In unserer schnelllebigen Welt kennen viele das Gefühl: Eine innere Anspannung, die nicht weichen will, Gedanken, die sich wie ein Karussell drehen, ein Gefühl der Rastlosigkeit, selbst wenn der Körper erschöpft ist. Innere Unruhe ist mehr als ein vorübergehendes Phänomen und kann unsere Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Innere Unruhe äussert sich als Zustand anhaltender innerer Anspannung und Rastlosigkeit.
Was ist innere Unruhe?
Innere Unruhe bezeichnet einen Zustand ständiger Anspannung und Nervosität. Die Betroffenen sind sehr gereizt und können nicht zur Ruhe kommen. Da der innere Druck meist sehr belastend ist, fehlt oft die Gelassenheit in alltäglichen Situationen. Neben leicht nachvollziehbaren Gründen wie Lampenfieber oder Prüfungsstress können unter anderem auch berufliche Anforderungen dazu führen, dass man nicht mehr zur Ruhe kommt und die Gedanken ständig kreisen.
Ursachen für innere Unruhe
Häufig sind die Ursachen von innerer Unruhe harmlos. Typischerweise ist man zum Beispiel vor Prüfungen (Prüfungsangst) oder einem wichtigen Auftritt (Lampenfieber) innerlich unruhig und nervös. Auch zu viel Koffein oder Stress kann innere Unruhe verursachen. Manchmal stecken aber auch ernsthafte Erkrankungen hinter der inneren Unruhe. Reizüberflutung, stark belastende Lebenssituationen, aber auch der Genuss von Kaffee oder Alkohol sowie die Einnahme von Medikamenten können Auslöser sein.
Grundsätzlich erleben die meisten Menschen in ihrem Leben Phasen der inneren Unruhe. Häufig liegen offensichtliche Ursachen zu Grunde, die harmloser Natur sind, beispielsweise eine Prüfung, Arbeitsstress oder ein wichtiger Termin. Zudem ist es normal, dass belastende Lebensphasen wie Trennungen, eine Geburt oder auch eine Operation vorübergehend innere Unruhe verursachen können. Auch eine falsche Ernährung oder unzureichende Bewegung sind mögliche Faktoren. Viele Frauen erleben solche Zustände auch im Kontext ihrer Wechseljahre.
Häufig ist es also völlig normal, wenn eine leichte Form der nervösen Unruhe auftritt. Diese kann sogar kurzzeitig die nötigen Energien mobilisieren, um akute Herausforderungen zu bewältigen. Solange die innere Anspannung zeitnah wieder abklingt, besteht im Allgemeinen kein Grund zur Sorge.
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Psychische Ursachen
Darüber hinaus kann die Nervosität auch psychische Ursachen haben. So kann sie sich im Rahmen der sogenannten psychovegetativen Allgemeinstörungen zeigen. Dazu zählen unspezifische Beschwerden wie Erschöpfung, Schwindel, Schmerzen und eben auch innere Unruhezustände. Ausgelöst werden diese Beschwerden nicht durch organische Ursachen, sondern allein durch psychische Vorgänge. Diese Unterscheidung kann nur ein Arzt vornehmen, der ebenfalls die passenden Behandlungsmassnahmen auswählt.
Anhaltende nervöse Unruhezustände können auch im Rahmen einer Depression auftreten. Treten zusätzliche Symptome wie gedrückte Stimmung, ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Druckgefühle in Brust- und Bauchraum sowie Freudlosigkeit auf, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Des Weiteren können verschiedene Genussmittel zu unruhigen Zuständen, Ängstlichkeit und depressiven Verstimmungen führen. Dazu zählen Kaffee, Nikotin und Alkohol. Besonders bei übermässigem Konsum kann ein nachfolgender Entzug starke Nervosität hervorrufen.
Körperliche Ursachen
Die innere Unruhe kann beispielsweise aber auch als Begleiterscheinung einer Reihe organisch bedingter Grunderkrankungen auftreten, etwa im Rahmen funktioneller Herzbeschwerden, einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder bei Unterzuckerung (Hypoglykämie).
- Psychovegetative Allgemeinstörungen: Unspezifische Beschwerden ohne organische Ursache, wie Erschöpfung, Schlafstörungen und Nervosität.
 - Ernährung und Genussmittel: Unterzuckerung, übermässiger Konsum von Koffein, Alkohol oder Nikotin.
 - Körperliche Ursachen: Niedriger Blutdruck, funktionelle Herzbeschwerden, Lungenembolie.
 - Hormonelle Störungen: Wechseljahre, Schilddrüsenüberfunktion.
 - Psychische Erkrankungen: Depression, Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie.
 - Medikamente und Drogen: Halluzinogene, Cannabis, bestimmte Antidepressiva, Entzugssymptome bei Medikamentenabhängigkeit.
 
Stress als Ursache
Stress kennt eigentlich jeder Mensch im Alltag oder Beruf. Es dürfte kaum einen Menschen geben - ob jung oder alt - der noch niemals im Leben Stress hatte. Er gehört einfach zum Leben dazu.
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- Positiver Stress (Eustress): Grosse Freude, Aufregung und die Erwartung positiver Ereignisse können Menschen beflügeln, antreiben und ihnen Energie verleihen.
 - Negativer Stress (Distress): Sorgen, Nöte und Ängste, etwa aufgrund einer Erkrankung, aber auch die digitale Dauererreichbarkeit oder zu hohe Belastungen in Beruf und Familie können negativen Stress verursachen.
 
Ob etwas stressig ist oder nicht - dabei spielen auch die individuelle Wahrnehmung, Haltungen und Einstellungen sowie die Fähigkeit eines Menschen, mit Stress umzugehen, eine Rolle. Denn längst nicht alle Menschen leiden in den gleichen Situationen und im selben Ausmass unter Stress. Während der eine schnell unter Druck gerät, bleibt der andere auch in schwierigen und herausfordernden Situationen noch entspannt und gelassen.
Bekannt ist, dass negativer Stress erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Körper und Psyche haben kann. Auch die kognitiven Leistungen lassen oft nach, wenn ein Mensch akut unter Strom steht. Ärztinnen und Ärzte bringen Stress heute mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung, zum Beispiel mit Magen-Darm-Krankheiten wie dem Reizdarmsyndrom (RDS) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt. Aber auch das Umgekehrte gilt: Eine bestehende Erkrankung kann Stress hervorrufen.
Die Ursachen von Stress können sehr verschieden sein. Es gibt unzählige Stressauslöser (Stressoren) im Alltag, Beruf, in der Schule oder Freizeit. Am häufigsten nennen Menschen Zeitmangel, Termindruck, zu viele Aufgaben, ständige Erreichbarkeit oder Doppelbelastungen in Beruf und Familie.
Auch die Diagnose einer schweren oder chronischen Krankheit verursacht bei den meisten Menschen enormen Stress. Das gilt besonders, wenn die Krebserkrankung weiter fortgeschritten und lebensbedrohlich ist. Zudem erleben viele Menschen mit chronischen Schmerzen negativen Stress.
Auswirkungen von Stress
Zu viel negativer Stress kann krank machen. Auch wenn ein Zuviel an Stress Menschen krank machen kann - in der Regel ist Stress nicht der alleinige Auslöser einer Erkrankung ist, sondern eher ein Risikofaktor, der Erkrankungen begünstigen kann.
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- Psychische Erkrankungen
 - Herz-Kreislauf-Erkrankungen
 - Magen-Darm-Erkrankungen
 - Infektionen: Dauerstress setzt die Abwehrkräfte des Körpers herab
 - Krebserkrankung: Der Zusammenhang zwischen Stress und einer Krebserkrankung ist zwar nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.
 
Wenn der Körper unter Stress gerät, setzt er verschiedenste Prozesse in Gang. Diese können Sie nicht willentlich steuern, sondern sie laufen autonom ab. Das Hormon Kortisol steigert ebenfalls den Blutdruck und Blutzucker und beeinflusst den Gehirnstoffwechsel. Wenn Sie Dauerstress haben und keine geeigneten Gegenmassnahmen ergreifen, etwa Entspannungsmethoden oder Sport, schüttet der Körper kontinuierlich Kortisol aus.
Stress wirkt auf vielerlei Ebenen und betrifft den Körper, die Psyche, den Geist und das Verhalten.
- Körperlich: z. B.
 - Psychisch und emotional: z. B.
 - Geistig (kognitiv): z. B.
 - Verhalten: z. B.
 
Agitierte Depression
Weltweit sind über zehn verschiedene Arten von Depressionen bekannt, die sich anhand von spezifischen Symptomen feststellen lassen. Wer unter einer agitierten Depression leidet, ist ruhelos und kann sich kaum entspannen.
Depressiv ist nicht gleich depressiv. Wie sich die psychische Krankheit für Betroffene anfühlt, ist einerseits von der eigenen Persönlichkeit und den aktuellen Lebensumständen abhängig. Andererseits hat auch die diagnostizierte Art der Depression einen Einfluss darauf, wie die Symptome wahrgenommen werden. Im wird diese Sonderform unter dem Diagnoseschlüssel F32.2. gelistet, der für eine schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome steht.
Bei der agitierten Depression kehrt sich die Antriebslosigkeit ins Gegenteil, also in Ruhelosigkeit.
Die genauen Auslöser für die unruhige Depression sind noch nicht vollständig geklärt. Fachpersonen gehen davon aus, dass genetische Faktoren und Probleme mit dem Hirnstoffwechsel einen grossen Einfluss haben. Auch traumatische Ereignisse, chronischer Stress und eine ungesunde Lebensweise können das Risiko, an einer agitierten Depression zu erkranken, erhöhen.
Behandlung der agitierten Depression
Es ist wichtig, dass man bei Verdacht auf eine agitierte Depression professionelle Hilfe sucht. Psycholog:innen oder Psychiater:innen können eine genaue Diagnose stellen und einen individuellen Behandlungsplan zusammenstellen. Dieser besteht oft aus Psychotherapie und/oder Medikamenten.
In der Therapie lernen Betroffene, ihre Krankheit anzunehmen und ihre Symptome besser zu bewältigen. Für die medikamentöse Behandlung haben sich Antidepressiva bewährt, die die Balance des Hirnstoffwechsels wiederherstellen. Ferner werden gerade bei der agitierten Depression auch Benzodiazepine verschrieben, die den Patient:innen helfen sollen, zur Ruhe zu kommen.
Eine agitierte Depression ist in der Regel gut behandelbar. Wichtig ist, sich frühzeitig professionelle Unterstützung zu holen.
Somatoforme Störungen
Somatoforme Störungen sind psychische Störungen, bei denen Menschen anhaltende körperliche Symptome haben, die nicht vollständig durch medizinische Befunde erklärt werden können. Obwohl die körperlichen Beschwerden real sind, lassen sich keine organischen Ursachen finden, und die Symptome können durch psychische Faktoren wie Stress oder Angst verstärkt werden. Diese Störungen führen oft zu erheblichem Leid und beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen.
Merkmale der somatoformen Störungen
- Körperliche Beschwerden ohne ausreichende medizinische Erklärung: Die Betroffenen leiden an physischen Symptomen wie Schmerzen, Magen-Darm-Problemen oder neurologischen Beschwerden, die medizinisch nicht ausreichend erklärbar sind.
 - Übermässige Sorge um den eigenen Körper: Die Personen beschäftigen sich intensiv mit den Beschwerden und haben oft die Angst, eine ernsthafte Erkrankung zu haben.
 - Beeinträchtigung der Lebensqualität: Die Beschwerden führen zu einer erheblichen Einschränkung des Alltags und beeinträchtigen soziale, berufliche und familiäre Bereiche.
 
Arten der somatoformen Störung
- Somatisierungsstörung: Multiple, wechselnde körperliche Symptome, die oft über Jahre bestehen und verschiedene Organsysteme betreffen (z.B. Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzen, sexuelle Störungen). Die Symptome beginnen häufig vor dem 30. Lebensjahr.
 - Undifferenzierte somatoforme Störung: Körperliche Beschwerden sind vorhanden, aber sie sind weniger zahlreich oder ausgeprägt als bei der Somatisierungsstörung. Die Symptome müssen jedoch mindestens sechs Monate bestehen.
 - Hypochondrie (Krankheitsangststörung): Betroffene sind überzeugt, an einer schweren Krankheit zu leiden, obwohl medizinische Untersuchungen keine entsprechende Diagnose bestätigen. Sie interpretieren normale körperliche Empfindungen oft als Zeichen einer Krankheit.
 - Schmerzstörung: Im Zentrum steht ein chronischer Schmerz, der nicht durch eine medizinische Ursache erklärt werden kann und zu erheblichen Beeinträchtigungen führt. Psychische Faktoren spielen oft eine Rolle bei der Intensität und Aufrechterhaltung der Schmerzen.
 - Konversionsstörung (Dissoziative Störung mit körperlichen Symptomen): Es treten plötzliche, meist neurologische Symptome wie Lähmungen, Taubheitsgefühle oder Krampfanfälle auf, die nicht durch körperliche Erkrankungen erklärt werden können. Diese Symptome treten häufig nach belastenden Erlebnissen auf.
 - Somatische Belastungsstörung: Diese Diagnose ersetzt weitgehend die Somatisierungsstörung in modernen Klassifikationen und bezieht sich auf anhaltende körperliche Beschwerden, die mit übermässigen Sorgen und Ängsten um die Gesundheit verbunden sind.
 
Ursachen der somatoformen Störungen
Die genauen Ursachen der somatoformen Störungen sind nicht vollständig geklärt, aber eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren wird angenommen.
- Psychologische Faktoren: Hoher Stress, unbewältigte Konflikte, frühere traumatische Erfahrungen oder ungünstige Denkmuster können zur Entwicklung der Symptome beitragen.
 - Biologische Faktoren: Eine erhöhte Schmerzsensibilität oder Störungen in der Schmerzverarbeitung des Nervensystems können eine Rolle spielen.
 - Soziale Faktoren: Gesellschaftlicher Druck oder familiäre Einflüsse können die Wahrnehmung und den Umgang mit körperlichen Symptomen beeinflussen.
 
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Methoden. Einerseits ist dies eine gründliche medizinische Untersuchung, um organische Ursachen auszuschliessen. Andererseits wird eine psychologische Bewertung, bei der Symptome, Denkmuster und der Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und körperlichen Beschwerden analysiert werden, durchgeführt. Es wird darauf geachtet, dass die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen und zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Alltags führen.
Behandlungen
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Psychologen und Psychiatern ist wichtig. Betroffene profitieren oft von einer kontinuierlichen Betreuung, bei der sowohl psychische als auch körperliche Aspekte berücksichtigt werden. Zudem können Techniken wie Achtsamkeit, Meditation, Entspannungsübungen oder regelmässige körperliche Aktivität können Symptome lindern. Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der wirksamsten Behandlungsformen. In einigen Fällen werden Antidepressiva oder angstlösende Medikamente eingesetzt, besonders, wenn depressive Verstimmungen oder Angststörungen vorliegen.
Die Behandlung zielt darauf ab, das Leid der Betroffenen zu lindern und ihnen zu helfen, wieder eine höhere Lebensqualität zu erreichen, auch wenn die Symptome nicht vollständig verschwinden.
Was tun bei innerer Unruhe?
Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man selbst tun kann, um die extreme Anspannung zu lösen. Neben Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenem Training können auch beruhigende Arzneitees viele Symptome lindern. Kräuter wie Baldrian, Passionsblume, Johanniskraut oder Melisse können ausgleichend und entspannend wirken.
Bei Stress hilft oft ein Gespräch mit einem Arzt, einer Psychologin oder Psychotherapeutin. Dabei berichten Sie von Ihrer persönlichen Lebenssituation, Ihrem Beruf und Ihren Freizeitaktivitäten. Auch bestehende Erkrankungen (z. B. Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, chronische Schmerzen) sowie Behandlungen, die Sie durchlaufen haben oder noch absolvieren müssen, spielen eine Rolle im Gespräch. Oft nimmt der Druck schon dadurch ab, dass Sie alles offen und ehrlich aussprechen, was Ihnen Sorgen oder Ängste bereitet. Gemeinsam können Sie auch mögliche Stressauslöser identifizieren und überlegen, ob und wie sich diese abstellen lassen. Vertrauen Sie sich also einem Experten oder einer Expertin an. Stress müssen Sie nicht einfach so hinnehmen. Sie können selbst etwas dazu beitragen, dass der Druck nachlässt und Sie den Stress dauerhaft lindern.
Entspannungstechniken
Auch zur Vorbeugung (Prävention) von Stress eignen sich solche Strategien zur Stressbewältigung. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder der Ärztin, welche Anti-Stress-Technik am besten zu Ihnen passt. Vielleicht müssen Sie auch mehrere ausprobieren, um eine geeignete Methode nach Ihren Vorlieben und Möglichkeiten zu finden.
- Autogenes Training: Eine Art Selbsthypnose, durch die Sie körperliche Funktionen wie die Durchblutung, den Puls und die Atmung in einen ruhigeren Zustand versetzen.
 - Progressive Muskelentspannung: Diese Entspannungstechnik basiert darauf, verschiedene Muskelgruppen nacheinander anzuspannen und wieder zu entspannen.
 - Achtsamkeitstraining (Mindfulness Based Stress Reduction = MBSR): Es geht darum, Ihre Aufmerksamkeit auf den Moment und ins Hier und Jetzt zu lenken.
 - Imagination: Ziel ist es, positive Empfindungen und Gefühle auszulösen.
 - Yoga: Hinter dem Yoga steckt eine umfassende Philosophie mit Meditation, körperlichen Übungen und Atemtechniken.
 - Tai Chi und Qigong: Stammen auch der Chinesischen Medizin und zählen zu den sanften Bewegungsformen, die den Körper und Psyche zur Ruhe bringen.
 - Kognitive Stressbewältigung: Sie erlernen dabei, stressauslösende Denkweisen und Verhaltensmuster aufzuspüren.
 
Weitere Tipps
- Bewusstes Atmen: Nimm dir mehrmals täglich einen Moment Zeit für tiefe, bewusste Atemzüge.
 - Regelmässige Pausen: Plane bewusst Auszeiten in deinen Tag ein - auch wenn es nur fünf Minuten sind.
 - Naturverbundenheit: Die Natur hat eine beruhigende Wirkung auf unser Nervensystem.
 
Wann sollte man wegen innerer Unruhe zum Arzt gehen?
Wenn Selbsthilfemassnahmen nicht gegen die innere Unruhe helfen und die Anspannung einfach nicht nachlässt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Er klärt ab, ob eventuell eine Krankheit hinter den Beschwerden steckt.
Natürlich lässt sich Stress nicht ganz vermeiden und es gibt immer Momente im Leben, die aufregender sind als andere. Ein gewisses Mass ist wie bei allem anderen auch in Sachen Nervosität in Ordnung. Bei wem die innere Unruhe länger anhält und mit anderen Beschwerden einhergeht, wie beispielsweise Antriebslosigkeit und Traurigkeit oder vielleicht sogar Angstzuständen, sollte einen Arzt aufsuchen.
Was macht der Arzt?
Der Arzt wird Sie zunächst ausführlich zu Ihrer Krankengeschichte befragen (Anamnese). Wichtig ist zum Beispiel, wie lange die Innere Unruhe schon besteht, ob es weitere Beschwerden gibt und welche Medikamente Sie gegebenenfalls einnehmen.
Verschiedene Untersuchungen können weitere wichtige Informationen liefern, zum Beispiel:
- Körperliche Untersuchung mit Blutdruckmessung
 - Blutuntersuchungen: Sie sind zum Beispiel hilfreich, wenn eine Unterzuckerung, eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Lungenembolie die innere Unruhe auslösen könnte.
 - Bildgebende Verfahren: Computertomografie (CT) und Röntgen können etwa bei Verdacht auf eine Lungenembolie als Ursache für die innere Unruhe aufschlussreich sein. Eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) kann mithelfen, eine mögliche Schilddrüsenüberfunktion abzuklären.
 - Szintigrafie: Mit diesem nuklearmedizinischen Verfahren lässt sich ebenfalls einer Lungenembolie, aber auch einer Schilddrüsenüberfunktion auf die Spur kommen.
 - Tests: Fragebögen und Tests kommen zum Einsatz, wenn Mediziner psychische Ursachen wie Schizophrenie oder eine Depression als Ursache für die innere Unruhe vermuten.
 
Stellt der Arzt fest, dass die innere Unruhe im Rahmen einer behandlungsbedürftigen Erkrankung auftritt, wird er eine geeignete Therapie vorschlagen.
Zusammenfassung
Innere Unruhe ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Ursachen haben kann. Oft sind es harmlose Auslöser wie Stress oder Koffeinkonsum, aber auch psychische oder körperliche Erkrankungen können dahinterstecken. Wichtig ist, die Symptome ernst zu nehmen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit den richtigen Behandlungsansätzen und Selbsthilfemassnahmen lässt sich die innere Unruhe jedoch in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen.
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