Warum interessieren sich Psychotherapeuten für den Zen-Buddhismus? Was hat die im westlichen Denken beheimatete Psychoanalyse mit der östlich-mystischen Erlösungslehre des Zen zu tun? Gemeinsam ist ihnen, so Erich Fromm, das Interesse am Wohl-Sein und am Gelingen des Menschen.
Erich Fromm arbeitet sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten von Psychoanalyse und Zen-Buddhismus heraus. Er zeigt, wie beide Methoden zu weniger Verdrängung und gleichzeitig zu mehr Bewusstsein führen und sich somit auf eine ganz besondere und außergewöhnliche Weise ergänzen. Nirgends sonst hat Erich Fromm die Bedeutung der Psychoanalyse so überzeugend dargestellt wie in diesem Buch.
Erich Fromm: Ein Leben zwischen Psychoanalyse und Sozialpsychologie
Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten 'Frankfurter Schule' um Max Horkheimer.
1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch 'Die Kunst des Liebens' schrieb, sondern auch das Buch 'Wege aus einer kranken Gesellschaft'.
Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch 'Haben oder Sein'. In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.
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Daisetz Teitaro Suzuki: Ein Wegbereiter des Zen-Buddhismus im Westen
Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) war einer der wichtigsten Wegbereiter der fernöstlichen Weisheit im Westen. Der Philosoph und buddhistische Gelehrte lehrte in Princeton und Harvard, Zürich und Heidelberg und beeinflusste westliche Denker wie C. G. Jung, Heidegger, Toynbee und Jaspers. Sein umfangreiches literarisches Werk trug wesentlich zur Rezeption der buddhistischen Philosophie und Praxis im Westen bei.
Rainer Funk: Fromms Erbe
Rainer Funk (geb. 1943) promovierte über die Sozialpsychologie und Ethik Erich Fromms und war von 1974 an Fromms letzter Assistent. Fromm vererbte dem praktizierenden Psychoanalytiker Funk seine Bibliothek und seinen wissenschaftlichen Nachlass. Diese sind jetzt im Erich Fromm Institut Tübingen untergebracht.
Darüber hinaus bestimmte er Funk testamentarisch zu seinem Rechteverwalter.
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