Hämorrhoiden sind Gefässpolster, die aus Gefässgewebe bestehen und im Normalfall bei jedem Menschen zu finden sind. Die internen Hämorrhoiden verursachen das Hämorrhoidalleiden und befinden sich am Anfang des Analkanals. Im Außenbereich befinden sich Gefäßgeflechte, die als externe Hämorrhoiden bezeichnet werden.
Man spricht von Hämorrhoidalleiden, wenn der Patient Beschwerden entwickelt. Die Symptome werden in zwei Gruppen eingeteilt:
- Ödeme (Gonoresis), Thrombose (Schmerzen und plötzliche Anusschwellung) und/oder Blutungen (Blut auf dem Stuhl oder Toilettenpapier) sind Symptome, die durch Veränderungen des Gefäßgewebes auftreten können.
 - Die zweite Gruppe von Beschwerden wird durch den Prolaps der rektalen Schleimhaut verursacht und ist durch die Chronizität der Erkrankung und der Veränderungen des Bindegewebes/der Schleimhaut bedingt.
 
Die Ursachen für Hämorrhoiden sind vielfältig. Gehäuftes Auftreten der Krankheit innerhalb der Familie, eine ballaststoffarme Ernährung und eine unzureichende tägliche Flüssigkeitszufuhr spielen eine Rolle. Der Lebensstil (physischer und psychischer Stress), eine schlechte Ernährung und Bewegungsmangel tragen zur Entstehung der Krankheit bei.
Was sind Hämorrhoiden?
Eines vorweg: Jeder Mensch hat Hämorrhoiden! Hämorrhoiden, oder auch Hämorriden, sind mit Blut gefüllte Schwellkörper. Sie sitzen als Gefässpolster ringförmig in der Schleimhaut des Analkanals. Es handelt sich um gutdurchblutetes Gewebe. Im Fachjargon bezeichnet man dieses Gefässpolster auch als Plexus hämorrhoidalis.
An drei Stellen wird dieses Gefässpolster mit arteriellem (sauerstoffreichem) Blut durch die Äste der A. rectalis superior versorgt. Durch die blutversorgenden Äste kommt es zur Polsterung in 3 Sektoren. Diese Bereiche werden auch als Hämorrhoidalhauptknoten bezeichnet. Diese Hauptknoten haben weitere Nebenknoten, so dass ein erwachsener Mensch normalerweise drei Hämorrhoidalhaupt- und vier, maximal fünf Hämorrhoidalnebenknoten hat. Gemeinsam mit den Schliessmuskeln sorgt das Gefässpolster für die Abdichtung des Mastdarms (Rectum), indem Sie im Ruhezustand mit Blut gefüllt und angeschwollen sind. Erst wenn der Darm entleert werden soll, schwellen sie ab. Zusammen mit dem Schliessmuskel ermöglichen sie also die Kontrolle der Darmentleerung. Es ist somit ein wichtiger Bestandteil des analen Kontinenzorgans.
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Wer von „Hämorrhoiden“ spricht, meint meist jedoch die unangenehmen Beschwerden wie Jucken, Brennen, Nässen oder Blutungen, die durch vergrösserte Hämorrhoiden entstehen können. Vergrösserte Hämorrhoiden bzw. Hämorrhoidalleiden gehören zu den ältesten Erkrankungen der Menschheit und gelten als eine der häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen.
Etwa die Hälfte der Personen über 50 Jahre leidet unter Beschwerden, die auf vergrösserte beziehungsweise pathologisch veränderte Hämorrhoiden zurückzuführen sind. Hämorrhoidalleiden im Kinds- oder Teenageralter sind möglich, kommen jedoch im Verhältnis sehr selten vor. Das Hämorrhoidalleiden ist eine Krankheit des Verdauungssystems. Nur wenn die Hämorrhoiden Beschwerden verursachen, handelt es sich um ein Hämorrhoidalleiden (symptomatische Hämorrhoiden). So liegt meist eine Stauung im Gefässpolster vor, die nicht mehr ungehindert abfliessen kann. D.h. die Abschwellung der Hämorrhoiden funktioniert während der Darmentleerung nicht mehr richtig.
Symptome von Hämorrhoiden
Die häufigste Beschwerde von Patienten mit vergrösserten Hämorrhoiden ist die Blutung, die meistens während oder nach dem Stuhlgang auftritt und durch Pressen sowie eine erhöhte Stuhlfrequenz verstärkt wird. Blutungen können einmalig, rezidivierend oder kontinuierlich über einen längeren Zeitraum auftreten. Normalerweise sind die Blutungen bei Hämorrhoiden nur schwach. Bei fortgeschrittener Erkrankung können die Blutungen sehr stark werden. Schmerzen sind eher selten.
Mit dem Fortschreiten der Hämorrhoidenvergrösserung treten weitere Symptome wie Nässen, Brennen, Jucken oder ein Druckgefühl in der Analregion auf. Ein weiteres Symptom kann sein, dass Betroffene den Eindruck haben, der Darm sei nach dem Stuhlgang nicht vollständig entleert. Auch ein Nachschmieren von Stuhl wird oftmals als Symptom beschrieben. Das Sitzen kann dadurch sehr unangenehm sein.
Schweregrade der Hämorrhoiden
Je nach Schweregrad der Vergrösserung der Hämorriden treten unterschiedliche Symptome auf:
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- Bei der Vergrösserung der Hämorrhoiden des ersten Grades sind diese von aussen nicht sichtbar, sie können nur proktoskopisch, d.h. durch eine Spiegelung des Enddarms, diagnostiziert werden.
 - Beim Pressen treten die Hämorrhoidenknoten in den Analkanal hervor. Die Knoten ziehen sich jedoch selbstständig zurück. Ohne Behandlung bilden sich die vergrösserten Hämorrhoiden nicht mehr zurück.
 - Bei Anstrengungen, bspw. schweres Tragen, können die vergrösserten Hämorrhoidenknoten spontan vorfallen/hervortreten. Nach dem Stuhlgang ziehen sich die Knoten nicht mehr selbstständig zurück.
 - Die Schleimhaut des Analkanals ist vorgeschoben. Ein Zurückschieben ist nicht mehr möglich. Die krankhaft vergrösserten Hämorrhoidalknoten können Symptome wie starkes Druckgefühl und starke Schmerzen auslösen.
 
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursache der Erkrankung ist nicht definitiv geklärt! Grundsätzlich kann jeder Mensch an einem Hämorrhoidalleiden erkranken. Die genauen Ursachen für das Hämorrhoidalleiden sind nicht eindeutig geklärt. Eine Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt sind oft mit vielen Magen-Darm-Beschwerden (auch vergrösserte Hämorrhoiden) verbunden, einschliesslich Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen. Ursachen für die in der Schwangerschaft vorkommenden vergrösserten Hämorrhoiden sind vielseitig.
Infolge einer Störung der Feinkontinenz kann es zu einer schleimigen und fäkulenten Sekretion kommen, dies führt zu Irritationen bzw. Die meisten bemerken als erstes Anzeichen Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier und suchen aus diesem Grund einen Hautarzt auf. Nach entsprechender Indikation wird man in der Regel zum Spezialisten überwiesen.
Diagnose
Nach einem ersten zielgerichteten Gespräch, der sogenannten Anamnese, werden Informationen über Art, Ausmass und Dauer der Beschwerden sowie Stuhlgewohnheiten aufgenommen. Anschliessend wird der Arzt den Enddarm untersuchen, um festzustellen, ob er entzündet ist und ob vergrösserte Hämorrhoiden beim Pressen nach aussen treten oder bereits herausgetreten sind. Vergrösserte Hämorrhoiden des Schweregrads I sind nicht tastbar und daher nur durch das Auge zu bestätigen. Aus diesem Grund erfolgt anschliessend eine Proktoskopie. Ein Proktoskop ist ein dünnes Metallrohr mit einer Beleuchtung an der Spitze, mit dem der Arzt das Innere des Enddarms genau betrachten kann.
Als Rektoskopie bezeichnet man die Untersuchung des Mastdarms (Rektum) mit einem Endoskop. Die Rektoskopie wird durchgeführt, wenn andere anale Erkrankungen Auslöser der Symptome sein können.
Bitte beachten Sie: Bei Blut auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier sollten Sie Ihren Arzt konsultieren. Oftmals liegt die Ursache an vergrösserten Hämorrhoiden im ersten bis zweiten Schweregrad. Manchmal kann Blut im Stuhl/Toilettenpapier ein Indiz auf andere Erkrankungen des Darmtrakts hindeuten.
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Behandlung
Die Behandlung von vergrösserten Hämorrhoiden kann konservativ oder operativ erfolgen - dies hängt vor allem vom Schweregrad der Hämorrhoiden ab. Ein Grossteil der Patienten mit vergrösserten Hämorrhoiden wird konservativbehandelt. Dabei bildet die Therapiegrundlange die Optimierung der Ernährungsgewohnheiten und des Defäkationsverhaltens.
In Studien konnte aufgezeigt werden, dass eine Ernährung mit einem hohen Ballaststoffanteil und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 L pro Tag bei der Behandlung von symptomatischen Hämorrhoiden positive Wirkungen hat. Für die medikamentöse Therapie werden sogenannte Hämorrhoidalia ("Hämorrhoidenmittel") eingesetzt. Auch Lokaltherapeutika wie Hämorrhoiden Cremes, Hämorrhoiden Salben, Analdilatoren und Zäpfchen (Suppositorien) kommen zur Anwendung.
Beim Schweregrad zwei des Hämorrhoidalleidens lassen sich durch eine Analdehnung etwa 90% der Fälle beseitigen. Vergrösserte Hämorrhoiden können auch verödet werden. Beim Veröden von Hämorrhoiden handelt es sich um eine semioperative Behandlungsform, die vor allem beim Hämorrhoidalleiden des ersten und zweiten Grades eingesetzt wird. Die Komplikationsrate ist bei der Verödung der Hämorrhoiden mit > 1% sehr gering.
Eine Gummiringligatur wird ebenfalls bei vergrösserten Hämorrhoiden zur Behandlung des Hämorrhoidalleidens des Schweregrads II und III eingesetzt. Wenn die konservativen Behandlungen nicht erfolgreich waren, dann werden vergrösserte Hämorrhoiden operativ behandelt. Es handelt sich um eine sogenannte Hämorrhoidektomie. Bei dieser Hämorrhoiden-OP werden die Hämorrhoiden nicht entfernt, sondern es wird ihre ursprüngliche anatomische Grösse wiederhergestellt.
Was kann man selbst tun?
Man kann auch selbst etwas gegen vergrösserte Hämorrhoiden tun:
- Ballaststoffreiches Essen: Besonders Ballaststoffe aus Vollkornprodukten wirken sich positiv aus.
 - Ausreichend Trinken: Nicht selten entstehen Verstopfungen durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr.
 - Stopfende Lebensmittel vermeiden: Lebensmittel, die Verstopfungen auslösen können, sollten vermieden werden.
 - Regelmässige Bewegung: Unterstützen Sie Ihren Darm mit regelmässiger Bewegung.
 - Sitzbäder: Ein warmes Sitzbad führt zur Steigerung der Durchblutung, entspannt die Muskulatur und wirkt je nach Badezusatz entzündungshemmend und pflegend auf die Haut.
 - Verhalten beim Toilettengang: Festes Pressen und lange Toilettensitzungen sollten vermieden werden.
 - Hygiene: Wichtig: Benutzen Sie kein feuchtes Toilettenpapier mit Zusätzen.
 - Hämorrhoiden-Kissen: Hämorrhoiden-Kissen beheben nicht die Ursache, aber Sie erleichtern in den meisten Fällen das Sitzen.
 - Stress vermeiden: Viele neigen bei psychischer Belastung zu Verdauungsstörungen.
 
Psychosomatische Aspekte
Ferner sind traumatische Ereignisse und psychischer Stress potenzielle Auslöser einer Proktitis im Sinne eines psychosomatischen Zusammenspiels. Viele neigen bei psychischer Belastung zu Verdauungsstörungen.
Weitere Informationen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Verstopfung zu lösen. Welche sich am besten eignet, hängt von der Ursache der Verstopfung und der Intensität der Beschwerden ab. Eine leichte Verstopfung des Darms lässt sich in vielen Fällen bereits durch eine Umstellung der Ernährung sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmässige Bewegung, eine Bauchmassage oder eine wärmende Bettflasche beheben.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Verstopfungen zu lösen. Leinsamen und Flohsamenschalen: Diese Samen quellen im Darm auf, erhöhen das Stuhlvolumen und regen so die Darmbewegung an. Nehmen Sie ein bis zwei Esslöffel täglich ein. Apfelessig gegen Verstopfung: Die Pektine und Ballaststoffe im Apfelessig regen die Darmtätigkeit an. Verdauungsfördernde Tees: Gegen Verstopfung sind Fenchel-, Anis-, Kümmel- und Pfefferminztee wirksam. Pflaumen- und Apfelsaft: Aufgrund des Fruchtzuckers und der vielen Ballaststoffe wirken diese Säfte bei Verstopfung abführend. Haferflocken gegen Verstopfung: Haferflocken sind reich an Ballaststoffen. Diese erhöhen das Stuhlvolumen, binden Wasser und machen den Stuhl weicher.
Viele Betroffene fragen sich: «Was sollte ich bei Verstopfung nicht essen?» Generell ist es ratsam, bei Verstopfung auf Lebensmittel zu verzichten, die stopfend wirken. Zu diesen gehören beispielsweise Weissmehlprodukte, weisser Reis, fettreiche Speisen, Schokolade, blähende Kohlsorten und unreife Bananen.
Bei akuter Verstopfung bringen Hausmittel den Stuhlgang vielfach schnell wieder in Gang. Es regt die Darmbewegung an, macht den Darminhalt weicher und wirkt oft schon innerhalb weniger Stunden. Lassen Sie sich bezüglich Einnahme und Dosis von einer Fachperson beraten. Dasselbe gilt für Bittersalz. Dieses zieht Wasser in den Darm, vergrössert das Stuhlvolumen und wirkt auf diese Weise abführend.
Bei einer Verstopfung erleichtern und beschleunigen verschiedene Medikamente und Mittel den Stuhlgang. Auch Magnesium hilft gegen Verstopfung, da es ebenfalls osmotisch wirkt. Zu ihnen zählen Bisacodyl, Natriumpicosulfat und Sennoside. Bei starken Schmerzen helfen Medikamente gegen Verstopfung und Blähungen, die zusätzlich entschäumend wirken. Welches Mittel am besten geeignet ist, hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Verstopfung ab. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder in einer Apotheke beraten.
Blutungen im Darmbereich
Blutungen im Darmbereich äußern sich je nach Ursache als Spuren am Toilettenpapier, als gehäufte Menge im Stuhl oder als Blut am After. Der Ursprung der Blutungsquelle kann im oberen Bereich des Verdauungstraktes, im Mastdarm oder am Darmausgang liegen.
Es gibt eine Vielzahl an Gründen für die Entstehung von Darmblutungen, die sich je nach Ursache als hellrote Blutungen oder dunkelrote Blutbeimengungen zeigen können. Die häufigsten Ursachen für Blutungen im Darm- oder Enddarm sind Hämorrhoiden (verdickte Gefäßposter), Analfissuren (Einrisse in der Haut des Afters), Analfisteln (eingekapselte Entzündungen) sowie entzündliche Hautausschläge wie Analekzeme. Darüber hinaus kann aber auch eine Enddarmentzündung sowie Mastdarmkrebs, die zweithäufigste Krebserkrankung, vorliegen. Oft ist auch Stress die Ursache für Darmblutungen.
Entsprechend der Vielzahl an Ursachen für diese Blutungen gibt es vielfältige Therapiemöglichkeiten. Ihr Facharzt kann durch verschiedene Diagnosemöglichkeiten feststellen, wo und in welcher Form die Blutung auftritt und dementsprechende Therapien einleiten. Zum Beispiel ist bei Hämorrhoiden eine Umstellung der Ernährung sowie Gewichtsabnahme angezeigt, eventuell muss aber auch ein chirurgischer Eingriff erfolgen. Bei stressbedingten Blutungen muss zuerst das zugrundeliegende Magengeschwür behandelt werden.
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