Das Verhalten rolliger Katzen verstehen

Die Rolligkeit ist ein natürlicher Prozess im Leben einer weiblichen Katze. Aber wie lange ist eine Katze rollig? Und welche Anzeichen deuten darauf hin?

Was bedeutet Rolligkeit?

Rolligkeit ist die Phase im Jahr, in der weibliche Katzen fortpflanzungsbereit sind. Die meisten Katzen werden im Alter von 4 bis 12 Monaten rollig.

Die sexuelle Empfänglichkeit hält ein paar Tage an und wiederholt sich im Allgemeinen alle drei Wochen. In dieser Zeit ist höchste Vorsicht geboten, damit es nicht zu ungewollten Katzenbabys kommt.

Dauer und Häufigkeit der Rolligkeit

Wie lange eine Katze auf Partnersuche ist, kann variieren - abhängig von verschiedenen Faktoren wie Rasse, Alter und Umweltbedingungen. Im Allgemeinen dauert jedoch eine einzelne Rolligkeit etwa 7 bis 10 Tage. Wenn eine Katze in dieser Phase nicht gedeckt wird, kann sie innerhalb weniger Wochen erneut rollig werden.

Wie oft eine Katze paarungsbereit ist, ist ebenfalls variabel. Einer gesunden, nicht kastrierten Katze kann das alle zwei bis drei Wochen passieren. Bei einigen treten Rolligkeiten jedoch seltener auf. Hier können mehrere Monate zwischen den einzelnen Phasen liegen.

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Der Zustand selbst ist von saisonalen Einflüssen abhängig. Die meisten Katzen werden in den wärmeren Monaten des Jahres, etwa von Februar bis September, rollig. Das liegt daran, dass das Licht und die Temperatur einen direkten Einfluss auf die Hormonproduktion einer Katze haben.

Anzeichen einer rolligen Katze

Das Verhalten der felinen Lieblinge wird sich während der Rolligkeit sicht- und hörbar verändern. Zunächst werden sie Ihnen gegenüber anhänglicher, miauen häufiger und reiben sich an Ihren Beinen oder kuscheln mehr als sonst mit Ihnen.

Sie reiben ihr Hinterteil an Möbeln und anderen Gegenständen oder gar an ihren Menschen. Unter Umständen leckt sich die Katze länger als gewöhnlich an ihrem Genitalbereich.

In der Folge steigert sich ihre Unruhe und aus dem anfänglichen Miauen wird ein lautes Jaulen bis Schreien. Die Katzen nehmen zudem öfter die sogenannte Brunststellung ein. Dabei ist ihr Gesäss in der Höhe und ihr Schwanz zur Seite gebogen, während sie ihre hinteren Beine tänzelnd bewegen.

Manche Katzen neigen zu gesteigerter Aggressivität Artgenossinnen und manchmal auch ihren Menschen- gegenüber und markieren Gegenstände mit Urin, um eine Duftmarke für paarungsbereite Verehrer zu setzen. Nicht zuletzt werden sie darauf beharren, nach draussen rennen zu dürfen. Für Katzenhaltern beginnt eine Zeit der Geduld mit ihren felinen Damen.

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Wenn Ihre Katze rollig ist, gibt es einige typische Anzeichen, auf die Sie achten sollten:

  • Lautes Miauen: Eine rollige Katze miaut oft laut und durchdringend, um potenzielle Partner auf sich aufmerksam zu machen.
  • Reiben und Schmusen: Möglicherweise reibt das Tier verstärkt an Gegenständen, Möbeln oder Menschen. Dadurch will es seinen Duft hinterlassen und Paarungsbereitschaft signalisieren.
  • Erhöhte Zuneigung: Eine paarungsbereite Katze ist plötzlich viel verschmuster als sonst und möchte mehr Zeit mit Ihnen verbringen.
  • Markierverhalten: Manche rollige Katzen markieren ihr Territorium durch Urin, um ihre Anwesenheit und Verfügbarkeit für potenzielle Partner kenntlich zu machen.

Neben den oben genannten Verhaltensänderungen können auch einige physiologische Veränderungen auftreten, wie zum Beispiel:

  • Vergrösserte Vulva: Die Vulva der Katze kann geschwollen und gerötet sein.
  • Vaginaler Ausfluss: Ein klarer oder leicht milchiger Ausfluss aus der Vagina ist ein weiteres Anzeichen für die Paarungsbereitschaft.
  • Erhöhte Körpertemperatur: Während der Rolligkeit steigt die Körpertemperatur einer Katze leicht an.

Umgang mit einer rolligen Katze

Für Katzenhaltern beginnt eine Zeit der Geduld mit ihren felinen Damen.

Lenken Sie Ihre feline Freundin so gut wie möglich ab; Spiele sind ein geeigneter Anfang

Halten Sie Decken, Wärmepackungen oder ein angewärmtes Handtuch bereit, um ihr Komfort zu bieten

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Schenken Sie ihr so viel (oder auch wenig) Aufmerksamkeit, wie sie benötigt

Gönnen Sie ihr ausreichend Ruhe

Bieten Sie ihr Rückzugsmöglichkeiten an

Verwöhnen Sie sie mit schmackhaftem Essen

Achten Sie darauf, dass ihr Katzenklo grundsätzlich sauber ist

Verwenden Sie beruhigende Produkte wie Pheromone oder Naturheilmittel wie Kräuter, deren Duft allein entspannend auf die Katze wirkt

Beachten Sie folgende praktische Massnahmen zum Schutz Ihrer paarungsbereiten Katze:

  • Lassen Sie Ihre Stubentigerin in dieser Zeit nicht nach draussen
  • Sorgen Sie dafür, dass sie nicht in einem unbewachten Moment entwischen kann
  • Öffnen Sie Haus-, Wohnungs- und Terrassentüren mit Bedacht
  • Schliessen Sie die Katzenklappe
  • Sichern Sie gekippte Fenster, sodass das Tier dort nicht ausbüxen und sich nicht verletzen kann

Kastration als Lösung

Wenn Sie nicht beabsichtigen, mit Ihrer Katze zu züchten, sollten Sie in Betracht ziehen, sie kastrieren zu lassen. Durch die Kastration werden die Eierstöcke und meist auch die Gebärmutter entfernt. Die zunehmenden Sonnenstrahlen sind oftmals Grund für das veränderte Verhalten bei Katzen. Dabei wird vor allem weniger Melatonin (Schlafhormon) ausgeschüttet und mehr vom Glückshormon Serotonin produziert. Das Ansteigen des Serotoninspiegels führt bei Katzen zu einer besseren Laune und höheren Aktivität.

Um ungewollten Nachwuchs zu verhindern, sollten Katzenhaltern ihre Katzen unbedingt kastrieren lassen, bevor die Paarungszeit beginnt.

Warum Kastrieren wichtig ist

Katzen sind bereits mit ein paar wenigen Monaten geschlechtsreif. Eine Katze kann pro Jahr bis zu fünf Würfe mit circa vier bis sechs Kätzchen grossziehen, die wiederum nach ca. einem halben Jahr selbst für Nachwuchs sorgen. Die Zahl der Nachkommen von lediglich einer Katze steigt so nach nur wenigen Jahren in die Tausende!

Abgesehen von dem Tierleid, das mit dem Streunerdasein einhergeht, kann jeder ungewollte Nachwuchs auch eine Belastung für Tierheime sein, die regelmässig im Mai, wenn die Kätzchen geboren sind, Aufnahmestopps verhängen müssen, da die Einrichtungen überfüllt sind. Vor diesem Hintergrund sind alle Katzenhaltenden in der Verantwortung, ihre Freigängerkatzen kastrieren zu lassen, um diese Umstände nicht ungewollt zu unterstützen.

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