Der (Wieder-)Einstieg in den Job ist für Menschen mit einer Depression ein wichtiger und oft auch schwieriger Schritt.
Unabhängig von der Tätigkeit und der Unternehmenskultur ist der Wiedereinstieg in den Job ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung, denn die Übernahme von Verantwortung stärkt das Selbstwertgefühl und ein geregelter Alltag bringt Struktur in das Leben. Ausserdem bietet ein Arbeitsplatz die Möglichkeit, sich mit anderen Kolleg:innen auszutauschen, und es verschafft ein positives Gefühl, Aufgaben erfolgreich erledigt zu haben.
Häufig empfehlen Ärzt:innen und Therapeut:innen, in das vorherige Unternehmen wieder zurückzukehren und den bisherigen Job erneut auszuüben. Für diesen Fall bieten Unternehmen eine berufliche Wiedereingliederung an. Um die Mitarbeiter:innen mit Depressionen so gut wie möglich in ihrem Berufsalltag zu unterstützen, können Arbeitgeber:innen viel machen.
Als Arbeitnehmer:in hat man jedoch immer die Alternative, sich nach einer anderen Stelle umzusehen, die für die psychische Gesundheit zuträglicher ist. Vor dem Start in das Berufsleben oder vor einem Jobwechsel ist es ratsam, sich genau zu überlegen, welches Umfeld und welche Tätigkeiten einem guttun und welche vielleicht weniger vorteilhaft wären.
Unabhängig davon, unter welcher psychischen Erkrankung Sie leiden und welche Art von Beruf Sie ausüben, können bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, die die psychische Gesundheit erhalten und berufsbedingte Depressionen vorbeugen. Dabei sollte die Priorität für den oder die Arbeitgeber:in stets darauf liegen, gesunde und zufriedene Mitarbeiter:innen zu haben.
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Für viele Menschen mit Depressionen ist der Gedanke, im Job viel Kontakt mit anderen Menschen zu haben, unter Umständen abschreckend. Das Arbeiten mit Tieren hingegen ist sehr vielseitig, oft an der frischen Luft, mit regelmässiger Bewegung verbunden und bringt einen auf andere Gedanken. Ausserdem ist es ein gutes Gefühl, die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Die Arbeitszeiten sind dabei oft flexibel und ermöglichen genug Zeit, sich zu entspannen und psychologische Behandlungen weiterhin wahrzunehmen.
Wer hingegen im Berufsalltag gerne Kontakt mit anderen Menschen hat, findet in der Tätigkeit als Masseur:in eine gute Berufsmöglichkeit. Masseur:innen entspannen durch Massagetechniken die Muskulatur ihrer Patient:innen und helfen so, Schmerzen oder Verspannungen des Körpers zu reduzieren. Je nach Arbeitsumfeld können Termine zeitlich flexibel gelegt und somit gut auf beispielsweise Psychotherapiesitzungen abgestimmt werden.
Sowohl als Florist:in als auch als Gärtner:in ist man umgeben von grünen Pflanzen und duftenden Blumen. Das Arbeiten mit den Händen bietet eine gute Möglichkeit, abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Kreative Tätigkeiten ermöglichen es, abzuschalten und sich ganz auf die Arbeit zu konzentrieren. Beispielsweise das Nähen oder Reparieren von Kleidungsstücken oder Einrichtungsgegenständen ist eine sehr kreative Arbeit.
Als Bibliothekar:in verbringen Sie die meiste Zeit mit Büchern, aber auch mit Menschen, die Bücher lieben. Dabei können Sie anderen Menschen bei der Recherche helfen oder mit ihnen gemeinsam ein neues Lieblingsbuch entdecken. Lesen ist eine wunderbare Form der Entspannung, hat zudem einen positiven Effekt auf das psychische Wohlbefinden und hilft, den Kopf freizubekommen.
Einige Berufe sorgen dafür, dass Menschen mit Depression schneller an ihre Grenzen kommen. Wer bereits Schwierigkeiten hat, den persönlichen Alltag zu meistern, sollte darauf achten, die Psyche im Beruf nicht noch zusätzlich zu belasten. Insbesondere Berufe, die mit einem hohen Stresspegel einhergehen, sind dabei eher ungeeignet für Menschen mit Depressionen.
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Wie in der Ausgangslage des Basisprojekts inklusiv beschrieben, hat in der Schweiz fast jeder sechste Jugendliche nach der obligatorischen Schulzeit keine weiterführende berufliche Lösung. Junge Erwachsene ohne Anschlusslösung sind deutlich häufiger von psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen betroffen (Sabatella und von Wyl, 2014). Einerseits könnte dies daran liegen, dass eine fehlende Ausbildungsstelle psychisch belastet. Andererseits ist davon auszugehen, dass junge Menschen gerade aufgrund einer psychischen Erkrankung keinen Ausbildungsplatz finden.
Weiterhin bleiben psychische Erkrankungen oftmals unerkannt. Dies dürfte daran liegen, dass junge Menschen psychotherapeutische Angebote aufgrund der befürchteten Stigmatisierung nicht beanspruchen oder die Einsicht fehlt, Hilfe zu benötigen (Dunley & Papadopoulos, 2019). Dabei ist bekannt, dass eine frühzeitige Behandlung einen positiven Einfluss hat (z. B. Chan et al., 2015; Stein et al., 2003). Im Gegensatz dazu steigt die Gefahr eines chronifizierten psychischen Krankheitsverlaufs, je länger mit der Behandlung gewartet wird. Daher ist eine Intervention zentral.
Die weitere Entwicklung dieser jungen Menschen wird dadurch nicht beeinträchtigt und ihre Zukunftsaussichten bleiben bestehen. Vor diesem Hintergrund entstand das Pilotprojekt «inklusiv», das die Gebert Rüf Stiftung finanzierte. In Zusammenarbeit mit dem Brückenangebot «lifetime health» wurde ein innovativer Lösungsansatz für eine verbesserte Arbeitsintegration erarbeitet und während zwei Jahren angewandt und validiert. Das Erweiterungsprojekt «inklusiv plus» basiert auf dem Pilotprojekt und wird von Innosuisse finanziert.
Das vorgängig entwickelte psychotherapeutische Angebot für psychisch belastete Jugendliche wurde überarbeitet und wird nun überprüft. Neben Gruppentherapien sind weiterhin je 5 Einzelgespräche möglich. Auch sollen Weiterbildungen zu psychischer Gesundheit und Krankheit im Jugendalter für Mitarbeitende der beteiligten Brückenangebote durchgeführt werden. Die Intervention wird in 5 Kantonen (Zürich, Bern, Luzern, St. Gallen, Appenzell Ausseroden) respektive in 7 unterschiedlichen Brückenangeboten implementiert.
Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die zwischen 16 und 29 Jahre alt sind und über genügend Deutschkenntnisse verfügen, um dem gruppenpsychotherapeutischen Austausch folgen und die Befragungen bearbeiten zu können. Die Teilnahme ist freiwillig und die Gruppengrösse für das Gruppenmodul auf 8 Teilnehmende begrenzt. Die Hauptfragestellung lautet, ob mit der zusätzlichen Gruppentherapie die Integration junger psychisch belasteter Menschen in den Arbeitsmarkt besser gelingt.
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Die Studie «inklusiv plus» startete am 1. Juli 2020. Die Implementation der Gruppenangebote in den jeweiligen Brückenangeboten erfolgt im Herbst 2020. In der Schweiz hat fast jeder sechste Jugendliche (16 Prozent) nach den obligatorischen Schuljahren keine weitere berufliche Lösung. Für diese Jugendlichen wurden sogenannte Brückenangebote und Zwischenlösungen geschaffen, die bei schulischen und sozialen Defiziten helfen können und die Jugendlichen auch bei der Suche nach einer Lehrstelle unterstützen.
Jugendliche, die nach der obligatorischen Schulzeit keine Lösung haben, sind deutlich häufiger von psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen betroffen, als solche, die eine Lehre beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen (Sabatella und von Wyl, 2014). Dies kann daran liegen, dass eine fehlende Ausbildungsstelle psychisch belastet. Oftmals ist es aber auch so, dass viele junge Menschen gerade aufgrund einer psychischen Erkrankung keine Lehrstelle finden.
Eine frühe Intervention ist in diesen Fällen wichtig, denn Studien zeigen, dass der Verlauf einer Krankheit positiv beeinflusst werden kann, wenn sie frühzeitig und ohne Verzögerung behandelt wird (Stein et al., 2003). Bei Jugendlichen wird dadurch die weitere Entwicklung nicht beeinträchtigt und ihre beruflichen und persönlichen Zukunftsaussichten bleiben bestehen. Das Ziel der Studie war es, das Team des Arbeitsintegrationsprogramms lifetime health mit einer Psychotherapeutin der ZHAW zu ergänzen, um die Integration von Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen in den Arbeitsmarkt zu verbessern.
Die studienbedingte Intervention sollte an sämtlichen Jugendlichen des Brückenangebotes untersucht werden, immer unter der Voraussetzung, dass sie freiwillig an der Studie teilnehmen. Die Gruppengrösse für das Gruppenmodul wurde auf maximal 8 Teilnehmende begrenzt.
Die Schluss-Stichprobe umfasste 40 Personen und setzte sich aus 23 Frauen und 17 Männern zusammen. Schaut man die Entwicklung der Teilnehmenden während der Programmteilnahme an bzgl. Arbeitsfähigkeit, Gesundheitskompetenz und Psychopathologie, zeigten sich Verbesserungen in allen drei untersuchten Bereichen. Die Teilnehmenden berichteten nach der Intervention über eine höhere Selbstwertschätzung sowie über eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung. Die Arbeitsfähigkeit nahm bei der Mehrheit der Teilnehmenden ebenfalls zu.
Die Arbeitsfähigkeit wurde mit dem Fragebogen Work Ability Index gemessen. Dabei stand nicht die konkrete Anschlusslösung im Vordergrund, sondern die Selbsteinschätzung der Befragten. Da Abschluss-Assessments noch ausstehen, werden hier die Daten der Eintrittserhebung gezeigt. Diese sollen vor allem den Belastungsgrad der Jugendlichen und junge Erwachsene verdeutlichen.Weiter waren die Teilnehmenden vor Beginn der Intervention weniger dazu bereit, bei psychischen Belastungen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vielmehr würden Sie private Hilfe in Anspruch nehmen. Insgesamt waren Sie weniger bereit Hilfe zu suchen, im Vergleich zu einer studentischen Stichprobe.
Wir werden inklusiv weiterentwickeln und als inklusiv plus weiterführen. Neben lifetime health, die das psychotherapeutische Angebot bereits als festen Bestandteil in ihr Programm aufgenommen haben, werden wir inklusiv plus in 6 weiteren Brückenangeboten implementieren und erproben. Dafür wird das Gruppenmodul zu einer Gruppentherapie weiterentwickelt, die Möglichkeit von Einzelgesprächen wird beibehalten. Zusätzlich werden die Mitarbeitendenberatung der Brückenangebote und deren Weiterbildung integriert.
Jugendliche mit Handicap stehen in der Berufswahl vor besonderen Herausforderungen. Meist benötigen sie Unterstützung durch ein professionelles Netzwerk. Hier finden Sie Anhaltspunkte für die Zeit nach der obligatorischen Schule. In der Sekundarschule durchlaufen Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf den Prozess der Berufs- und Ausbildungswahl gleich wie alle anderen.
Anfangs der zweiten Sek erkunden sie ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten und im Laufe der dritten Klasse unterschreiben sie in der Regel ihren Ausbildungsvertrag. Je nach Handicap können berufliche Möglichkeiten eingeschränkt und die Berufsfindung schwieriger sein. Für eine passende Wahl sollte in verschiedenen Berufen und Betrieben geschnuppert werden. Unter Umständen wird für den Findungsprozess mehr Zeit und Flexibilität benötigt. Um Enttäuschungen zu vermeiden, lohnt es sich, Ressourcen, Entwicklungspotenzial und Unterstützungsbedarf der Jugendlichen genau anzuschauen.
Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen. Sie kennen ihr Kind und seine Beeinträchtigungen, und sie wissen, wie sich diese im Alltag auswirken, was das Kind gut kann und interessiert. Eltern, Lehrpersonen und weitere Fachpersonen finden in der Broschüre alles rund um die Berufswahl von Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf. Ziel ist es, Menschen mit Handicap in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Als erster Arbeitsmarkt wird der reguläre Markt bezeichnet. Als zweiter oder ergänzender Arbeitsmarkt jener, wo subventionierte Arbeitsverhältnisse bestehen.
Für Menschen mit besonderem Bildungsbedarf, die eine berufliche oder schulische Ausbildung absolvieren wollen, gibt es verschiedene unterstützende Angebote.
- Case Management Netz2: Begleitung mehrfachbelasteter Jugendlicher bis zum Sek-II-Abschluss, koordiniert u. a.
 - Berufsfachschulen: bieten während der Berufslehre Stützkurse, Aufgabenhilfen, Beratungen etc.
 - Fachkundige individuelle Begleitung: während der 2-jährigen Berufslehre mit eidg.
 
Durch Handicaps verursachte Nachteile können mit gezielten Massnahmen verringert werden. Vorausgesetzt Lernende haben das Potenzial, vorgegebene Lernziele zu erreichen. Die Ziele einer Ausbildung bleiben unverändert. Je nach Handicap dürfen zum Beispiel Hilfsmittel verwendet werden. Manche Jugendliche sind durch eine gesundheitliche Beeinträchtigung oder Invalidität in ihren Ausbildungsmöglichkeiten eingeschränkt. Eine solche Beeinträchtigung kann eine kognitive Einschränkung (z. B. eine Lernbehinderung), ein körperliches Gebrechen (z. B. eine Sehbehinderung) oder eine psychische Erkrankung (z. B. Anorexie) sein.
Der oder die Jugendliche braucht möglicherweise Unterstützung durch einen Coach. Zur Absolvierung der Ausbildung sind allenfalls besondere Hilfsmittel notwendig, oder die Ausbildung findet in einer spezialisierten Ausbildungsstätte statt.
Um Leistungen im Zusammenhang mit einer erstmaligen beruflichen Ausbildung zu beantragen, muss eine gesundheitliche Einschränkung (körperlich, psychisch oder geistig) vorliegen. Deshalb ist ein aussagekräftiger medizinischer Bericht des behandelnden Arztes bzw.
Die IV-Anmeldung erfolgt idealerweise Anfang der 2. Füllen Sie das Formular «IV-Anmeldung für Minderjährige» aus. Legen Sie vorhandene Berichte bei. Bereits erfolgte Abklärungen (z. B. Werden bereits IV-Leistungen ausgerichtet (z. B. für medizinisch-therapeutische Massnahmen), muss kein neues Anmeldeformular ausgefüllt werden. Es genügt in diesem Fall, wenn die Erziehungsberechtigten mit einem Brief ein Gesuch für «Massnahmen der beruflichen Eingliederung» an die IV-Stelle des Kantons Zürich stellen. Wichtig sind auch hier die Angaben zu medizinischer Diagnose, aktuell behandelnden Ärztinnen oder Ärzten bzw.
Nach Einreichen des ausgefüllten und unterschriebenen Anmeldeformulars wird der oder die Jugendliche zu einem Gespräch eingeladen. Der Nachteilsausgleich für Menschen mit Behinderung ist gesetzlich festgeschrieben. Die Bildungsverantwortlichen sind verpflichtet, in der Ausbildung und am Arbeitsplatz gewisse Einrichtungen für die Betroffenen bereitzustellen. Nachteile ausgleichen, bedeutet: Lern- und Arbeitsbedingungen anpassen, ohne den Inhalt zu beeinflussen.
Öffentliche Einrichtungen sind verpflichtet, Vorkehrungen zur Milderung der Auswirkungen von Behinderungen und zum Ausgleich der Nachteile zu treffen. Obwohl in vielen Einrichtungen die notwendigen Anpassungen vorgenommen wurden, gibt es noch viele Hindernisse.
Du suchst im Rahmen einer Umschulung oder einer erstmaligen beruflichen Ausbildung einen Ausbildungsplatz? Wir bieten dir in Zusammenarbeit mit der IV spannende Lehrstellen in verschiedenen Branchen an. Trainiere deine Kompetenzen und verbessere deine Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit mit einer/einem Coach:in.
Die Vorlehre ist ein Brückenangebot für Jugendliche und junge Erwachsene. In der Vorlehre sammeln die Lernende erste Praxiserfahrungen, um eine tragfähige Basis für eine erfolgreiche Ausbildung zu schaffen. Du befindest dich in der Ausbildung, bist jedoch in einer schwierigen gesundheitlichen Situation. Unsere Job Coach:innen begleiten und unterstützen dich.
Du bist nicht allein mit deiner psychischen Erkrankung. Lies die ermutigenden Stories von anderen Betroffenen. Du packst das!
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