Die psychiatrische Versorgung in der Schweiz ist umfassend organisiert, aber mit zahlreichen Problemen behaftet. Diese reichen von einem unangemessenen Umfang stationärer Betten und fehlgeleiteten Finanzierungsmodellen, über einen Fachkräftemangel, deutlich zu vielen Zwangsmassnahmen und oftmals nicht-evidenzbasierten Angeboten bis hin zu einem unzureichenden Einbezug von Menschen mit eigener Krisenerfahrung.
Menschen mit psychischen Störungen möchten mehrheitlich in der Gemeinschaft und ambulant behandelt oder unterstützt werden. Die Entwicklung hin zu einer ambulanten Versorgung, die auf Präferenzen und wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, schreitet jedoch nur langsam voran.
Ambulante psychiatrische Pflege im Fokus
Ambulante psychiatrische Pflege sucht die Menschen zu Hause auf, fördert das Verständnis für die eigene Krankheit und sucht mit den Betroffenen Wege, um mit ihren Schwierigkeiten im Alltag umgehen zu können.
Der Schritt aus einer Institution in das alltägliche Lebensumfeld ist für Betroffene ein schwieriger Moment.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die richtige Balance zwischen professioneller Nähe und notwendiger Distanz ist eine der zentralen Herausforderungen in der täglichen Arbeit der ambulanten psychiatrischen Pflege.
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In diesem Workshop widmen wir uns genau diesen Themen. Gemeinsam werden wir praxisnahe Strategien erarbeiten, um diese Balance im Alltag souverän zu meistern.
Workshop-Details
- Datum: Freitag, 17.
 - Ort: Seminarraum Olten, Riggenbachstrasse 8, 4600 Olten.
 - Dieser Ort ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und bietet eine angenehme Lernumgebung.
 
Wir freuen uns darauf, Sie beim Workshop zu begrüssen und einen lehrreichen Austausch mit Ihnen zu erleben!
Forschung für eine verbesserte Versorgung
Wir forschen für eine personenzentrierte und präferenzbasierte psychiatrische Versorgung. Aus diesem Grund finanziert die Lindenhof-Stiftung die Tenure-Track-Stelle „Psychiatrische Pflege im ambulanten Bereich“.
Mit unserer Forschung schaffen wir wissenschaftliche Grundlagen für die Verbesserung der gemeindenahen, ambulanten oder integrierten psychiatrischen Versorgung. Wir untersuchen die Rollen und Tätigkeiten von Psychiatriepflegern und -pflegerinnen, die Merkmale und Pflegebedürfnisse von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen sowie die Auswirkungen innovativer ambulanter Versorgungsmodelle.
Beispiele für Forschungsarbeiten
- Chiapparini, Emanuela; Willener, Daniela; Domonell, Kristina; Hegedüs, Anna (2023).
 - Hegedüs, Anna; Domonell, Kristina; Willener, Daniela; Chiapparini, Emanuela (2023).
 - Scheydt, Stefan; Hegedüs, Anna (2022). Digitalisierung.
 - Dimensionen und konzeptuelle Merkmale des Community Health Nursing HeilberufeScience, 14(1-2), pp. 9-18.
 - Hahn, Sabine; Richter, Dirk; Hegedüs, Anna (January 2022). Psychiatrische Pflege evidenz- und präferenzbasiert weiterentwickeln frequenz: Das Magazin des Departements Gesundheit(1), pp. 31-32.
 
Ergänzende Angebote und Notfallversorgung
Mit «Walk-In»-Sprechstunden (Ambulanter Notfall) am Standort der Klinik Waldhaus Chur steht eine zentrale Anlaufstelle auch ohne Anmeldung zur Verfügung. Damit wird ein unkomplizierter Zugang für eine psychiatrische Hilfeleistung für Betroffene geschaffen. Die Klinik Waldhaus Chur verfügt über eine 24 Stunden Notfall-Aufnahme.
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Wir bieten von Montag bis Sonntag, 08.00 bis 20.00 Uhr, für das Bündner Rheintal, entlang der Achse Maienfeld - Thusis, eine aufsuchende Behandlung und Betreuung von Patienten mit akuten psychiatrischen Krisen in der häuslichen Umgebung oder vor Ort des Geschehens an. Das Behandlungsteam ist mit einem Arzt und einer erfahrenen Dipl.
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