Burnout bei Studierenden: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Zustand, der immer häufiger bei Studierenden auftritt und dennoch oft unterschätzt wird, ist ein Burnout im Studium. Da die Anforderungen an Studierende stetig steigen, ist es essenziell, die Anzeichen von einem Burnout im Studium zu identifizieren und effektive Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.

Ursachen für Burnout im Studium

Der Zusammenhang zwischen Burnout und Studium lässt sich durch anhaltenden Stress erklären, der im akademischen Umfeld entsteht. Die Ursachen für diesen Stress liegen größtenteils in einer Überforderung mentaler wie auch physischer Art. Ein Burnout im Studium kann durch zu viel Lernen, zu hohe Erwartungen an sich selbst oder einen schlechten Ausgleich zwischen Lernen und Freizeit entstehen. Indem sie sich müde und überfordert fühlen, verlieren sie die Freude am Studieren.

Ein maßgeblicher Faktor für wiederkehrenden Stress im Studienkontext ist das Ungleichgewicht zwischen Pflichten und Erholungsphasen. Häufen sich Leistungsdruck und unentwegte Aufgaben, gerät der Körper in Daueralarmbereitschaft. Dabei werden große Mengen Adrenalin ausgeschüttet, was zwar als akute Schutzfunktion gedacht ist, jedoch bei konstanter Überaktivierung schädlich wirken kann.

Struktureller Druck im Studium trifft nicht alle Lernenden gleichermaßen, doch die meisten empfinden das hohe Arbeitspensum bei knappen Deadlines als Konstante, die Ängste befeuern kann. Regelmäßige Prüfungen, verbunden mit der Aussicht auf Leistungsbewertungen, lassen die innere Anspannung steigen und erschweren erholsame Pausen.

Innere und äußere Ursachen

Das Burnout-Syndrom kann sehr vielfältige Ursachen haben. Dem zugrunde liegt oft ein zunehmendes und andauerndes Ungleichgewicht zwischen äußeren Anforderungen und persönlichen Möglichkeiten. Nicht nur die eigene psychische Konstitution, sondern auch das äußere Umfeld kann eine Erkrankung mit dem Burnout-Syndrom begünstigen.

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  • Äußere Ursachen: Alles, was an äußeren Faktoren einen negativen Einfluss auf uns ausübt und Stress für uns bedeutet. Meist sind diese äußeren Ursachen im beruflichen Alltag verortet.
  • Innere Ursachen: Alles, was wir uns an Stress und Problemen selbst machen.

Symptome von Burnout im Studium

Die ersten Anzeichen für Burnout im Studium können subtil beginnen und sich mit der Zeit verstärken. Es ist wichtig, frühzeitig auf diese Warnsignale zu achten, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Die Symptome von einem Burnout im Studium umfassen emotionale Erschöpfung, ein Gefühl der Distanzierung oder Zynismus gegenüber der Arbeit oder dem Studium, und ein Gefühl verminderter persönlicher Leistungsfähigkeit. Beim Burnout im Studium handelt es sich um einen spezifischen Erschöpfungszustand, der sich bei Studierenden durch lang anhaltenden akademischen Stress äußert.

Burnout-Symptome sind sehr vielfältig. Sie äußern sich emotional, psychisch und psychosomatisch sowie in der geistigen Leistungsfähigkeit. Jeder Betroffene zeigt ein individuelles Muster von Beschwerden. Diese verändern sich abhängig von der Phase der Erkrankung. Hauptsymptom eines Burnouts ist jedoch ein Gefühl tiefer Erschöpfung.

Verschiedene psychisch-emotionale sowie geistige Symptome können auf einen Burnout hindeuten. Man resigniert, hat keine Lust mehr und kann sich nicht mehr motivieren. Betroffene fühlen sich dauerhaft kraftlos und ausgelaugt. Das Bedürfnis nach Erholung und Ruhepausen wächst zunehmend. Man sieht keinen Sinn mehr in alltäglichen und/oder beruflichen Aufgaben, fühlt sich leer und ausgebrannt.

Betroffene leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten und dauerhafter Anspannung. Es passieren mehr Fehler oder Aufgaben gelingen nicht mehr. Man ist zunehmend unzufriedener mit sich selbst und anderen Menschen. Betroffene machen sich ständig Gedanken und grübeln über alles stundenlang nach.

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Phasen des Burnouts

Die Wissenschaft hat verschiedene Modelle zur Beschreibung des Verlaufs und der Entwicklung eines Burnouts aufgestellt. Sie bestehen aus bis zu 12 Phasen, die sich in ihrer Anzahl und Beschreibung unterscheiden. Ein Modell ist das Phasenmodell nach Prof. Matthias Burisch:

  1. Verstärkter Einsatz
  2. Überarbeitung mit Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
  3. Verdrängung von Konflikten, Problemen und Bedürfnissen
  4. Umdeutung der eigenen Werte
  5. Verstärkte Verleugnung auftretender Probleme
  6. Rückzug und Meidung sozialer Kontakte
  7. Deutliche Verhaltensänderungen
  8. Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
  9. Innere Leere
  10. Depressionen
  11. Völlige Burnout-Erschöpfung

Burnout vs. Depression

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Person, die unter akutem Stress steht und sich überfordert fühlt, gleich einen Burnout im Studium hat. Ja, es gibt Unterschiede zwischen Burnout und Depression. Burnout ist spezifisch auf Überlastung und anhaltende Erschöpfung im beruflichen oder akademischen Kontext bezogen, während Depression eine breitere psychische Erkrankung ist, die durch anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust und eine Reihe physischer Symptome gekennzeichnet ist.

Viele Anzeichen sind typisch für beide Erkrankungen. Man könnte Burnout auch als Vorstufe einer Depression bezeichnen. Da beide Zustände ernst zu nehmen sind, solltest du dir zur Sicherheit eine genaue Diagnose bei einem Psychologen einholen, damit die Behandlung bestimmt werden kann.

Behandlung von Burnout im Studium

Zur Bewältigung von einem Burnout im Studium gehören Strategien wie verbessertes Zeitmanagement, das Setzen realistischer Ziele, regelmäßige Pausen und Erholungszeiten, sowie die Pflege sozialer Kontakte und die Inanspruchnahme psychologischer Beratungsangebote.

Wenn sich bestimmte Studienabschnitte trotz hohen Aufwands nicht bewältigen lassen, hilft es in der Regel nicht, noch größere Anstrengungen zu unternehmen. Dies macht höchstens in zeitlich eng bemessenen Phasen unmittelbar vor und für die Dauer von Prüfungen Sinn. Dem Burnout im Studium lässt sich daher am effektivsten dadurch entgegenwirken, dass du dir bewusst Auszeiten nimmst.

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Um den Symptomen entgegenzuwirken, solltest du zudem einige Maßnahmen ergreifen, um deinen Stress zu reduzieren. Dabei solltest du deine persönlichen Ziele überprüfen und dich auf realistische Ziele begrenzen. Zudem solltest du dir professionelle Hilfe einholen, die dich dabei unterstützt.

An diesem Punkt hilft es meist auch nichts mehr, nur ehrlich gegenüber sich selber zu sein. Die Situation verlangt dann zusätzlich nach Ehrlichkeit gegenüber anderen. Das in den vorangegangenen Monaten eingeübte Überspielen der Probleme muss an diesem Punkt aufhören. Es geht vielmehr darum, sich der Familie oder auch guten Freunden gegenüber zu öffnen.

Weitere Tipps zur Stressbewältigung

  • Verbessertes Zeitmanagement: Indem du lernst, deine Zeit effektiv zu planen und Prioritäten zu setzen, kannst du Überlastung vermeiden und für ausreichende Pausen und Erholungszeiten sorgen.
  • Soziale Kontakte pflegen: Ein unterstützendes soziales Netzwerk kann einen großen Unterschied machen.
  • Entspannungstechniken: Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, den Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern.
  • Lernplan erstellen: Damit du extra Pausen und andere Aktivitäten mit deinen Lernzeiten kombinieren kannst.
  • Effektive Lernmethoden: Finde heraus, mit welcher Lernmethode du am effektivsten lernen kannst, damit du deine Effizienz steigerst und die Überforderung reduzierst.
  • Professionelle Hilfe suchen: Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht mehr mit dem Stress alleine klarkommst, solltest du nicht zögern und professionelle Hilfe suchen, damit Burnout im Studium verhindert werden kann.

Prävention von Burnout im Studium

Um einem Burnout im Studium vorzubeugen, ist es wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Studium, Freizeit und sozialen Aktivitäten zu finden, erreichbare Ziele zu setzen und regelmäßig Pausen einzulegen.

Gewohnheiten, die im Studienalltag oft übergangen werden, betreffen Erholungsphasen. Mangelt es über Wochen oder Monate hinweg an regelmäßigen Ruhepausen, gerät der Organismus im sprichwörtlichen Sinne in Schieflage. Pausen nach Lernphasen sind jedoch essenziell, um mentale Batteriespeicher wieder aufzuladen und den Kopf für neue Inhalte freizumachen. Eine kurzzeitige Unterbrechung mit gezielten Atemübungen oder leichter Bewegung im Freien kann hier Wunder wirken.

Wer eine langfristig angelegte Stressreduktion anstrebt, profitiert von einer ganzheitlichen Herangehensweise. Strategien zur Entspannung, regelmäßige soziale Interaktionen und körperliche Betätigung sind dabei gleichbedeutend. Dabei hilft es, Gewohnheiten zu etablieren, die Herz und Kopf zugutekommen. Eine systematische Planung aller Aufgaben inklusive Pufferzeiten schafft Übersicht und verhindert exzessive Hektik.

Zudem gibt es Methoden, die sich rasch umsetzen lassen. Die Suche nach geeigneten Hilfestellungen kann den entscheidenden Unterschied machen, um chronische Erschöpfung zu vermeiden. Beratungseinrichtungen an Hochschulen oder psychologische Betreuungsangebote unterstützen bei akuten Krisensituationen.

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