Ein Studium in Psychologie vermittelt Kompetenzen im Umgang mit der menschlichen Psyche bzw. für die Behandlung von psychischen Erkrankungen. Psychologinnen und Psychologen sind Fachpersonen für das menschliche Erleben und Verhalten. Ihre Tätigkeit umfasst häufig die Evaluation, Modifikation und Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens. Beispielsweise sollen die Zufriedenheit, die Leistungsfähigkeit, psychische Gesundheit oder das Entwicklungspotential von Individuen, Gruppen oder Organisationen ermittelt und darauf basierend Fördermassnahmen abgeleitet werden.
Mit einer pädagogischen Zusatzausbildung kann das Fach Psychologie zudem im Rahmen der (höheren) Berufsbildung oder in der Erwachsenenbildung unterrichtet werden.
Ausbildungsweg zum Lehrerberuf
Je nach dem, auf welcher Schulstufe Sie als Lehrperson unterrichten möchten, unterscheidet sich der Ausbildungsweg. Die Ausbildung zur Lehrperson findet grösstenteils an Pädagogischen Hochschulen (PH) statt. Die Studiengänge werden im zweistufigen Studienmodell Bachelor / Master angeboten. Bei einigen Studienvarianten ist ein Berufseinstieg ab dem 3. Jahr möglich.
Die Ausbildung erfolgt - je nach Angebot der jeweiligen Pädagogischen Hochschule - entweder nur für die Primarstufe (1.-6. Klasse) oder für eine Kombination beider Stufen. Das Studium zur Real-, Sekundar- oder Bezirksschullehrperson umfasst Leistungen im Umfang von 270 - 300 ECTS-Punkten, was bei einem Vollzeitstudium einer Dauer von 4.5 bis 5 Jahren entspricht.
Die fachliche und pädagogisch-didaktische Ausbildung kann vollständig an einer PH durchlaufen werden. Alternativ kann zuerst ein Fachstudium (Bachelor) für ein oder zwei Fächer an einer Universität und danach ein Master an einer PH absolviert werden. Primarlehrpersonen können im Rahmen eines gesamtschweizerisch anerkannten Master-Lehrgangs zusätzlich ein Lehrdiplom für die Sekundarstufe I erwerben.
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Die Ausbildung zur Lehrperson an Mittelschulen ist eine Ergänzung zu einem fachwissenschaftlichen Master of Arts bzw. Master of Science an einer universitären Hochschule oder Fachhochschule.
Erleichterte Zulassung und Studienvarianten
- Erleichterte Zulassung: Für berufserfahrene Personen ab 27 Jahren, welche die formalen Zulassungsvoraussetzungen zu den Studiengängen nicht erfüllen, wird das Zulassungsverfahren «sur dossier» für die Studiengänge Kindergarten- / Unterstufe, Primarstufe, Sekundarstufe I und Logopädie angeboten. Es wird ein Aufnahmeverfahren durchgeführt, in dem die Studierfähigkeit und Berufseignung abgeklärt werden. Personen, die das Zulassungsverfahren «sur dossier» bestanden haben, erhalten die Zulassung zu allen Varianten der anfangs erwähnten Studiengänge.
 - Studienvarianten mit integrierter Berufstätigkeit: Berufserfahrene Personen ab 27 Jahren, welche die Zulassungsbedingungen erfüllen oder das Zulassungsverfahren «sur dossier» bestanden haben, können die regulären Studienvarianten (Vollzeit oder berufsbegleitend in Teilzeit) oder die Studienvarianten Quereinstieg für die Studiengänge Kindergarten- / Unterstufe, Primarstufe und Sekundarstufe wählen. Die Studienvarianten Quereinstieg entsprechen einem Vollzeitstudium mit einer Unterrichtstätigkeit (bezahlte Anstellung) ab dem zweiten Studienjahr.
 - Erweiterte Anrechnung: Einschlägige individuelle Vorbildungen können ggf. in einem speziell erweiterten Anrechnungsverfahren, der Anrechnung nichtformaler und informeller Leistungen, «sur dossier» geprüft und evtl. angerechnet werden.
 
Lehrdiplom für Maturitätsschulen
Lehrpersonen an Maturitätsschulen lehren, beraten, motivieren, coachen und beurteilen. Sie fördern junge Erwachsene auf dem Weg zur Maturität und erarbeiten mit ihnen das dazu notwendige Wissen, die Fähigkeiten, Fertigkeiten und die Haltungen. Zudem wirken sie an der Entwicklung ihrer Schule mit. Diese spannende Tätigkeit bietet abwechslungsreiche Aufgaben mit einem hohen Mass an Selbstbestimmung.
Das Studium zum Erwerb des Lehrdiploms für Maturitätsschulen kann in einem oder in zwei Fächern absolviert werden; parallel oder im Anschluss an ein universitäres Masterstudium. Es umfasst 60 CP und kann als Vollzeit- oder Teilzeitstudium in zwei bis maximal sechs Semestern abgeschlossen werden. Der Studienbeginn ist klassischerweise im Herbstsemester; grundsätzlich jedoch auch im Frühlingssemester möglich.
Der fachwissenschaftliche Bereich wird im Rahmen des Studiums an einer universitären Hochschule absolviert. Die Ausbildung zum Lehrdiplom für Maturitätsschulen besteht aus den Ausbildungsbereichen Bildungs- und Sozialwissenschaften (15 CP), Fachdidaktik (20 CP), Berufsstudien (15 CP) und einem Wahlpflichtbereich (10 CP).
Voraussetzungen:
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- abgeschlossenes fachwissenschaftliches Bachelorstudium im Unterrichtsfach im Umfang von mind. 90 CP (Mono-/Erstfach)
 
In allen anderen Studienprogrammkombinationen, auch mit fachfremden sowie bei externen Hochschulabschlüssen, erfolgt eine Zulassungsprüfung «sur Dossier», evtl. mit Auflagen. Detaillierte Informationen zu den fachwissenschaftlichen Kompetenzen für die Zulassung zum Lehrdiplomsstudium entnehmen Sie dem Anhang 2 der Studienordnung zum Studiengang «Lehrdiplom für Maturitätsschulen».
Die Zulassung zur Diplomprüfung erfolgt erst, nachdem alle ggf. Fachwissenschaftliche Auflagen erfüllt wurden.
Für Studierende, die sich ab Herbstsemester 2021 neu in den Studiengang LfM einschreiben, gelten für die Einschreibung die Rahmenverordnung vom 2. November 2020 sowie die Studienordnung Zulassung LfM vom 2. November 2020.
Fachwissenschaftliche Auflagen in Psychologie
Für das Lehrdiplomstudium im Doppelfach «Pädagogik/Psychologie» müssen fachwissenschaftliche Kompetenzen aus der Psychologie im Umfang von mind. 60 ECTS im ersten Studienabschnitt und mind. 45 ECTS im zweiten Studienabschnitt vorliegen. Fehlen die entsprechenden Leistungen, werden diese als Auflagen vergeben.
Beispiele für Module:
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- Einführung Methoden, Kognition, Entwicklungs-, Biologische Psychologie
 
Berufschancen für Psychologen im Lehramt
Der Berufseinstieg mit einem universitären Masterabschluss ist aufgrund der grossen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt herausfordernd. Eine gezielte nachuniversitäre Spezialisierung ist deshalb unumgänglich.
Rund zwei Fünftel der Psychologinnen und Psychologen finden mit einer Spezialisierung in Klinischer Psychologie sowie Psychotherapie, Notfall- oder Neuropsychologie Arbeit im Gesundheitswesen. Hier sind die Fachleute klinisch in der Psychiatrie, in Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken tätig.
Eine grössere Gruppe dieser Absolventinnen und Absolventen arbeitet zudem im Rahmen öffentlicher Dienste: Dazu gehören Erziehungs-, Sucht- oder Opferberatungsstellen und schulpsychologische Dienste, aber auch die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung.
Etwa ein Zehntel der Psychologinnen und Psychologen forscht und lehrt an den Hochschulen weiter: Sie absolvieren ein Doktorat, betreuen Studierende und halten Veranstaltungen.
Fachleute mit einer Spezialisierung in Rechtspsychologie arbeiten bei der Polizei, im Rahmen der Ausbildung, für die Kriminologie, im Rechtswesen oder im Massnahmenvollzug.
Quereinstieg als Berufsschullehrer
Viele starten mit einem Studium zum Berufsschullehrer oder Studiengängen zum Berufspädagogen. Gute Chancen für ein Lehramt an einer Berufsschule haben auch Personen mit einem Fachstudium, z.B. im Bereich Ingenieurwissenschaften.
Hochschulabsolventen, die mehrere Jahre in der freien Wirtschaft tätig waren, können sich als Berufsschullehrer bewerben und als Quereinsteiger zu einem Lehramt kommen. Hierfür ist eine zusätzliche Ausbildung erforderlich, vor der Übernahme in den schulischen Dienst müssen Sie eine pädagogische Weiterbildung absolvieren. Hierzu gehören Themen der Methodik, Didaktik, der Schulorganisation und des Schulrechts. Dieses Verfahren gestaltet sich in den einzelnen Kantonen anders. Ihre vorhandenen Kenntnisse aus der bisherigen Arbeit werden dabei berücksichtigt.
Grundlage für die Ausbildung zum Berufsschullehrer ist Ihr ursprünglicher Beruf, er gibt die Fachrichtung vor. Mediziner sind prädestiniert für gesundheitliche Fachberufe, ein Betriebswirt lehrt im kaufmännischen Bereich, Sozialpädagogen unterrichten in sozialen Berufen und IT-Experten vermitteln ihr Wissen als Berufsschullehrer im EDV-Unterricht. Es ist nicht erforderlich, dass Sie zwingend ein Lehramt studieren, um an der Berufsschule zu unterrichten.
Teilweise ist ein Mindestalter oder eine gewisse Erfahrung im Beruf erforderlich. Die Dauer Ihrer Weiterbildung hängt von verschiedenen Faktoren ab. In Ausnahmefällen ist ein Direkteinstieg möglich, allerdings ist dies nicht die Regel. Bevor Sie mit Ihrer Qualifizierung starten, sollten Sie sich mit den Bedingungen auseinandersetzen. Bringen Sie in Erfahrung, worum es geht.
Oft reicht die fachliche Kompetenz aus, bedenken Sie aber, dass didaktische und pädagogische Kompetenzen erforderlich sind. Für viele Quereinsteiger ist dies Neuland, deshalb werden diese Themen in der Umschulung zum Berufsschullehrer ausführlich behandelt. Sehen Sie Ihre Ausbildung als Weiterbildung an, kombinieren Sie ihre vorhandenen Fachkenntnisse mit dem Wissen zum Umgang mit den zukünftigen Schülern.
Aufgaben und Anforderungen
Die Hauptaufgabe eines Lehrers besteht in der Vermittlung von Wissen im jeweiligen Unterrichtsfach an die Schüler. Sie arbeiten jeden Tag mit Jugendlichen und Erwachsenen, deshalb spielen die pädagogischen Gesichtspunkte die Hauptrolle.
An der Berufsschule sitzen teilweise nur Erwachsene im Unterricht, daher gerät die pädagogische Seite etwas in den Hintergrund. Ihre Schüler haben bereits einen festen Charakter, was das Unterrichten nicht unbedingt einfacher macht. Quereinsteiger haben es dadurch leichter, allerdings kann auf didaktische Fähigkeiten nicht ganz verzichtet werden.
Wer aus einem Job als Arzt, Betriebswirt oder Ingenieur in eine Tätigkeit als Berufsschullehrer startet, sollte sich einiger Tatsachen bewusst sein. Das Unterrichten ist eine anspruchsvolle Angelegenheit, Sie haben es zuerst mit Menschen zu tun, danach erst mit dem Fachgebiet.
Möchten Sie auf dem zweiten Bildungsweg Berufsschullehrer werden, konzentrieren Sie sich am besten auf das Fachgebiet, welches ihrem bisherigen Beruf am nächsten kommt. Möglich sind kaufmännische, gewerblich-technische oder soziale Berufe, Gesundheits-Fachberufe oder die Hauswirtschaft.
Psychologiestudium an der Universität Zürich
Das Psychologiestudium an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich gliedert sich in zwei Abschnitte:
- Bachelorstudium
 - Masterstudium
 
Das Bachelorstudium ist vorbereitend für das daran anschliessende Masterstudium. Erst der Abschluss des Masterstudiums «Master of Science in Psychologie» ist berufsqualifizierend und berechtigt dazu, die Berufsbezeichnung «Psychologin» bzw. «Psychologe» zu führen.
Im Bachelor Major-Studienprogramm Psychologie wird den Studierenden Grundlagenwissen über die Psychologie und die Fähigkeit zum methodisch-wissenschaftlichen Denken vermittelt. Das Bachelorstudium an der UZH dauert nach Mustercurriculum sechs Semester (siehe Vollzeitstudium) und umfasst 180 ECTS Credits. Psychologie kann nur als Bachelor Major-Studienprogramm (120 ECTS Credits) mit einem Minor-Studienprogramm im Umfang von 60 ECTS Credits studiert werden.
Das Bachelorstudium Psychologie kann nur im Herbstsemester begonnen werden.
Das Masterstudium in Psychologie baut auf dem Bachelorstudium auf. Die Studierenden vertiefen ihre Fachkompetenz in Psychologie und erwerben Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie zur Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit als Psychologin bzw. Psychologe befähigen. Das Master Mono-Studienprogramm Psychologie ist ein Monofach. Es umfasst 120 ECTS Credits und dauert nach Mustercurriculum 4 Semester (siehe Vollzeitstudium). Es kann im Herbst- oder im Frühjahrssemester begonnen werden.
Voraussetzung für das Masterstudium in Psychologie ist ein Bachelorabschluss in Psychologie. Das Masterstudium schliesst mit dem Titel «Master of Science UZH in Psychologie» ab. Dieser berechtigt die Abgänger dazu, sich «Psychologin» bzw. «Psychologe» zu nennen.
Tätigkeitsfelder für Psychologen
Die Tätigkeiten von Psychologinnen und Psychologen sind breit gefächert, mit entsprechend vielfältigen Aufgaben.
- Klinische Psychologie: Erkennen, Behandeln und Vorbeugen psychischer Störungen, therapeutische oder diagnostische Tätigkeit, z.B.
 
Hinweis: Mit dem Abschluss «Master of Science in Psychologie» ist das Berufsziel oft noch nicht erreicht: Viele Psychologie-Berufe erfordern einen Fachtitel, der nach dem Studium berufsbegleitend über eine postgraduale Ausbildung erworben werden kann, z.B. als Psychotherapeut.
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