Posttraumatische Ulcus Cruris: Ursachen und Behandlung

Thrombosen sind häufige Erkrankungsbilder und stellen eine ernstzunehmende medizinische Herausforderung dar. Jährlich versterben in Europa bis zu 500‘000 Personen an einer Thrombose. Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäss oder direkt im Herz, wodurch der Blutfluss behindert wird. Jede Thrombose ist ein Notfall, der sofortiger Behandlung bedarf.

Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose wird ein Blutgefäss durch ein Blutgerinnsel, den sogenannten Thrombus, verschlossen. Im Griechischen bedeutet das Wort „Thrombus“ so viel wie „Pfropf“ oder „Klumpen“. Thrombosen sind tickende Zeitbomben, da sich ein Blutgerinnsel von der Gefässwand lösen und lebensgefährliche Folgen wie Lungenembolie oder Schlaganfall verursachen kann. Prinzipiell kann sich eine Thrombose in allen Gefässen und Regionen des Körpers bilden.

Symptome einer Thrombose

Wichtige Symptome für ein Blutgerinnsel sind Schwellungen, Schmerzen sowie eine rote oder bläuliche Verfärbung der Haut. Arterielle Thrombosen verursachen sofort Schmerzen, die auch bei Ruhe nicht vergehen. Eine Thrombose im Arm ist in der Regel sehr schmerzhaft. Gerade in der Anfangsphase sind Thrombose-Symptome oft sehr untypisch. Bei Atemstillstand besteht Lebensgefahr.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen eine Thrombose aufgetreten ist, müssen Sie schnell handeln und die Symptome ärztlich abklären lassen.

Ursachen von Thrombosen

Es gibt verschiedene Ursachen für Blutgerinnsel (Thrombosen). Diese werden in der Regel durch drei Faktoren, die auch als Virchow-Trias bezeichnet werden, charakterisiert. Das Thromboserisiko steigt mit dem Alter an. Zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erkrankt nur einer von 10’000 Menschen jährlich an einer Thrombose.

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Arterielle Thrombosen

Veränderungen der Arterien, z. B. Arterienthrombosen entstehen hauptsächlich durch eine Schädigung der Gefässwände. Diese Schädigungen sind meist die Folge einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Bei dieser Gefässerkrankung lagern sich Bindegewebe, Blutfette und Kalk an den Gefässwänden ab. Diese Ablagerungen heissen in der Fachsprache Plaques. Brechen die Plaques auf, kann ein Blutgerinnsel entstehen und das Gefäss verschliessen. Passiert das in der Halsschlagader, droht ein Schlaganfall. Arterielle Thrombosen können auch in den Herzkranzgefässen auftreten.

Venöse Thrombosen

Eine oberflächliche Venenthrombose ist meist eine Folge von Krampfadern. Auch Infektionen und Verletzungen kommen als Ursachen in Frage. Meist tritt die Thrombophlebitis in den Beinen auf, seltener im Arm. Eine oberflächliche Venenthrombose ist nicht lebensbedrohlich, ausser sie entwickelt sich zu einer tiefen Venenthrombose. Tiefe Venenthrombosen entstehen in der Regel durch einen verlangsamten Blutfluss und eine erhöhte Gerinnungsneigung. Hierbei verschliessen sich die grossen Venen, die tiefer im Körper oder den Extremitäten liegen und zum Herzen führen. Löst sich das Blutgerinnsel von der Gefässwand, droht eine Lungenembolie.

In etwa 60 Prozent der Fälle entsteht die tiefe Venenthrombose in den Beinen, in etwa 30 Prozent im Becken. Tiefe Beinvenenthrombosen zählen mit 60 Prozent zu den häufigsten Thrombose-Formen, gefolgt von den Beckenvenenthrombosen mit 30 Prozent. Meistens entstehen TVT in einer grossen Vene des Oberschenkels, des Unterschenkels oder der Wadenmuskulatur. Diese grossen Venen leiten sauerstoffarmes Blut direkt zum Herzen. Seltener bildet sich eine Thrombose in einer oberflächlichen Beinvene.

Spezielle Formen der Thrombose

Das Risiko für eine Reisethrombose auf einem Langstreckenflug ist geringer, als häufig angenommen wird. Tatsächlich erkranken etwa zwei von 10’000 Menschen an einer Reisethrombose in der Vene, was 0.02 Prozent entspricht. Ab einer Flugdauer von vier Stunden besteht ein erhöhtes Risiko eine Reise-assoziierte-Thrombose zu entwickeln. Eine Sinusvenenthrombose ist ein Blutgerinnsel in den Venen des Gehirns. Als Folge staut sich das Blut im Gehirn. Ohne Behandlung kommt es zu einem Schlaganfall.

Diagnose einer Thrombose

Besteht der Verdacht auf eine Thrombose, sichern wir die Diagnose mit bildgebenden Verfahren ab, z.B. auch mit Sonografie, Magnetresonanztomografie oder Computertomografie. Um eine Thrombose nachzuweisen, beziehungsweise auszuschliessen, eignen sich spezielle Ultraschalluntersuchungen wie die Kompressionssonographie oder die Dopplersonographie. Eine Blutuntersuchung kann ebenfalls Hinweise auf einen Thrombus geben.

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Komplikationen einer Thrombose

  • Lungenembolie: Eine Embolie entsteht, wenn sich das Blutgerinnsel oder ein Teil davon löst und mit dem Blut fortgeschwemmt wird.
  • Blutvergiftung: Eine weitere ernste Komplikation ist eine Besiedelung des Blutgerinnsels mit Bakterien. Breiten sich diese über das Blut aus, kommt es zu einer Blutvergiftung.
  • Postthrombotisches Syndrom: Wird eine Thrombose zu spät behandelt, kann durch eine bleibende Schädigung der Venenklappen eine Venenschwäche (chronische Veneninsuffizienz) entstehen. Ist der Blutstrom - besonders aus den Beinen - dauerhaft behindert, können sich Geschwüre (Ulcus cruris, offenes Bein) bilden.

Behandlung von Thrombosen

Venöse und arterielle Thrombosen werden unterschiedlich behandelt. In beiden Fällen ist es erst einmal wichtig, das Blutgerinnsel aufzulösen und den Blutfluss wiederherzustellen. Der Erfolg der Therapie hängt entscheidend davon ab, wie lange das Blutgerinnsel schon besteht.

Medikamentöse Therapie

Gerinnungsaktive Therapie: Gerinnungshemmende Medikamente wie Heparin, Heparinoide oder orale Antikoagulantien unterstützen den Körper in seinen Bemühungen das Blutgerinnsel zu zerkleinern und lösen die Thrombose im besten Fall wieder auf. Thrombose-Medikamente werden als Infusion oder Injektion gegeben.

Weitere Behandlungsmethoden

  • Druck: Eine Hilfsmassnahme bei einer Thrombose ist die Verwendung von Kompressionsstrümpfen.
  • Operation: Eine Thrombose-Operation ist eine weitere Möglichkeit, die Thrombose zu behandeln.

Prognose

Bei einer Thrombose hängt die Prognose stark von der Kranken-Vorgeschichte und von den klinischen Umständen der Thromboembolie ab. Personen, die bereits eine Thrombose hatten, haben ein erhöhtes Risiko für eine weitere Thrombose.

Prävention von Thrombosen

Folgende Tipps helfen Ihnen, das Risiko für eine Thrombose zu senken:

  • Bewegen Sie sich viel, am besten täglich. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Walken.
  • Trinken Sie 1,5 bis 2 Liter am Tag.

Nach einer Thrombose kommen weitere Massnahmen in Betracht. Erneuten Thrombosen können Sie in Absprache mit Ihrem Arzt mithilfe von gerinnungshemmenden Medikamenten vorbeugen.

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