Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) gehört zu den sogenannten "emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen". Menschen mit dieser schweren psychischen Störung leiden unter ihren intensiven und unkontrollierbaren Emotionen.
Was ist das Borderline-Syndrom?
Zu den Hauptmerkmalen dieser Störung gehören laut der Borderline-Definition starke Schwankungen der Stimmung sowie heftige Wutausbrüche. Auch ein ausgeprägtes Schwarz-Weiss-Denken ist typisch für Borderliner.
Die WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) unterteilt Menschen mit emotional instabilen Persönlichkeiten zusätzlich in zwei verschiedene Typen: den Impulsiven Typ und den Borderline-Typ.
Impulsiver Typ
Um dem Impulsiven Typ zugeordnet zu werden, müssen bestimmte Merkmale vorhanden sein. Zum Beispiel die Neigung zu Streitereien oder impulsiven, unerwarteten Handlungen ohne auf mögliche Folgen zu achten. Auch die Neigung zu unkontrollierten Wut- oder Gewaltausbrüchen und starke Stimmungsschwankungen gehören dazu.
Borderline-Typ
Typische Merkmale des Borderline-Typs sind, neben der ebenfalls vorliegenden Neigung zu Streitigkeiten, Unsicherheiten im Selbstbild beziehungsweise in der eigenen Identität, Neigung zu intensiven, aber instabilen Beziehungen, Angst vorm Verlassenwerden. Zudem kommt häufig die Androhung oder Durchführung von Selbstverletzungen und ein dauerhaftes Gefühl der Leere.
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Die meisten Borderliner haben zudem Schwierigkeiten, eine Berufsausbildung abzuschliessen. Manche verbringen insgesamt Jahre ihres Lebens in psychiatrischen Kliniken. Erst um das dreissigste Lebensjahr herum nimmt die Intensität des Borderline-Syndroms langsam ab, und die heftigen Gefühlsstürme verebben.
Ein (seröser) Borderline-Tumor ist ein nicht-krebsartiger Tumor an den Eierstöcken und hat nichts mit der psychischen Erkrankung Borderline-Syndrom zu tun.
Wer ist vom Borderline-Syndrom betroffen?
In der Bevölkerung sind durchschnittlich etwa 1,6 Prozent von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung betroffen. Unter den jungen Menschen ist die Krankheit mit über 6 Prozent überdurchschnittlich oft vertreten.
Die Borderline-Krankheit entwickelt sich oft in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. Die ersten Anzeichen für die psychische Störung treten teilweise bereits im Kindesalter auf, es ist jedoch schwierig, Borderline bei Kindern zu diagnostizieren.
Auffällige Anzeichen sind bei Kindern und auch Jugendlichen häufig nicht eindeutig dem Borderline-Syndrom zuzuordnen. Bei einem Verdacht auf eine Borderline-Erkrankung im jungen Alter sprechen Experten von einer Borderline-Entwicklungsstörung.
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Früher galten junge Frauen als besonders anfällig für die Borderline-Störung. Neuere Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass die Geschlechter-Verteilung ausgeglichen ist. Zwar sind bis zu 80 Prozent der Patienten in Therapie weiblich. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass sich Borderline bei Männern anders äussert als bei Frauen. Männliche Borderliner neigen unter Umständen stärker zu Gewalt gegen andere und landen daher eher in Jugendstraf-Einrichtungen als in einer therapeutischen Anstalt.
Mütter und Väter mit Borderline
Menschen mit Borderline, die ein Kind erwarten, haben oft grosse Selbstzweifel und Sorge, dem Kind nicht gerecht zu werden. Wenn Mutter oder Vater am Borderline-Syndrom leiden, bedeutet das jedoch nicht automatisch, dass auch die Kinder psychische Schwierigkeiten haben werden. Betroffene Eltern, die bereit sind, sich in therapeutische Behandlung zu begeben und an ihrem typischen Borderline-Verhalten zu arbeiten, bieten möglicherweise ihrem Kind den nötigen Schutz vor der Erkrankung.
Auswirkungen auf Kinder
Eltern mit Borderline haben - wie andere Eltern auch - die besten Absichten für ihre Kinder. Diese überfordern sie aber häufig. Häufig haben beispielsweise Mütter mit Borderline-Syndrom sehr hohe Ansprüche an sich und wollen dem Kind ein besseres Leben als das ihre ermöglichen. Es besteht die Gefahr, dass sie den Nachwuchs überbehüten und ihm kaum Raum zur Entwicklung geben.
Bei Eltern mit schwer ausgeprägten Borderline-Symptomen leiden die Kinder sehr unter den Auswirkungen der psychischen Störung. Sie sind den Stimmungsschwankungen der Eltern hilflos ausgesetzt. Der Wechsel zwischen liebevoller Nähe und Abweisung verunsichert die Kinder, und sie verlieren das Vertrauen in die Eltern.
Wenn die Kinder merken, dass ihre Eltern nicht in der Lage sind, den Alltag zu meistern, übernehmen sie die Rolle des Erwachsenen. Experten bezeichnen das als Parentifizierung. Die Kinder bemühen sich, die Bedürfnisse der Eltern zu erfüllen und stecken ihre eigenen zurück. Diese Rollenumkehr erzeugt bei den Kindern meist psychische Probleme, die manchmal ein Leben lang anhalten.
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Viele Patienten mit Borderline-Syndrom wurden in ihrer eigenen Kindheit vernachlässigt oder misshandelt. Ein eigenes Kind ruft möglicherweise Erinnerungen an solche traumatischen Ereignisse wach. Die Betroffenen fühlen sich dadurch wieder in die Kinderrolle versetzt und sind häufig nicht in der Lage, ihr eigenes Kind angemessen zu versorgen. Die Elternrolle überfordert sie, erzeugt Aggression - und in manchen Fällen auch Gewalt gegen die Kinder.
Viele Gründe also, warum es ratsam ist, sich als Eltern mit Borderline-Syndrom unbedingt Hilfe zu suchen. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Therapeut die Familie auf ihrem Weg begleitet. Die Eltern haben mit entsprechender Unterstützung gute Chancen, zu lernen, wie sie die Bedürfnisse ihres Kindes erkennen. Wenn die Kinder über die Krankheit der Mutter oder des Vaters aufgeklärt werden, haben sie ein besseres Verständnis für schwierige Situationen.
Begleiterkrankungen
Das Borderline-Syndrom geht oft mit anderen Erkrankungen Hand in Hand. So treten bei einem Grossteil der Patienten zumindest zeitweilig Depressionen auf. Eine Persönlichkeitsstörung liegt dann vor, wenn ein Mensch auffällige Verhaltensweisen und Einstellungen zeigt, die ihn erheblich in seiner individuellen Zufriedenheit und im Erreichen seiner persönlichen Ziele einschränken.
Betroffene geraten zudem häufig mit ihren Mitmenschen oder mit der Gesellschaft in Konflikt, sie verhalten sich starr und sind unflexibel. Das Gefühl, mit der eigenen Person ist «etwas nicht ganz in Ordnung» entwickelt sich meist erst dann, wenn zunehmende Interaktionsprobleme zu einem Leidensdruck führen.
Weitere Persönlichkeitsstörungen
- Vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung: Die Betroffenen erleben ein starkes Gefühl von Hilflosigkeit und Schwäche, das sich in einem extrem unterwürfigen und anklammernden Verhalten sowie dem übermässigen Bedürfnis, umsorgt zu werden, zeigt.
 - Zwanghafte Persönlichkeitsstörung: Patientinnen und Patienten mit dieser Störung beschäftigen sich ständig mit Details, sie sind pedantisch. Betroffene sind extrem ordentlich, perfektionistisch und kontrollsüchtig. Sie zeigen eine übertriebene Orientierung an Normen, Regeln und Systeme auf Kosten von genussvollen Aktivitäten und zwischenmenschlichen Beziehungen.
 - Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung: Hauptmerkmale sind die Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv oder minderwertig zu sein, andauernde Gefühle von Anspannung und Besorgtheit, Angst vor negativer Bewertung oder Ablehnung in sozialen Kontakten.
 - Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Hauptmerkmale sind die Neigung zu unbedachtem, impulsivem Verhalten ohne Rücksicht auf Konsequenzen, geringe Frustrationstoleranz und ein Mangel an Empathie, Schuldbewusstsein und Verantwortungsgefühl. Betroffene empfinden selten Angst und sind bereit, hohe Risiken einzugehen. Dabei missachten sie Regeln, Normen und Gesetze. Die Fähigkeit, aus den negativen Konsequenzen zu lernen, ist reduziert.
 - Histrionische Persönlichkeitsstörung: Patientinnen und Patienten mit dieser Störung neigen zu theatralisch und dramatisch wirkendem Verhalten und einer übermässigen Emotionalität. Oft haben sie das Bedürfnis, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen und Anerkennung, Lob und Aufmerksamkeit von anderen zu erhalten. Ihr Denken ist von Sprunghaftigkeit, Ungenauigkeit und Unschärfe gekennzeichnet. Sie zeigen sich leicht beeinflussbar von anderen Menschen oder Ereignissen.
 - Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen sind im hohen Masse von Fantasien grenzlosen Erfolgs, von Macht, Glanz, Schönheit oder Liebe eingenommen. Sie erleben sich als etwas Besonderes und Einzigartiges und gegenüber anderen Menschen als überlegen. Sie meinen, aufgrund ihres Sonderstatus Normen entbunden zu sein. Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung verlangen nach Bewunderung, wird ihnen die erwartete Sonderbehandlung nicht gewährt, können sie mit grossem Ärger reagieren. Sie sind oft neidisch oder glauben, andere seien neidisch auf sie. Oft zeigen sie einen Mangel an Empathie.
 - Paranoide Persönlichkeitsstörung: Paranoide Persönlichkeiten hegen ein tiefes Misstrauen und Argwohn gegenüber anderen Menschen. In Partnerschaften reagieren sie oft eifersüchtig, sind extrem empfindlich gegenüber Kritik, sehr verletzlich und nachtragend.
 - Schizoide Persönlichkeitsstörung: Schizoide Persönlichkeiten fallen durch Einzelgängertum, Distanziertheit, ein hohes Mass an Autonomiebestrebungen und eine eingeschränkte Bandbreite emotionalen Ausdrucks auf. Sie haben oft keine engeren Freunde und nur selten einen Lebenspartner. Im Kontakt wirken sie unbeteiligt, kühl und distanziert.
 - Schizotype Persönlichkeitsstörung: Betroffene zeigen merkwürdige, verschoben wirkende Verhaltensweisen und einen eigenwilligen Denkstil auf. Sie leiden unter sozialen Defiziten und sind oft bindungsunfähig. Schizotype Persönlichkeiten sind oft mit magischen Denkinhalten oder seltsamen Überzeugungen beschäftigt.
 
Symptome und Diagnose
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist durch instabile zwischenmenschliche Beziehungen, starke Stimmungsschwankungen, ein verzerrtes Selbstbild und impulsives Verhalten gekennzeichnet.
- Instabile zwischenmenschliche Beziehungen: Personen mit BPS haben oft sehr intensive, aber wechselhafte Beziehungen.
 - Verzerrtes Selbstbild: Menschen mit BPS haben oft Schwierigkeiten, ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln.
 - Impulsives Verhalten: Es kann zu impulsiven Handlungen kommen, wie etwa riskantem Verhalten, unkontrollierten Ausbrüchen oder selbstschädigendem Verhalten.
 
Eine psychische Störung lässt sich selten auf eine einzelne Ursache zurückführen. Ein Erklärungsmodell dafür ist das Bio-psycho-soziale Krankheitsmodell, welches in der modernen Psychologie häufig angewendet wird. Demnach werden Krankheiten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet - der Biologie, der Psychologie und dem sozialen Bereich, wie z.B. der Umwelt. Folglich wirken mehrere Faktoren so zusammen, dass sich eine Störung entwickeln kann. Auch bei einer Borderline-Störung sind verschiedene Faktoren für eine Entstehung der Krankheit ursächlich.
Ätiologie
Ein entscheidender Faktor für die Entstehung einer Borderline-Störung sind traumatische Erlebnisse in der frühen Kindheit. Häufig berichten Betroffene einer Borderline-Störung über zum Teil schwere kindliche Traumata. In Studien zeigen bis zu 40 % der Patienten mit Borderlinestörung das zusätzliche Vorliegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung, bis zu 80 % traumatische Erlebnisse in ihrer Kindheit.
Traumata Typen
Grundsätzlich werden anhand von Dauer, Häufigkeit und Intensität zwei Typen von Traumata unterschieden:
- Typ-I: plötzlich eintretende Einzelereignisse wie Unfälle, Überfälle, kurzdauernde Katastrophen, sexuelle Traumen
 - Typ-II: langdauernde traumatische Ereignisse oder sich immer wieder wiederholende Einzelereignisse. Dazu gehören langdauernde Naturkatastrophen, langdauernde Traumatisierung mit Gewalt, Entwertung und sexueller Gewalt inner- und ausserfamiliär, im Kindes - und Erwachsenenalter
 
Betroffene einer Borderline-Störung erleiden solche Traumata oftmals durch wichtigen Bezugspersonen. Das Verhältnis zur Bezugsperson kommt dann in einen Widerspruch. Einerseits ist es eine geliebte und schützende Person, andererseits fügt sie den Betroffenen Schaden zu und erscheint in einem Licht der «Täterschaft». Dieser Widerspruch ist besonders für Kinder schwierig zu verarbeiten. Deshalb werden häufig negative Gefühle gegen sich selbst empfunden - und es kann zu selbstschädigendem Verhalten führen. Neuere Studien berichten, dass die Hälfte aller Borderline-Patienten ein Typ-I und/oder ein Typ-II Trauma in ihrer Kindheit erfuhren. Die andere Hälfte gab an, alle drei Typen der Traumata erlebt zu haben.
Genetische Veranlagung
Ein weiterer Faktor für die Entstehung einer Borderline-Störung ist die genetische Veranlagung. Die Forschung geht davon aus, dass etwa 40% der Borderline-Störungen auf den genetischen Einfluss zurückzuführen seien. Jedoch konnten noch keine bestimmten Gene für die Entstehung der Krankheit gefunden werden.
Neurobiologie
Ein weiterer Faktor in der Entstehung einer Borderline-Störung ist die Funktionsweise des Gehirns. Wie erwähnt, leiden Betroffene an einer geringeren Impulskontrolle. Sie erleben intensive Anspannungszustände und werden von ihren Gefühlen überwältigt, so kann es zu extremen Wutausbrüchen kommen. Ein Grund dafür ist, dass bei Borderline-Patienten das Hirnareal für die Impulskontrolle mangelhaft funktioniert. Des weiteren zeigen sich Fehlfunktionen in den beiden Hirnarealen, die für das Gedächtnis und die Gefühlsreaktionen verantwortlich sind.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose wird von einer Fachperson aufgrund sich wiederholender Symptome und Angaben des Patienten zu seiner Lebensgeschichte gestellt. In einer aktuellen Untersuchung wird das eigene Erleben des Verhaltens erfragt. Daneben sind aber auch Informationen über die Biographie, die bisherige Lebensbewältigung und Aussagen der Angehörigen sehr wichtig. Zusätzlich können testpsychologische Untersuchungen die Diagnose erhärten.
Für die Diagnose einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung müssen mehrere der oben aufgeführten Symptome vorliegen. Wird eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, werden zwei Typen unterschieden:
- Impulsiver Typus: Bei diesem Typus stehen die mangelnde Kontrolle über die Emotionen und die emotionale Instabilität im Fokus.
 - Borderline-Typus: Für die Diagnose einer Borderline-Störung müssen mindestens fünf der folgenden Symptome vorhanden sein: 
- ein chronisches Gefühl der Leere
 - starke Stimmungsschwankungen
 
 
Behandlung
Die genaue Ursache der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, biologischen und psychosozialen Faktoren eine Rolle spielt.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist behandelbar, wobei psychotherapeutische Ansätze wie die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) und die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) besonders wirksam sein können. Diese Therapien zielen darauf ab, den Umgang mit Emotionen zu verbessern, zwischenmenschliche Fähigkeiten zu stärken und impulsives Verhalten zu kontrollieren.
Ausschlusskriterien sind akute Suizidalität ohne Absprachefähigkeit, Fremdgefährdung, stark eingeschränkte körperliche Mobilität oder vordergründige Suchterkrankungen.
Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting, inklusive Psychoedukation und Erarbeiten von konkreten Strategien bei problematischem Verhalten.
Die Behandlung einer Borderline-Erkrankung ist manchmal schwierig und dauert wegen der tief verankerten Persönlichkeitsstruktur meist lange an. Inzwischen gibt es zahlreiche erprobte Behandlungsansätze, die zu einer deutlichen Reduktion der Symptome und einem verbesserten zwischenmenschlichen Verhalten führen.
In den letzten Jahren sind verschiedene Psychotherapieverfahren für die Borderline-Erkrankung entwickelt worden, die im Einzel- oder im Gruppensetting angewendet werden können. So etwa die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT), die Schematherapie, die mentalisierungsbasierte Therapie und die übertragungsfokussierte Therapie.
Wo wird die Borderline-Erkrankung behandelt?
In der Regel besteht die Therapie in einer länger dauernden ambulanten Psychotherapie. In Krisensituationen kann eine stationäre Behandlung zum Stabilisieren sinnvoll sein. Darauf spezialisiert sind in Pfäfers die Psychotherapiestation Persönlichkeits- und Traumafolgestörungen, in Wil die Psychotherapiestationen 1 und 2 und in St.Gallen die Krisenintervention. Falls Suchtmittelkonsum als Problem im Vordergrund steht, wird in Pfäfers und Wil auf den Stationen für Abhängigkeitserkrankungen mitbehandelt. Auch eine tagesklinische Behandlung ist denkbar.
Tabelle: Übersicht der Therapieansätze
| Therapieansatz | Ziel | 
|---|---|
| Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) | Verbesserung des Umgangs mit Emotionen, Stärkung zwischenmenschlicher Fähigkeiten, Kontrolle impulsiven Verhaltens | 
| Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) | Förderung der Fähigkeit, eigenes und fremdes Verhalten aufgrund mentaler Zustände zu verstehen | 
| Schematherapie | Bearbeitung maladaptiver Schemata, die in der Kindheit entstanden sind | 
| Übertragungsfokussierte Therapie (TFP) | Analyse und Bearbeitung von Beziehungsmustern, die sich in der therapeutischen Beziehung zeigen | 
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