein, weiss Experte Hasler. Angehörige und Freunde wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen. In der manischen Phase ist es meistens besser, Konflikte zu meiden und Probleme erst danach anzusprechen. Wichtig ist, Betroffene zu beruhigen, auf ausreichend Schlaf zu achten und gegebenenfalls einen Arzt zu kontaktieren. In der depressiven Phase bringt Aufmunterung meist wenig. Eine klare Tagesstruktur und praktische Unterstützung können stattdessen helfen.Tabelle: Übersicht über die Phasen der Bipolaren Störung und ihre Symptome
| Phase | Symptome | 
|---|---|
| Depressive Phase | Gedrückte Stimmung, Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrations- und Denkstörungen, Schuldgefühle, Selbstzweifel, Suizidgedanken | 
| Manische Phase | Übersteigerte emotionale Erregung, starker Rededrang, sprunghaftes Denken, Selbstüberschätzung, vermehrtes Risikoverhalten, Leichtsinnigkeit, Verlust sozialer Hemmungen, Grössenwahn, Halluzinationen | 
| Hypomanische Phase | Abgeschwächte Form der Manie, Konzentrationsschwierigkeiten, gesteigerte Kreativität, erhöhte Aktivität | 
| Gemischte Phase | Gleichzeitiges Auftreten von depressiven und manischen Symptomen | 
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