Die pädagogische Psychologie ist ein wichtiger Zweig der Psychologie, der sich mit dem Lernen und Lehren in verschiedenen Bildungskontexten befasst. An der Universität Leipzig wird dieser Bereich durch engagierte Forscher und vielfältige Forschungsprojekte repräsentiert.
Forschungspersönlichkeiten und ihre Schwerpunkte
Dr. Andreas Imhof
Dr. sc. Dr. Andreas Imhof ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Postdoktorand. Er hat an der Universität Zürich Allgemeine Psychologie (Kognition) bei Prof. Dr. Wolfgang Marx studiert und an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Lehren und Lernen bei Prof. Dr. Elsbeth Stern in pädagogischer Psychologie promoviert. Sein Studium umfasste von 2003 bis 2009 ein Lizenziatsstudium der Allgemeinen Psychologie (Kognition, Prof. Dr. Wolfgang Marx) an der Universität Zürich. Von 2010-2015 absolvierte er ein Doktoratsstudium an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Lehr- und Lernforschung (Prof. Dr. Elsbeth Stern).
Seine Forschungsinteressen umfassen:
- Mehrsprachiger Unterricht
- Umweltunterricht
- Binnendifferenzierte Sachtexte
Einige seiner Publikationen umfassen:
- Imhof, A. (2016). Outdoorlernen. Wirksamkeitsvergleich von Umweltunterricht innerhalb und ausserhalb des Schulzimmers am Beispiel des Themenkomplexes Klimawandel. Dissertation, ETH Zürich.
- Brunner, E. & Imhof, A. (2017). Gestaltungsmuster des Mathematikunterrichts in Jahrgangs- und Mehrjahrgangsklassen - Zwei Kantone im Vergleich. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 39(2).
- Imhof, A. & Todisco, V. (2018). Mehrsprachiger Unterricht an der Pädagogischen Hochschule Graubünden. In E. Gessner, J. Giambalvo Rode & H.P. Kuhley (Hrsg.), Atlas der Mehrsprachigkeit (Mehrsprachigkeit als Chance, Bd. 2, S. 163-182).
Prof. Dr. Elsbeth Stern
Seit 2006 ist Stern ordentliche Professorin für empirische Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich und leitet das Institut für Verhaltenswissenschaften. Mit der Habilitation über das mathematische Verständnis bei Kindern wurde sie 1994 Professorin für pädagogische Psychologie an der Uni Leipzig, mit 36.
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Als junge Forscherin habe sie geglaubt, allein Leistung entscheide über den Karriereerfolg. Heute sieht sie das anders: «Bei Stellenvergaben, insbesondere bei gut ausgestatteten Professuren, sind Frauen noch immer im Nachteil. Ihre Leistung wird oft kleingeredet. Auch vom Charakter her wird eine Frau schneller als ungeeignet abgetan. Wenn eine Frau wütend und laut wird, gilt sie als hysterisch und schwierig. Tut ein Mann dasselbe, ist er durchsetzungsstark und kompetent.
Prof. Dr. Andreas Bertrams
Andreas Bertrams forscht unter anderem zu folgenden Themen:
- Schema-Aktivierung und Selbstkontrolle
- Illusion einer gerechten Welt bei Autismus
- Beziehung zwischen Angst und kognitiver Leistung
- Narzissmus und Aktivismus gegen sexuelle Übergriffe
- Beziehung zwischen autistischen Zügen und Emotionserkennung
Einige seiner Publikationen umfassen:
- Bertrams, A. (2020). A schema-activation approach to failure and success in self-control.
- Bertrams, A. (2021). Less illusion of a just world in people with formally diagnosed autism and higher autistic traits. Journal of Autism and Developmental Disorders, 51, 3733-3743.
- Bertrams, A., & Krispenz, A. (2023). Dark-ego-vehicle principle: Narcissism as a predictor of anti-sexual assault activism. Current Psychology, 43, 3585-3598.
- Krispenz, A., & Bertrams, A. (2024). Understanding left-wing authoritarianism: Relations to the dark personality traits, altruism, and social justice commitment. Current Psychology, 43, 2714-2730.
Prof. Dr. Moritz Daum
Prof. Dr. Moritz Daum ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter der Arbeitsgruppe „Entwicklung von Kognition und Handlung“ in der Abteilung Psychologie am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen:
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- Kognitive Entwicklung in der frühen Kindheit
- Experimentelle Handlungsforschung
- Integration von Selbst- und Fremdwahrnehmung
Einige seiner Publikationen umfassen:
- Daum, M. M. (forthcoming). Cognitive Development in Infancy. In B. Hopkins, E. Geangu, & S. Linkenauger (Eds.). The Cambridge Encyclopedia of Child Development.
- Daum, M. M., & Aschersleben, G. (2014). Experimentelle Handlungsforschung: Die ontogenetische Perspektive. In W. Prinz, (Hrsg.); G. Aschersleben; M. M. Daum; A. Herwig; E. Kühn; S. Schütz-Bosbach (2014). Experimentelle Handlungsforschung.
- Daum, M. M. & Prinz, W. (2011). Body and action representations for integrating self and other. In V. Slaughter & C. Brownell (Eds.). Early Development of Body Representations (pp. 267-292).
Themen und Forschungsbereiche
Die pädagogische Psychologie an der Universität Leipzig deckt eine Vielzahl von Themen ab, darunter:
- Frühkindliche Bildung: Forschung zur Interaktion zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern in naturwissenschaftlichen Lerngelegenheiten im Kindergarten.
- Mehrsprachigkeit: Untersuchung der sprachlichen Vielfalt und des mehrsprachigen Unterrichts an Bildungseinrichtungen.
- Umweltbildung: Vergleich der Wirksamkeit von Umweltunterricht innerhalb und außerhalb des Schulraums.
- Lehrerbildung: Analyse der berufsbezogenen Überzeugungen von Studierenden zum Fremdsprachenlehren und -lernen.
Herausforderungen und Perspektiven
Die Situation von Frauen in der Wissenschaft, insbesondere auf dem Weg zur Professur, ist ein wichtiges Thema. Studien zeigen, dass Frauen auf allen Stufen der wissenschaftlichen Karriereleiter untervertreten sind und oft mit Vorurteilen und Ungleichbehandlungen konfrontiert werden.
Es ist wichtig, diese Herausforderungen anzuerkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft zu fördern.
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