ADHS und Sexuelle Störungen: Ursachen und Behandlungsansätze

Sexuelle Störungen können eine Partnerschaft stark belasten.

Von sexuellen Störungen wird gesprochen, wenn eine Person ihre individuellen Anforderungen an eine erfüllte Sexualität nicht erreicht und sie unter einem Leidensdruck steht.

Sexuelle Funktionsstörungen können psychische und physische Ursachen haben.

Sexuelle Störungen bei Männern und Frauen:

  • Sexuelle Lustlosigkeit: Frauen sind davon häufiger betroffen wie Männer. Die Ursachen sind vielschichtig. Gründe können schlechte Erfahrungen mit Partnern, Stress oder Partnerschaftskonflikte sein.
  • Kein Orgasmus: Längst nicht alle haben beim sexuellen Erleben einen Höhepunkt. Mögliche Ursachen sind psychische Blockaden durch Belastungen oder Ängste, nicht ausreichende sexuelle Lust oder weil sie sich nicht entspannen, fallen lassen können. Bei manchen Frauen ist es nur beim Geschlechtsverkehr nicht möglich, bei anderen auch bei der Selbstbefriedigung nicht.

Sexuelle Störungen bei Männern:

  • Erektionsstörungen: Der Penis wird trotz Stimulation nicht ausreichend steif. Dies kann körperliche Ursachen haben, ist jedoch meist auf psychische Ursachen zurückzuführen. Die Folge sind Versagensängste, das Gefühl kein «richtiger» Mann zu sein oder Angst vor sexuellen Kontakten.
  • Vorzeitiger Samenerguss: Ist die häufigste Störung bei Männern. Dabei kommt es zu einem aussergewöhnlich schnellen Samenerguss oder früher als gewollt.

Sexuelle Störungen bei Frauen:

  • Erregungsstörungen: Die sexuelle Erregung ist manchmal nicht ausreichend, um zu einer Befeuchtung der Scheide oder zu sexueller Lust zu gelangen. Die Ursachen sind meist partnerbezogen. Es kann aber auch hormonell bedingt sein oder durch unbewusste Ängste.
  • Vaginismus: Der sog. Scheidenkrampf, eine „Angstreaktion“ auf das Eindringen des Penis. Durch das Verkrampfen der Scheidenmuskulatur entstehen Schmerzen beim Verkehr oder es verunmöglicht diesen.

Die Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine im Kindesalter beginnende psychische Störung.

ADHS ist primär gekennzeichnet durch schnelle Ablenkbarkeit bzw. durch ein grosses Aufmerksamkeits-Defizit (ADS) sowie durch grosse motorische Unruhe sprich Hyperaktivität (ADHS), dies oft in Kombination mit Impulsivität (aufbrausendes, unüberlegtes Handeln).

Ca. 5-10 % aller Kinder zeigen Symptome im Sinne einer ‚echten‘ ADHS (die %-Zahl variiert nach Ländern und Erhebunsmethoden).

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Knaben werden deutlich häufiger diagnostiziert als Mädchen.

Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis in das Erwachsenenalter hinein fortbestehen.

AD(H)S ist ein multifaktoriell bedingtes Störungsbild mit einer genetischen Disposition (Vererbung).

Auf neurobiologischer Ebene wird AD(H)S als Unterfunktion des Hirnbotenstoffwechsels im Frontalcortex (Stirnhirn) gesehen.

Die Ursache für diese neuronale Unteraktivierung ist ein Mangel an Dopamin.

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Dopamin ist jener Hirnbotenstoff (Neurotransmitter), welcher für eine zuverlässige Selbststeuerung und eine gute Impulskontrolle zuständig ist.

Für den Verlauf und die individuelle Ausprägung von AD(H)S spielen auch psychosoziale Faktoren und Umweltbedingungen eine wichtige Rolle.

Nicht jedes unkonzentrierte und scheinbar ‚hyperaktive‘ Kind hat eine echte Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitäts-Störung.

So kann ‚gestörtes‘ und scheinbar ‚hyperaktives‘ Verhalten unter Umständen als eine natürliche und gesunde Reaktion auf ungesunde Lebensumstände (z.B. Mobbing in der Schule, Scheidung der Eltern etc.) gesehen werden.

Unbehandelte ADHS-Betroffene und ihre Angehörigen stehen meist unter erheblichem Leidensdruck.

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Für Menschen mit beginnenden, akuten oder chronischen Psychosen bieten die UPD ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Konzept.

Psychosen sind Erkrankungen, die aufgrund der vielfältigen Störungen weitreichende Auswirkungen auf das persönliche oder berufliche Umfeld der Betroffenen haben können.

Eine gute Diagnostik und Beratung ist nötig - und möglich.

Die UPD bieten eine umfassende Diagnostik, die mit Beratung zu Therapie und Behandlung vervollständigt wird.

Die Sprechstunde für Psychosen ist bestens mit den ambulanten und stationären Einheiten der UPD vernetzt.

Ein Schwerpunkt liegt in der zeitgemässen Behandlung erster psychotischer Episoden und beginnender Schizophrenien.

Eine umfassende und professionelle Betreuung ist gewährleistet.

Ein Schwerpunkt ist die Früherkennung von psychotischen Störungen und die Diagnostik und Behandlung von Wahrnehmungsstörungen (Halluzinationen).

In der Sprechstunde für Angst- und Zwangsstörungen werden folgende Störungen abgeklärt:

  • Panikattacken (anfallsartige Angst)
  • Agoraphobie (Platzangst, Angst sich von zu Hause zu entfernen)
  • Soziale Ängste (Angst im Mittelpunkt zu stehen)
  • Spezifische Ängste (Angst vor Spinnen, Schlangen, Angst vor Krankheiten, Höhenangst, Prüfungsangst etc.)
  • Generalisierte Angststörungen (starke, dauernde Ängste und Sorgen)
  • Zwangsstörungen mit Zwangshandlungen und/oder Zwangsgedanken

In der Sprechstunde werden die oben erwähnten Störungen behandelt oder es wird bei der Suche nach geeigneten Therapeutinnen und Therapeuten geholfen.

Aufgrund der Studienergebnisse gilt bei Angst- und Zwangsstörungen heute die kognitive Verhaltenstherapie als Psychotherapie erster Wahl.

Hauptmerkmale einer Zwangsstörung sind die immer wiederkehrenden Zwangsgedanken und / oder Zwangshandlungen.

Das Chronifizierungsrisiko von Zwangsstörungen, die nicht behandelt werden, ist gross.

Mindestens ein Drittel aller Zwangsstörungen beginnt im Kindes- und Jugendalter.

Enttäuschungen, Trauer, seelischer Schmerz und Stimmungsschwankungen sind normale Gefühlsreaktionen und gehören (ebenso wie Freude) zum menschlichen Leben und stellen nichts Krankhaftes dar.

Ein eigentliches depressives Leiden verändert in tiefgreifender Weise den gesamten Menschen: Seine Gefühle, sein Denken und Verhalten sowie die körperlichen Funktionen bis hin zum Stoffwechsel.

In der Depression erlischt die Fähigkeit zum Erleben von Freude, das Denken wird grüblerisch-kreisend (und in schweren Fällen auch suizidal gefärbt) und oft selbstanklagend.

An die Stelle von Traurigkeit treten innere Leere, Gefühllosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit und nach aussen lähmende Handlungsunfähigkeit.

Depressive Störungen treten nicht nur im Erwachsenenalter auf.

Die Existenz depressiver Störungen im Kindes- und Jugendalter war lange Zeit umstritten.

Heute kann als gesichert gelten, dass auch Kinder und Jugendliche depressiv erkranken können.

Bei mittelschweren und schweren Depressionen ist eine Therapie unerlässlich, unabhängig vom Alter des Betroffenen.

Mittels kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden können gute Behandlungserfolge erzielt werden.

Die Sprechstunde für Insomnie und Hypersomnie ist ein Angebot für Patient*innen mit Schlafstörungen wie Insomnie, Hypersomnie oder Parasomnie.

Symptome können sein:

  • Nicht ausreichend langer Schlaf
  • Nicht erholsamer Schlaf
  • Zu hoher Schlafbedarf
  • Schläfrigkeit am Tag
  • Alpträume
  • Schlafwandeln

Ziel der Sprechstunde ist die Abklärung der Ursachen, da es verschiedene Gründe für die Schlafstörungen gibt.

In der Sprechstunde wird entschieden, ob weitere Untersuchungen, insbesondere eine Untersuchung im Schlaflabor oder auch Laboruntersuchungen im Blut notwendig sind.

Wenn Untersuchungen durchgeführt wurden, erfolgt die Besprechung der Resultate zu einem zweiten Termin.

Dieser kann je nach Kapazitäten und Befunden auch in der Neurologischen Poliklinik Inselspital oder im Schlaf-Wach-Epilepsiezentrum (SWEZ) der Neurologie Inselspital stattfinden.

Die Behandlung hängt ab von den Ursachen der Schlafstörungen.

Möglich sind medikamentöse Behandlungen oder Psychotherapie.

Der natürliche Schlaf ist Grundbedingung für Gesundheit, Leistung und Wohlbefinden.

Schlafen gilt in den westlichen Industrienationen bisweilen als eher lästige Unterbrechung eines mit Arbeit und Terminen vollgestopften Tages.

Schlafmangel gilt in unserer Stressgesellschaft manchmal als chic, „… schlafen kann ich, wenn ich tot bin…“ (R. W. Fassbinder, gestorben 1982 mit 37 Jahren).

Ein Viertel aller Menschen leidet an zumindest gelegentlich auftretenden Schlafstörungen, bei der Hälfte der Betroffenen ist die Schlafstörung jedoch eine behandlungsbedürftige Erkrankung.

Nächtliche Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien) und Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie) schliessen sich nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig.

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