Jeder macht irgendwann eine Trennung durch. Es spielt keine Rolle, ob es nur eine relativ kurze Beziehung war oder du die Beziehung beendet hast. Es ist nie schön, wenn einer deiner Freunde eine Trennung durchmacht, aber es gibt dir die Chance, für ihn oder sie als Schulter zum Ausweinen da zu sein und deine Hilfe nach der Trennung anzubieten.
Freunde trösten nach einer Trennung
Sanftmütig zu sein und deine Freunde in schwierigen Momenten zu unterstützen, und deine Freunde aufzumuntern nach einer Trennung, ist nicht nur für sie wichtig, sondern auch für dich. Einige Studien deuten darauf hin, dass sich Menschen glücklicher fühlen, wenn sie jemand anderem helfen - das ist etwas, das als „Helfer-High“ bezeichnet wird. Großzügigkeit beruhigt uns, reduziert Stress und fördert unsere emotionale Gesundheit.
Wie man Freunde tröstet:
- Zuhören: Der erste Schritt, manchen Menschen bei einer Trennung zu helfen, ist, sie ihr Herz ausschütten zu lassen.
 - Praktische Hilfe: Hilfe nach einer Trennung zu spenden kann auch aus ganz einfachen, praktischen Dingen bestehen, wie zum Beispiel daraus, deinem Freund oder deiner Freundin ein weiches, starkes Taschentuch anzubieten.
 - Tröstende Worte: Nach einer Trennung das Richtige zu sagen, ist manchmal nicht leicht. Ein paar aufbauende Sprüche nach der Trennung wie „du bist ein toller Mensch“ oder „alles wird gut“ tun direkt am Anfang sicherlich gut.
 - Konstruktive Ratschläge: Nach einiger Zeit kannst du auch versuchen, deinem Freund sanft beizubringen, was du für richtig hältst und konstruktivere Ratschläge geben.
 - Grenzen setzen: Sei für deinen Freund oder deine Freundin da, mache ihm oder ihr aber auch klar, dass du nicht 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehst. Hier kann es daher auch hilfreich sein, Dritte in den Genesungsprozess einzubeziehen.
 - Positivität: Positiv sein, nach vorne schauen und Spaß haben sind die besten Mittel, einen Freund oder eine Freundin zu trösten. Trennungen sind immer schwer und es ist wichtig, dass ihr beide jetzt das Beste daraus macht.
 
Umgang mit gemeinsamem Besitz
Während Ihrer Beziehung haben Sie wahrscheinlich einige gemeinsame Anschaffungen getätigt. Hier müssen Sie beide überlegen, wer welche Gegenstände mitnimmt. Es hilft ausserdem, wenn Sie eine Liste anfertigen, in der der gemeinsame Besitz aufgeschrieben wird. Dann können Sie die Aufteilung auch aus der finanziellen Sicht beurteilen.
Gegebenenfalls kann der eine den anderen auszahlen, wenn es darum geht, wer welches Möbelstück mitnimmt. Vielleicht möchten Sie auch einige Sachen aus der alten Beziehung gar nicht mit in die neue Wohnung nehmen, sondern dort ganz neu und unbelastet durchstarten. Versuchen Sie, keinen Rosenkrieg zu starten, sondern sich vernünftig zu einigen, wem etwas zusteht.
Kommunikation mit dem Ex-Partner
Meist erhoffen sich Paare nach einer Trennung mehr Ruhe im Familienleben, was nicht einfach ist. Befinden sich Eltern bereits vor ihrer Trennung auf einem hohen Konfliktlevel, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie auch nach der Trennung in einer belasteten Beziehung verharren, so das Ergebnis der Autoren. Die Chance ist zudem höher, dass die Kinder in die Konflikte hineingezogen werden, was ihrer Entwicklung schadet.
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So weit sollte es im besten Fall gar nicht erst kommen. Kommen Mütter und Väter, deren Konfliktniveau sich während der Partnerschaft nicht erheblich verstärkt hat, frühzeitig in die Beratung, können in den meisten Fällen destruktive Kommunikationsmuster aufgeweicht werden. Gelingt es den Eltern jedoch trotz aller Streitpunkte, ihre Kommunikation fried- und respektvoll zu gestalten, werden die betroffenen Kinder emotional entlastet.
Tipps für eine friedvolle Kommunikation:
- Respekt und Verantwortung: Leben sie diese Werte, entsteht eine entsprechende Haltung, die sie in die Elternkommunikation einbringen können.
 - Den richtigen Zeitpunkt wählen: Konflikte lassen sich nicht in ihrer heissen Phase lösen. Bereits vor zehn Jahren fanden Kognitionspsychologen der Ruhr-Universität Bochum heraus, dass Menschen unter Stress nicht ergebnisorientiert denken können.
 - Aktives Zuhören: Aktives «Lauschen» hilft, die eigene Meinung und Bedürfnisse für einen Moment in den Hintergrund zu stellen und sich auf den Gesprächsinhalt des anderen Elternteils zu konzentrieren.
 - Wünsche statt Vorwürfe formulieren: Das Problem ist hier: Wird ein Elternteil mit einem Satz dieser Art konfrontiert, wird er sich in der Regel angegriffen fühlen. Um die Kommunikation respekt- und friedvoll zu gestalten, hilft es, zu fragen.
 - Sich selbst verändern: Mütter und Väter sollten daher ihre jeweiligen Beiträge zu einer friedvollen Elternkommunikation als eines von vielen Zahnrädern verstehen.
 
Wie man eine Trennung gut übersteht
Ganz besonders gilt dies, wenn Beziehungen zu Ende gehen. Man verspürt Wehmut, Wut oder Enttäuschung, vielleicht umgibt eine plötzliche Leere den Alltag. Doch wer es schafft, respektvoll auseinanderzugehen, wird eher mit einem versöhnlichen Blick auf die gemeinsame Zeit zurückblicken und mit der Lebensphase abschliessen können. Und damit auch Raum für Neues schaffen.
Nach einer abrupten Trennung bleiben oft gemeinsame Gegenstände zurück. Hier gilt es zu entscheiden: Was gehört wem und wer bekommt was?Persönliche Gegenstände bleiben natürlich auch in persönlichem Besitz, dazu gehören Kleidung, Wertgegenstände, Bücher etc. Bei gemeinsam gekauften oder genutzten Sachen wird es komplizierter.
Umgang mit Geschenken und sozialen Medien
- Geschenkte Dinge müssen nicht zurückgegeben werden, ausser Familienerbstücke, die unter der Bedingung verschenkt wurden, dass die Beziehung Bestand hat.
 - Hier gibt es kein richtiges Vorgehen, wichtig ist nur, dass beide Parteien sich wohlfühlen. Versuchen Sie, den Kontakt zu minimieren und geben Sie sich gegenseitig Raum.
 
Verhalten gegenüber gemeinsamen Freunden und Familie
- Wer war wirklich ein Freund von beiden und mit wem hat man auch unabhängig vom Partner Zeit verbracht? Diese Beziehungen sollten fortgeführt werden, andere eher weniger.
 - Hier gilt: Seien Sie höflich und freundlich, egal wie schwierig das sein mag. Jeder weitere Kontakt sollte allerdings abgesprochen sein.
 
Hilfe vom Ex-Partner annehmen?
Fragen Sie nur nach Hilfe, wenn es wirklich nötig ist und versuchen Sie ansonsten, selbstständiger zu werden.
Liebeskummer überwinden
Ob unerfüllte Liebe, schwere Trennung oder Betrug: Liebeskummer wird unterschätzt. Die Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele - vor allem bei Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen - können immens sein. So hoch uns die Liebe in den Himmel hebt, so tief fallen wir, wenn sie uns abhandenkommt.
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Wenn wir verliebt sind, sind vor allem zwei Regionen in unserem Gehirn aktiviert: das Belohnungssystem und der Bereich, der bei Drogensucht oder anderen Süchten stimuliert ist. Nach einer Trennung sinkt der Botenstoff Dopamin, der für Glücksgefühle zuständig ist. Wir sind auf einer Art Entzug.
Tipps zur Bewältigung von Liebeskummer:
- Schlafen, essen und trinken Sie!
 - Lenken Sie sich ab: Verlassene Personen seien nämlich ständig Triggern ausgesetzt, sei es in der Wohnung oder beim Blick aufs Smartphone. Rausgehen und Freunde treffen lenkt ab und hilft.
 - Fehlende Distanz: Sie verfolgen das Leben Ihres oder Ihrer Ex auf Instagram? Lassen Sie das lieber sein. Was Sie dort sehen, schmerzt nur und entspricht nie der ganzen Wahrheit.
 - Grenzen ignorieren: Wer verlassen wird, muss den Entscheid seines Gegenübers akzeptieren. Umgekehrt sollte auch die Person, die den Schlussstrich gezogen hat, auf Distanz gehen.
 - Zu viel grübeln: Sie hadern mit Ihrer Situation, möchten genau verstehen, was Sie hätten besser machen können? Das ist ganz normal, weiss Annette Cina. Aber: Zu viel reflektieren und lamentieren bringt nichts.
 - Abschottung: Ziehen Sie sich nicht zu stark zurück. Annette Cina rät: «Gehen Sie raus, statt nur noch zu Hause rumzusitzen. Aber verzichten Sie dabei auf betäubende Mittel wie Alkohol oder andere Drogen.»
 
Selbstliebe lernen
Der Psychologe Hansjörg Znoj, Professor für klinische Psychologie und Autor des Buches «Trennung, Tod und Trauer», weiss, welche Bewältigungsstrategien nach einer Trennung heilend wirken - und welche nicht.
Nach einer Trennung ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen in Selbstzweifel versinken. Denn die Bindung zu einem Partner oder einer Partnerin ist nicht nur emotional, sondern auch biologisch bedingt. Unser Bindungssystem ist darauf ausgelegt, ständige Bestätigung zu suchen. Bleiben diese Signale aus, kann dies zu Unruhe, Nervosität und einem Gefühl der Leere führen.
Wege zur Selbstliebe:
- Man muss sich der Trennung stellen. Und akzeptieren, dass sich das Leben verändert hat.
 - Soziale Aktivitäten, vielleicht kombiniert mit körperlicher Bewegung, oder auch Arbeit können dabei helfen, die Einsamkeit zu überwinden.
 - Aktivitäten zu finden, die uns guttun, und Zeit mit Menschen zu verbringen, die uns unterstützen und ein positives Gefühl vermitteln.
 - Vielleicht bietet eine Trennung ja auch eine Gelegenheit, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen?
 
On-Off-Beziehungen
In einer On-Off-Beziehung können (oder wollen) sich Paare weder für ein konsequentes Liebes-Aus entscheiden noch sich auf eine langfristige, stabile Partnerschaft einlassen. Sie können nicht mit-, aber auch nicht ohne einander.
Wann hat eine On-Off-Liebe keine Zukunft?
- Wenn die Liebe einfach stärker ist und die Beziehungsphasen grundsätzlich länger sind als die Trennungsphasen, ist noch nicht alles verloren.
 - Wenn einer der Beteiligten mehr für den anderen empfindet als umgekehrt. Durch die emotionale Abhängigkeit entsteht schnell ein Ungleichgewicht: Der Verliebte handelt nicht mehr selbstbestimmt und läuft Gefahr, vom Partner gelenkt zu werden.
 
Fazit: Eine On-Off-Beziehung ist oft kräftezehrender und herausfordernder als keine Partnerschaft oder gar eine konsequente Trennung, durchlebt man den Schmerz doch einfach immer wieder aufs Neue. Durch den unsteten Beziehungsstatus kann sich eine tiefe Unruhe in Ihnen manifestieren.
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