Psychologie der Frau während der Schwangerschaft: Verhalten und Einflussfaktoren

Die Schwangerschaft ist eine Zeit grosser Veränderungen und Herausforderungen für Frauen. Neben den körperlichen Veränderungen spielen auch psychologische Faktoren eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel werden wir uns mit dem Verhalten von Frauen während der Schwangerschaft, den möglichen Stressfaktoren und deren Auswirkungen auf Mutter und Kind auseinandersetzen.

Einflussfaktoren während der Schwangerschaft

Neben dem genetischen Material wird viel vom Verhalten der Mutter während der Schwangerschaft bestimmt: ob sie Alkohol trinkt, raucht, Drogen oder Medikamente nimmt. Besonders empfindsam sind die ersten drei Schwangerschaftsmonate, in denen die Frauen oft noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Machen sie dann Party, können sie unter Umständen ein Kind bekommen, das emotional instabil und sehr verwundbar für Stress ist.

Hat eine Mutter während der Schwangerschaft viel Angst oder ist durch Stress mit der Familie oder dem Partner belastet, kann das ebenfalls negativ auf den Fötus einwirken. Man muss wissen, dass die Motorik des Fötus anregend auf die Entwicklung des Gehirns wirkt. Wenn sich nun der Fötus aufgrund der belasteten Situation der Mutter nicht bewegen kann, weil er sich dauernd zusammenziehen muss, beeinflusst das den Aufbau des Gehirns und das Stresssystem des Fötus.

Zunahme von Belastungen

Stress allgemein hat zugenommen. Wenn Menschen nicht in stabilen Partnerschaften aufgehoben sind oder kein unterstützendes Umfeld haben, ist das notgedrungen eine Belastung. Im Lebensverlauf des kleinen Kindes bis zum Ende des dritten Lebensjahres ist es extrem notwendig, ihm einen Schutzraum zu geben und feinfühlig mit ihm zu sein. Das wird den weiteren Aufbau des Gehirns fördern. Umgekehrt, wenn das Kind keinen Schutz bekommt, wenn die Eltern zu sehr mit sich beschäftigt sind und das Baby bereits mit dem Smartphone oder dem Fernseher um die Aufmerksamkeit konkurrieren muss, ist das ziemlich viel Stress. Da haben wir noch nicht mal gesprochen von Verwahrlosung, Vernachlässigung oder Gewalt.

Auswirkungen von Stress auf das kindliche Gehirn

Falls das Kind wiederholten, massiven Stress erlebt, baut sich das Gehirn tatsächlich anders auf als bei anderen Kindern. Solche stressgeplagten Kinder müssen ständig mit Alarm reagieren. Und dann können sie irgendwann nicht mehr und kollabieren oder erschlaffen. Dadurch bleiben bestimmte Regionen des Gehirns, die etwa für bewusstes und geplantes Handeln oder für Mitgefühl zuständig sind, erst einmal unterversorgt. Der Stress verhindert also, dass ein Kind mitfühlender wird. Stattdessen muss es immer darauf achten, welcher Schreck als Nächstes kommt, ohne damit schon angemessen umgehen zu können.

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Weitere Auswirkungen

Das Kind kann schlechter Erfahrungen auswerten, weil es immer mit akuter Reaktion beschäftigt ist. So entstehen emotional sehr sensible Kinder, die schnell auf 180 sind, aber auch sehr schnell aufgeben, sich schlecht konzentrieren können, teilweise extrem vergesslich sind und schwankende Leistungen haben. Stattdessen reagieren sie mit Angst, Wut, ­Verzweiflung und zwischendurch mit innerem Leerwerden. Sie nehmen nichts mehr wahr, starren irgendwohin und sind geistig abwesend. Das alles sind Reaktionen, die Kinder zeigen, wenn sie sehr viel frühen Stress hatten.

Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen

Hyperaktivität und zwanghaftes Zerstreutsein sind die Folgen, was häufig zu Diagnosen wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) oder Borderline-Störung führt. Aufgrund der instabilen Emotionalität können solche Kinder schwer soziale Bindungen lernen und Beziehungen aufbauen. Das führt dazu, dass sie sich als Aussenseiter fühlen und sehr häufig sanktioniert werden. Das wiederum setzt oft einen Teufelskreis in Gang, der das Kind weiter stigmatisiert. Statt dem Kind Sicherheit zu vermitteln, sperrt man es weg, weil die Erwachsenen sich überfordert fühlen. Das lässt für manche dieser Kinder die Situation eskalieren, sodass sie dauernd in Therapien geschickt werden.

Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen

Bei den Knaben ist stärker die Hyperaktivität das Thema, das «acting out». Sie streiten und schlagen sich, werden aggressiv, und dann wieder sind sie schweigsam und zurückgezogen bis zum nächsten Ausbruch. Bei Mädchen ist es eher so, dass sie viel tagträumen und innerliche Welten schaffen, sich selbst entwerten und auch Selbstschädigungen machen wie Essstörungen oder sich selbst verletzen, etwa durch Schneiden oder Verbrennen. Doch die Grundprobleme sind ähnlich.

Unterstützung für Angehörige

Wichtig ist, dass die Angehörigen keine Gewalt anwenden. Dass sie nicht brüllen, toben, schreien und auf derselben Ebene wie das Kind reagieren. Das machen leider sehr viele. Eltern müssen lernen, so oft wie möglich der Fels in der Brandung zu sein. Ruhig und klar. Und wenn sie das nicht sein können, sollte man ihnen helfen, zu lernen, wie sie sich stabilisieren können. Das heisst auch: weg mit dem Smartphone, dem Tablet und all diesen technischen Sachen, die zwischen Eltern und Kindern stehen. Sich mit dem Kind ruhig, liebevoll und altersgemäss beschäftigen. Sich Zeit für das Kind nehmen, ihm Ruhe vermitteln. Dem Kind Sicherheit, Geborgenheit und - um das gute alte Wort zu bemühen - Liebe geben. Das ist das Allerwichtigste, das man Eltern beibringen kann. Das Kind wird sich dann aus der Sicherheit heraus selbst entwickeln.

Lösungsansätze und Kompensationsmöglichkeiten

Das Gute ist, dass das Gehirn über sogenannte Neuroplastizität verfügt, also beweglich und lernfähig ist. Neue Erfahrungen schaffen neue Autobahnen im Gehirn. Nicht alles kann kompensiert werden, was früh an Schäden entstand, das muss man ehrlicherweise auch sagen. Aber es lässt sich sehr viel kompensieren, indem das Kind nochmals von sicherer Beziehung aus lernt. Die sichere Bindungsperson kann später auch eine professionelle Person sein. Hauptsache, das Kind bekommt die Gelegenheit für sichere Bindung. Erst dann fängt es an, sich zu entfalten, zu wachsen. Oft machen dann Kinder einen richtigen Schub und wachsen auch physisch, weil sie buchstäblich gesunden. Dann kann ein Kind noch sehr weit kommen, selbst wenn es grosse Schwierigkeiten hatte.

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Wir können heute sehen, dass das Gehirn bei einer guten Beziehungserfahrung ganze Quadratzentimeter neuer Hirnsubstanz aufbaut. Wenn ein Mensch irgendwann im Leben gute, sichere Bindungserfahrungen macht, kann er weiterwachsen und emotional stabiler werden - auch noch mit 50, 60 oder 70 Jahren.

Historischer Kontext der Wahrnehmung schwangerer Frauen

Schwangere werden angeblich von Hormonen beherrscht. Das sagen sie selbst und das sagen andere. Ihr Bauch wächst, ihr Appetit steigt, sie weinen, sie sind glücklich oder werden depressiv - alles aufgrund ihrer hormonellen Situation. Dabei wird den so genannten Schwangerschaftshormonen mal die Rolle der rationalistischen Erfüllungsgehilfen attestiert, die zum Beispiel die embryonale Versorgung sicherstellen, mal werden sie als Agenten des Chaos angesehen, die Körper und Geist überschwemmen. Dass die Gefühle von (schwangeren) Frauen auf ihren Körper reduziert werden, beginnt im ausgehenden 18. Jahrhundert, in der Formationszeit der medizinischen Geburtshilfe.

Im 18. und 19. Jahrhundert dominierte zunächst die Vorstellung, dass Schwangere auf Grund ihres Nervensystems zu einer Stimmungsverschlechterung und Reizbarkeit neigen würden. Die Mutterliebe als positives Element kam in der Fachliteratur in diesem Zusammenhang kaum zur Sprache, zumal die Schwangerschaft an sich zunächst weder für die Medizin noch für die Bevölkerungspolitik eine große Bedeutung hatte. Die medizinische Geburtshilfe konzentrierte sich primär auf die Entbindung, folglich bekamen viele Ärzte ihre Patientinnen - meist zahlungsfähige Frauen aus Bürgertum und Adel - während der Schwangerschaft kaum zu Gesicht.

Erste Maßnahmen richteten sich ab dem 18. Jahrhundert darauf, die hohe Säuglingssterblichkeit zu verringern, für die vor allem das Ammenwesen verantwortlich gemacht wurde. Die Frauen sollten ihre Kinder gefälligst selbst stillen, und damit rückte auch die Idee der ‚Mutterliebe’ ins Zentrum der Debatte. Ein wichtiger Wegbereiter war der Schweizer Aufklärungsphilosoph Jean-Jaques Rousseau, der das Stillen romantisierte und die Kindheit als eine eigenständige Phase der Entwicklung verstand, die einer besonderen Pflege durch die Protagonistin ‚Mutter’ bedurfte. Die Mutterliebe fand nun in viele zeitgenössische Ratgeber und medizinische Lehrbücher Eingang, jedoch nur für die Zeit nach der Geburt.

Die Diagnose von der schlechten Stimmung während der Schwangerschaft passte zu der sich formierenden bürgerlichen Geschlechterordnung: Zur Verhinderung der angeblich ‚nervösen Verstimmung’ der Schwangeren sollten diese ihre ‚reizbaren Nerven’ möglichst schonen. Ab 1900 erscheinen Schwangere in der medizinischen Fachliteratur und den Ratgebern dann ausgeglichener. Allmählich entstand die Vorstellung einer positiven schwangeren Emotionalität, und zugleich wurde nun die Unterscheidung zwischen Schwangeren mit ‚gesunden Anlagen’ und vermeintlich degenerierten Frauen wichtiger.

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Festgemacht wurde diese Differenz erneut am Körper, das Bezugssystem verschob sich jedoch: Nicht mehr die Stimmung, sondern die körperliche Konstitution und die Erbanlagen galten nun als entscheidend. Nach Meinung der damaligen Experten entschied die Konstitution über den Zustand des Nervensystems - und nur diejenigen Schwangeren mit zweifelhafter Anlage neigten gemäß medizinischer Lehrmeinung zur Verstimmung, während sich „erbgesunde“ Frauen einer stabilen Stimmung erfreuten, durch ihren Zustand zufriedener, gesünder und robuster wurden. Vorherige nervöse Leiden sollten durch die Schwangerschaft sogar behoben werden und mütterliche Gefühle hielten nun auch Einzug in die Phase der Schwangerschaft.

Medikalisierung und soziale Veränderungen im 20. Jahrhundert

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Schwangerschaft zunehmend in den Bereich der Medizin integriert, die durch die Etablierung der Sozialversicherung und Krankenkassen auch für breitere Bevölkerungsschichten zugänglicher wurde. Schließlich wurde 1929 der erste endokrine Schwangerschaftstest eingeführt und es entstanden Ideen einer institutionalisierten präpartalen Vorsorge für alle Schwangere. Dieser Prozess hatte mehrere Folgen: Nicht nur kamen Mediziner (und erste Medizinerinnen) in intensiveren Kontakt zu Schwangeren in unterschiedlichen Lebenssituationen.

Durch die parallel aufkommenden heftigen Debatten über ein mögliches Recht auf Abtreibung geriet die schwangere Emotionalität noch mehr ins Visier. Der Mediziner Paul Willy Siegel, der 1919 als einer der ersten Forscher die Existenz eines „Mutterschaftsgefühls“ in der Schwangerschaft postulierte, argumentierte folgendermaßen gegen Abtreibung und für die „Erhaltung unserer Volkskraft“: Wenn gesunde Frauen spätestens nach Einsetzen der Kindsbewegungen Mutterglück empfinden, würde ein zuvor geäußerter Wunsch nach einem Abort verschwinden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg intensivierte sich - vor allem in Ratgeberliteratur und medizinischen Diskursen in Westdeutschland, Österreich und der Schweiz - die Vorstellung, Schwangerschaft würde grundsätzlich zu einer Stimmungsverbesserung führen, von höchstem Mutterglück und tiefster Liebe war nun die Rede. Die Schwangere sollte zudem von Ruhe erfüllt sein, sich von der äußeren Welt zurückziehen und sich emotional nach innen hin zum Kind wenden. Dieses Emotionsmuster korrespondierte mit den Geschlechterrollen der 1950er und 1960er Jahren. Gerade in Westdeutschland kam es in den Nachkriegsjahren zum Rückzug ins Idyll des Privaten, in dem traditionalistische Weiblichkeitsbilder und die Hausfrauenehe wieder verbindliche Ziele darstellten.

Hormone und Stimmungsschwankungen im späten 20. Jahrhundert

Zu Beginn der 1980er Jahre vollzogen sich zwei weitere Prozesse: Hormone, die in der Ratgeberliteratur zu Schwangerschaft bislang selten erwähnt worden waren, gewannen nun eine zentrale Bedeutung als Erklärung für körperliche Phänomene. Es etablierte sich zunehmend die Idee der hormonellen Stimmungsschwankungen. Die Schwangere schien zwischen emotionalen Aufs und Abs gefangen, sie war zerrissen zwischen tränenreicher Mutterliebe und plötzlichen Wutanfällen. Hier zeigte sich ein deutlicher Bruch zur Romantisierung schwangerer Gefühle, wie sie noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorgeherrscht hatte.

Hier zeigt sich die eingangs erwähnte Rede von der ‚Irrationalität’, also die Vorstellung, Frauen seien während der Schwangerschaft nicht ganz zurechnungsfähig, die als Resultat eines gesellschaftlichen Wandels gewertet werden kann. Erneut hatte sich die gesellschaftliche Rolle der Frau verändert, Bildungsgrad und Erwerbstätigkeit stiegen, das Leitbild der Hausfrau wurde in Frage gestellt und ein neues Ideal propagiert: das der ewig attraktiven Frau, die Kind und Karriere scheinbar mühelos verbindet.

Zudem führten stagnierende Einkommensverhältnisse dazu, dass auch in der Mittelschicht mehr Mütter erwerbstätig sein mussten. Die meisten entschieden sich für die Teilzeitbeschäftigung, was die idealisierten Karrieremöglichkeiten wiederum erheblich einschränkte. Bis heute arbeiten in Deutschland etwa 69 Prozent der Mütter in Teilzeit, die meisten geben als Grund für diese Beschäftigungsform das Vereinbarkeitsproblem an. Das aktuelle Ideal der Super-Karriere-Mom steht in starkem Gegensatz zur strukturellen Situation, in der der Aufstieg von Frauen oft verhindert wird, in der ihre Kompetenzen niedriger bewertet werden oder es meistens Männer sind, die die besser bezahlten Jobs haben.

Die Vorstellung der hormonell bedingten Stimmungsschwankungen hat dieses Spannungsverhältnis anscheinenden aufgegriffen, das im neuen Mutterbild zum Ausdruck kommt: Zwar werden Muttergefühle weiterhin als naturgemäßer Teil der Schwangerschaft angesehen, aber sie werden nicht mehr so geschätzt wie zuvor.

Medikalisierung und Risikokonzept

Aber auch die Schwangeren- und Geburtsmedizin veränderte sich. Die Medikalisierung der Schwangerschaft, die in den 1960er Jahren mit der Übernahme von medizinischer Vorsorge als Kassenleistung wichtige Hürden genommen hatte, war zunehmend vom Risikokonzept und Präventionstechniken geprägt. Der Fokus auf die fetale Gesundheit beeinflusste Praktiken der Schwangerschaft erheblich. Ab den 1970ern entwickelte sich ein immer detaillierteres Regelwerk möglichen Risikoverhaltens, etwa Zigarettenrauch, geringste Alkoholmengen oder zu viel Stress und Rohmilchkäse.

So bestand schon bald die Hauptrisikoquelle für den Fetus primär im Verhalten von Schwangeren, was wiederum die Problematisierung ihrer Psyche begünstigte: Ihre Entscheidungen und ihre emotionale Spontanität schienen zu zahlreichen Schäden beim Kind führen zu können.

Aktuelle Konzepte und gesellschaftliche Einflüsse

Auch das heutige Wissen zu hormonellen Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft ist also Ausdruck bestimmter Weiblichkeitskonzepte. Dabei sind vor allem zwei Aspekte zentral: Erstens führen die aktuellen Vorstellungen schwangerer Gefühle dazu, dass gesellschaftliche Probleme - die ungelösten Fragen nach der Arbeitsteilung bei der Kindererziehung etwa, oder die zweifelhaften Versprechen medizinischer Risikominimierung - in den Frauenkörper verlegt werden. Aus politischen Widersprüchen wird so hormonelle Irrationalität.

Zweitens zeugt der aktuelle Diskurs zur hormonellen Irrationalität davon, dass mit der zunehmenden Emanzipation von Frauen auch eine gewisse Re-Traditionalisierung einhergeht. Zwar können viele Frauen zunehmend selbstbestimmt handeln. Gleichzeitig verweisen die Diskurse der Hormone sie auch wieder verstärkt auf ihre angestammten Plätze.

PMS und postnatale Depression

Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, beschreibt ein Phänomen, das geschätzt zwischen 50-80% der Frauen im gebärfähigen Alter mehr oder weniger stark betreffen kann. Symptome von PMS können physischer sowie psychischer Natur sein und zwischen zwei Wochen bis einige Tage vor der Menstruation auftreten. Die Symptome werden in drei Kategorien aufgeteilt, in somatische Symptome (z.B. Blähungen und gesteigerter Appetit), in kognitive Symptome (z.B. Verwirrung und schlechte Konzentration) und Verhaltenssymptome (z.B. sozialer Rückzug).

Deckungsgleich mit der bestehenden Literatur, wiesen die meisten Studien auf einen Zusammenhang hin, wobei PMS zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit führte, eine postnatale Depression zu entwickeln. Das heisst, die Störung ist von verschiedenen Einflüssen abhängig. ForscherInnen untersuchten verschiedene mögliche Risikofaktoren für die Entstehung einer perinatalen Depression, wie beispielsweise eine Depression vor der Schwangerschaft, eine Vorgeschichte mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) oder dem prämenstruellen dysphorischen Syndrom (PMDD).

Es zeigte sich, dass Frauen, welche früher bereits an einer Depression erkrankt sind, doppelt so häufig perinatale depressive Symptome aufwiesen, wie Frauen ohne vorherige Depression.

Stillen, pränatale Depression und IQ des Kindes

Die Analysen ergaben, dass das Stillen mit Muttermilch und die gemischte Ernährung positiv mit dem IQ des Kindes mit 8 Jahren korrelierte. Kinder, welche zum Zeitpunkt von 4 Wochen nach der Geburt nur mit Muttermilch gestillt wurden, zeigten weniger Hyperaktivität im Alter von 4 Jahren, jedoch nicht im Alter von 9 Jahren. Die gemischte Ernährung der Kinder war negativ assoziiert mit Hyperaktivität im Alter von 9 Jahren.

Spezialisierte Angebote für Frauen

Frauen weisen in von starken Veränderungen geprägten Lebensphasen wie Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Mutterschaft und Wechseljahre ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung psychischer Beschwerden auf. Unser Angebot richtet sich an Frauen im Erwachsenenalter, bei denen im Zusammenhang mit (unerfülltem) Kinderwunsch, Schwangerschaft, nach der Geburt oder aufgrund gynäkologischer Erkrankungen psychische Beschwerden auftreten. Darüber hinaus beraten und behandeln wir psychisch vorerkrankte Frauen mit bestehendem Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft.

Wir bieten ein spezialisiertes ambulantes, auf die Patientinnen individuell abgestimmtes Beratungs- und Behandlungsangebot. Das interprofessionelle Behandlungsteam setzt sich aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Sozialarbeiterinnen zusammen.

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