Die Wirkung von Düften gegen Depressionen

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen duftende Essenzen für spirituelle Zwecke, Körperpflege und Medizin. Heute steht die therapeutische Anwendung von Düften im Vordergrund, die vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung von Körper und Geist bieten. Bereits die alten Ägypter verwendeten Duftharze für rituelle Handlungen und in der Medizin. Ein bedeutender Fund aus der Zeit um 2300 v. Chr. belegt die Verwendung von heiligen Ölen.

Aromatherapie: Ein Geschenk der Natur

Die moderne Aromatherapie wurde massgeblich durch den französischen Chemiker René Maurice Gattefossé geprägt. Nach einer Verbrennung behandelte er seine Haut erfolgreich mit Lavendelöl und begann daraufhin, ätherische Öle intensiv zu erforschen.

Lavendel: Beruhigung und Entspannung

Lavendel riecht wohltuend und erinnert an Sonne und Meer. Der Lavendel ist ein mehrjähriger, winterharter Halbstrauch. Er wird bis zu einem Meter gross. Heimisch ist er im Mittelmeergebiet, hat jedoch längst Gärten und Parkanlagen in ganz Europa erobert. Auffallend sind seine blauvioletten Blüten, die sich kreisförmig um den Stängel anordnen. Die beruhigende Heilkraft des Lavendels liegt im ätherischen Öl. Dessen Konzentration ist in den Blütenknospen am grössten. Lavendel beruhigt das zentrale Nervensystem und wirkt dadurch entspannend. Deshalb setzt man ihn bei innerer Unruhe, Stress und Schlafproblemen ein. Er hilft gegen Abgeschlagenheit und depressive Verstimmungen. Lavendel ist eines der wenigen ätherischen Öle, das pur angewendet werden kann. Es wirkt nicht nur heilend, sondern auch beruhigend - eine echte Allzwecktherapie für ihre Gesundheit.

Anwendungstipps für Lavendelöl:

  • Verletzungen: Lavendelöl kann direkt auf kleine Schürfwunden und Insektenstiche aufgetragen werden.
  • Beruhigung: Ein paar Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen fördern einen erholsamen Schlaf und helfen, Anspannungen zu lösen.
  • Konzentrationsschwäche: Lavendelöl kann auch die geistige Klarheit und Konzentration verbessern. Der Duft wirkt erfrischend und belebend, was zu einer Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit führen kann.

Von Schlafproblemen über Verdauungsstörungen bis hin zu Verbrennungen: Lavendel wirkt vielfältig, entsprechend ist auch sein Einsatzgebiet gross. In welcher Form Sie Lavendel anwenden sollten, hängt von Ihren Beschwerden ab. Lavendel hilft ausserdem gegen Entzündungen des Ischias- und des Trigeminusnervs. Zudem lindert er den pochenden Schmerz bei einer Ohrenentzündung. Auch Insektenstiche, Verbrennungen und Narben können Sie mit Lavendel behandeln.

Anwendungsmöglichkeiten:

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  • Lavendeltee: Übergiessen Sie pro Tasse ein bis zwei Teelöffel Lavendelblüten mit 2 dl heissem Wasser. Lassen Sie den Tee acht Minuten zugedeckt ziehen.
  • Lavendelölmassage: Ätherisches Lavendelöl können Sie für eine entspannende Massage nutzen. Das hilft beispielsweise bei Rückenschmerzen oder Muskelkater. Bei Verdauungsstörungen sollten Sie das Öl gegen den Uhrzeigersinn sanft im Bereich des Oberbauchs einmassieren.
  • Einnahme von Lavendelöl: Lavendelöl wird in der Regel äusserlich angewendet. Sie können es aber auch einnehmen, beispielsweise mit einem Stück Zucker oder etwas Honig. Sprechen Sie sich vorher jedoch mit einer medizinischen Fachperson ab.
  • Lavendelbad: Geben Sie Lavendelblüten in ein Mullsäckchen und lassen Sie das Badwasser darüber laufen.
  • Lavendelspray: Füllen Sie einen Zerstäuber mit kühlem Wasser und geben Sie einige Tropfen ätherisches Lavendelöl dazu.
  • Lavendelessig: Geben Sie eine Handvoll frischer Lavendelblüten in eine Flasche mit Weisswein- oder Apfelessig und verschliessen Sie den Behälter luftdicht. Lassen Sie die Mischung für eine Woche stehen. Schütteln Sie die Flasche täglich für ein intensiveres Ergebnis.

Lavendel wird in der französischen, spanischen und italienischen Küche als Gewürz verwendet. Er verleiht den Speisen ein herb-würziges, leicht bitteres Aroma - ähnlich wie Rosmarin.

Rosenöl: Pflege für Haut und Seele

Die Damaszenerrose, berühmt für ihren sinnlich-erotischen Duft, hat ihre Wurzeln im alten Persien. Ihr kostbares ätherisches Öl wird durch die aufwendige Wasserdampfdestillation gewonnen und bietet eine luxuriöse Pflege für Haut und Seele.

Anwendungstipps für Rosenöl:

  • Empfindliche Haut: Rosenöl ist besonders für die Pflege der empfindlichen Haut geeignet. Es hilft zudem, die Haut zu regenerieren und zu beruhigen.
  • Emotionaler Ausgleich: Rosenöl kann Trost und Harmonie spenden.
  • Hormonregulation: Rosenöl kann bei Frauen, die während der Menstruation oder in den Wechseljahren unter hormonellem Ungleichgewicht leiden, eine unterstützende Wirkung haben.
  • Stärken des Herz-Kreislauf-Systems: Rosenöl kann den Blutdruck senken und die Durchblutung fördern, was sich insgesamt positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt.

Sandelholzöl: Beruhigung und Hautpflege

Sandelholzöl hat eine tief beruhigende und hautpflegende Wirkung. Ob zur Entspannung, zur Hautpflege oder als Öl für spirituelle Sitzungen - eine Therapie mit Sandelholzöl ist auch eine natürliche Hilfe für mehr Wohlbefinden und Gelassenheit.

Anwendungstipps für Sandelholzöl:

  • Innere Ausgeglichenheit: Der Duft von Sandelholzöl unterstützt die Meditation und hilft, inneren Frieden zu finden.
  • Hautpflege: Sandelholzöl ist sanft zur Haut und kann in Pflegeprodukten verwendet werden.
  • Angstzustände und Depression: Sandelholzöl hat angstlösende Eigenschaften und kann depressive Verstimmungen lindern.

Weitere Düfte und ihre Wirkung

Neben Lavendel, Rose und Sandelholz gibt es noch viele weitere Düfte, die positive Auswirkungen auf die Stimmung haben können:

  • Arve (Zirbe): Verbessert die Schlafqualität und reduziert Stress.
  • Pfefferminze: Wirkt erfrischend, belebend und fördert die Verdauung.
  • Mandarinenöl: Wirkt stimmungsaufhellend, entspannt Muskeln und fördert die Verdauung.
  • Ylang-Ylang-Öl: Wirkt entspannend, beruhigend und kann bei Schlafstörungen helfen.

Aromatherapie in der Praxis

Die Dauer einer Aromatherapie kann je nach Methode und Ziel der Behandlung sehr unterschiedlich sein. Hier einige Beispiele:

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Methode Beschreibung Dauer
Diffusor-Sitzung Ätherische Öle werden in einem Diffusor mit Wasser verdampft, um die Raumluft zu aromatisieren. 15 bis 60 Minuten
Inhalation Einige Tropfen ätherisches Öl ins heisses Wasser geben und den Dampf inhalieren. 5 bis 15 Minuten
Aroma Bad Ätherische Öle ins Badewasser geben. 15 bis 30 Minuten
Massage Ätherische Öle mit einem Trägeröl mischen und in die Haut einmassieren. 30 bis 90 Minuten
Raumspray Ätherische Öle mit einem Zerstäuber im Raum verteilen. -
Schlafhilfe Ein paar Tropfen ätherisches Öl auf das Kopfkissen oder ein Tuch träufeln. -
Kompresse Ein Tuch mit einer Mischung aus ätherischen Ölen und Wasser tränken und auf die betroffene Körperstelle legen. 10 bis 20 Minuten

Die Häufigkeit der Anwendung hängt vom Ziel der Aromatherapie ab. Tägliche Anwendungen helfen beim Stressabbau und bei Schlafproblemen, bei Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen wird die Therapie nach Bedarf eingesetzt.

Weitere Tipps für eine bessere Stimmung

Neben der Aromatherapie gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Stimmung aufzuhellen:

  • Lichttherapie: Spezielle Lampen mit hoher Lichtstärke können helfen, den Mangel an Sonnenlicht im Winter auszugleichen.
  • Sport und Bewegung: Regelmässige Bewegung an der frischen Luft kann die Stimmung heben und Stress abbauen.
  • Entspannungsübungen: Yoga, Qigong und andere Entspannungstechniken können helfen, zur Ruhe zu kommen.
  • Farben: Bunte Farben in der Umgebung können die Stimmung positiv beeinflussen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln kann ebenfalls zur Stimmungsaufhellung beitragen.

Es ist wichtig, sich beraten zu lassen und eine individuelle Lösung für Stimmungsschwankungen zu finden. Verschiedene alternative Heilmethoden können eingesetzt und kombiniert werden, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Wichtiger Hinweis: Bei anhaltenden oder schweren depressiven Verstimmungen sollte man ärztlichen Rat einholen.

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