Die Hypochondrie, im Volksmund auch die Einbildung, krank zu sein genannt, ist eine psychische Störung aus der Gruppe der somatoformen Störungen. Eine somatoforme Störung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen körperliche Beschwerden verspüren, für die in medizinischen Untersuchungen keine organischen Ursachen zu finden sind.
Kaum eine andere psychische Störung findet sich im allgemeinen Sprachgebrauch so häufig wie die Hypochondrie. Im Zusammenhang mit Menschen, die häufig über geringfügige Leiden oder die Angst vor Krankheiten sprechen, sind oft abfällige Bezeichnungen wie Hypochonder oder eingebildeter Kranker zu hören.
Dabei leiden hypochondrische Menschen tatsächlich - wenn auch nicht körperlich, so doch an einer psychischen Erkrankung. Daher ist zur Hypochondrie-Behandlung eine Psychotherapie sinnvoll.
Somatoforme Störungen zu denen die Hypochondrie gehört, treten bei der Bevölkerung international mit einer Häufigkeit von 9 bis 20 Prozent auf. Das Vollbild der Hypochondrie findet sich bei etwa 5 Prozent.
Hypochondrische Störungen können sich in jedem Lebensalter entwickeln, wobei Männer und Frauen gleichermassen häufig hypochondrisch sind. Zur Hypochondrie neigende Menschen sind meist ängstlich und übervorsichtig und haben einen ausgeprägten Hang zur Selbstbeobachtung. Informationen über Krankheiten und die Wahrnehmung (an sich normaler) körperlicher Erscheinungen lassen Hypochonder annehmen, sie seien krank.
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Auch die (fehlenden) Untersuchungsergebnisse ändern beim Hypochonder nichts an der Befürchtung, ernsthaft krank sein. Durch die für Hypochondrie typische Angst um die eigene Gesundheit steigt das körperliche Erregungsniveau, wodurch die scheinbaren Symptome zunehmen und sich die Überzeugung verfestigt, krank zu sein.
Ursachen der Hypochondrie
Für eine Hypochondrie kommen als Ursachen verschiedene Faktoren infrage, die sich im Zusammenspiel gegenseitig beeinflussen.
Die Entstehung einer Hypochondrie hat ihre Ursachen unter anderem in einem gesteigerten Erregungsniveau: Schon bevor die ersten Anzeichen einer Hypochondrie auftreten, zeigen spätere Hypochonder oft eine hohe psycho-physiologische Reaktivität. Das heisst zum Beispiel, dass sie auf Reize besonders schnell mit erhöhtem Herzschlag reagieren.
Ausserdem haben hypochondrische Menschen eine besonders niedrige Schwelle für körperliche Reize, können also zum Beispiel ihren Puls leichter wahrnehmen als andere. Zusätzlich neigen sie dazu, Ereignisse extrem negativ zu bewerten.
Bevor sie Symptome einer Hypochondrie entwickeln, kommen Hypochonder meist mit Informationen über Krankheiten in Kontakt, zum Beispiel durch Berichterstattungen in den Medien oder dadurch, dass jemand aus ihrem Umfeld schwer erkrankt ist.
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Auch bestimmte Ereignisse oder Lebensumstände können unter den möglichen Ursachen einer Hypochondrie eine Rolle spielen: Häufig berichten hypochondrische Menschen, dass sie vor dem Einsetzen der Hypochondrie unter Stress standen oder einschneidende Veränderungen in ihrem Leben eingetreten sind.
Unter diesen Umständen führt die Wahrnehmung körperlicher Erscheinungen (wie unregelmässiger Herzschlag, Schwindel, Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen, die als vorübergehende Beschwerden völlig normal sind oder auf die erhöhte Belastung zurückgehen) zu der Annahme, dass diese Symptome Zeichen einer schweren Erkrankung sind. Diese entspricht oder ähnelt häufig der Krankheit, von der sie vor Beginn der Symptome durch ihr Umfeld oder die Medien gehört haben.
Menschen mit Hypochondrie befinden sich in einem Teufelskreis: Die Gewissheit, krank zu sein, erhöht ihren Stress und steigert die Aufmerksamkeit für ihre Beschwerden. Meist versuchen sie, in der Fachliteratur mehr Informationen über ihr Leiden zu finden. Diese Faktoren wiederum sind die Ursachen dafür, dass die Hypochonder weiterhin vermehrt Symptome wahrnehmen und verstärkt überzeugt sind, eine bestimmte Erkrankung zu haben.
Zusätzliche Faktoren erhalten die Hypochondrie aufrecht: Viele hypochondrische Menschen schonen sich aus Sorge um ihre Gesundheit und vermindern dadurch ihre körperliche Belastbarkeit. So kann es passieren, dass schon kleinere Anforderungen die Ursachen für tatsächliche körperliche Beschwerden sind. Zudem begegnet die Umwelt Hypochondern meist mit Unterstützung: So erledigen viele Mitmenschen Besorgungen für sie oder zeigen Mitleid und Zuwendung. Ohne dass die Hypochonder dies absichtlich einsetzen, erhalten sie so für ihre Beschwerden gewissermassen eine Belohnung.
Der Hypochondrie liegen aus psychoanalytischer Sicht als Ursachen innere Konflikte zugrunde, die durch Schuldgefühle oder Angst entstehen. Um diese Konflikte abzuwehren, verschieben die Betroffenen die Aufmerksamkeit auf körperliche Störungen, so dass eine Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Konflikten nicht mehr notwendig ist.
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Die körperlichen Beschwerden haben möglicherweise symbolischen Charakter: So könnten zum Beispiel Augenprobleme als Ausdruck dafür stehen, etwas nicht sehen zu wollen. Diese Annahme spiegelt sich auch in Ausdrücken wie «Mir ist etwas auf den Magen geschlagen» oder «Das bereitet mir Kopfschmerzen» wider.
Symptome der Hypochondrie
Eine Hypochondrie kann verschiedene körperliche Symptome auslösen, die jedoch nicht im Vordergrund stehen. Das Hauptsymptom bei der Hypochondrie ist die mindestens sechs Monate anhaltende ausgeprägte Angst, schwer körperlich erkrankt zu sein. Hypochondrische Menschen schätzen normale körperliche Erscheinungen oder minimale Veränderungen als krankhaft ein. So sehen sie zum Beispiel einen leicht erhöhten Puls beim Treppensteigen, vorübergehende Verdauungsbeschwerden oder Ähnliches als Belege für die eigene Erkrankung an.
Auch durch ergebnislose medizinische Untersuchungen lassen sich Hypochonder nicht von dieser Überzeugung abbringen. Fehlende Untersuchungsergebnisse sind für sie meist ein Hinweis dafür, dass die bei ihnen vorliegende Krankheit bisher unbekannt ist oder dass der Arzt sich irrt. Infolgedessen suchen sie oft eine ganze Reihe von Ärzten auf.
In manchen Fällen unterziehen sich Menschen mit Hypochondrie sogar risikoreichen operativen Eingriffen, von denen sie sich Hinweise auf die Ursache ihrer Beschwerden erhoffen.
Im Gegensatz zu anderen somatoformen Störungen bei denen meist wechselnde Beschwerden in unterschiedlichen Körperbereichen bestehen, sind bei der Hypochondrie die Symptome meist auf ein oder zwei Organsysteme beschränkt. Es ist schwierig, die hypochondrische Störung von anderen somatoformen Störungen abzugrenzen. Allgemein ist das wichtigste Anzeichen für eine Hypochondrie die Krankheitsangst der Hypochonder, während bei den anderen Störungen die körperlichen Symptome selbst im Vordergrund stehen.
Diagnose der Hypochondrie
Bei Verdacht auf eine Hypochondrie sind für die Diagnose von vornherein sowohl organische als auch psychosoziale Faktoren zu berücksichtigen. Die Verdachtsdiagnose ergibt sich, wenn die Betroffenen seit Längerem überzeugt sind, ernsthaft körperlich krank zu sein, es den behandelnden Ärzten jedoch auch nach wiederholten gründlichen Untersuchungen nicht gelingt, körperliche Ursachen für die vorhandenen Symptome festzustellen.
Einen grossen Stellenwert bei der Diagnose der Hypochondrie nimmt das ausführliche Gespräch ein. Dabei ist es wichtig, neben den bestehenden Symptomen auch frühere Beschwerden, den Umgang mit den Beschwerden und vorangegangene Behandlungen und Untersuchungen genau zu besprechen. Auch aktuelle psychosoziale Belastungen oder psychische Beeinträchtigungen der Betroffenen sind für die Diagnosestellung von Bedeutung.
Therapie bei Hypochondrie
Bei einer Hypochondrie sind zur Therapie psychotherapeutische Massnahmen empfehlenswert. Aufgrund der Überzeugung, schwer körperlich erkrankt zu sein, begeben sich Menschen mit einer Hypochondrie jedoch nur selten oder erst nach einem langen Krankheitsverlauf in psychotherapeutische Behandlung.
Häufig wenden sie sich zunächst an ihren Hausarzt oder Internisten. Für Letztere ist die Therapie bei einer Hypochondrie häufig ein Balanceakt: Oft erkennen die Behandelnden recht schnell, dass die Beschwerden der Betroffenen keinen Krankheitswert haben; die Betroffenen zweifeln diesen Befund jedoch an und fordern weitere Untersuchungen.
Es ist daher wichtig zu beachten, dass hypochondrische Menschen tatsächlich leiden - wenn auch nicht körperlich, so doch an einer psychischen Erkrankung. Deshalb ist eine Psychotherapie sinnvoll.
Die gegen eine Hypochondrie eingesetzte Therapie soll es den Betroffenen ermöglichen, mit dem Leiden umzugehen. Bei der Psychotherapie können zum Beispiel Entspannungsverfahren für Hypochonder eine Hilfe sein. Ausserdem zielt bei der Hypochondrie die psychotherapeutische Behandlung darauf ab, den Zusammenhang zwischen Stress und körperlichem Befinden zu verdeutlichen.
Im Laufe der Psychotherapie erarbeiten Betroffene und Therapeuten, wann sich die Symptomatik verändert und mit welchen Situationen (z.B. Konflikte in der Familie oder eine hohe Arbeitsbelastung) diese Veränderungen in Verbindung stehen könnten. Die Betroffenen erfahren anhand des Erklärungsmodells für Hypochondrie, wie ihre ängstliche Selbstbeobachtung die Symptomatik steigert.
Die Psychotherapie beschäftigt sich auch mit der Neigung der Hypochonder, Ereignisse eher negativ wahrzunehmen, und versucht ihnen zu helfen, positivere Denkmuster zu entwickeln. Sind die Menschen aus dem Umfeld der Betroffenen stark in die Krankheit eingebunden, ist es hilfreich, bei der Therapie mit ihnen zusammenzuarbeiten und ihnen zu verdeutlichen, dass sie durch eine zu starke Unterstützung und Schonung langfristig die Hypochondrie begünstigen.
Eine Hypochondrie kann sich grundsätzlich in jedem Lebensalter zeigen. Häufig setzt der Verlauf aber mit ersten Symptomen im frühen Erwachsenenalter ein (typischerweise zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr). Oft verlaufen hypochondrische Störungen chronisch, sodass sich die starke Beschäftigung mit körperlichen Beschwerden zu etwas wie einem Persönlichkeitsmerkmal der Betroffenen entwickelt.
Kognitive Verhaltenstherapie
Meistens fällt die Wahl (wie auch bei Angst-Störungen) auf die kognitive Verhaltenstherapie. Einerseits ist das Ziel dieser Therapie, Denkstrukturen (kognitiv) der Hypochonder zu ändern. Ziel ist es, die Überschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung abzubauen. Andererseits zielt die Behandlung darauf ab, Verhaltensweisen des Patienten anzupassen. Dies betrifft vor allem die ständige Absicherung durch Arztbesuche. Patienten haben die Möglichkeit, dazu Absichtserklärungen zu formulieren.
Der Ablauf der Hypochonder-Therapie dieser Richtung gliedert sich in verschiedene Phasen: Einleitung, Hauptteil und Abschluss.
Kognitive Verhaltenstherapie: Einleitung
Zumeist nehmen Betroffene die psychotherapeutische Hilfe erst Jahre nach Beginn der Hypochondrie in Anspruch. Die Einsicht des Patienten, dass sein Leiden vor allem auf einer übersteigerten Angst beruht, gilt es insbesondere zu Beginn der Therapie zu stärken. Dazu leitet der Therapeut den Patienten über mehrere Sitzungen von den wahrgenommenen Symptomen zu der Angst. Zum Abschluss dieser Therapie-Einleitung werden die Ziele des Patienten festgelegt.
Kognitive Verhaltenstherapie: Hauptteil
Die eigentliche Therapie konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Es gilt, die verstärkte Wahrnehmung des Patienten von Missempfindungen zu bearbeiten und dessen Verhalten anzupassen.
Der erste Schwerpunkt zielt darauf ab, die Wahrnehmung der körperlichen Missempfindungen zu verändern, die fehlinterpretiert sonst eine schwere Angst auslösen. Um dies zu erreichen, erarbeiten Therapeut und Patient alternative Erklärungen für die Missempfindungen. Dies erfolgt beispielsweise anhand verschiedener Experimente.
Eines dieser Experimente ist die sogenannte somatosensorische Verstärkung. Sie beruht auf der Annahme, dass die Wahrnehmung (-sensorisch) der Symptome (somato-) auf einer verstärkten Aufmerksamkeit basiert. Um dies zu verdeutlichen, fordert der Therapeut den Hypochonder dazu auf, sich einen Tag lang auf einen nicht betroffenen Körperbereich zu konzentrieren, zum Beispiel auf einen Fuss.
Prompt berichtet dieser dann meist über verschiedene Symptome wie Schmerz oder Kribbeln. Gemeinsam sucht man dann neue und realistischere Erklärungen für diese Empfindungen. Zusätzlich deckt man die Verbindung zwischen Angst oder Panik-Attacken und auslösenden (Stress-)Faktoren bei der Hypochondrie auf. Hierzu gehört beispielsweise das Schreiben von Krankheitsangst-Protokollen. Diese zeigen die Zusammenhänge zwischen Stress und Krankheitsangst auf.
Ziel aller Verfahren ist die Erarbeitung von alternativen Erklärungen für die Symptome, die beim Hypochonder die Angst, krank zu sein, auslösen. Bei Rückenschmerzen wäre das zum Beispiel eine dauernde Fehlhaltung.
Der zweite zentrale Ansatzpunkt der Psychotherapie bei Hypochondrie ist das Reduzieren des sogenannten sicherheitssuchenden Verhaltens. Zu diesem Verhalten zählt das häufige Untersuchen des eigenen Körpers, das ständige Verlangen nach Rückversicherung und das Vermeiden von Gesundheitsthemen und -orten wie Krankenhäusern.
Diese Verhaltensmuster geben dem Hypochonder kurzfristig Erleichterung. Da es nötig ist, diese immer wieder zu wiederholen, um sich sicher zu fühlen, wird das Leben des Betroffenen deutlich beeinträchtigt.
Um hier Abhilfe zu schaffen, fordert man den Hypochonder zunächst dazu auf, die Art der Rückversicherung zu beschreiben. Das ist zum Beispiel das ständige Absuchen der Haut aus Angst vor Hautkrebs. Zusammen mit dem Therapeuten analysiert der Betroffene die daraus resultierenden Konsequenzen.
Auf dieser Basis erarbeitet man eine Absichtserklärung, die sich im weiteren Verlauf weiter spezifizieren lässt. So legt der Patient gemeinsam mit dem Therapeuten zum Beispiel fest, dass dieser seine Haut nur noch einmal im Monat eingehend untersucht. Dies ist mit verständlichen Argumenten zu untermauern.
Es ist wichtig, dass der Hypochonder darüber ein Protokoll führt. Dies ermöglicht die nachträgliche Rückversicherung für ihn selbst, aber auch die Analyse von Rückfällen in alte Verhaltensmuster.
Ebenfalls sinnvoll bei der Behandlung von Hypochondrie ist die direkte Konfrontation mit angstauslösenden Situationen, denen der Hypochonder normalerweise ausweicht (das Gleiche macht man auch in der Therapie einer Angst-Störung).
Manche Hypochonder vermeiden es beispielsweise, fremden Personen die Hand zu geben - aus Angst, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Es ist möglich, dass die Konfrontation mit einer solchen angstbesetzten Situation zunächst nur in Gedanken erfolgt, indem sich der Patient das Szenario vorstellt, diese Vorstellung gedanklich weiterverfolgt und sie aushält.
Wenn der Patient eine solche Konfrontation auch real durchführt ist es wichtig, dass er dabei versucht, die Situation ohne die normalerweise durchgeführten Schutzreaktionen auszuhalten. Dabei bespricht und analysiert er gemeinsam mit dem Therapeuten möglicherweise auch bestimmte Auslöse-Situationen.
Kognitive Verhaltenstherapie: Abschluss
Zum Abschluss der psychotherapeutischen Therapie fasst man die erarbeiteten Erklärungen und Analysen zusammen und stellt sie anschaulich dar. Dann bespricht man Argumente für und gegen die Krankheitsannahmen. Dabei ist es wichtig, realistische und unwahrscheinliche Argumente voneinander abzugrenzen und diese Unterschiede hervorzuheben.
Grundlage der gesamten Therapie ist die bewusst getroffene Entscheidung des Hypochonders, die Therapie anzunehmen. Die Therapie einer Hypochondrie basiert von Anfang bis Ende auf einem Gespräch auf Augenhöhe, bei dem sich der Patient selbst neue Denkweisen erarbeitet.
Die Therapie zielt darauf ab, den Umgang Betroffener mit der Hypochondrie bewusst zu verbessern, um damit das eigene Leiden zu reduzieren.
Umgang mit Hypochondrie im Alltag
- Akzeptanz: Akzeptieren Sie, dass dem Leid keine körperliche Krankheit zugrunde liegt, sondern eine Angststörung.
 - Hausarzt: Suchen Sie einen Hausarzt, dem Sie vertrauen und mit dem Sie über Ihre Ängste reden können.
 - Psychotherapie: Nutzen Sie Psychotherapie, Atemtherapie, Yoga oder Selbsthilfegruppen.
 - Regelmässige Termine: Vereinbaren Sie regelmässige Arzttermine in grösseren Abständen, entkoppeln Sie diese von neu auftretenden Beschwerden.
 - Risikobereitschaft: Lernen Sie, mit dem Risiko zu leben und sich nicht von Krankheitsängsten einschränken zu lassen.
 
Cyberchondrie
Der Ausdruck Cyberchondrie wurde bereits 1999 geprägt und ein Grossteil der Internetnutzer suchen weiterhin nach gesundheitsbezogenen Themen. Je öfter und intensiver jedoch gesucht wird, desto mehr kann gefunden werden und umso grösser fällt der Vertrauensverlust in die eigene Biologie aus. So kann die starke Beschäftigung mit Krankheiten im Internet nicht nur bei Menschen mit instabiler Emotionalität zu erheblicher Verunsicherung in der Beziehung zum Körper führen, sondern auch bei vormals unauffälligen Menschen ein ungünstiges Gesundheitsverhalten durch die dort aufgefundenen, oft auch unseriösen Informationen und Empfehlungen triggern.
Wird die Online-Recherche exzessiv, resultiert dies in einer persönlichen Belastung mit erhöhter Angst und Stressempfinden. Der Drang oder auch Zwang, im Internet nach der einzig richtigen Antwort auf medizinische Fragen zu suchen, wird immer weiter perpetuiert. Je stärker sich Menschen durch eine Krankheit bedroht erleben und je weniger sie mit der daraus resultierenden Verunsicherung umgehen können, desto schädlicher werden Recherchen im Cyberraum.
Die Cyberchondrie ist keine Diagnose, sondern beschreibt einerseits das Verhalten des bereits hypochondrischen Patienten, welches die Symptomatik perpetuiert und eskalieren lassen kann. Cyberchondrie beschreibt andererseits auch das ausgeprägte Suchverhalten im Netz nach Krankheiten, das in die Hypochondrie mündet.
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