Erschöpfung durch psychischen Stress: Ursachen, Symptome und Behandlung

Stress kennt eigentlich jeder Mensch im Alltag oder Beruf. Es dürfte kaum einen Menschen geben - ob jung oder alt - der noch niemals im Leben Stress hatte. Er gehört einfach zum Leben dazu.

Die Unterscheidung zwischen positivem und negativem Stress

Es gibt verschiedene Arten von Stress:

  • Positiver Stress (Eustress): Grosse Freude, Aufregung und die Erwartung positiver Ereignisse können Menschen beflügeln, antreiben und ihnen Energie verleihen.
  • Negativer Stress (Distress): Sorgen, Nöte und Ängste, etwa aufgrund einer Erkrankung, aber auch die digitale Dauererreichbarkeit oder zu hohe Belastungen in Beruf und Familie können negativen Stress verursachen.

So einfach ist diese Unterscheidung zwischen positivem und negativem Stress allerdings oft nicht. Denn Eustress kann sich nach einiger Zeit auch in Distress umwandeln. Ob etwas stressig ist oder nicht - dabei spielen auch die individuelle Wahrnehmung, Haltungen und Einstellungen sowie die Fähigkeit eines Menschen, mit Stress umzugehen, eine Rolle. Denn längst nicht alle Menschen leiden in den gleichen Situationen und im selben Ausmass unter Stress. Während der eine schnell unter Druck gerät, bleibt der andere auch in schwierigen und herausfordernden Situationen noch entspannt und gelassen. Es gibt aber Situationen, die für die meisten Menschen Distress auslösen wie z.B.

Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit

Bekannt ist, dass negativer Stress erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Körper und Psyche haben kann. Auch die kognitiven Leistungen lassen oft nach, wenn ein Mensch akut unter Strom steht. Ärztinnen und Ärzte bringen Stress heute mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung, zum Beispiel mit Magen-Darm-Krankheiten wie dem Reizdarmsyndrom (RDS) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt. Aber auch das Umgekehrte gilt: Eine bestehende Erkrankung kann Stress hervorrufen.

Gut bekannt ist dies zum Beispiel von Krebspatienten, die sich oft plötzlich wie aus dem Nichts heraus mit einer schweren Krankheit, einschneidenden und monatelangen Behandlungen und eventuell mit der Endlichkeit ihres Lebens konfrontiert sehen. Zudem erleben viele Menschen mit chronischen Schmerzen negativen Stress. Dauerstress bedeutet wiederum ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie das Burnout-Syndrom oder Depressionen. Besonders gestresst fühlen sich jüngere Menschen.

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Ursachen von Stress

Die Ursachen von Stress können sehr verschieden sein. Es gibt unzählige Stressauslöser (Stressoren) im Alltag, Beruf, in der Schule oder Freizeit. Am häufigsten nennen Menschen Zeitmangel, Termindruck, zu viele Aufgaben, ständige Erreichbarkeit oder Doppelbelastungen in Beruf und Familie. Zu viel negativer Stress kann krank machen. Auch wenn ein Zuviel an Stress Menschen krank machen kann - in der Regel ist Stress nicht der alleinige Auslöser einer Erkrankung ist, sondern eher ein Risikofaktor, der Erkrankungen begünstigen kann.

Wenn der Körper unter Stress gerät, setzt er verschiedenste Prozesse in Gang. Diese können Sie nicht willentlich steuern, sondern sie laufen autonom ab. Das Hormon Kortisol steigert ebenfalls den Blutdruck und Blutzucker und beeinflusst den Gehirnstoffwechsel. Wenn Sie Dauerstress haben und keine geeigneten Gegenmassnahmen ergreifen, etwa Entspannungsmethoden oder Sport, schüttet der Körper kontinuierlich Kortisol aus.

Stress wirkt auf vielerlei Ebenen und betrifft den Körper, die Psyche, den Geist und das Verhalten.

  • Körperlich: z. B.
  • Psychisch und emotional: z. B.
  • Geistig (kognitiv): B.
  • Verhalten: z. B.

Stressbewältigung und Behandlung

Bei Stress hilft oft ein Gespräch mit einem Arzt, einer Psychologin oder Psychotherapeutin. Dabei berichten Sie von Ihrer persönlichen Lebenssituation, Ihrem Beruf und Ihren Freizeitaktivitäten. Auch bestehende Erkrankungen (z. B. Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, chronische Schmerzen) sowie Behandlungen, die Sie durchlaufen haben oder noch absolvieren müssen, spielen eine Rolle im Gespräch. Oft nimmt der Druck schon dadurch ab, dass Sie alles offen und ehrlich aussprechen, was Ihnen Sorgen oder Ängste bereitet. Gemeinsam können Sie auch mögliche Stressauslöser identifizieren und überlegen, ob und wie sich diese abstellen lassen. Vertrauen Sie sich also einem Experten oder einer Expertin an. Stress müssen Sie nicht einfach so hinnehmen. Sie können selbst etwas dazu beitragen, dass der Druck nachlässt und Sie den Stress dauerhaft lindern. Auch zur Vorbeugung (Prävention) von Stress eignen sich solche Strategien zur Stressbewältigung. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder der Ärztin, welche Anti-Stress-Technik am besten zu Ihnen passt. Vielleicht müssen Sie auch mehrere ausprobieren, um eine geeignete Methode nach Ihren Vorlieben und Möglichkeiten zu finden.

Entspannungstechniken

Es gibt verschiedene Entspannungstechniken, die helfen können, Stress abzubauen:

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  • Autogenes Training: Das Autogene Training ist eine Art Selbsthypnose, durch die Sie körperliche Funktionen wie die Durchblutung, den Puls und die Atmung in einen ruhigeren Zustand versetzen. Über die gedankliche Konzentration - nicht durch Muskelkraft - gelangen Sie zur Ruhe und Entspannung. Die Übungen führen Sie zum Beispiel im Sitzen oder Liegen aus. Beim Autogenen Training wiederholen Sie bestimmte Formeln und Sätze mehrmals, etwa „Ich bin ganz ruhig“ oder „Der linke Arm ist ganz warm“. Es gibt verschiedenste Übungen, zum Beispiel Schwere-, Atem-, Wärme- und Herzübungen. Am besten erlernen Sie das Autogene Training unter fachlicher Anleitung. Dann müssen Sie ein bisschen üben, bis sich erste Trainingseffekte einstellen. Aber danach kommt der Entspannungszustand ganz automatisch.
  • Progressive Muskelentspannung: Diese Entspannungstechnik basiert darauf, verschiedene Muskelgruppen nacheinander anzuspannen und wieder zu entspannen. Wenn Sie alle Muskelgruppen „durcharbeiten“, entspannt sich schliesslich der gesamte Körper. Sie beginnen zum Beispiel mit den Händen, dann Arme, Gesicht, Nacken, Rücken, Bauch, Beine und Füsse. Beim An- und Entspannen richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auch darauf, was Sie fühlen und empfinden. Durch die Muskeltätigkeit sinkt der Blutdruck, der Puls verlangsamt sich und die Atmung wird ruhiger. Die Übungen führen Sie im Sitzen oder Liegen aus.
  • Achtsamkeitstraining (MBSR): Beim Achtsamkeitstraining (auch Mindfulness Based Stress Reduction = MBSR) geht es darum, Ihre Aufmerksamkeit auf den Moment und ins Hier und Jetzt zu lenken. Sie blicken dabei weder zurück in die Vergangenheit noch in die Zukunft. Es geht nur um Ihre Wahrnehmung (z. B. Empfindungen, Atmung, Bedürfnisse), Akzeptanz und den angenehmen Kontakt zu sich selbst und der Umgebung. Erlernen Sie die Achtsamkeitsmethode bei einer Expertin. Es gibt verschiedene Übungen, die Sie anschliessend selbst durchführen können.
  • Imagination: Bei der Imagination nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Ziel ist es, positive Empfindungen und Gefühle auszulösen. Sie können sich beispielsweise vorstellen, über eine Blumenwiese zu laufen, auf einem Berg zu sein oder einen Spaziergang im Wald oder am Strand zu unternehmen. Dann spüren Sie zum Beispiel, wie es dort riecht, sich der Sand oder die Erde unter den Füssen anfühlt oder der Wind durch Ihre Haare streicht. Durch die positiven inneren Bilder, die Sie hervorrufen, gelangen Sie in einen Entspannungszustand.
  • Yoga: Yoga besitzt viele positive Wirkungen auf Körper und Psyche. Bei vielen Krankheiten ist dies gut belegt, etwa bei einer Krebserkrankung. Hinter dem Yoga steckt eine umfassende Philosophie mit Meditation, körperlichen Übungen und Atemtechniken. Das Yoga setzt eine Vielzahl an Figuren und Bewegungen (Asanas) ein, die oft aus der Natur abgeleitet sind. Bekannt sind viele verschiedene Yoga-Arten, die unterschiedlich körperlich anspruchsvoll sind. Bei Krankheiten sind sanftere Yoga-Arten empfehlenswert, etwa das Vini-Yoga oder Hatha-Yoga. Sie sollten die Übungen von einem Profi erlernen, um die Figuren richtig auszuführen. Anschliessend können Sie jederzeit selbst üben.
  • Tai Chi und Qigong: Tai Chi und Qigong stammen auch der Chinesischen Medizin und zählen zu den sanften Bewegungsformen, die den Körper und Psyche zur Ruhe bringen. Beim Tai Chi führen Sie langsame und fliessende Bewegungen aus. Die Methode heisst auch „Schattenboxen“, weil die Bewegungsabläufe an das Ringen mit einem unsichtbaren Gegner erinnern. Qigong basiert auf Körper-, Meditations- und Atemübungen, die den Energiefluss im Körper verbessern sollen.
  • Kognitive Stressbewältigung: Bei der kognitiven Stressbewältigung spielen Ihre Gedanken, Einstellungen, Überzeugungen, Sicht- und Handlungsweisen eine Rolle. Sie erlernen dabei, stressauslösende Denkweisen und Verhaltensmuster aufzuspüren. Durch gedankliche Manöver erlernen Sie anschliessend, solche stressigen Gedanken in Sichtweisen umzuwandeln, die Sie weniger unter Druck setzen.

Burnout-Syndrom

Der Begriff Burnout bezeichnet einen Erschöpfungszustand, der als Folge von Stress, anhaltenden Belastungen in der Arbeitswelt und anderen Einflüssen entsteht. Betroffene sind physisch und emotional erschöpft, fühlen sich innerlich ausgebrannt und sind dem grossen Druck nicht gewachsen. Eine wichtige Rolle in der Entstehung eines Burnout-Syndroms spielen aber auch hohe Ansprüche und übertriebene Anforderungen an sich selbst. Wenn in solchen Fällen Ressourcen und sozialer Rückhalt fehlen, können sich schwerwiegende Symptome entwickeln, die das gesamte Leben und Erleben von Betroffenen beeinträchtigen.

Das Burnout-Syndrom entwickelt sich aus einem Ungleichgewicht zwischen ausgeschöpften körperlichen und psychischen Ressourcen des Betroffenen und hohen beruflichen Anforderungen. Äussere Risikofaktoren und Ursachen sind hohe berufliche Belastung, wenig Selbstbestimmung, monotone Arbeitstätigkeit, unklare Arbeitsrollen, fehlende Wertschätzung, fehlende Arbeitsplatzsicherheit sowie schlechte Information und Kommunikation an der Arbeit.

Merkmale des Burnout-Syndroms

Ein Burnout-Syndrom ist ein Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung im Zusammenhang mit einer belastenden beruflichen Situation und starkem Stress. Es gibt drei zentrale Merkmale, die das Krankheitsbild kennzeichnen:

  • anhaltende emotionale Erschöpfung und Kraftlosigkeit,
  • das Gefühl, dass die eigene Arbeit ineffektiv und sinnlos geworden ist,
  • sowie oft auch ein Widerwille gegen Begegnungen am Arbeitsplatz.

In der Folge entwickeln sich regelmässig Anspannung, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, eine ausgeprägte innere Leere und schliesslich auch depressive und Angstsymptome. Oft manifestieren sich zusätzliche körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, diffuse Schmerzen und anderes mehr.

Behandlung von Burnout

Wann und wie ein Burnout behandelt wird, hängt vor allem von der Art und Schwere der Symptome ab. Wer glaubt, vom Burnout-Syndrom betroffen zu sein, sollte rasch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Erfolgt die Therapie frühzeitig, wirkt sich dies auch positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Eine Burnout-Therapie kann in diesen Fällen im Rahmen einer ambulanten Behandlung erfolgen.

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Stressassoziierte und affektive Erkrankungen

Stressassoziierte und affektive Erkrankungen beziehen sich auf psychische Störungen, die stark mit Stress und emotionalen Veränderungen verbunden sind. Diese Erkrankungen können durch chronischen Stress, traumatische Ereignisse oder emotionale Belastungen ausgelöst oder verschlimmert werden. Zu den affektiven Erkrankungen zählen insbesondere Störungen, die mit Stimmungsschwankungen einhergehen, wie Depressionen oder bipolare Störungen.

Stressassoziierte Erkrankungen

Stressassoziierte Erkrankungen entstehen durch langanhaltenden oder intensive Stress. Diese können sowohl körperliche als auch psychische Symptome verursachen.

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): PTBS tritt nach traumatischen Erlebnissen wie Unfällen, Kriegserfahrungen, körperlicher Gewalt oder Missbrauch auf. Typische Symptome sind Flashbacks, Albträume, Vermeidungsverhalten und übermässige Erregung (Hyperaraousal). Betroffene fühlen sich oft emotional taub oder entfremdet.
  • Akute Belastungsstörung: Ähnlich wie PTBS tritt diese Störung kurz nach einem traumatischen Ereignis auf und hält nur für einige Tage oder Wochen an. Sie kann sich jedoch zu einer PTBS entwickeln, wenn sie nicht behandelt wird.
  • Anpassungsstörung: Eine Anpassungsstörung tritt als Reaktion auf belastende Lebensereignisse auf, wie etwa den Verlust eines geliebten Menschen, Scheidung oder Arbeitsplatzverlust. Die Symptome umfassen Angst, Depression, Reizbarkeit und ein Gefühl der Überforderung.
  • Burnout-Syndrom: Burnout entsteht durch chronischen beruflichen oder sozialen Stress. Es ist gekennzeichnet durch emotionale Erschöpfung, reduzierte Leistungsfähigkeit und eine zunehmende Distanzierung von der Arbeit oder dem sozialen Umfeld. Burnout ist stark mit Überforderung und einem Mangel an Erholung verbunden.

Affektive Erkrankungen

Affektive Erkrankungen betreffen das emotionale Erleben und die Stimmung.

  • Depression: Depression ist eine der häufigsten affektiven Störungen. Sie ist gekennzeichnet durch anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Interessenverlust, Schlafstörungen, Appetitveränderungen und manchmal auch Suizidgedanken. Depression kann sowohl durch Stress ausgelöst als auch durch eine genetische Prädisposition begünstigt werden.
    • Major Depression: Dies ist eine schwere Form der Depression, die länger als zwei Wochen anhält und die Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen, erheblich beeinträchtigt.
    • Dysthymie (Persistierende Depressive Störung): Disthymie ist eine weniger schwere, aber chronische Form der Depression, die über Jahre hinweg bestehen kann.
  • Bipolare Störung: Die bipolare Störung ist durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet, die zwischen manischen Phasen (übermässig gehobene oder gereizte Stimmung, erhöhte Energie, Impulsivität) und depressiven Phasen wechseln. Diese Schwankungen können das soziale Leben und die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
    • Zyklothymie: Zyklothymie ist eine mildere Form der bipolaren Störung, bei der die Stimmungsschwankungen weniger extrem, aber über längere Zeiträume hinweg anhaltend sind.

Ursachen von stressassoziierten und affektiven Erkrankungen

Die Ursachen sind multifaktoriell und beinhalten eine Kombination von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren:

  • Biologische Faktoren: Genetische Veranlagung, Neurotransmitter-Ungleichgewichte (wie Serotonin, Dopamin und Naradrenalin), hormonelle Veränderungen (z. B. in der Stressachse mit Cortisol) spielen eine Rolle.
  • Psychologische Faktoren: Traumatische Erlebnisse, chronische Überlastung, negative Denkmuster und ein Mangel an Bewältigungsmechanismen.
  • Soziale Faktoren: Familiäre, berufliche und finanzielle Probleme, Mobbing, soziale Isolation oder belastende Lebensumstände können die Entwicklung dieser Störungen begünstigen.

Diagnostik

Ein Arzt oder Psychotherapeut führt ein ausführliches Gespräch über die Symptome, die Dauer der Beschwerden und mögliche Auslöser. Zudem werden psychologische Tests wie Fragebögen und ein strukturiertes Interview zur Bestätigung der Diagnose durchgeführt. Um körperliche Ursachen (wie hormonelle Störungen oder neurologische Probleme) auszuschliessen, werden oft Bluttests oder bildgebende Verfahren durchgeführt.

Behandlungen

Es gibt verschiedene Behandlungsansätze für stressassoziierte und affektive Erkrankungen:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der effektivsten Methoden, um mit stressassoziierten und affektiven Störungen umzugehen. Sie hilft den Betroffenen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
  • Traumatherapie: Traumatherapie ist bei PTBS und akuten Be-lastungsstörungen besonders wirksam.
  • Medikamentöse Behandlung: Antidepressiva werden häufig zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt. Stimmungsstabilisatoren und Antipsychotika werden bei bipolaren Störungen eingesetzt, um die Stimmungsschwankungen zu regulieren.
  • Stressbewältigungsstrategien: Stressbewältigungsstrategien wie Achtsamkeit, Meditation, Progressive Muskelentspannung und Yoga können helfen, die physiologischen und psychischen Auswirkungen von Stress zu reduzieren.
  • Soziale Unterstützung: Ein stabiles soziales Netzwerk und Unterstützung durch Freunde, Familie oder Selbsthilfegruppen sind entscheidend für die Genesung.

Chronische Müdigkeit

Oft wird auch über anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Energiemangel geklagt. In den meisten Fällen ist das ganz normal und lässt sich mit einer kleinen Erholungspause beheben. Erschöpfung kann ein erstes Anzeichen für ernstzunehmende Krankheiten wie das chronische Fatigue-Syndrom oder Erkrankungen der Schilddrüse sein. Mit dem Gefühl von Erschöpfung zeigt der Körper Ihnen, dass die Energiereserven aufgebraucht sind und er etwas Ruhe und Entspannung braucht. Den meisten Menschen reichen schon eine kurze Erholungspause oder einige Stunden Schlaf aus, um dem Körper wieder auf Touren zu bringen. Wie genau sich Erschöpfung äussert, ist von Person zu Person unterschiedlich. Häufig ist andauernde Erschöpfung ein erstes Warnsignal des Körpers für einen Nährstoffmangel. Einseitige Ernährung oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen sorgen in vielen Fällen dafür, dass der Körper nicht ausreichend Nährstoffe aufnimmt.

Mögliche Ursachen für chronische Müdigkeit

  • Vitamin-D-Mangel: Besonders ein Mangel an Vitamin D sorgt bei vielen für Erschöpfung. Grund dafür: Vitamin D steigert das Energieniveau und sorgt dafür, dass wir uns aktiv fühlen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Wenn mit unserer Schilddrüse etwas nicht stimmt, merken wir das in der Regel recht schnell. Das kleine Organ in unserem Hals übernimmt eine Reihe wichtiger Funktionen im Körper und reguliert unter anderem Blutdruck, Herz- und Kreislauf sowie Stoffwechsel.
  • Atemstörungen: Hierbei handelt es sich um Atemstörungen, die nachts auftreten. Im Schlaf kommt es zu kurzen oder langanhaltenden Atemaussetzern und Verengungen des Rachenraums.
  • Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS): Wie der Name schon sagt, sorgt die Krankheit für einen chronischen Erschöpfungszustand. Personen, die am chronischen Fatigue-Syndrom (auch Myalgische Enzephalomyelitis, kurz ME/CFS) leiden, sind schon von geringsten Anstrengungen stark und langanhaltend erschöpft. Die Erkrankung sorgt dafür, dass Betroffene ihrem gewohnten Alltag nicht mehr nachgehen können. Schon gewusst? Auch bei ME/CFS vermuten Forscher*innen einen Zusammenhang mit Vitamin D. In Studien wurden niedrige Werten bei den Betroffenen gemessen.
  • Krebserkrankung: Mehrere Faktoren können bei Krebspatient*innen zu anhaltender Erschöpfung führen.
  • Psychische Erkrankungen: Auch die Anfänge einiger psychischer Krankheiten können sich in Phasen der Erschöpfung äussern.

Behandlung von chronischer Müdigkeit

In einem ersten Gespräch stellen Ärzt*innen Fragen, die das alltägliche Leben der Patient*innen betreffen. Ärtz*innen versuchen so herauszufinden, ob zum Beispiel viel Stress besteht oder Vorerkrankungen der Grund der Erschöpfung sein könnten. Auch Fragen zum Essverhalten sind keine Seltenheit, da eine einseitige Ernährung häufig für einen Nährstoffmangel sorgt.

  • Stress: Steckt akuter Stress dahinter, sollten Sie im ersten Schritt versuchen, diesen Stress und zu grosse körperliche und seelische Anstrengungen zu vermeiden.
  • Mangelerscheinungen: Im Falle eines Nährstoffmangels können passende Präparate eingenommen werden.
  • Burnout: Leiden Betroffene unter einem Burnout, auch Erschöpfungsdepression genannt, hilft häufig eine Verhaltenstherapie. Gemeinsam mit Expert*innen lernen Menschen, besser mit Stress umzugehen.
  • ME/CFS: Bisher gibt es bei der Behandlung des chronischen Fatigue-Syndroms keine einheitliche Vorgehensweise.

Burnout bei Kindern

In der Regel bezieht sich der Begriff «Burnout» auf Berufstätige. Burnouts können aber auch bei Kindern auftreten, dies als Folge von sozialem und schulischem Druck, Überlastung und Überforderung. Kinder mit Burnout spüren häufiger körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafstörungen oder Appetitveränderungen. Psychische Symptome wie Angst, Reizbarkeit, Rückzug oder erhöhte Emotionalität können ebenfalls auftreten. Erwachsene mit Burnout zeigen dagegen eher Symptome der Erschöpfung, Zynismus und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Bei Kindern hat die Behandlung des Burnout-Syndroms zum Ziel, die schulische Belastung zu reduzieren, Strategien zur Stressbewältigung zu fördern und ein unterstützendes soziales Umfeld zu schaffen.

Zusammenhang zwischen Burnout und Depression

Auch wenn sich Burnout und Depression in gewissen Punkten ähneln, handelt es sich um zwei verschiedene Krankheitsbilder.

  • Ursachen: Burnout entsteht oft als Reaktion auf anhaltenden beruflichen Stress.
  • Symptome: Das Burnout-Syndrom ist hauptsächlich mit einer totalen Erschöpfung verbunden.
  • Behandlung: Die Behandlung von Burnout stellt Massnahmen zur Erholung und Stressbewältigung sowie berufliche Anpassungen und eine ausgewogene Work-Life-Balance in den Vordergrund. Bei Depression besteht die Behandlung häufig aus einer Kombination aus Psychotherapie, Medikamenten und weiteren spezifischen Therapien.

Burnout und Depression können sich gegenseitig beeinflussen.

Prävention von Burnout

Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die die Gefahr eines Burnouts erhöhen. Ein drohender oder beginnender Burnout macht sich z.B. bemerkbar durch eine abnehmende Leistungsfähigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Unruhe, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen.

  • Grenzen setzen: Respektieren Sie Ihre eigenen Grenzen.
  • Arbeitsplatzgestaltung: Wenn Sie die Stressauslöser bei der Arbeit kennen, können Sie diese gezielt angehen.
  • Warnsignale: Nehmen Sie frühe Anzeichen von Überlastung und Stress ernst.
  • Work-Life-Balance: Finden Sie eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben.

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