Hühneraugen sind mehr als nur ein lästiges Hautproblem - sie sind ein Zeichen dafür, dass unsere Füsse unter Stress stehen. Vor allem unbehandelt können die schmerzhaften Verdickungen den Alltag erheblich beeinträchtigen. Doch mit dem richtigen Wissen lassen sich Hühneraugen wirksam vorbeugen und behandeln.
Was sind Hühneraugen?
Dabei handelt es sich um schmerzhafte, rundliche Verdickungen der Hornschicht, die häufig an Stellen auftreten, die wiederholtem Druck und Reibung ausgesetzt sind, z. B. an den Zehen oder der Fusssohle. Die Symptome sind deutlich wahrnehmbar, vor allem durch Schmerzen, die beim Stehen, Gehen oder bei Belastung auftreten.
Die Beschwerden konzentrieren sich häufig auf den zentralen Bereich der Verdickung, wo ein glasiger, harter Kern tief in das Gewebe eindringt und auf empfindliche Nerven drückt. Sie entstehen durch anhaltenden oder wiederholten Druck und Reibung an bestimmten Hautstellen, vor allem an Füssen und Händen.
Dies führt zu einer Verdickung der Haut, die schliesslich mehr Hornsubstanz (Keratin) enthält und sich zu einer runden oder ovalen Hornschwiele entwickelt. Enge Schuhe, welche die Füsse einengen, oder häufige Belastungen durch Werkzeuge, Sportgeräte oder Musikinstrumente können die Entstehung von Hühneraugen begünstigen, insbesondere am Zehenrücken oder den Fusssohlen, wo der Druck am grössten ist.
Auch Fehlstellungen der Füsse oder Zehen, wie z. B. Menschen mit trockener Haut sind ebenfalls anfälliger, da sie weniger flexibel ist und schneller auf Druck und Reibung reagiert.
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Hühneraugen vs. Warzen
In manchen Fällen, z. B. Diese beiden Begriffe werden oft verwechselt, obwohl sie unterschiedliche Merkmale und Ursachen haben. Ein Hühnerauge ist eine runde, glatte Verdickung der Hornhaut mit einem harten, glasigen Kern in der Mitte, die bei Druck oder Berührung schmerzt. Ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal ist der Kern.
Während Hühneraugen einen hellen Kern haben, weisen Verruca vulgaris einen dunklen Punkt auf, der durch Blutgefässe entsteht. Da Warzen hoch ansteckend sind, ist eine korrekte Diagnose wichtig, um die richtige Behandlung einleiten zu können.
Arten von Hühneraugen
Es gibt verschiedene Arten von Hühneraugen. Sie werden in harte und weiche Hühneraugen unterteilt. Harte Hühneraugen sind klein und konzentriert, während weiche Hühneraugen oft zwischen den Zehen zu finden sind und durch Schweiss weich bleiben.
Hühneraugen können bis zu einem Zentimeter tief in die Haut reichen. Bei besonders hartnäckigen Fällen können Hühneraugen tief in die Haut eindringen und Schmerzen verursachen, wenn sie auf Nerven drücken.
Sind Hühneraugen ansteckend?
Sie sind nicht ansteckend und stellen in der Regel keine ernsthafte Gefahr dar. Trotzdem ist es wichtig, sie richtig zu behandeln, um Entzündungen und starke Schmerzen zu vermeiden. Menschen mit Rheuma oder Diabetes sind besonders gefährdet, da ihre Haut empfindlicher auf Druckstellen reagiert.
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Behandlung von Hühneraugen
Zur Beseitigung von Hühneraugen am Fuss gibt es spezielle Pflaster und Cremes, welche die Ablösung der harten Hornschicht unterstützen. Diese Produkte enthalten häufig Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure, die als keratolytische Wirkstoffe die Hornhaut aufweichen.
Dabei ist darauf zu achten, dass die gesunde Haut nicht mit den Substanzen in Berührung kommt, um Reizungen zu vermeiden. Das Pflaster sollte für die empfohlene Dauer - in der Regel zwei bis vier Tage - auf dem Hühnerauge verbleiben.
Es ist wichtig, keine scharfen oder spitzen Gegenstände wie Messer oder Rasierklingen zu verwenden, um das Hühnerauge zu beseitigen, da dies zu Verletzungsgefahr und Infektionen führen kann. Stattdessen sollte man langsam und vorsichtig Schicht für Schicht über mehrere Wochen abtragen.
Wenn ein Hühnerauge am Fuss besonders gross ist, stark schmerzt oder immer wieder auftritt, ist es ratsam, einen Hautarzt oder eine Hautärztin aufzusuchen. Menschen mit Wundheilungsstörungen, zum Beispiel Diabetiker, sollten Hühneraugen auf keinen Fall selbst behandeln, sondern sich von einem Arzt oder einem Podologen professionell behandeln lassen.
Hausmittel gegen Hühneraugen
- Arnikatinktur: Arnikatinktur ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften. Um ein Hühnerauge damit zu behandeln, sollten die Fusssohlen zunächst gründlich gewaschen und abgetrocknet werden. Dann werden einige Tropfen Arnikatinktur auf einen Wattebausch gegeben und auf das Hühnerauge aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 10 bis 15 Minuten wird die Prozedur zweimal täglich wiederholt.
- Teebaumöl: Teebaumöl hat antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Behandlung von Hühneraugen hilfreich sein können. Ein Wattebausch mit einigen Tropfen Teebaumöl wird auf die gereinigte Hautstelle aufgelegt und mindestens 10 bis 15 Minuten einwirken gelassen.
- Essig: Essig, insbesondere Apfelessig, kann aufgrund seiner sauren Eigenschaften helfen, die Schwiele aufzuweichen. Eine Mischung aus drei Teilen Essig und einem Teil Wasser wird auf einen Wattebausch gegeben und etwa 30 Minuten auf das Hühnerauge aufgetragen. Nach dieser Zeit sollte die Verhornung soweit aufgeweicht sein, dass sie mit einem Bimsstein abgeschliffen werden kann.
- Rosinen: Dazu wird eine Rosine aufgeschnitten, auf das Hühnerauge gelegt und über Nacht mit einem Verband fixiert.
- Aloe Vera: Aloe Vera ist für ihre heilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Das frische Gel eines Aloe Vera Blattes wird direkt auf das Hühnerauge aufgetragen und sollte 20 bis 30 Minuten einwirken. Diese Anwendung wird zweimal täglich wiederholt, bis das Hühnerauge verschwunden ist.
- Zitrone: Die Säure der Zitrone sowie ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften können auch bei der Beseitigung von Hühneraugen helfen. Eine dünne Zitronenscheibe wird direkt auf das Hühnerauge gelegt und über Nacht mit einem Pflaster fixiert.
Was Sie selbst tun können
- Wenn Sie ein Hühnerauge bemerken, sollten Sie die betroffene Stelle sofort entlasten.
- Probieren Sie ein Fussbad aus. Ein regelmässiges Fussbad hilft, die Hornhaut weich zu machen, was das Abtragen des Hühnerauges erleichtert.
- Verwenden Sie Hühneraugenpflaster. Spezielle Pflaster, die Salicylsäure oder andere Keratolytika enthalten, können helfen, die Hornhaut aufzulösen.
- Schützen Sie die betroffene Stelle mit Hühneraugenringen.
- Legen Sie eine Kompresse mit Rizinusöl auf das Hühnerauge und lassen Sie diese über Nacht einwirken.
- Vermeiden Sie zu enge Schuhe. Enges Schuhwerk ist einer der Hauptverursacher von Hühneraugen.
- Pflegen Sie Ihre Füsse täglich, indem Sie diese eincremen und überschüssige Hornhaut regelmässig entfernen.
- Vermeiden Sie scharfe Instrumente. Versuchen Sie nicht, das Hühnerauge mit einem Messer oder einer Rasierklinge zu entfernen.
- Grüne Tonerde wirkt entzündungshemmend und hilft, die Hornhaut aufzuweichen.
- Beobachten Sie das Hühnerauge. Achten Sie auf entzündete Stellen. Wenn sich um das Hühnerauge herum Schwellungen oder Eiter bilden, weist das auf eine Entzündung hin.
Fazit
Hühneraugen sind nicht nur unangenehm, sie können auch zu ernsthaften Fussproblemen führen, wenn sie nicht behandelt werden. Regelmässige Pflege und die Wahl des richtigen Schuhwerks sind entscheidend, um Hühneraugen zu vermeiden. Wer bereits Hühneraugen hat, sollte frühzeitig handeln und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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