Betreutes Wohnen für Menschen mit Essstörungen: Ein umfassendes Konzept

Abhängigkeit und Abhängigkeitstherapie sind ein weites Feld an verschiedenartigen Themen. Hier finden Sie fachbezogene Links und wertvolles Informationsmaterial zum Weiterlesen und Herunterladen.

Unser integratives und prozessorientiertes Therapiemodell geht davon aus, dass vielen Schwierigkeiten und Symptomen im psychosozialen Bereich (z.B. Abhängigkeit von Suchtmitteln, psychosomatische Beschwerden, Essstörungen usw.) Beziehungs- und Verhaltensmuster zugrunde liegen, die ein verantwortliches und erwachsenes Verhalten verhindern oder erschweren und eine aktive Lebensgestaltung einschränken oder gar verunmöglichen.

Wir wollen unseren Patienten und Patientinnen helfen, ungünstige oder destruktive Beziehungs- und Verhaltensmuster zu erkennen und so zu verändern, dass ein selbstbestimmtes, den sozialen und rechtlichen Gegebenheiten angepasstes und erfülltes Leben möglich wird.

Wir unterscheiden zwischen stoffgebundenen und stoffungebundenen Abhängigkeiten. Die stoffungebundenen oder nichtstofflichen Süchte werden auch Verhaltenssüchte genannt. Eine Verhaltenssucht zeigt sich in bestimmten Verhaltensweisen, die ebenfalls die Gesundheit schädigen oder schwerwiegende soziale Folgen haben können.

Die bekanntesten sind: Spielsucht, Online-Sucht, Kaufsucht etc. Hinzu kommen bei den Verhaltenssüchten auch die Störungen rund ums Essen: Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) und Binge-Eating-Disorder (Esssucht ohne Erbrechen).

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Bei den stoffgebundenen Süchten sind die bekanntesten die Abhängigkeit von Alkohol, Tabak und den verschiedenen sog. illegalen Drogen (Heroin, Kokain, Amphetamine, Cannabis). Zudem gibt es auch noch die Abhängigkeit von Medikamenten wie Benzodiazepine, Methadon, Schmerzmittel etc.

Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass eine ‚Sucht‘ Krankheitscharakter hat und das entsprechende Verhalten (z.B. trinken von Alkohol, rauchen, bulimisches Essen) nicht oder kaum mehr kontrollierbar ist. Selbst wenn das Suchtverhalten deutlich negative Auswirkungen hat (z.B. gesundheitliche Probleme, berufliche oder familiäre Konflikte), kann es nicht aufgegeben werden.

Von ‚Sucht‘ spricht man also, wenn das zu Grunde liegende Problemverhalten zu einem eigendynamischen, zwanghaften Verhalten wird.

Frauen mit Essstörungen sind oft über einen langen Zeitraum erkrankt, was gravierende Folgen für ihre Ausbildung oder ihre Position im Arbeitsmarkt haben kann.

TheWo Bethanien: Einzigartiges Konzept für Frauen mit Essstörungen

Das einzigartige Konzept des TheWo Bethanien schafft einen Rahmen, der Frauen nicht nur im Kampf gegen die Essstörung unterstützt, sondern ihnen gleichzeitig ermöglicht, ihre Ausbildung fortzusetzen oder im Erwerbsleben zu bleiben.

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Es stehen Plätze für mehrere Wochen oder einige Monate zur Krisenintervention und für Präventiv- und Intervallaufenthalte zur Verfügung.

In naturnaher Umgebung und einem therapeutisch unterstützenden Umfeld bieten wir Langzeitplätze in komfortablen Einzelzimmern mit eigenem Bad oder in Studios mit Kochmöglichkeit an.

Auf dem Gelände des TheWo Bethanien bieten wir Studios mit Kochmöglichkeit an.

Das TheWo Bethanien liegt im ländlichen Kaltenbach im Kanton Thurgau, nahe der Bahnstation Stein am Rhein.

Die Hauptmahlzeiten sowie Zwischenmahlzeiten (Zvieri und Spätimbiss) werden von Fachpersonal betreut und unterstützt. Falls nötig, erhalten die Bewohnerinnen ihre Mahlzeiten geschöpft oder Unterstützung beim Portionieren und werden in der Emotionsregulation begleitet.

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In wöchentlichen Bezugspersonengesprächen werden individuelle Ziele geplant und bearbeitet. Regelmässige Standortgespräche mit Mitbehandelnden sowie bei Bedarf Angehörigengespräche ergänzen die Betreuung. Für die Bewältigung des Alltags sind tägliche Kurzgespräche vorgesehen.

In der Regel wird angestrebt, eine externe Tagesstruktur im Teilzeitpensum zu schaffen. Dadurch können die Bewohnerinnen ihrer Ausbildung oder Arbeit nachgehen, eine IV-Tagesstätte oder Werkstatt besuchen oder beispielsweise auf einem Bauernhof mitarbeiten.

Täglich findet unter der Woche eine Gruppentherapie statt, ergänzt durch vielfältige Gruppenangebote wie Bewegung und Körperwahrnehmung, Psychoedukation, therapeutisches Kochen, kreatives Gestalten sowie Training in Selbstfürsorge, Emotionsregulation und Haushaltsführung.

Die Entwöhnung Egliswil: Ein weiterer Schritt in Richtung Selbstbestimmung

Ein weiterer Schritt in Richtung selbstbestimmtes Leben mit einer Entwöhnungsbehandlung im Anschluss an einen erfolgreich abgeschlossenen Entzug.

Die Entwöhnung Egliswil verfügt über 24 Plätze in Einzelzimmern verteilt auf sieben Wohngruppen. Dazu gibt es verschiedene Arbeitsbereiche, Kreativ- und Freizeiträume, Sauna, Garten, Volleyballfeld etc.

Die Lage ist ländlich in unmittelbarer Nähe zum Hallwilersee. Mit dem öffentlichen Bus sind wir sehr gut erreichbar (15 Min. vom Bahnhof Lenzburg).

Die Therapien werden fachärztlich eng begleitet und bei Notwendigkeit medikamentös unterstützt. Das psychotherapeutische Angebot umfasst Einzel- und Gruppentherapie und ist lösungs- und ressourcenorientiert. Bei Bedarf werden auch Paar- und Familiengespräche durchgeführt.

Alle Patienten und Patientinnen leben in 6 Wohngruppen von jeweils 3 Personen und einer Wohngruppe von 6 Personen.

Ein wichtiger Bestandteil des stationären Programms ist die Arbeitstherapie an einem der realitätsnahen Arbeitsplätze der entero Klinik.

Regelmässige sportliche Betätigung erachten wir als wichtig, um die körperliche Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Wir unterstützen die aktive Freizeitgestaltung.

Die Häuser am Standort Egliswil bieten deshalb viele Freizeitmöglichkeiten wie etwa Fitness- und Kraftraum, Musikraum oder Volleyball.

Ziel ist es zudem, so bald als möglich eine aktive Freizeitgestaltung ausserhalb der Klinik zu ermöglichen.

Grundsätzlich unterstützen wir alle positiven Kontakt- und Beziehungsmöglichkeiten, die ein Patient / eine Patientin ausserhalb zur Verfügung hat. Dies schliesst Familienmitglieder, eigene Kinder, Lebenspartner, Freunde/Freundinnen und/oder Berufskollegen mit ein.

Anschliessend an dieses Gespräch wird entschieden, ob wir eine Aufnahme befürworten. Falls auch der Bewerber oder die Bewerberin bei uns eintreten möchte, wird das weitere Vorgehen je nach Lage abgemacht.

Eine Aufnahme setzt voraus, dass der/die Betreffende unser Konzept und unsere Hausordnung akzeptiert und bereit und fähig ist, am Therapieprogramm der Klinik teilzunehmen. Für den definitiven Eintritt muss der körperliche Entzug erfolgt sein und eine Kostengutsprache der Krankenkasse vorliegen.

Die Therapiekosten werden von den Krankenkassen und dem Wohnsitzkanton übernommen. Der Spitalkostenbeitrag, der vom Patienten, der Patientin übernommen werden muss, beträgt CHF 15.-/Tag. Dazu kommen je nach Situation die Franchise und 10% Kostenbeteiligung (bis max. CHF 700.-/Jahr). Ca. CHF 17.- (für Reisespesen, Freizeitgeld, Hygieneartikel, Kleiderkosten, Handykosten etc.)

Können die Nebenkosten nicht selbst bezahlt werden, muss ein Gesuch an die zuständige Sozialbehörde gestellt werden.

entero Klinik ist von den Krankenkassen und dem Kanton Aargau anerkannt.

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