Es passiert so viel im ersten Lebensjahr eines Kätzchens. Es ist kaum zu glauben, dass dieses winziges, maunzende Baby, das in eine Handfläche passt, innerhalb von 12 Monaten zu einer ausgewachsenen Katze heranwachsen kann. Am typischen Wachstumsverlauf eines Kätzchens kann man sehen, dass die meisten - und die erstaunlichsten - Veränderungen in den ersten acht Wochen stattfinden.
Entwicklung in den ersten Lebenswochen
In der folgenden Übersicht erfahren Sie mehr über die zu erwartenden Meilensteine Ihres Kätzchens im Laufe seiner Entwicklung zur erwachsenen Katze:
- 1. - 3. Woche: Kätzchen kommen mit geschlossenen Augen und Ohren zur Welt und sind in der ersten Woche ihres Lebens blind und taub. In der zweiten Woche öffnen sich zwar die Augen, aber ihr Sehvermögen ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehr gut und sie sollten daher keinem grellen Licht ausgesetzt sein, sagt The Spruce Pets. Die blauen Augen, mit denen Kätzchen geboren werden, verändern in der dritten Woche ihre Farbe. Auch ihre Ohren öffnen sich in dieser Zeit und stellen sich auf, was ihnen eine ganz neue Welt voller Geräusche eröffnet.
 - 3. - 5. Woche: Etwa in der dritten Woche fangen Kätzchen an zu laufen, sind aber anfangs noch etwas wackelig auf den Beinen. Das ändert sich in der vierten Lebenswoche, wenn sich der Gleichgewichtssinn bessert. Mit der gewonnenen Sicherheit werden sie auch unternehmungslustiger und erkunden ihre Umgebung. Das ist ein guter Zeitpunkt, Ihr Zuhause kätzchensicher zu machen, wenn Sie das nicht bereits schon getan haben. Während der vierten und fünften Lebenswoche haben die Kätzchen genügend Gleichgewichtssinn, um ohne Hilfe der Mutter die Katzentoilette aufzusuchen. Laut Petful ist jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Kätzchen an die Katzentoilette zu gewöhnen. Kätzchen lernen, indem sie das Verhalten der Mutter beobachten. Sie müssen also nichts weiter tun, als beiden die Katzentoilette zu zeigen. Denken Sie aber daran, dass Ihr Kätzchen noch viel lernen muss und dass deswegen auch mal etwas daneben gehen kann.
 - 5. - 8. Woche: Beim Erreichen der fünften Lebenswoche sind die Kätzchen mit ihrer neugefundenen Mobilität sicher genug auf ihren vier Pfoten unterwegs, dass sie neugierig und verspielt werden - ein hervorragender Zeitpunkt, um mit der Sozialisierung zu beginnen. Mit dem Kätzchen spielen und kuscheln, es an andere Menschen, Tiere und neue Eindrücke, Geräusche und Gerüche zu gewöhnen und es auf Erkundungstouren gehen lassen (natürlich nicht unbeaufsichtigt), bereitet das Kätzchen nicht nur auf den Einzug in sein neues, dauerhaftes Zuhause vor, sondern hilft ihm auch, zu einer emotional gesunden, gut angepassten erwachsenen Katze heranzuwachsen. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, wo Sie mit Ihrem Kätzchen zum ersten Mal zum Tierarzt gehen sollten. Die ersten Impfungen sollten zwischen der sechsten und der achten Woche erfolgen. Die wichtigsten Impfungen, die Ihr Kätzchen benötigt, schützen Ihr Tier unter anderem gegen Staupe und Atemwegserkrankungen, feline virale Rhinotracheitis und das feline Calicivirus. Ihr Tierarzt wird einen Impfplan für Nach- und Auffrischungsimpfungen erstellen und weitere mögliche Zusatzimpfungen mit Ihnen besprechen, die vor Erkrankungen schützen, für die bei Ihrer Katze vielleicht ein Risiko besteht, wie zum Beispiel Chlamydien und feline Leukämie. In der zwölften Woche können Kätzchen ihre erste Tollwutimpfung erhalten.
 
Die entscheidenden Wochen: Sozialisierung und Ernährung
Zwischen Fressen und Kuscheln lernen wenige Wochen alte Kätzchen eine ganz entscheidende Sache: wie man sich als Katze verhält. The Spruce Pets merkt an, dass Kätzchen von ihrer Mutter oder einer Pflegekatze aufgezogen werden sollten, um die Grundlagen wie Jagen, Katzenkommunikation, Spielen mit anderen Katzen und die Nutzung der Katzentoilette von ihr zu lernen.
Kätzchen sollten erst von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt werden, wenn sie von der Muttermilch entwöhnt und sozialisiert sind. Bis zur zehnten Woche lernen kleine Kätzchen normales Katzenverhalten von ihrer Mutter, sagt Petful. Um also jedem Kätzchen die besten Chancen zu geben, sich zu einer gut angepassten Katze zu entwickeln, sollte man am besten mindestens bis zur zehnten Woche warten, bis das Tier in ein neues Zuhause wechselt. Man kann auch zwölf Wochen warten, damit die nächsten wichtigen Impfungen aus dem Impfplan erfolgen können.
In der fünften Woche können Kätzchen an feste Nahrung gewöhnt werden, werden aber noch einige Wochen danach weiterhin gesäugt. Laut der Tufts Cummings School of Veterinary Medicine empfehlen einige Tierärzte sogar, das Muttertier während des Säugens mit dem gleichen Futter zu füttern, das die Kätzchen erhalten, da der hohe Protein- und Fettgehalt der Katzenmutter hilft, sich zu erholen und gesund zu bleiben. Mit der neunten Woche ist die Umstellung auf feste Nahrung abgeschlossen und Ihr Kätzchen sollte mit einem hochwertigen Kätzchenfutter gefüttert werden.
Lesen Sie auch: Hilfe für Katzen mit ADHS
Die Futtermenge und wie häufig ein Kätzchen frisst hängt davon ab, ob Sie Nass- oder Trockenfutter füttern. Nassfutter sollte man bis zum Alter von drei Monaten über den Tag verteilt in vier kleinen Portionen füttern, danach sollte man nur noch drei Mahlzeiten am Tag füttern, so das Cornell Feline Health Center. Im Alter von 6 Monaten kann das Kätzchen dann auf zwei Mahlzeiten pro Tag umgestellt werden. Wenn Sie Trockenfutter füttern, können Sie einfach eine Schüssel mit Futter zur freien Verfügung hinstellen. Das Kätzchen kann dann jederzeit fressen, wenn es hungrig ist. In diesem Fall sollten Sie aber auf das Gewicht achten, um sicherzugehen, dass Ihr kleiner Racker nicht zu viel frisst.
Verhalten im Alter von 9 Monaten
Mit Erreichen des ersten Geburtstags ist ein Kätzchen kein Kätzchen mehr, sondern gilt als ausgewachsene Katze. Sie verhält sich teilweise vielleicht noch wie ein Kätzchen und muss möglicherweise auch noch etwas wachsen, aber Ihre jetzt erwachsene Katze sollte nun auf ein hochwertiges Futter für erwachsene Katzen umgestellt werden. Beachten Sie die Fütterungsempfehlungen auf dem neuen Futter, damit Sie wissen, wie viel und wie häufig Sie Ihre Katze füttern sollten.
Eine Katze gilt zwar mit einem Jahr als erwachsene Katze, entwicklungstechnisch gesehen dauert die Pubertät einer Katze aber für gewöhnlich ungefähr bis zum 18. Monat. Während dieser Zeit ist die Katze vielleicht noch genauso energiegeladen und verspielt wie als junges Kätzchen und zeigt natürlich auch typisches „Teenager-Verhalten“, wozu auch das Austesten von Grenzen und Rebellieren in Form von Möbel zerkratzen oder Markierverhalten gehören. Laut der Entwicklungsübersicht von Raising Happy Kittens, ist Ihr Kätzchen während dieser Zeit vielleicht auch weniger anhänglich. Aber keine Sorge, normalerweise werden Katzen ab einem Alter von 18 Monaten reifer und ruhiger und mit zwei Jahren wird sich die Persönlichkeit Ihrer erwachsenen Katze voll entfaltet haben.
Kastration
Kätzchen können ab einem Alter von sechs Monaten kastriert werden. Viele Tierärzte führen diesen Eingriff sogar bereits in der achten Woche durch, sobald das Kätzchen ein ausreichendes Gewicht für eine sichere Durchführung der Vollnarkose erreicht hat.
Weitere Aspekte des Katzenverhaltens
Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und so auch der Hormonspiegel der Katzen. Im Frühjahr beginnt die Paarungszeit bei Katzen, die sich bis in den Herbst ausdehnt. Sowohl Wohnungs- als auch Freigängerkatzen sind in dieser Zeit auf Partnersuche, um die nächste Generation zu zeugen. Um ungewollten Nachwuchs zu verhindern, sollten Katzenhaltern ihre Katzen unbedingt kastrieren lassen, bevor die Paarungszeit beginnt.
Lesen Sie auch: Verhalten einer sterbenden Katze
Was bedeutet Rolligkeit?
Rolligkeit ist die Phase im Jahr, in der weibliche Katzen fortpflanzungsbereit sind. Die meisten Katzen werden im Alter von 4 bis 12 Monaten rollig. In Abhängigkeit von unter anderem Rasse, Gewicht und Jahreszeit kann diese Phase schon bei jüngeren, aber auch erst bei älteren Tieren einsetzen. Die sexuelle Empfänglichkeit hält ein paar Tage an und wiederholt sich im Allgemeinen alle drei Wochen.6 In dieser Zeit ist höchste Vorsicht geboten, damit es nicht zu ungewollten Katzenbabys kommt.
Das Verhalten der felinen Lieblinge wird sich während der Rolligkeit sicht- und hörbar verändern. Zunächst werden sie Ihnen gegenüber anhänglicher, miauen häufiger und reiben sich an Ihren Beinen oder kuscheln mehr als sonst mit Ihnen. Sie reiben ihr Hinterteil an Möbeln und anderen Gegenständen oder gar an ihren Menschen. Unter Umständen leckt sich die Katze länger als gewöhnlich an ihrem Genitalbereich. In der Folge steigert sich ihre Unruhe und aus dem anfänglichen Miauen wird ein lautes Jaulen bis Schreien. Die Katzen nehmen zudem öfter die sogenannte Brunststellung ein. Dabei ist ihr Gesäss in der Höhe und ihr Schwanz zur Seite gebogen, während sie ihre hinteren Beine tänzelnd bewegen. Manche Katzen neigen zu gesteigerter Aggressivität Artgenossinnen und manchmal auch ihren Menschen- gegenüber und markieren Gegenstände mit Urin, um eine Duftmarke für paarungsbereite Verehrer zu setzen. Nicht zuletzt werden sie darauf beharren, nach draussen rennen zu dürfen.
Für Katzenhaltern beginnt eine Zeit der Geduld mit ihren felinen Damen.
- Lenken Sie Ihre feline Freundin so gut wie möglich ab; Spiele sind ein geeigneter Anfang
 - Halten Sie Decken, Wärmepackungen oder ein angewärmtes Handtuch bereit, um ihr Komfort zu bieten
 - Schenken Sie ihr so viel (oder auch wenig) Aufmerksamkeit, wie sie benötigt
 - Gönnen Sie ihr ausreichend Ruhe
 - Bieten Sie ihr Rückzugsmöglichkeiten an
 - Verwöhnen Sie sie mit schmackhaftem Essen
 - Achten Sie darauf, dass ihr Katzenklo grundsätzlich sauber ist
 - Verwenden Sie beruhigende Produkte wie Pheromone oder Naturheilmittel wie Kräuter, deren Duft allein entspannend auf die Katze wirkt
 
Fluchtmöglichkeiten verhindern
Beachten Sie folgende praktische Massnahmen zum Schutz Ihrer paarungsbereiten Katze:
- Lassen Sie Ihre Stubentigerin in dieser Zeit nicht nach draussen
 - Sorgen Sie dafür, dass sie nicht in einem unbewachten Moment entwischen kann
 - Öffnen Sie Haus-, Wohnungs- und Terrassentüren mit Bedacht
 - Schliessen Sie die Katzenklappe
 - Sichern Sie gekippte Fenster, sodass das Tier dort nicht ausbüxen und sich nicht verletzen kann
 
Warum Kastrieren wichtig ist
Katzen sind bereits mit ein paar wenigen Monaten geschlechtsreif. Eine Katze kann pro Jahr bis zu fünf Würfe mit circa vier bis sechs Kätzchen grossziehen, die wiederum nach ca. einem halben Jahr selbst für Nachwuchs sorgen. Die Zahl der Nachkommen von lediglich einer Katze steigt so nach nur wenigen Jahren in die Tausende!
Lesen Sie auch: 5-jährige Katze: Verhaltensprobleme lösen
Abgesehen von dem Tierleid, das mit dem Streunerdasein einhergeht, kann jeder ungewollte Nachwuchs auch eine Belastung für Tierheime sein, die regelmässig im Mai, wenn die Kätzchen geboren sind, Aufnahmestopps verhängen müssen, da die Einrichtungen überfüllt sind. Vor diesem Hintergrund sind alle Katzenhaltenden in der Verantwortung, ihre Freigängerkatzen kastrieren zu lassen, um diese Umstände nicht ungewollt zu unterstützen.
Das Wachstum von Katzen in sechs Phasen
Das Wachstum von Katzen erfolgt in sechs Phasen, in denen die Samtpfoten unterschiedliche Bedürfnisse haben. Das ist zwar zum einen vom Erbgut abhängig, zum anderen aber von äusseren Faktoren wie der Ernährung. Das Wachstum von Katzen verläuft dabei in sechs Wachstumsphasen. Sind uns diese bekannt, können wir unseren Kätzchen den perfekten Start in ein gesundes Leben ermöglichen und sie beim Erwachsenwerden bestmöglich unterstützen.
| Phase | Beschreibung | 
|---|---|
| 1. Woche | Kitten benötigen die Milch ihrer Mutter. Die auch als Kolostrum bezeichnete Muttermilch beinhaltet wichtige Nährstoffe und schützende Antikörper (Schutzproteine). | 
| 2. - 3. Woche | Die ersten Milchzähne erscheinen, Steh- und Gehversuche werden unternommen, durch häufiges Üben verbessert sich die Koordination der anfangs sehr tapsigen Bewegungen. | 
| 4. Woche | Katzenwelpen können laufen und mit ihren Geschwistern herumtollen. Ausserdem beginnen sie damit, festes Futter anzunehmen. | 
| 2 Monate | Die Kitten fressen durchgängig festes Futter. Sie wachsen natürlich nach wie vor und haben daher einen höheren Energie- und Nährstoffbedarf als ihre ausgewachsenen Verwandten. | 
| 7 Monate | Die Katze ist erwachsen. Weibliche Katzen (Kätzinnen) werden nun rollig und können trächtig werden. Kater werden etwa einen Monat später geschlechtsreif. | 
| 1 Jahr | Die Katzen werden deutlich ruhiger. In den folgenden Jahren nehmen sie auch nicht mehr an Grösse zu. | 
Die Entwicklung eines Kätzchens vom winzigen Neugeborenen bis zur voll ausgewachsenen Katze zu beobachten, ist ein wunderbares Erlebnis. Ausgestattet mit dem Wissen, was Sie während der Entwicklung Ihres Vierbeiner erwartet, sind Sie jetzt bestens vorbereitet, Ihrem Tier zu helfen, zu einem gesunden und glücklichen Begleiter heranzuwachsen.