Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens depressive Verstimmungen, Erkältungen oder sogar den Verlust des Geruchsvermögens (Anosmie). Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich bei Depressionen um eine Krankheit mit psychischen und körperlichen Symptomen handelt, die den gesamten Alltag der Betroffenen verändern.
Depressionen: Mehr als nur Niedergeschlagenheit
Depression bedeutet so viel wie «Niedergeschlagenheit». Eine Depression ist kein «Durchhänger», wie wir ihn alle einmal erleben, und auch kein «Tief» von einigen Tagen oder Wochen. Sie ist eine Krankheit mit psychischen und körperlichen Symptomen, die den gesamten Alltag der Betroffenen verändert. Schätzungen gehen dahin, dass zwischen 20 und 30 Prozent der Menschen in den Industrieländern zumindest einmal in ihrem Leben an einer Depression erkranken.
Die Forscher, die nach den Ursachen der Depression suchen, müssen ein enges Geflecht von biologischen, genetischen und sozialen Faktoren, Lebensgeschichte und Lebenserfahrungen entwirren. Die Neigung, unter Depressionen zu leiden, kann genetisch angelegt sein, zumindest gibt es Hinweise auf eine familiäre Häufung. Allerdings gibt es sicher kein isoliertes «Depressionsgen», vielmehr wohl mehrere Gene, die dafür verantwortlich sind. Man weiss auch, dass Menschen im Zusammenspiel all dieser Faktoren unterschiedliche «Strategien des Lebens» entwickeln: So gibt es z.B. Andere sind - oder werden - dünnhäutiger und verletzlicher, was die Fachsprache Vulnerabilität nennt. Vulnerabilität und Stress sind nach Ansicht vieler Forscher die Hauptauslöser einer Depression.
Allerdings erkranken Frauen doppelt so oft wie Männer - oder es wird bei ihnen doppelt so häufig eine Depression diagnostiziert. Viele Männer beginnen auch zu trinken. Auf grosses Unverständnis der Umgebung trifft häufig eine Depression der Mutter, nachdem ein Kind zur Welt ge-kommen ist. Statt vor Glück zu strahlen, fühlt sie sich traurig und bricht «grundlos» in Tränen aus. Das ist normal: 50 bis 80 Prozent der Mütter erleben nach der Entbindung ein kurzfristiges Stimmungstief, auch als «Babyblues» bekannt. Grund dafür sind die grosse emotionale Anspannung der Geburt und extreme Schwankungen der körpereigenen Hormone.
Bereits Kleinkinder können depressiv sein. Die Symptome sind anders als bei Er-wachsenen: Kinder wirken einfach nur traurig oder apathisch, sind ängstlich und schüchtern, weinen schnell oder reagieren aggressiv, lutschen viel am Daumen, wiegen sich hin und her, haben keine Freude am Spiel, verlieren Gewicht oder nehmen stark zu und bewegen sich un-gern. Bereits etwa fünf Prozent der Jugendlichen leiden unter der krankhaften Schwermut. Scheidung oder Tod der Eltern, schulische Über- oder Unterforderung, das Fehlen von Freunden oder ständige Konflikte mit Mitschülern sind häufige Ursachen.
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Oft aber führen diese Erlebnisse zu einer so genannten Altersdepression. Sie ist häufig: Etwa 15 bis 20 Prozent der Senioren erleben depressive Verstimmungen. Eine Altersdepression wird oft nicht er-kannt. Sie weist ähnliche Symptome wie eine Demenzerkrankung auf, Ältere sprechen aus Angst, ihren Mitmenschen zur Last zu fallen, nicht über ihre Schwermut und werten ihr Leiden ab.
Heilpflanzen bei Stimmungsschwankungen
Bei Stimmungsschwankungen und Verstimmungen können verschiedene Heilpflanzen helfen. Dazu gehört in erster Linie das Johanniskraut. Johanniskraut gilt schon lange als „Stärkungsmittel für die Seele“. Bereits im Mittelalter wurde es gegen „Melancholie“ verwendet. In den 1970er Jahren konnte die Schulmedizin die stimmungsaufhellende Wirkung in medizinischen Studien beweisen. Die Pflanze des Lichtes, wie Johanniskraut auch genannt wird, zeigt eine beruhigende und ausgleichende Wirkung bei: gedrückter Stimmung, Stimmungslabilität, innerer Unruhe, Ängstlichkeit, Spannungszuständen und Stimmungsschwankungen.
Allerdings ist auch schon lange bekannt, dass Johanniskraut-Präparate Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen können, unter anderem mit Magenschutzmitteln, oralen Verhütungsmitteln, Immunsuppressiva und bestimmten Herzmedikamenten. Melisse, Passionsblume, Hopfen und Baldrian sind Pflanzen, welche eine beruhigende und entspannende Wirkung aufweisen. Sie werden bei Beschwerden wie Nervosität, Spannungs- und Unruhezustände sowie auch Prüfungsangst empfohlen.
Infektionen können eine Depression auslösen. Sind Entzündungshemmer die neuen Antidepressiva? Viren und Bakterien entziehen dem Gehirn das Glückshormon. Und sie können dem Gehirn und der Psyche auch langfristig schaden. 250 Millionen Menschen leiden weltweit an einer Depression. Und schätzungsweise jeder Fünfte von ihnen hat auffallend viele sogenannte Entzündungsmarker im Blut. Könnte es sein, dass bei diesen Patienten eine Entzündung die Ursache für die psychische Erkrankung ist?
Die besten Belege für einen möglichen Zusammenhang zwischen einer psychischen Erkrankung und einer vorangegangenen Infektion stammen aus Dänemark. Denn dort wird die Krankengeschichte jedes Patienten, der schon einmal im Spital war, zentral erfasst. Und es zeigt sich: Je schwerer eine Infektion mit einem Virus oder Bakterium verläuft, desto eher leidet dieser Mensch später an einer Depression. Ein Beispiel für einen viralen Infekt ist Sars-CoV-2. Wer deswegen hospitalisiert werden musste, litt später gar mehr als doppelt so häufig an einer psychischen Erkrankung als der Durchschnitt der Bevölkerung.
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Während durchschnittlich eines von 10 Kindern einmal an einer Angststörung leidet, waren es bei den hospitalisierten Kindern fast doppelt so viele, also 2 von 10 Kindern. Eine Infektion ist also nur einer von mehreren Stressoren, die das Fass zum Überlaufen bringen können.
Erkältungen: Ursachen und Vorbeugung
Jetzt in der kalten Jahreszeit bleibt kaum jemand verschont: Schnupfen und Husten plagen uns in den ersten Monaten des neuen Jahres ganz besonders. Erkältungen sind Infektionen der oberen Atemwege (Schnupfen, Entzündung des Rachens und der Luftröhre, Bronchitis usw.). Wie die meisten winterlichen Erkrankungen sind Erkältungen auf Viren zurückzuführen. Es gibt mehr als hundert Viren, die Schnupfen auslösen können. Diese stark ansteckenden Keime gehen durch Speicheltröpfchen, Husten oder Niesen leicht von einer Person zur nächsten über. Oft werden Erkältungen fälschlicherweise mit der Grippe verwechselt.
Mit ein paar Tagen Ruhe und viel Flüssigkeit heilen die meisten Erkältungen. Es ist nicht möglich, den Virus zu beseitigen, der dafür verantwortlich ist; die Behandlung hat zum Ziel, die unangenehmsten Symptome zu mildern. Nichts kann Sie mit Sicherheit vor einer Erkältung schützen.
Aus Erfahrung wissen wir allerdings, dass körperliche oder psychische Beschwerden in den Ferien nach dem abrupten Ende einer stressreichen Arbeitsperiode typisch sind. Doch warum werden wir gerade dann krank, wenn der Arbeitsstress hinter uns liegt und wir uns in den langersehnten Ferien befinden? Fällt dann der Leistungsdruck in den Ferien plötzlich weg, sinkt der Stresshormon-Pegel und die Immunabwehr lässt nach. Dadurch werden wir anfälliger für Erkältungskrankheiten oder Erschöpfungssymptome.
Als vorbeugende Massnahme kann ein ausgewogener Lebensstil im Arbeitsalltag das Risiko für die «Freizeitkrankheit» vermindern. Auch ausserhalb der Ferien sind Erholungs- und Entspannungsphasen wichtig. Es bewährt sich, Arbeit und Freizeit klar zu trennen, Zeit für Familie und Freunde bewusst einzuplanen. Falls jemand wie Sie wiederholt von der «Freizeitkrankheit» betroffen ist, die Ferien also nicht voll geniessen kann, kann dies Ausdruck eines chronischen Erschöpfungszustandes oder einer beginnenden Depression sein.
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Bronchitis und Sinusitis
Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, insbesondere der grossen und kleinen Bronchien. Eine akute Bronchitis wird in den meisten Fällen durch Viren verursacht, welche die Bronchialschleimhaut entzünden. Dies führt zur Verengung der Atemwege und vermehrten Bildung von dickflüssigen Schleim. Eines der Hauptsymptome ist der Hustenreiz, dieser hilft überschüssigen Schleim zu beseitigen. Des Weiteren kann es zu Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Schnupfen kommen.
Bei der Sinusitis handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen. Eine akute Sinusitis geht meist aus einem Schnupfen (Rhinitis) hervor und wird durch Viren und/ oder Bakterien ausgelöst. Die Schleimhäute sind dabei angeschwollen, was den Sekretabfluss aus den Nebenhöhlen stark beeinträchtigt.
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und genügend Schlaf ist Grundvoraussetzung, um das Immunsystem positiv zu beeinflussen. Zusätzlich können Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich eingesetzt werden. Studien zu Kapuzinerkresse und Meerrettich zeigen, dass die enthaltenen Senföle sehr effektiv gegen Krankheitserreger wirken. Sie besitzen ein jeweils anderes Wirkungsspektrum, das heisst sie wirken auf verschiedene Art und Weise gegen die unterschiedlichsten Keime. Das vielfältige Wirkungsprofil von Kapuzinerkresse und Meerrettich hilft so erfolgreich im Einsatz gegen Bronchitis und Sinusitis.
Anosmie: Verlust des Geruchsvermögens
Verlust des Riechvermögens. Die Anosmie zählt wie der Teilverlust des Riechvermögens (Hyposmie) zu den Riechstörungen (Dysosmien). Schätzungsweise fünf Prozent der Bundesbürger sind von Anosmie betroffen. Die Häufigkeit dieser Riechstörung nimmt mit dem Alter zu.
Je nachdem, wo die Ursache für die gestörte Geruchswahrnehmung zu finden ist, teilen Mediziner Riechstörungen wie die Anosmie in sinunasal und nicht-sinunasal ein:
- Sinunasale Riechstörung: Als sinunasal bezeichnet man eine Anosmie oder andere Geruchsstörung, wenn die Ursache eine Erkrankung oder Veränderung in der Nase und/oder den Nasennebenhöhlen ist. Dabei ist die Funktion der Riechschleimhaut im oberen Nasengang entzündungsbedingt beeinträchtigt und/oder der Weg der eingeatmeten Luft hin zur Riechschleimhaut mehr oder weniger blockiert.
 - Nicht-sinunasale Riechstörung: Als nicht-sinunasal bezeichnet man Riechstörungen, die durch eine Schädigung des Riechapparates selbst (Riechschleimhaut, Riechbahn) verursacht werden.
 
Eine weitere mögliche Ursache für eine sinunasal bedingte Riechstörung ist allergischer Schnupfen: Wenn die Nasenschleimhaut etwa infolge von Heuschnupfen oder einer Hausstauballergie sich entzündet und anschwillt, können Betroffene nur noch eingeschränkt oder gar nichts mehr riechen.
Ebenso können verschiedene Gift- und Reizstoffe wie Kohlenmonoxid, Ozon oder Zigarettenrauch einen Schnupfen auslösen (toxisch-irritative Rhinitis), der das Riechen beeinträchtigen kann. In anderen Fällen tritt die Anosmie im Zusammenhang mit einer sogenannten atrophischen Rhinitis auf. Bei dieser Form von chronischem Schnupfen wird die Schleimhaut dünner und verhärtet sich. Das passiert häufig bei älteren Menschen sowie solchen, die an Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener) leiden.
Der Weg der Atemluft hin zum Riechepithel kann auch durch Tumoren in Nase oder Nasennebenhöhlen blockiert sein.
Weitere mögliche Ursachen für eine nicht-sinunasale Riechstörung sind: Schädel-Hirn-Trauma, Gift- und Schadstoffe, diverse Grunderkrankungen, Medikamente, Operationen, Infektionen und Tumoren im Schädelinneren, Erbanlagen und Alter.
Anosmie: Symptome und Konsequenzen
Der Geruchsverlust ist das zentrale Merkmal einer Anosmie. Genau genommen unterscheiden Mediziner dabei aber zwischen funktioneller und kompletter Anosmie:
- funktionelle Anosmie: Der Geruchssinn ist so massiv eingeschränkt, dass er im Alltag nicht mehr sinnvoll genutzt werden kann - auch wenn noch einige wenige Gerüche gelegentlich, schwach oder kurzzeitig wahrnehmbar sind. Dieses Restriechvermögen ist aber unbedeutend.
 - komplette Anosmie: Hier ist der Geruchssinn komplett weg, das heisst, es ist auch kein Restriechvermögen nachweisbar.
 
Mit dem Geruchsverlust kommt aber nicht nur die bereichernde Funktion des Riechens abhanden, sondern auch seine Warnfunktion: Menschen mit Anosmie können beispielsweise nicht riechen, wenn das Essen auf der Herdplatte anbrennt, Lebensmittel verdorben sind oder die Gasheizung ein Leck hat.
Anosmie: Therapie
Ob und wie sich ein gestörter Geruchssinn wiederherstellen lässt, hängt von seiner Ursache ab. Eine zeitweise Geruchsstörung bei akutem Schnupfen (akute Rhinitis) und/oder akuter Nasennebenhöhlenentzündung (akute Sinusitis) - die Kombination aus beidem wird akute Rhinosinusitis genannt - erfordert keine spezielle Therapie. Es genügen in der Regel allgemeine Behandlungsmassnahmen wie viel trinken und inhalieren.
Eine chronische Rhinosinusitis ohne Nasenpolypen wird bei Erwachsenen mit lokalen Kortisonpräparaten (Spray) und Salzwasser-Nasenspülungen behandelt. Das Kortison wirkt entzündungshemmend; die Nasenspülung hilft, festsitzenden Schleim zu lösen. Sind Bakterien mit im Spiel, verschreibt der Arzt manchmal auch Antibiotika.
Beruht eine Riechstörung auf allergischem Schnupfen, sind lokale Kortisonpräparate die aussichtsreichste Therapiemöglichkeit. Unabhängig davon, ob und wie stark der Geruchssinn der Betroffenen beeinträchtigt ist, kann die Allergie selbst je nach Bedarf behandelt werden (z.B. Allergene möglichst meiden, evtl. Hyposensibilisierung).
Für eine Anosmie oder sonstige Riechstörung, die durch andere Formen von Schnupfen (wie Schnupfen unbekannter Ursache = idiopathische Rhinitis) verursacht wird, gibt es keine allgemeinen Therapierichtlinien. Stattdessen werden in solchen Fällen individuelle Behandlungsversuche empfohlen.
Riechstörungen infolge von Schädel-Hirm-Traumata kann man versuchen, mit Zinkglukonat zu behandeln - allein oder in Kombination mit systemischen Kortisonpräparaten (wie Kortisontabletten). Alternativ oder ergänzend können Patienten an einem strukturierten Riechtraining teilnehmen. In jedem Fall ist es wichtig, mit der Behandlung möglichst bald nach der Verletzung zu beginnen.
Ein strukturiertes Riechtraining wird auch Patienten mit postinfektiösen Riechstörungen empfohlen. Mit dem Training sollte möglichst innerhalb des ersten Jahres nach Auftreten der Riechstörung begonnen werden. Gegebenenfalls kann (zusätzlich) auch eine medikamentöse Behandlung versucht werden, etwa mit Kortison.
Stecken Grunderkrankungen wie Alzheimer, Multiple Sklerose oder Hirntumoren hinter dem (teilweisen) Verlust des Geruchssinns, stehen deren fachärztliche Behandlung im Vordergrund.
Bei angeborener und altersbedingter Anosmie ist keine Behandlung möglich.
Riechtraining
Wie erwähnt, empfehlen Experten vor allem bei postinfektiösen Riechstörungen ein strukturiertes Riechtraining. Dieses kann auch bei Riechstörungen nach einem Schädel-Hirn-Trauma sinnvoll sein.
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