Viele Menschen supplementieren Vitamin D in Form von Präparaten, um ihren Bedarf abzudecken. Vitamin D hat bei einer optimalen Dosierung viele positive und teils auch notwendige Wirkungen auf den Körper. Doch Vitamin D hat nicht nur positive Wirkungen auf den Körper: Es gibt auch Menschen, die Vitamin D nicht gut vertragen.
Die Rolle von Vitamin D im Körper
Vitamin D hat viele wichtige Funktionen im Körper:
- Es unterstützt die Bildung und Reifung der Knochenstammzellen.
 - Es sorgt für die Aufnahme von Kalzium im Darm sowie Kalzium und Phosphat in den Knochen.
 - Die Knochen und auch die Zähne werden dadurch hart und kräftig.
 - Vitamin D stärkt auch die Muskeln und das Immunsystem.
 - Vitamin D wirkt sich zudem positiv auf das Herz-Kreislauf-System und auch auf die Psyche aus.
 
Bei einem Mangel an Vitamin D wird vom Arzt deshalb häufig Vitamin D als Supplement (Nahrungsergänzungsmittel) angeordnet.
Vitamin D-Mangel und psychische Gesundheit
Es deutet einiges darauf hin, dass Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems und der Abwehr von Krankheitserregern spielt. Vitamin D trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei und kann Depressionen sowie chronische Müdigkeit mindern.
Vitamin-D-Überdosierung: Risiken und Folgen
Allgemein gilt es, nicht zu viel Vitamin D in Form von Supplements aufzunehmen.
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Die Dosis an Vitamin D-Präparaten ist je nach Menschen und je nach Mangel individuell und sollte mit dem Arzt abgesprochen werden. Ohne fehlende Absprache kann es schnell passieren, dass der eigene Vitamin D-Bedarf falsch eingeschätzt wird. Auch mögliche Unterschiede bei der Vitamin D-Zufuhr im Sommer und im Winter beachtet man eventuell nicht.
Der Körper hat keinen Schutzmechanismus, um eine zu hohe Dosis Vitamin D abzublocken. Er will die gesamte Menge speichern und nutzen. Nimmt man zu viel Vitamin D auf, erhöht sich der Kalziumspiegel im Blut enorm. Den erhöhten Kalziumspiegel im Blut bei einer Überdosis an Vitamin D nennt man auch Hyperkalzämie.
In besonders ausgeprägten Fällen einer Vitamin D-Überdosierung kann es zu Herz-Rhythmus-Störungen, Gefässverkalkungen oder zu Nierenverkalkungen sowie Nierensteinen kommen. Dadurch entstehen Nierenschäden.
Der Körper benötigt ein hohes Mass an Kalzium, um das hohe Mass an Vitamin D zu transportieren. Der Überschuss an Vitamin D bewirkt in diesem Fall, dass der Körper zu viel Kalzium aus der Nahrung aufnimmt. Gleichzeitig löst er Kalzium aus den Knochen heraus. Es passiert also das Gegenteil von dem, was man mit den Vitamin D-Supplements bewirken wollte: Die Knochen werden abgebaut.
Durch diesen Mechanismus gelangt immer mehr Kalzium ins Blut und stört dabei die Stoffwechselvorgänge des Körpers.
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Diagnose und Behandlung der Hyperkalzämie
Hyperkalzämie kann nicht nur in Folge von einer Überdosis an Vitamin D auftreten. Ein Kalziumüberschuss wird häufig bei Routineuntersuchungen des Blutbildes festgestellt. Bei einer starken Konzentration von Serumkalzium oder ionisiertem Serumkalzium kann die Hyperkalzämie diagnostiziert werden.
Im Falle der Hyperkalzämie durch die Vitamin D-Überdosierung kann der Arzt auch eine Vitamin D-Vergiftung diagnostizieren. Von einer Vitamin-D-Toxizität kann gesprochen werden, wenn eine Person ab elf Jahren statt den empfohlenen 20 Mikrogramm am Tag über 100 Mikrogramm Vitamin D täglich aufnimmt.
Die Vitamin-D-Toxizität wird behandelt, indem die Vitamin D-Supplements so lange abgesetzt werden, bis das Kalziumgehalt im Blut reduziert ist und sich der Kalziumhaushalt im Körper wieder normalisiert hat. Auch eine hohe Zufuhr von Flüssigkeiten kann der Vitamin D-Toxizität entgegenwirken. Bei Bedarf können Flüssigkeiten auch intravenös eingeflösst werden. Zusätzlich werden Medikamente wie Kortikosteroide oder Bisphosphonate verabreicht.
Empfehlungen zur Vitamin D-Supplementierung
Viele Menschen müssen Vitamin D supplementieren, um den Folgen eines Vitamin D-Mangels vorzubeugen. Beim Supplementieren von Vitamin D ist es jedoch besonders wichtig, die einzunehmende Menge an Vitamin D mit einer Ärztin bzw. einem Arzt zu besprechen, um das richtige Mass zu finden. Man sollte weder einen Vitamin D-Mangel noch eine Vitamin D-Überdosis riskieren.
Um den richtigen Bedarf an Vitamin D festzustellen, muss man zunächst den Vitamin D-Spiegel im Blut überprüfen. Das kann durch einen Bluttest zum Beispiel beim Hausarzt erfolgen. Ist der Vitamin D-Spiegel im Blut erst einmal festgestellt, kann der fehlende Bedarf an Vitamin D durch Präparate ermittelt werden. Hierbei sollte unbedingt ein Arzt oder ein Apotheker hinzugezogen werden.
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Hat man die richtige Dosierung für seine Vitamin D-Supplements ermittelt, muss man noch nach einem passenden Vitamin D-Präparat suchen. Bei den Präparaten gibt es Unterschiede in der Dosierung und der Darreichungsform (Tabletten, Kapseln, Tropfen). Ist das richtige Präparat gefunden und die richtige Dosierung festgestellt, kann man das Vitamin D-Präparat wie mit der Ärztin oder dem Arzt vereinbart regelmässig einnehmen. Wichtig dabei ist, den Vitamin D-Spiegel weiterhin in regelmässigen Abständen zu überprüfen, um die ideale Dosis beizubehalten oder anzupassen.
Tagesbedarf an Vitamin D
Der geschätzte Tagesbedarf an Vitamin D liegt bei Kindern ab einem Jahr sowie Erwachsenen bei 20 Mikrogramm pro Tag. Kinder bis zu zwölf Monaten haben einen täglichen Vitamin D-Bedarf von zehn Mikrogramm.
Über die Nahrung (z.B. Die Nahrung liefert jedoch nur zehn Prozent des Vitamin D-Haushalts im Körper. Den Grossteil von 90 Prozent des Vitamin D produziert der Körper selbst. Für die körpereigene Vitamin D-Herstellung braucht der Körper allerdings ausreichend Sonnenlicht auf der Haut. Im Sommer sollte man sich also viel im Freien aufhalten, damit der Körper Vitamin D herstellen und speichern kann. Die Reserven braucht man dann im Winter auf.
Vitamin D durch Sonnenlicht tanken
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) empfiehlt, sich zwei- bis dreimal wöchentlich etwa zwölf Minuten im Sonnenlicht aufzuhalten. Dabei sollten Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen unbedeckt sein.
Die Haut produziert unter Einwirkung von UV-B-Strahlung bis zu 90 Prozent des benötigten Vitamin D. Im Sommer reichen für hellhäutige Menschen 10 Minuten Mittagssonne, für dunkelhäutige 20-60 Minuten.
Im Winter ist die Sonneneinstrahlung in der Schweiz oft ungenügend, um in der Haut ausreichend Vitamin D zu bilden.
Natürliche Vitamin-D-Quellen
Fettreiche Fische wie Hering, Lachs und Makrele sind besonders gute Vitamin-D-Quellen.
Vitamin D und Covid-19
Einige Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Status und Covid-19-Verläufen hin. «SWR Kultur» berichtet von Indizien, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel schwere Verläufe verhindern könnte.
Die Studienlage ist jedoch umstritten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sah Anfang 2021 keinen Beleg für eine schützende Wirkung bei Covid-19.
Öko-Test: Mängel in Vitamin-D-Präparaten
Öko-Test hat kürzlich 23 Vitamin-D3-Präparate unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die meisten Produkte schneiden schlecht ab.
Nur zwei erhalten die Bestnote «sehr gut»: die Dekristol 1000 I.E. Vitamin D3, Tabletten und die Vitamin D3 Hevert Tabletten 1000 I.E.
Der Hauptkritikpunkt: Viele Präparate sind überdosiert. Die «Frankfurter Rundschau» berichtet, dass 15 der getesteten Produkte deutlich zu viel Vitamin D enthalten.
Besonders auffällig waren die Vigantolvit Vitamin D3 Öl Tropfen von Procter&Gamble. Sie empfehlen eine Tagesdosis von 100 Mikrogramm - fünfmal mehr als vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlen.
«Utopia» berichtet von Gelier- und Verdickungsmitteln wie Carrageen und Carboxymethylcellulose, die negative Auswirkungen auf die Darmgesundheit haben können.
Auch Phosphatverbindungen und der Süssstoff Sucralose stehen in der Kritik. Sie könnten laut Öko-Test Nieren bzw. das Herz-Kreislauf-System schädigen.
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