Habe ich psychische Probleme? Ein Selbsttest und Informationen

Manchmal ist es schwer, die eigenen Gefühle und Gedanken einzuordnen. Erleben Sie gerade ein Stimmungstief? Oder steuern Sie vielleicht auf eine psychische Krise oder Erkrankung zu?

Der Test bietet dir eine erste Orientierung und kann dir helfen, deine Gefühle und Gedanken besser einzuordnen. Für eine Diagnose konsultiere bitte eine Fachperson (Arzt, Psychiaterin, Psychologe, Psychotherapeutin...). Mittels einer Computerbefragung kann eine solche Diagnose nicht gestellt werden. Jedoch sind einige Hinweise auf eventuelle Schwierigkeiten und Probleme möglich.

Erfahren Sie, welche Warnzeichen es gibt. Schauen Sie deshalb frühzeitig hin. Nehmen Sie Ihre Probleme ernst und prüfen Sie, ob Sie bei sich oder nahestehenden Menschen erste Warnzeichen einer psychischen Erkrankung erkennen. Möchten Sie herausfinden, ob hinter Ihrem Unwohlsein oder Stimmungstief eine psychische Krise oder Erkrankung stecken könnte? Oder möchten Sie erfahren, ob eine nahestehende Person Hilfe benötigt? Erste Hinweise liefern Ihnen unsere Fragebögen und ein Selbsttest. Diese ersetzen keine ärztliche Diagnose.

Wie geht es Ihnen wirklich?

Unser psychisches Wohlbefinden ist nicht immer gleich. Mal geht es uns besser, mal weniger gut. Wie geht es Ihnen momentan? Strotzen Sie vor Energie und kommen Sie gut zurecht? Oder fühlen Sie sich ausgelaugt und kämpfen damit, Ihren Alltag zu bewältigen?

Der Test dient der Selbstbewertung Ihres mentalen Wohlbefindens, liefert Anhaltspunkte zu Ihrer aktuellen psychischen Verfassung und unterstützt Sie mit Tipps und Hilfestellungen dabei, Ihr psychisches Befinden zu verbessern.

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Wichtiger Hinweis: Der AXA Mind Health Self-Check dient einzig zu Informationszwecken. Er stellt keine klinische oder medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solche verwendet werden.

Warnzeichen erkennen

Psychische Erkrankungen entwickeln sich oft langsam. Sie treten meistens nicht mit Pauken und Trompeten auf, sondern leise und schleichend. Psychische Probleme entwickeln sich oft langsam. Ihre Anzeichen sind nicht immer eindeutig.

Sind Ihre Gefühle in letzter Zeit heftiger geworden? Zum Beispiel: Sind Sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich? Wechseln Ihre Gefühle sehr schnell? Schlafen Sie schlecht und wenig?

Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Haben Sie weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen? Können Sie nicht mehr so gut arbeiten? Treffen Sie Freunde oder Familie nicht mehr so oft? Haben Sie in letzter Zeit das Gefühl, dass andere Menschen Sie nicht verstehen? Fühlen Sie sich nicht mehr wohl mit sich selbst?

Sie haben mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann stecken Sie vielleicht in einer psychischen Krise oder haben eine psychische Erkrankung. Am besten sprechen Sie mit einer Person darüber, der Sie vertrauen.

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Hat die Person in letzter Zeit oft heftige Gefühle? Zum Beispiel: Ist sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich? Wechseln die Gefühle der Person sehr schnell? Schläft die Person schlecht und wenig?

Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Hat die Person weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen? Kann die Person nicht mehr so gut arbeiten? Trifft die Person kaum noch Freunde oder Familie? Bezieht die Person alles auf sich? Fühlt sich die Person oft angegriffen? Redet die Person schlecht über sich selbst?

Haben Sie mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann kann das ein Warnsignal sein.

Selbsttest: Depressive Verstimmung?

Das Berner Bündnis gegen Depression hat einen Selbsttest entwickelt. Bei unserem Depressions-Test handelt es sich um einen Selbstbeurteilungstest - auch Stimmungsfragebogen genannt. Es werden Symptome abgefragt, die gemäss dem ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine Depression hindeuten können. Beantworten Sie die Fragen ehrlich und spontan, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten. Bitte bedenken Sie jedoch, dass ein Online-Test mit keiner medizinischen Diagnose gleichgesetzt werden kann.

Die Symptome einer Depression sind vielfältig. Wir haben Ihnen nachfolgend eine Checkliste mit typischen Symptomen erstellt, die auf eine Depression hindeuten können. Jede:r kann mal einen schlechten Tag haben, daher besteht ein Symptom in der Regel dann, wenn die Beschwerden seit mehr als zwei Wochen bestehen.

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Sie vermuten, an einer Depression erkrankt zu sein und möchten Ihre Symptome überprüfen? Auch wenn der Selbsttest nicht auf eine Depression hindeutet, Sie jedoch das Gefühl haben, Hilfe zu benötigen oder sich aus Ihrer Lage selbst nicht befreien können, sollten Sie sich schnellstmöglich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden.

Ausserdem gibt es viele verschiedene Arten von Depressionen, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen, was das Erkennen einer Depression zusätzlich erschwert.

Selbsttest: Borderlinesymptome

Der nachfolgende Selbsttest prüft Borderlinesymptome:

  1. Bemühen Sie sich oft verzweifelt, ein tatsächliches oder auch nur vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden? *Ja/Nein
  2. Sind Ihre Beziehungen instabil und gekennzeichnet durch einen schnellen Wechsel von Idealisierung und Entwertung oder von Liebe und Hass? *Ja/Nein
  3. Ist Ihr Selbstbild oder Ihre Selbstwahrnehmung deutlich instabil? *Ja/Nein
  4. Verhalten Sie sich oft impulsiv oder selbstschädigend (Geldausgeben, Sexualität, Drogen, Alkohol, zu schnelles Fahren, Fressanfälle)? *Ja/Nein
  5. Haben Sie sich schon selbst verletzt? Gab es suizidale Handlungen oder Selbstmordandeutungen? *Ja/Nein
  6. Leiden Sie unter ausgeprägten Stimmungsschwankungen oder affektiver Instabilität (zum Beispiel Reizbarkeit, Angst, schlechte Laune, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich nur kurz andauern)? *Ja/Nein
  7. Fühlen Sie sich oft innerlich leer? *Ja/Nein
  8. Hatten Sie schon Probleme mit ungemessener Wut, oder Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren (Wutausbrüche, andauernde Wut oder körperliche Auseinandersetzung)? *Ja/Nein
  9. Kennen Sie vorübergehende, durch Belastung ausgelösten misstrauisch-paranoide Vorstellungen oder einen Verlust des Realitätsbezuges? *Ja/Nein

Was tun bei ersten Anzeichen?

Manchmal können sich Menschen mit psychischen Problemen selbst helfen und eine Krise mit der Unterstützung von Familie oder Freund:innen aus eigener Kraft überwinden. Manchmal brauchen sie jedoch professionelle Hilfe.

Die gute Nachricht ist: Wer psychische Probleme und Erkrankungen früh erkennt, hat sehr gute Chancen, sich wieder zu erholen und gesund zu werden.

Zusätzliche Ideen, Tipps und Impulse finden Sie auch in unserem letzten Newspost. Auf psy.ch erfahren Sie alles rund um die Stärkung Ihrer psychischen Gesundheit und und über den Umgang mit psychischen Problemen. Entdecken Sie beispielsweise die 10 Schritte für psychische Gesundheit, die Sie in Ihrem Alltag stärken. Lernen Sie Menschen kennen, die gelernt haben, mit ihrer psychischen Erkrankung ein gutes Leben zu führen. Oder erfahren Sie mehr über spannende Veranstaltungen im Kanton Bern.

Psychische Probleme bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Wachsende Anforderungen am Arbeitsmarkt und konstanter Leistungsdruck führen heutzutage immer öfter zu psychischen Erkrankungen. Depressionen werden jedoch nach wie vor oft erst spät erkannt. Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit. Laut dem Bundesamt für Gesundheit zählen psychische Krankheiten zu den am meisten verbreiteten und einschränkenden Erkrankungen überhaupt. Das Risiko, eine Depression zu bekommen, ist also gross, in der Schweiz leiden etwa neun Prozent der Bevölkerung an Depressionen. Das Gute ist: die Krankheit ist behandelbar.

Ausgangslage: Psychische Erkrankungen sind häufig, besonders belastend sind psychische Probleme im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit. Arbeitslose sind gegenüber Erwerbstätigen signifikant häufiger bei mittelmässiger bis schlechter Gesundheit, neigen zu negativer Emotionalität und Depressivität, zeigen Erschöpfungssymptome und Schlafstörungen. Es ist zu erwarten, dass Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die gleichen Symptome auslöst.

Klar scheint, dass eine psychische Störung, vor allem unbehandelt, den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwert oder verunmöglicht. Gleichzeitig wird festgestellt, dass immer mehr ausserordentliche Renten an Jugendliche und junge Erwachsene aufgrund psychischer Probleme vergeben werden.

Zürcher Adoleszenten Screening Instrument Psychischer Störungen (ZASIPS)

Das ZASIPS ist ein kurzes Screening-Instrument zur Früherkennung psychischer Störungen bei Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren. Das Instrument ist weitgehend selbsterklärend, einfach und schnell einsetzbar. Das Ziel ist nicht eine Diagnose, sondern eine Triagierung des Jugendlichen. Coaches und Betreuer sind dadurch in der Lage, psychische Belastungen zu identifizieren und dem Jugendlichen die passenden Handlungsoptionen aufzuzeigen.

Wo finden Sie Hilfe?

Auf psy.ch erfahren Sie, auf welchen Plattformen Sie nach bestimmten Fachpersonen suchen können. Zudem stellen wir Ihnen einen Angebotsfinder zur Verfügung, der Ihnen hilft, ein passendes Angebot in Ihrer Region zu finden.

Mit «Walk-In»-Sprechstunden (Ambulanter Notfall) am Standort der Klinik Waldhaus Chur steht eine zentrale Anlaufstelle auch ohne Anmeldung zur Verfügung. Damit wird ein unkomplizierter Zugang für eine psychiatrische Hilfeleistung für Betroffene geschaffen. Die Klinik Waldhaus Chur verfügt über eine 24 Stunden Notfall-Aufnahme. Wir bieten von Montag bis Sonntag, 08.00 bis 20.00 Uhr, für das Bündner Rheintal, entlang der Achse Maienfeld - Thusis, eine aufsuchende Behandlung und Betreuung von Patienten mit akuten psychiatrischen Krisen in der häuslichen Umgebung oder vor Ort des Geschehens an. Das Behandlungsteam ist mit einem Arzt und einer erfahrenen Dipl.

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