Richtiges Verhalten gegenüber einem orangen PKW: Einparkhilfe im Detail

Viele moderne Autos sind mit einem Parklenkassistenten ausgestattet. Es ist jedoch nicht immer einfach, die Lenkkontrolle beim Auto abzugeben. Das Gefühl ist neu und entgegen allem, was wir in der Fahrschule gelernt haben.

Verantwortung und Funktionsweise des Parklenkassistenten

Wie bei sämtlichen Assistenzsystemen trägst du als Lenker die volle Verantwortung. Deine Aufgabe als Lenker beim Parklenkassistenten liegt darin, den Vor- respektive Rückwärtsgang einzulegen, Gas zu geben, Kuppeln und zu Bremsen. Du fährst die Strasse mit Parkplätzen entlang.

Die Lücke wird mittels Ultraschallsensoren vermessen, die sich am vorderen und hinteren Stossdämpfer befinden. Sie vermessen nicht nur die Parklücke, sondern überwachen auch die seitlichen Abstände zum Vorderwagen oder Hindernissen während des Einparkvorgangs. Findet das System eine Lücke, speichert es diese ab, wenn das Auto weiterfährt. Kommt dann eine neue Lücke, ersetzt diese die alte im Speicher.

Möchtest du eine Lücke nutzen, aktivierst du per Knopfdruck das Parklenksystem. Am Display sagt es dir dann, ob du dich in der richtigen Position befindest oder ob du allenfalls noch weiter nach vorne fahren musst. Falls du schon richtig stehst, bekommst du die Anweisung, den Rückwärtsgang einzulegen. Nach einer Pause von 0.5 Sekunden kannst du leicht aufs Gas gehen. In dieser halben Sekunde berechnet das Auto den Weg, welchen es nehmen muss, um sich optimal in der Lücke zu positionieren.

Technische Voraussetzungen und Zusammenspiel der Systeme

Die Hauptvoraussetzung für den Einbau des Parklenkassistenten ist die elektrische Servolenkung. Sie bietet dem Steuergerät des Assistenten mit Hilfe des elektrischen Antriebs der Servolenkung die Möglichkeit, aktiv und selbstständig zu lenken. Das Steuersystem fürs ABS (Antiblockiersystem) übermittelt die Fahrzeuggeschwindigkeit. Wenn du mit einer Geschwindigkeit von mehr als 7, respektive 9 km/h einparken willst, bremst es für dich ab. Bei Kollisionsgefahr kann es sogar bis zum Stillstand bremsen. In diesem Fall wird der Parklenkassistent abgeschaltet. Dieses System greift jedoch nur im Notfall und dient zur Schadensminderung.

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Zudem gibt es zwei Drehzahlfühler. Dieses Steuergerät für automatisches Getriebe erkennt die eingelegte Fahrstufe. So weiss also der Parklenkassistent, ob gerade der Rückwärtsgang eingelegt ist. Hat dein Geschäftsfahrzeug eine Start-Stopp-Anlage, wo sich der Motor bei Stillstand automatisch abschaltet? Dann sorgt das Motorsteuergerät dafür, dass das diese Funktion deaktiviert ist, wenn der Parklenkassistent arbeitet.

Die Informationen, ob dein Auto eine passende Parklücke erkannt hat, welchen Gang du einlegen und wann du Gas geben musst, erhältst du alle über die Anzeige beim Radio / Navigationssystem angezeigt. Vom Temperaturfühler wird die Aussentemperatur gesendet. Mit dem Blinker zeigst du an, auf welcher Strassenseite der Parklenkassistent nach Lücken suchen soll - ohne diese Angabe sucht er auf der rechten Seite.

Wie du siehst, spielen viele Faktoren und Systeme eine Rolle zum richtigen Einparken mit dem Parklenkassistenten. Du kannst es ja mal auf einem ruhigen Platz ausprobieren.

Zusätzliche Tipps für sicheres Verhalten im Strassenverkehr

Neben dem korrekten Umgang mit dem Parklenkassistenten gibt es auch andere wichtige Aspekte für ein sicheres Verhalten im Strassenverkehr:

  • Bei Spurabbauten ist das Reissverschlusssystem obligatorisch. Nutzen Sie dabei im dichten Verkehr beide Spuren bis zum Hindernis.
  • Der Verkehr auf der Autobahn hat Vortritt gegenüber den Einfahrenden. Nutzen Sie eine genügend grosse Lücke zum Einfädeln und achten Sie auf Fahrzeuge im toten Winkel.
  • Wenden Sie auf zweispurigen Einfahrten das Reissverschlusssystem an, um sich einzureihen. Nutzen Sie dazu die gesamte Länge der beiden Fahrspuren.
  • Reihen Sie sich rechtzeitig auf der Normalspur ein, wenn Sie die Autobahn verlassen wollen (spätestens beim zweiten Vorwegweiser). Jeder unnötige Spurwechsel schadet dem Verkehrsfluss. Bleiben Sie deshalb solange wie möglich auf Ihrer Spur.
  • Denken Sie an die obligatorische Rettungsgasse. Nutzen Sie alle Spuren bis zu einem allfälligen Hindernis. Fahren Sie gleichmässig mit der signalisierten Geschwindigkeit und halten Sie Abstand.
  • PW-Lenkende nutzen im dichten Verkehr beide Spuren und fahren versetzt. Praktizieren Sie den klassischen «Reissverschluss» bei Spurabbauten. Beachten Sie die gelb-orangen Bodenmarkierungen.

Verhalten bei Pannen

Sollte es zu einer Panne kommen, beachten Sie folgende Punkte:

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  • Stellen Sie Ihr Fahrzeug auf dem Pannenstreifen ab und schalten Sie die Warnblinklichter ein.
  • Tragen Sie eine Warnweste, verlassen Sie das Fahrzeug, aber betreten Sie nie die Fahrbahn.
  • Benutzen Sie wenn möglich die Notrufsäulen.
  • Halten Sie sich abseits des fliessenden Verkehrs, wenn möglich begeben Sie sich hinter die Leitplanke (Vorsicht auf Brücken).

Sicherheit von Fussgängern

Auch als Fahrzeuglenker ist es wichtig, auf Fussgänger zu achten. Hier einige Tipps:

  • Achten Sie auf Fussgänger und seien Sie bereit zu bremsen.
  • Seien Sie besonders im Dunkeln achtsam, denn Fussgänger sind nicht immer von Weitem zu sehen.
  • Lassen Sie von rechts wie auch von links kommenden Fussgängern den Vortritt.
  • Halten Sie an, wenn eine Person auf dem Fussgängerstreifen die Strasse überqueren will.
  • Halten Sie ganz an, vor allem bei Kindern und älteren oder behinderten Menschen.

Verkehrsregeln für Fussgängerstreifen

Es gibt verschiedene Arten von Fussgängerstreifen, die jeweils unterschiedliche Regeln haben:

  • Fussgängerstreifen mit Insel: Auf dieser Art von Fussgängerstreifen wird jede Hälfte als unabhängiger Fussgängerstreifen betrachtet. Man steht demnach vor zwei Fussgängerstreifen.
  • Fussgängerstreifen mit Tramschiene: In dieser Situation hat das Tram gegenüber den Fussgängern Vortritt.
  • Zone 20 oder Begegnungszone: In einer Zone 20 haben die Fussgänger Vortritt, doch sie müssen trotzdem vermeiden, den Verkehr unnötig zu beeinträchtigen.
  • Zone 30: In einer Zone sind Fussgängerstreifen grundsätzlich nicht erlaubt. Die Fussgänger dürfen die Strasse an einem beliebigen Ort überqueren. Wobei es zu beachten gilt, dass die Fahrzeuge gegenüber den Fussgängern Vortritt haben.
  • Fussgängerstreifen mit Ampel: Hier hat der Fussgänger bei Grün Vortritt. Wechselt die Ampel auf Orange oder blinkt sie grün, sollte der Fussgängerstreifen nicht mehr betreten und die nächste Grünphase abgewartet werden. Achtung: Fussgänger haben keinen Vortritt, wenn sie bei Rot die Strasse überqueren, auch nicht auf dem Fussgängerstreifen.
  • Fussgängerstreifen über mehrere Fahrspuren in gleicher Richtung: In diesem Fall ist besondere Vorsicht geboten, denn stehende Fahrzeuge können die Sicht einschränken.

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