ADHS und Sexualität bei Frauen

Mit einer Häufigkeit von fünf Prozent ist ADHS eine der häufigsten kinder- und jugendpsychiatrischen Auffälligkeit. Bei etwa Zweidrittel der betroffenen Kinder bleiben die Symptome bis ins Erwachsenenalter bestehen. Während in der Kindheit mehr Jungen als Mädchen betroffen sind, gleicht sich dieses Verhältnis im Erwachsenenalter aus.

Das Problem der Fehldiagnosen bei Frauen

In der Medizin sind Männer die Norm. Dies geht zulasten der Frauen. Denn für diese heisst es dadurch, Fehldiagnosen, falsche Medikamente und eine erhöhte Sterblichkeitsrate. Denken wir beispielsweise an ADHS, denken wir an den unruhigen, zappeligen Jungen im Unterricht. Umgangssprachlich nennen wir diesen auch «Zappelphilipp». Bei Frauen hingegen bleibt ADHS unerkannt.

Warum ADHS bei Mädchen oft unerkannt bleibt

Dass Mädchen seltener diagnostiziert werden, hat unterschiedliche Gründe. Zum einen sind ihre Symptome oftmals unauffälliger. Zum anderen fokussiert sich die Bewertungsskala auf die häufigsten Symptome, die bei Jungen vorkommen. Schliesslich dachte man auch eine lange Zeit, dass ADHS eine typische Jungenerkrankung sei. Dies sorgt dafür, dass es jedoch meist spät zu einer Diagnose kommt. Ärzte oder Ärztinnen werden meist aufgrund von Begleiterkrankungen wie Burnout, Angstzuständen, Depressionen, Ess- und / oder Schlafstörungen, Sucht und ähnlichem aufgesucht. Späte Hilfe für Frauen sorgt häufig dafür, dass die Betroffenen sich nicht nur «anders», sondern auch «ungenügend» fühlen.

Die verschiedenen ADHS-Typen und ihre Auswirkungen auf Mädchen

Während bei dem hyperaktiven Typ der ADHS der Fokus auf die Hyperaktivität gelegt wird, beschreibt der unaufmerksame Typ der ADHS die zugrundeliegende Symptomatik - das Beibehalten der Aufmerksamkeit. ADHS unterscheidet sich in 3 Typen: den unaufmerksamen Typ, den hyperaktiv-impulsiven Typ und den gemischten ADHS-Typ. Die meisten Mädchen sind dem unaufmerksamen Typ, der ADHS zuzuordnen. Sie sind still, ruhig und zurückgezogen. Ebenso sind Begleiterkrankungen, wie Teilleistungsstörungen, weniger häufig vorhanden. Doch all dies bedeutet nicht, dass ihre Probleme im Alltag weniger Auswirkungen haben als die der Jungen.

Symptome und soziale Interaktion

Mädchen verlieren sich in Tagträumereien und können dem Unterricht schlecht folgen. Sie vergessen beispielsweise die Hausaufgaben, trödeln, verlieren die Arbeitszettel oder der Schreibtisch sieht chaotisch aus. Ebenfalls haben sie Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion und sind häufig von Mobbing betroffen. Sie können sich kaum gegenüber ihren Mitschüler:innen behaupten. Sie sind nur wenig belastbar, brechen schnell in Tränen aus und treten schnell den Rückzug an. Dadurch wachsen sie nicht an Auseinandersetzungen oder trainieren Selbstbehauptung. Eigene Erfahrungen können sie nur wenig wertschätzen. Dafür haben sie ein gutes Gedächtnis für negative Erfahrungen und Misserfolge. Hieraus können sich depressive Symptomatiken, tiefe Selbstzweifel oder sogar Selbsthass entwickeln.

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Entscheidungsfindung und Abhängigkeit

Betroffene haben Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen. Sie werden dadurch unsicher und zögerlich. Oft machen sie die Erfahrung, dass sie zu viel Zeit gebraucht haben, sich an einem Gespräch zu beteiligen, das frustriert sie. Erst im Nachhinein fällt ihnen ein, was sie hätten sagen können oder wie sie sich hätten zur Wehr setzen können. Sie selbst gehen in Gesprächen oft einfach unter. Aus diesen Gründen sind sie oft auf Bestätigung von anderen angewiesen, wodurch sie von diesen abhängig werden. Sie passen sich an. Dadurch leidet ihre Authentizität, Individualität und Reife. Da sie ansonsten kaum stören, vermutet kaum jemand eine ADHS hinter ihrem Verhalten.

Der innere Kampf und die Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl

Es ist für die Betroffene ein grosser Kraftaufwand, den Anforderungen zu entsprechen. Dabei trägt sie die Kämpfe und den Stress im Inneren aus. Es ist und bleibt schwierig für sie sich zu organisieren, bei der Sache zu bleiben und den allgemeinen Ansprüchen ihrer Umwelt zu genügen. Es kostet sie viel Kraft, die Symptome der ADHS zu kompensieren. Dabei können Sätze, die sie als faul betiteln oder ihr ihre Anstrengungen absprechen, dazu führen, dass ihr Selbstwertgefühl negativ geprägt ist. Die Symptome können sich bereits in der Pubertät manifestieren, da hier das Risiko steigt an einer Persönlichkeitsstörung, Angststörung, Depressionen oder Essstörungen zu erkranken. Dies kann zu Missverständnissen führen.

Der Einfluss des IQ auf die Diagnose

Je höher der IQ ist, desto häufiger wird ADHS bei Frauen übersehen. Der Umgang in der Schule ist besser, sie können sich gut anpassen und fallen nicht auf. Hierdurch entziehen sie sich einer Diagnose. Dass sie für all die Organisation und Anpassung besonders viel Kraft benötigen, fällt dabei niemandem auf. Je nach Typus wirken sich die Symptome von ADHS unterschiedlich aus. Frauen vom hyperaktiven oder kombinierten Typus sind ihre Schwierigkeiten kaum anzumerken. Sie sind sozial, aktiv und charismatisch. So kann das Umfeld trotz einer kleinen chaotischen Art für sich gewonnen werden. Frauen wirken oftmals verträumt oder abwesend, da sie Probleme haben sich für längere Zeit auf etwas zu konzentrieren. Besonders ausprägend ist dieses Symptom, wenn die Betroffenen keinen Spass an der Tätigkeit empfinden.

Auswirkungen im Berufsalltag und im Alltag

Im Berufsalltag machen sie viele Überstunden, da sie oft langsamer sind und mehr Zeit benötigen. Sofern das Symptom vorhanden ist, kann es den Alltag beeinträchtigen. Betroffenen fallen Selbstorganisation und Priorisierung häufig sehr schwer. Sie wirken dadurch chaotisch. Manchmal werden nichtige Aufgaben priorisiert, während nötige Aufgaben zurückbleiben. Auch beim Aufräumen gelingt es ihnen nicht, lange genug bei der Sache zu bleiben. Mit dem Alltag sind sie oftmals überfordert. Dies wird oftmals mit dem Auszug aus dem Elternhaus deutlich. Gedanken springen oft hin und her. Einem Redebeitrag zu folgen, kann ihnen beispielsweise schwerfallen. Dies kann ihnen bei Handlungen ähnlich ergehen. Sie fangen engagiert an, bis sie eine andere Beschäftigung gefunden haben, die sie ablenkt. Der eigentliche Plan wird vergessen.

Beziehungen und Freundschaften

Es fällt ihnen oft schwer, Freundschaften aufrechtzuerhalten, da sie Schwierigkeiten haben, sich regelmässig bei Freund:innen zu melden. Ein Wechsel von Freundschaften ist ebenso ein Symptom wie wechselnde Beziehungspersonen.

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Stärken von ADHS-Betroffenen

ADHS bringt ebenso Stärken mit sich. So sind die Betroffenen von ADHS begeisterungsfähig. Ebenso gehören Einfühlungsvermögen, Kreativität und Humor zu den häufigen Begabungen von ADHS-Frauen. Sie sind charismatisch und neugierig. Macht ihnen etwas Spass, können sie sich besonders gut auf die Tätigkeit konzentrieren. Meist besser als andere Menschen.

Herausforderungen beim Auszug aus dem Elternhaus

Bei vielen jungen Frauen treten die Symptome mit dem Auszug aus dem Elternhaus oder der Aufnahme einer Ausbildung beziehungsweise Studium auf. Diese werden aber so plötzlich mit einer Intensität dieser Symptome überfordert. Wichtige Strukturen der Betroffenen brechen durch den Auszug weg. Wo bis jetzt nur ein Zimmer in Ordnung gehalten werden musste, muss nun der Haushalt einer ganzen Wohnung gestemmt werden, Termine eingehalten werden und das Leben selbst organisiert werden. Dies ist für alle Menschen in diesem Alter eine Herausforderung, aber für Menschen mit ADHS stellt dies eine besondere Herausforderung dar. Auch im Haushalt nimmt das Chaos zu. Pflichten werden immer öfter nicht erledigt. Bei diesem Kontrollverlust vollzieht sich der Rückzug auf die Couch schnell. Sie nehmen sich zwar viel vor, aber schaffen es nicht anzufangen. Sie schaffen es nicht, ihr Leben unter Kontrolle zu bekommen. Hierdurch wachsen der innere Schweinehund, die Schuldgefühle und die Überzeugung ein Versager zu sein. Schlussendlich kann es zu einer immer ausgeprägteren Antriebsstörung und sogar zu einer totalen Apathie kommen.

Burnout und Arbeitsleben

Im Arbeitsleben brauchen ADHS-Frauen oftmals länger für ihre Arbeitsleistung. Oftmals schreiben sie sich hierfür keine Überstunden auf, um dies zu verbergen. Dabei fehlt ihnen die Zeit zum Entspannen und für ihre Hobbys. Das Resultat: Burnout. Befriedigende Ergebnisse bleiben jedoch oftmals aus, da sie zu ablenkbar, zu reiz offen, zu umständlich, zu langsam sind. Aufgaben werden herausgeschoben, Flüchtigkeitsfehler gemacht, angefangene Aufgaben nicht beendet und ein Chaos entsteht um sie herum. Sie fühlen sich häufig falsch verstanden oder machen Erfahrungen mit Mobbing. Versagensängste, Selbstzweifel, Depressionen, körperliche Symptome wie ausgeprägte Erschöpfungszustände, Essstörungen und Somatisierungsstörungen sind meist die Folge von dem Gefühl nicht genug zu sein.

Behandlung und Zyklusabhängigkeit

Wenige Medikamente werden bei Erwachsenen mit ADHS eingesetzt. Unterstützen kann bei der richtigen Dosierung ein Zykluskalender mit der Stärke der ADHS-Symptome, da diese zyklusabhängig sind. Es kann sein, dass eine Anpassung der Medikamente vor Beginn des Zyklus notwendig ist. Symptome können sich vor Beginn des Zyklus verstärken. Hilfreich ist dies zudem, da man sich auf die Symptomschwankungen vorbereiten kann. Hormonelle Veränderungen machen es ADHS-Betroffenen schwer. Hierzu gehören zum Beispiel die Pubertät, eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre.

Beziehungsprobleme und Mutterrolle

Aufgrund des eigenen negativen Selbstwertes haben sie viel häufiger Beziehungsprobleme. Oftmals suchen sie sich zwei Arten von Partner:innen. Entweder solche, die sie ebenfalls schlecht behandeln und sie abwerten oder diejenigen, die ihre eigenen Defizite kompensieren sollen. Es gibt aber auch Fälle, in denen sie sich Partner:innen suchen, denen sie helfen können. Sie entwickeln ein Helfersyndrom. Partner:innen fällt es schwer, Betroffene zu verstehen. Symptome können in der Mutterrolle meist dann kompensiert werden, wenn Struktur durch den Berufsalltag gegeben ist. Wichtig ist, dass hier ebenfalls Anerkennungen gegeben sind. Ebenfalls sollten ausreichende Erholungszeiten und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein. Jedoch geht mit Kindern die Kontrolle und Planbarkeit des Tages verloren. Sie neigen oft dazu inkonsequent bei dem Thema Regeln zu sein. Den Kindern fehlen klare Grenzen. Sie lassen sich viel von den Kindern gefallen, bis sie bei einer Kleinigkeit explodieren. Dies nennt man auch Impulskontrollstörung. Sie haben den Anspruch an sich selbst eine gute Mutter zu sein und ihre Ausbrüche bereiten ihnen Gewissensbisse.

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Diagnose als Befreiungsschlag

Dabei kann eine Diagnose oft wie ein Befreiungsschlag für die Betroffenen wirken. Sie lernen sich endlich besser zu verstehen. Es ist wichtig, dass Frauen verstehen, dass sie weder versagt haben noch schuld sind. Ihr Umgang mit Anforderungen ist ein anderer. Sie kämpfen doppelt so hart für dieselben Ziele.

ADHS bei Frauen in der Schweiz

ADHS bei Frauen wird in der Schweiz noch immer viel zu selten erkannt. Viele Frauen durchlaufen einen langen Leidensweg, bevor sie verstehen, dass ihre Herausforderungen im Alltag, ihre emotionale Empfindsamkeit oder ständige Erschöpfung nicht auf mangelnde Disziplin, sondern auf eine neurobiologische Ursache zurückzuführen sind. Historisch wurde ADHS vor allem bei Jungen untersucht - laute, auffällige Kinder mit Zappelphilipp-Verhalten. Das klassische Bild von ADHS passt jedoch nicht zu vielen Mädchen und Frauen. Viele Frauen kompensieren ihre Schwierigkeiten durch Perfektionismus, Überanpassung oder soziale Maskierung. Sie funktionieren - zumindest nach außen.

Der Einfluss von Hormonen

Ein weiterer Grund: Hormone. Der weibliche Zyklus beeinflusst die ADHS-Symptomatik. In bestimmten Phasen (z. B. kurz vor der Periode) können Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme oder emotionale Instabilität besonders stark ausgeprägt sein. Auch die Wechseljahre können Symptome verstärken. ADHS bei Frauen zeigt sich oft subtiler als bei Männern. Die Symptome sind nicht weniger stark, aber anders verteilt. Viele Frauen mit ADHS berichten davon, sich «anders» zu fühlen, seit der Kindheit emotional intensiver zu reagieren und unter einem ständigen inneren Druck zu stehen. Häufig wurden sie als sensibel, überfordert oder chaotisch abgestempelt.

ADHS-Tests für Frauen

Die klassischen ADHS Selbsttests, die online zu finden sind, sind häufig auf männlich geprägte Symptome ausgerichtet. Frauen fühlen sich darin nicht immer wieder. Inzwischen gibt es spezifische ADHS-Tests für Frauen, die besser auf die weibliche Symptomatik eingehen. Ein kostenloser ADHS-Test für Frauen kann ein wertvoller erster Schritt zur Selbsteinschätzung sein.

Hinweis: In der Schweiz erfolgt die offizielle Abklärung in der Regel durch eine Psychologin oder Psychiaterin mit Erfahrung im Bereich ADHS.

Viele Frauen in der Schweiz haben jahrelang nach Antworten gesucht, bevor sie zur ADHS-Diagnose kommen.

Behandlungsmöglichkeiten

ADHS ist gut behandelbar - auch im Erwachsenenalter.

  • Psychoedukation: Verstehen der eigenen Funktionsweise
  • Medikamente
  • Austausch mit anderen Betroffenen (z. B. in Selbsthilfegruppen für ADHS-Frauen in der Schweiz)

ADHS als Andersartigkeit

ADHS ist keine «individuelle Schwäche», sondern eine neurologisch bedingte Andersartigkeit. Daher ist es wichtig, dass auch das soziale Umfeld informiert und einbezogen wird. ADHS bei Frauen wird in der Schweiz noch immer zu selten erkannt. Die Symptome sind nicht weniger stark, aber oft anders gelagert als bei Männern. Wer sich selbst in den Beschreibungen wiederfindet, sollte sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen.

Tipp: Du möchtest wissen, ob du ADHS haben könntest? Unsere erfahrenen Psychologinnen begleiten dich diskret und professionell durch die Abklärung.

Wechseljahre und ADHS

In den Wechseljahren verstärken sich bei vielen Frauen mit ADHS die Symptome. Warum ist das so und wie spricht man das beim Arztbesuch am besten an?

Die Auswirkungen sinkender Östrogenspiegel

Für viele Frauen markiert die Menopause eine Phase tiefgreifender körperlicher und psychischer Veränderungen. Rund neun Millionen Frauen in Deutschland zwischen 40 und 55 Jahren sind in den sogenannten Wechseljahren; viele erleben unter anderem Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und erhöhte Reizbarkeit, so der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). Sinkende Östrogenspiegel wirken sich auf Struktur, Konnektivität und Stoffwechsel des Gehirns aus, erklärt die schwedische Ärztin und Neurowissenschaftlerin Charlotte Borg Skoglund von der Universität Uppsala. Das hat Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Emotionsregulation. Viele Frauen berichten vom sogenannten „Menopause-Gehirnnebel“, wodurch das Erinnern, Planen und Wechseln zwischen Aufgaben zunehmend schwerfällt.

Umgang mit der Diagnose in den Wechseljahren

Für Frauen mit ADHS, das bereits durch ein Ungleichgewicht in der Hirnchemie mitverursacht wird, bedeutet das eine zusätzliche Herausforderung: Diese Symptome sind quasi klassische ADHS-Charakteristika, was zu Verwirrung führen kann: Sind das die Wechseljahre oder ADHS - oder beides?

Tipps für das Arztgespräch

Skoglund rät: Frauen, die das Gefühl haben, dass sich ihre ADHS-Symptome in der Perimenopause verschlechtern, sollten das bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ansprechen, damit Therapiemöglichkeiten aufeinander abgestimmt werden können.

Etwa so:

  • „Ich habe festgestellt, dass meine ADHS-Symptome in letzter Zeit zugenommen haben. Ich vermute, dass dies mit der Perimenopause zusammenhängen könnte. Können wir über mögliche Behandlungsoptionen sprechen, die mir bei beidem helfen könnten?“
  • „Ich habe meine Symptome dokumentiert und bemerke, dass sich mein ADHS zu bestimmten Zeitpunkten meines Zyklus verschlechtert. Wie können wir die Behandlung an diese Schwankungen anpassen?“
  • „Wäre eine Hormontherapie in meinem Fall sinnvoll? Und wie würde das mit meiner aktuellen ADHS-Medikation zusammenpassen?“
  • „Ich würde gerne einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der sowohl Lebensstiländerungen als auch Medikamente umfasst. Können wir einen Plan entwickeln, der alle Aspekte meiner Gesundheit berücksichtigt?“

Vorbereitung auf den Arztbesuch

Hilfreich könnte auch sein, diese Dinge für den Termin vorzubereiten:

  • Eine Liste von Symptomen und Beobachtungen
  • Informationen zu den persönlichen Lebensumständen, etwa grössere Stressfaktoren oder kürzliche Veränderungen
  • Medikamentenliste mit Dosierungen, also verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel
  • Fragen, geordnet nach ihrer Wichtigkeit aufschreiben

Als Ursache gelten genetische Faktoren und ein Ungleichgewicht der Botenstoffe (Neurotransmitter). Umwelteinflüsse können dabei verstärkend wirken und es kommt zu einem Wechselspiel. Die Kernsymptome (Merkmale) dieser Entwicklungsstörung sind: Unaufmerksamkeit, Impulsivität und eventuell Hyper- oder Hypoaktivität. In der Schweiz gibt es schätzungsweise rund 200’000 Menschen mit ADHS.

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