Autismus, auch bekannt als Autismus-Spektrum-Störung (ASS), ist eine lebenslange Entwicklungsstörung, die sich darauf auswirkt, wie der Einzelne die Welt um sich herum wahrnimmt. Als Autismus-Spektrum-Störung variiert der Autismus im Schweregrad, ist aber im Allgemeinen durch Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie durch sich wiederholende oder eingeschränkte Verhaltensmuster gekennzeichnet. Auf der ganzen Welt sind Menschen mit ASS oft Opfer von Stigmatisierung, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen.
Diagnostik und Abklärung
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) und Autismus-Spektrum-Störungen führen meist zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag, sowohl privat als auch beruflich. ADHS und Autismus sind angeborene Leiden, sie werden jedoch oft erst spät erkannt.
Bei Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung bzw. auf das Asperger-Syndrom kann eine Abklärung durchgeführt werden. Dies unabhängig davon, ob Sie selber, Ihre Angehörige oder eine Fachperson den Verdacht erhebt.
Eine Abklärung benötigt in der Regel ca. 5 Termine. Einer davon findet zu dritt statt mit einer vertrauten Person, die Sie sehr gut und möglichst lange kennt. Des Weiteren werden verschiedene Fragebögen und Testverfahren eingesetzt.
Nach Evaluation sämtlicher Informationen wird ein Bericht verfasst und ein Abschlusstermin findet statt, bei dem das Ergebnis der Abklärung mitgeteilt und erklärt wird. Im Rahmen der ASS-Abklärungen können auch ADHS und andere mögliche Probleme abgeklärt werden (jedoch keine Intelligenz-Testung).
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Wir klären die Diagnose ADHS und/oder Autismus in der Regel im Verlauf von 3 Konsultationen, mit Hilfe von Fragebögen, genauen Erhebungen der Biografie und diagnostischen Interviews. Wenn möglich, werden auch Informationen aus dem Umfeld der Patientin/des Patienten mit einbezogen.
Die Patientinnen und Patienten erhalten eine fundierte Abklärung, aufgrund welcher die Diagnose bestätigt oder ausgeschlossen wird.
Therapie und Behandlung
Jede Patientin, jeder Patient hat unterschiedliche Bedürfnisse. Wir nehmen darum eine genaue Analyse der Problematik vor. Zusammen entscheiden wir, ob medikamentöse Therapie, Psychotherapie, soziale Unterstützung oder eine Kombination derselben in Frage kommen.
Häufig ergeben sich leider, aufgrund der autistischen Züge oder mit deren Zusammenhang, ein Leidensdruck oder eine Beeinträchtigung. Obwohl der Autismus nicht wegtherapiert werden kann, kann dennoch oft Einiges getan werden, um das Leiden zu reduzieren und das Wohlbefinden zu erhöhen.
Ziel der Therapie ist, auf Wahrnehmungsprozesse und entwicklungshemmende Verhaltensweisen einzuwirken sowie nachhaltige Veränderungen einzuleiten, welche dem autistischen Kind zu einer möglichst optimalen Entwicklung verhelfen.
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Die FIAS-Therapiemethode legt den Fokus auf die Beziehungsgestaltung, d.h. Aufgenommen werden Kinder im Alter von 1.5 - ca. 4 Jahren mit einer abgeschlossenen kinderpsychiatrischen und neuropädiatrischen Abklärung und der Diagnose einer Autismus-Spektrum Störung.
Je nach Diagnose und Alter kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz.
Evidenzbasierte psychosoziale Interventionen, wie z. B.
Unterstützungsangebote
Wir beraten Menschen mit Asperger-Syndrom (AS) bzw. einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) oder deren Angehörigen bei Fragen, die sich in Zusammenhang mit dem AS ergeben.
Ein Kind mit einer schweren autistischen Störung sollte auch neuropädiatrisch und genetisch untersucht werden. Wenn bei einem Kind eine autistische Störung diagnostiziert wird, stellen sich die Eltern viele Fragen nach Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prognose. Wir informieren die Eltern umfassend und arbeiten dabei eng mit dem Elternverein Autismus Deutsche Schweiz zusammen.
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Sie finden auf diesen Seiten eine Auswahl an Adressen von verschiedensten Unterstützungsmassnahmen.
Allgemeiner Hinweis: Bitte nehmen Sie sich die Zeit, sich genau über die Fähigkeiten, die Ausbildungen (nicht nur Weiterbildungen) und die praktischen Erfahrungen von Fachpersonen oder -stellen zu informieren. Die Mitarbeitenden unserer Beratungsstelle machen Abklärungen zu den einzelnen Angeboten. Trotz sorgfältiger Begutachtung ist es uns leider nicht möglich, eine abschliessende Aussage über die Qualität jedes Angebotes zu machen. Der Fachpersonenmangel hat dazu geführt, dass Angehörige und Selbstbetroffene in ihrer Not mit Personen und Stellen in Kontakt kommen, welche unzureichendes Wissen und ungenügende Erfahrung haben. Hohe Rechnungen sind nur ein Teil der Konsequenzen. Leider sind aktuell viele der Fach- und Diagnosestellen stark überlastet.
Die Eltern leisten eine ihren Lebensumständen angepasste finanzielle Eigenbeteiligung an die Therapie.
Autismus im Spektrum
Heute spricht man von einem «autistischen Spektrum», weil sich die einzelnen autistischen Störungsbilder nicht immer scharf voneinander abgrenzen lassen. Beim Frühkindlichen Autismus werden bereits vor dem dritten Lebensjahr gravierende Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion und in der Kommunikation sowie repetitives Spielverhalten erkannt. Bei Kindern mit Asperger-Syndrom fallen ebenfalls erst später Auffälligkeiten in der sozialen und kommunikativen Entwicklung auf. Die sozialen Probleme zeigen sich am stärksten im Kontakt mit anderen Kindern und Jugendlichen. Dazu kommen oft ausgeprägte Spezialinteressen, eine detailorientierte Wahrnehmung, Mühe mit dem Perspektivenwechsel und sensorische Überempfindlichkeiten, z.B. Kinder und Jugendliche mit einem Verdacht auf oder einer Diagnose innerhalb des autistischen Spektrums.
Die Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) beruht einerseits auf der genauen Befragung von Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen zur Entwicklung und dem aktuellen Verhalten des Kindes. Andererseits machen wir uns als Fachpersonen mittels standardisierten und freien Spielbeobachtungen, im Gespräch sowie mit Hilfe von Tests ein eigenes Bild vom Verhalten des Kindes. Manchmal erfassen wir zudem kognitive (geistige) Fähigkeiten, die Selbstständigkeit im Alltag und emotionale Befindlichkeit.
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